Injektoren Selber Reinigen (Bastler sagt was Sinn macht)


Moderne Wohnmobile und Zugfahrzeuge mit Dieselmotor sind gänzlich anders aufgebaut, als es noch vor rund 30 Jahren der Fall war.

Diese Fahrzeuge sind nicht nur schneller, sondern benötigen auch nur einen Bruchteil der eingespritzten Menge.

Allerdings häufen sich auch Meldungen von Defekten (bis hin zu Motorschäden) und die Laufleistung ist teils deutlich niedriger als es noch vor einigen Jahren der Fall war.

All dies liegt unter anderem an den Injektoren, die regelmäßig gepflegt und gewartet werden wollen.

Ob und wie man die Injektoren selber reinigen kann, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.

In diesem Zusammenhang schauen wir uns außerdem an, ob es jetzt Einspritzventil, Injektor oder doch Einspritzdüse heißt – viel Spaß beim Lesen.

Kann man Injektoren selbst reinigen?

Wir wollen gleich mit der Tür ins Haus fallen und schauen uns einmal an, ob man Injektoren selbst reinigen kann.

Tatsächlich ist dies möglich, sofern man über den nötigen Platz und Geschick verfügt – zumindest dann, wenn die Reinigung möglichst professionell sein soll.

Alternativ dazu kann man sein Glück auch mit Injektorenreinigern (am besten mit Korrosionsschutz) versuchen – doch auch dazu mehr in einem späteren Abschnitt.

Bei aktuellen Dieselfahrzeugen aller Art sollte ein Injektor auf Verdacht nicht getauscht werden.

Hintergrund ist, dass das Motorsteuergerät stets mit voreingestellten Werten fährt und bei Injektoren aus günstigen Produktionen passen die Werte schlicht nicht zusammen.

Dementsprechend ist es wichtig, das Steuergerät zu resetten, sodass alle Injektoren angelernt werden.

Sollte bei eurem VW Crafter der Injektor defekt sein, ist es daher besser diesen für den Austausch in eine Werkstatt zu bringen – auch wenn ihr es selbst könntet (tatsächlich ist der Wechsel selbst nicht schwer).

Daran erkennt man verstopfte Injektoren

Es muss allerdings nicht immer von einem Defekt die Rede sein – häufig sind die Auslässe verstopft (die Öffnung ist teils nur 0,2 Millimeter breit).

Tatsächlich kommt es im Alltag ziemlich häufig vor, dass eine solche Öffnung verstopft, allerdings wird sie durch den Druck auch gleich wieder befreit.

Bei den Verstopfungen handelt es sich übrigens um Schmutz, denn auch wenn der Kraftstoff gut gereinigt wird – Ablagerungen gibt es immer wieder.

Doch zurück zur Ausgangsfrage, woran erkennt man einen verstopften Injektor (Angebot für neuen Injektor prüfen)? 

Zuerst einmal ist der Motorlauf unrund beziehungsweise die Beschleunigung ist verzögert.

Da es sich um einen schleichenden Prozess handelt, erkennt man dies als Fahrer nicht sofort.

Wer beispielsweise bergauf beschleunigt und kurzzeitig einen kurzen Ruckler vernimmt, denkt nicht gleich, dass etwas am Motor ist.

Tatsächlich sind dies allerdings die ersten Hinweise. Weiterhin verlässt man sich stets auf die Motorkontrollleuchte – das kann trügerisch sein.

Sollte diese leuchten und einen defekten Injektor vermelden, ist es meist schon zu spät (darüber hinaus ist die Aussagekraft nicht sonderlich hoch, denn er kann schlicht auch nur verstopft sein).

Mit Additiven zum Erfolg

Es ist daher durchaus sinnvoll, die Injektoren alle 10.000 Kilometer mit etwas Additiven zu reinigen.

Dabei handelt es sich um Mittel auf Ethanolbasis (besser bekannt als Reinigungsalkohol). Das Mittel wird hierbei in den Kraftstofftank gefüllt und im Anschluss wird einfach weitergefahren.

Um eine gute Wirkung zu erhalten, ist es sinnvoll, das Mischungsverhältnis zu beachten, da ansonsten die Wirkung zu gering ist.

Der Alkohol löst dabei die Verbindungen und sorgt dafür, dass die Düsen wieder einwandfrei laufen.

Allerdings sind Additive nicht allgemeingültig und es kann durchaus passieren, dass der Prozess “verschlimmbessert” wird.

Hintergrund ist, dass Alkohol (wie Diesel auch) die Dichtungen angreift und bereits poröse Dichtungen endgültig auflöst.

Entsprechend kann ein Injektor undicht werden und gehört dann definitiv ausgetauscht. Trotz Allem, bei regelmäßiger Wartung hat man nichts zu befürchten und kann die Mittel bedenkenlos einsetzen.

Tipp: Injektoren besitzen eine Haltbarkeit von rund 100.000 Kilometern oder 10 Jahre.

Ihr wollt wissen, wie man das AGR deaktivieren kann? Im folgenden CAMPERWELTEN-Artikel werdet ihr fündig.

So teuer ist die professionelle Reinigung

In Werkstätten (ohne etwas unterstellen zu wollen), werden Injektoren meistens einfach nur getauscht.

Bei Preisen um die 100 Euro zuzüglich Einbau ist dies ein teurer Spaß und daher ist es durchaus ratsam, etwas Internetrecherche zu betreiben.

Bei unserer Recherche sind wir auf das Unternehmen JD-Autoteile aus dem brandenburgischen Ahrensfelde gestoßen. Diese reinigen die Injektoren mittels Ultraschallbad.

Dadurch wird der eigentliche Körper nicht zerstört und der Injektor kann nach erfolgter Reinigung wieder eingesetzt werden.

Die Preise beginnen bei humanen 25 Euro. Auf Wunsch setzt das Unternehmen alte Injektoren auch wieder instand.

Dies ist allemal besser, als sich einen neuen Injektor zu beschaffen und alles wieder anlernen zu müssen. 😉

Man muss aber etwas Wartezeit mitbringen und die Versandkosten kommen ebenfalls obendrauf – doch alleine schon für die Umwelt lohnt sich dies.

Wie moderne Dieselmotoren funktionieren

Wie funktionieren moderne Injektoren eigentlich? Nun, die Motorentechnik wurde stets weiterentwickelt und hat nichts mehr mit Rudolf Diesels Expansionsmaschine gemeinsam.

Stattdessen wird auf ein Common-Rail-System gesetzt. Hierbei sitzen die Düsen direkt im Zylinder und spritzen eine definierte Menge ein.

Dabei wird der Kraftstoff nicht etwa eingetropft, sondern zerstäubt und eingespritzt. Die Ausnutzung ist deutlich besser und die Leistung wird gesteigert (Der Kraftstoff muss keinen Weg zum Zylinder zurücklegen).

Allerdings haben diese Systeme auch einen großen Nachteil. Da der Kraftstoff teils an den heißen Zylinder Wänden zurückbleibt, entzündet er sich ungewollt – die Rußbildung wird dadurch deutlich erhöht.

Übrigens haben Benzindirekteinspritzer exakt dasselbe Problem. Dennoch, aktuell stellen Common-Rail-Systeme in Verbindung mit einem Turbolader den aktuellen Stand der Technik dar und werden in Sachen Effizienz nur von der Elektromobilität übertrumpft.

Was ihr machen könnt, wenn eure Ansaugbrücke Geräusche macht, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.

Injektor, Einspritzdüse oder Einspritzventil – wie heißt es denn jetzt?

In diversen Foren werden Injektoren, Einspritzdüsen und Einspritzventile stets simultan verwendet – doch es gibt einige Unterschiede, die wir einmal erläutern wollen.

  • Injektoren – der Begriff gilt nur für Dieselfahrzeuge mit Common-Rail-System
  • Einspritzdüsen – der Begriff gilt im Zusammenhang mit Direkteinspritzern
  • Einspritzventile – der Begriff gilt für alte Benziner mit Zentral- und Einzeleinspritzung

Deutlicher wird der Unterschied in der Funktionsweise. Während Einspritzdüsen und Injektoren den Kraftstoff zerstäuben, tropfen Ventile diesen ein.

ZUSAMMENFASSUNG

Im heutigen Beitrag haben wir uns mit der Frage befasst, ob man Injektoren selber reinigen kann.

Dabei haben wir festgestellt, dass dies ohne spezielles Equipment nicht ohne weiteres möglich ist und man es daher besser Profis überlassen sollte.

Allerdings spricht nichts dagegen, in regelmäßigen Abständen ein Additiv zu verwenden.

Diese haben nicht nur das notwendige Equipment, sondern können darüber hinaus auch noch weitere Überprüfungen anstellen.

Dabei beginnen die Preise bei rund 25 Euro zuzüglich Versand und Steuer – das ist deutlich humaner 
Bei Problemen mit dem 2,2er Ford Transit, solltet ihr den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN nicht verpassen.

Titelfoto: Injektoren selber reinigen… (Quelle: dragzine)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

Letzte Beiträge