Der Winter ist hereingebrochen und dementsprechend fand auch die Campingsaison ihr Ende
Über den Winter bietet es sich daher an, dem eigenen Wohnmobil oder dem Campingbus diverse Instandsetzungsmaßnahmen (also Reparaturen) zukommen zu lassen.
Allerdings sind die Fahrzeuge recht komplex und es kann schon vorkommen, dass innerhalb einer selben Modelllinie sich Anbauteile verändern.
Daher ist es wichtig, wenn man Ersatzteile bestellt, man den Motorcode im Fahrzeugschein griffbereit hat.
Und genau um dieses Thema geht es in diesem Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Wo steht der Motorcode im Fahrzeugschein?
Also wollt ihr bestimmt wissen, wo der Motorcode genau steht. Also, im Fahrzeugschein findet ihr diesen unter der Nummer D.2. Hierbei ist es unerheblich, ob es sich um ein Wohnmobil handelt, welches vor 2005 oder nach 2005 gebaut wurde.
Die Angabe, wenn denn eine gemacht worden ist, steht immer unter der Randziffer D.2. Und damit können wir auch schon zu einem Problem des Ganzen.
Nicht jeder Hersteller gibt den Motorcode im Fahrzeugschein an. Es gibt tatsächlich auch keine Pflicht dazu, sodass einige Hersteller darauf verzichten.
Alternativ dazu könnt ihr den Motorcode im Fahrzeugbrief respektive Zulassungsbescheinigung Teil 2 finden.
Ist die Motornummer allerdings bereits im Fahrzeugschein nicht vermerkt, so bestehen nur geringe Chancen, dass diese im Fahrzeugbrief steht.
Falls ihr mir über den Farbcode des Ford Transits wissen wollt, dann schaut euch den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN an.
Alternativ den Motorcode am Motorblock suchen
Habt ihr also keinen Eintrag im Fahrzeugschein, so wird es etwas aufwendiger. Meistens wird der Code des Motors auf dessen Motorblock gestanzt.
Durch Dreck und andere Verschmutzungen wird es allerdings, vor allem bei alten Wohnmobilen und Kastenwagen, ein Problem, die Nummer direkt zu erkennen.
Bewaffnet euch also schon einmal mit etwas Reinigungsmittel und einem trockenen Tuch. Im Anschluss sucht ihr den Motorblock nach einer eingestanzten Nummern- und Buchstabenreihenfolge.
Auch hier gibt es keinen genauen Ort, wo die Motornummer stehen muss. Dementsprechend kann sie gut lesbar im vorderen Teil des Motors stehen, oder aber auch versteckt auf der Rückseite.
Manche Hersteller, wie Peugeot, stanzen die Motornummer seitlich Richtung Getriebe ein.
So lest ihr euren Motorcode
Dieser Punkt ist zwar nicht ganz so wichtig, aber man sollte es trotzdem mal am Rande erwähnen.
Beim Motorcode handelt es sich um eine Kombination, über die einige Konfigurationen des Motors erkennbar sind.
Nachfolgend schauen wir uns dies einmal am Beispiel von Opel an:
- Motorcode: c20xe
Aufschlüsselung:
- Buchstabe: c = für Abgasnorm Euro 2
- Zahl: 20 = 2.0 Liter Hubraum
- Kennung: xe = 16 Ventiltechnik mit Einspritzung (Sauger)
Allerdings ist dies nicht bei jedem Hersteller so einfach. Opel hat es tatsächlich recht anwenderfreundlich gemacht.
Anders sieht es beispielsweise aus, wenn ihr einen Peugeot Boxer besitzt. Motorcodes von Peugeot werden in Buchstaben angegeben und darüber hinaus gibt es noch eine Orga Nummer.
Für eine genaue Auflösung benötigt man leider Spezialsoftware oder man probiert sein Glück im Internet auf diversen Seiten (dazu später mehr).
Den Motorcode über die Fahrgestellnummer finden
Vorab ein Tipp, falls euer Ford Transit mit 170 PS Motor Probleme bereitet, schaut euch den folgenden Artikel auf Kinderwelten an. Dort werden gängige Probleme und deren Lösungen analysiert.
Damit kommen wir zur dritten Möglichkeit, wie man den Motorcode finden kann, nämlich über die Fahrgestellnummer.
Diese wird auch VIN oder FIN genannt. Mit beiden Begriffen ist dasselbe gemeint, wobei FIN für Fahrgestellnummer und VIN für Vehicle Identification Number steht.
Grundsätzlich ist diese also gleich, denn bei allen heutigen Wohnmobilen, Wohnwagen oder auch Zugfahrzeugen besteht sie aus einer 17-stelligen Zahlen- und Buchstabenkombination.
Eine FIN unterteilt sich dabei in die folgenden Bereiche:
- Stellen 1 bis 3: Hersteller und Regionalcode (Produktionsort)
- Stellen 4 bis 9: Modellbezeichnung des Fahrzeugs
- Stellen 10 bis 17: Freie Verwendung
Die Motornummer befindet sich meistens an den Stellen zwischen 4 und 9. Als Laie ist es allerdings schwierig, diese Nummer herauszufinden.
Dies wissen auch viele Anbieter und so bietet beispielsweise autodna.de die kostenlose Überprüfung der Fahrgestellnummer an.
Über die kostenlose Abfrage erhaltet ihr allerdings erst einmal nur die Bezeichnung eures Fahrzeugs. Für genaueres muss man leider den generierten Bericht kaufen.
Allerdings enthält dieser eine umfangreiche Fahrzeughistorie, wie beispielsweise über die Halter und ob es Unfälle mit dem Kraftfahrzeug gegeben hat.
Vor allem für exotische Wohnmobile, wie beispielsweise einen Offroad VW Crafter dürfte das ziemlich interessant sein.
Wofür wird der Motorcode eigentlich benötigt?
So viel Aufwand und nur ein paar Daten zu erhalten? Nein, sicherlich nicht, denn der Motorcode wird benötigt, wenn ihr Ersatzteile bestellen wollt.
Bei den meisten Seiten, so auch Amazon, werdet ihr bei der Ersatzteile-Überprüfung nach der HSN und TSN gefragt.
Dabei handelt es sich um eine minimalistische Ziffernfolge, über die wichtige Daten des Fahrzeugs ausgelesen werden.
Es sind darin aber nicht die kompletten Daten enthalten. Hintergrund ist, dass es produktionsbedingt immer mal wieder Änderungen gibt.
Sobald diese Änderungen zu groß werden, oder auch das Erscheinungsbild an den Zeitgeist angepasst wird, spricht man von einem Facelift.
So kann sich unter Umständen der Katalysator sich mit der Zeit verändern (beispielsweise durch das Einschrauben einer Prüfsonde).
Für genau solche Fälle haben Hersteller die sogenannten Vergleichsnummern vorgesehen. Diese sind auf allen originalen Ersatzteilen vorhanden.
Durch Eingabe dieser Nummer, findet ihr genau heraus, ob es sich um ein baugleiches Ersatzteil handelt.
Übrigens, eine Übersicht über die Fehlercodes des Fiat Ducatos (mit Tabelle) findet ihr ebenfalls auf CAMPERWELTEN.
Heißt es Fahrzeugschein oder Zulassungsbescheinigung Teil 1?
Und zum Abschluss nochmal etwas Wissenswertes. So wird im Internet entweder von der Zulassungsbescheinigung Teil 1 oder dem Fahrzeugschein gesprochen.
Grundsätzlich ist mit beiden dasselbe gemeint, nämlich dieses kleine grünliche Papier, das man immer im Fahrzeug mitführen sollte.
Zulassungsbescheinigung Teil 1 gilt für Fahrzeuge, die nach 2005 gebaut worden sind. Fahrzeugschein heißt es, wenn euer Wohnmobil vor 2005 produziert wurde.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass sich einige Eintragungen verschoben haben. Weiterhin wurde das Ziffernsystem durch Buchstaben erweitert.
Es ist letztlich aber egal, ob er jetzt Fahrzeugschein oder Zulassungsbescheinigung Teil 1 sagt. Profis wissen, was gemeint ist.
ZUSAMMENFASSUNG
Wir haben uns in diesem Artikel mit der Frage befasst, ob der Motorcode im Fahrzeugschein steht.
Herausgefunden haben wir, dass dieser zwar unter der Position D.2 erhalten sein kann – aber nicht muss.
Besser ist es daher, den Motorcode über die Fahrgestellnummer oder durch seinen Platz im Motorraum herauszufinden.
Benötigt wird er unter anderem, passende Ersatzteile zu finden. In der Regel wird der Motorcode aber über die HSN und TSN Nummer herausgefunden.
7 interessante Fakten über das Gespanngewicht, findet im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN. Reinschauen lohnt sich.
Titelfoto: Motorcode im Fahrzeugschein (Quelle: motorschadenvergleich)