Die Batterietechnik in der Wohnmobil- und Automobilbranche hat sich stets weiterentwickelt. Dies ging dabei Hand in Hand unter anderem mit Innovationen wie einem Start-Stopp-System.
Dementsprechend wollen wir uns in unserem heutigen Artikel mit der Thematik befassen, ob man eine normale Batterie im AGM Modus laden darf.
Neben der Beantwortung dieser Frage, wollen wir uns auch einmal anschauen, ob der umgekehrte Fall funktioniert – also das Laden einer AGM Batterie im normalen Modus.
Weiterhin erwartet euch noch ein Abschnitt über die EFB-Batterie und wir klären den Unterschied zur AGM Batterie.
Zum Abschluss gibt es noch einen Pflegetipp, denn wir schauen uns Batteriepolfett etwas genauer an.
Eine normale Batterie im AGM-Modus laden: Ist es sinnvoll?
Doch zuerst einmal kommen wir zum Hauptakteur dieses Artikels. Es ist dabei nicht zu empfehlen, eine normale Batterie im AGM Modus zu laden.
Durch die höhere Ladeschlussspannung (14,8 Volt AGM im Vergleich 14,4 Volt Blei Säure) würde die normale Batterie anfangen zu kochen.
Bei einer solchen langanhaltenden Ladung würde die Batterie anfangen zu brennen. Es gibt lediglich eine einzige Ausnahme und diese gilt auch nur dann, wenn keine Alternative zur Verfügung steht.
So kann man einen normalen Blei-Gel-Akku bei sehr tiefen Temperaturen im AGM Modus laden.
In einem solchen Fall neigen die Batterien nicht so stark zum Kochen und werden durch die äußeren Temperaturen heruntergekühlt.
Falls ihr mehr über den Vergleich AGM Batterie vs Säurebatterie erfahren wollt, solltet ihr den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN nicht verpassen.
Der umgekehrte Fall: AGM-Batterie an ein normales Ladegerät klemmen?
Jetzt schauen wir uns einmal genau den umgekehrten Fall an. Die Technikfans unter euch wissen es bereits, es besteht keine Gefahr, wenn man eine AGM Batterie im normalen Modus anschließt.
Zumindest nicht kurzfristig. Langfristig kann eine AGM Batterie (Angebote für verschiedene Größen) durch so etwas Schaden nehmen.
Hintergrund ist, dass die Ladespannung nicht ausreicht, die Batterie vollständig zu laden. Dementsprechend bleiben die hinteren Zellen ohne Wirkung, wodurch sie schneller verschleißen.
Bei Gebrauch Batterie werden nur die “vollen Zellen” benutzt. Die anderen leeren Zellen werden mit der Zeit obsolet.
Mehr Informationen zu diesem Thema findet ihr im Beitrag AGM Batterie mit normalen Ladegeräten laden. Auf CAMPERWELTEN wird jedem Campingfan geholfen.
Im Porträt: Die EFB-Batterie
Jetzt wollen wir uns mal einer speziellen Batterieart widmen – der EFB Batterie. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der normalen Nassbatterien.
Die EFB Batterien sind hierbei auf moderne Fahrzeuge mit Start-Stopp-System zugeschnitten und können im Vergleich zu einer gewöhnlichen Nassbatterie deutlich mehr Motorstarts aushalten.
Die Belastungszyklen haben wir wie folgt zusammengefasst:
- einfache Blei-Gel und Blei-Säure-Batterien: zirka 120.000 Motorstarts
- EFB-Batterien: zirka 270.000 Motorstarts
- AGM-Batterien: zirka 360.000 Motorstarts
Ihr seht also, dass eine EFB-Batterie eine praktikable Möglichkeit ist, ältere Nassbatterien zu ersetzen.
Interessant hierbei ist, dass diese Batterien auch noch rüttelfester sind als herkömmliche Starterbatterien.
Weiterhin führen die zugesetzten Kohlenstoff-Additive zu einer Reduzierung der Ladezeit. Dies könnte auch dazu beitragen, dass ihr euer Wohnmobil mit einem Ladebooster ausstattet.
Die Unterschiede zwischen EFB- und AGM-Batterie
Damit kommen wir jetzt einmal zu den Unterschieden zwischen einer EFB- und einer AGM Batterie.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der EFB-Batterie um eine Weiterentwicklung von klassischen Blei-Säure- und Blei-Gel-Akkumulatoren.
Diese Modelle, wie beispielsweise die Varta Blue Dynamic Serie (je nach Angebot bereits ab 60 Euro), wird in modernen Wohnmobilen und Kraftfahrzeugen eingesetzt, welche eine Start-Stopp-Automatik besitzen
In älteren Fahrzeugen lohnt sich eine solche Batterie nicht. Hintergrund ist, dass man eine solche Batterie in einem Campingbus der 90er oder Anfang der 2000er Jahre schlichtweg nicht ausreizen würde.
Somit eignet sich für solche Fahrzeuge eine klassische Batterie. Auch eine AGM Batterie stellt keine Alternative dar.
Diese Akkumulatoren besitzen getränkte Glasfasermatten (AGM = Absorbent Glass Mat) und sind für höchste Ansprüche gedacht.
Nahezu alle aktuellen Wohnmobile, Campingbusse sowie Zugfahrzeuge besitzen eine Batterie dieses Typs.
Insgesamt sind AGM Batterien etwas breiter gebaut und sorgen durch ihre Technik für eine lange Nutzungsdauer – bei der richtigen Nutzung und Ladetechnik.
Angeklemmte Batterie laden lassen?
Jetzt wollen wir uns einmal damit beschäftigen, ob man eine Batterie zum Laden immer ausbauen muss oder ob es auch im angeklemmten Modus möglich ist.
Also rein theoretisch ist es möglich, eine Batterie im angeklemmten Modus laden zu lassen. Allerdings fließt Strom niemals konstant, sondern mal mehr und mal weniger.
Unter Umständen kann es somit dazu kommen, dass die Bordelektronik beschädigt wird. Trotz allem wird dies nur sehr selten vorkommen, da es viele technische Sicherheitseinrichtungen gibt.
Wer auf Nummer sicher gehen will, baut die Batterie trotzdem aus und lässt sie über Nacht laden.
Solltet ihr mit eurem Camper jetzt am Straßenrand liegen, so klemmt die Batterie an das Ladegerät an und versucht nach 10 Minuten den Motor zu starten.
Meistens reicht diese kurze Phase aus, damit der Anlasser genug Kraft zum Drehen hat. Andernfalls ist die Batterie defekt und muss ausgetauscht werden.
Was ihr machen könnt, wenn eure AGM Batterie beim Laden zischt und ob dies ein Problem ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Was leistet Batteriepolfett?
Zum Abschluss schauen wir uns das versprochene Batteriepolfett an. Dabei handelt es sich um ein Spezialfett, das auf Kalkseife basiert und unschädlich gegenüber Kunststoff ist.
Der Hauptvorteil von Batteriepolfett ist, dass Wasser nicht an die Kontakte gelangen kann. Dadurch wird sowohl eine Korrosion als auch eine Oxidation vermieden.
Das Auftragen kann einfacher nicht sein. So klemmt ihr zuerst einmal die Kontakte ab und mittels Pinsel tragt ihr das Fett dünn auf den Polen auf.
Handelt es sich um eine ältere Batterie, so säubert nach dem Abklemmen erst einmal die Pole.
Bereits für rund 5 Euro gibt es eine Tube des begehrten Fettes.
ZUSAMMENFASSUNG
Im heutigen Artikel haben wir uns mit der Frage befasst, ob es sinnvoll ist, eine normale Batterie im AGM Modus zu laden.
Dabei haben wir festgestellt, dass man dies nicht machen sollte, da es ansonsten dazu führt, dass die Batterie anfängt zu kochen.
Unbeaufsichtigt kann die Batterie sogar anfangen zu brennen. Eine Alternative gibt es, und zwar, wenn draußen tiefe Temperaturen herrschen.
Dann kann es sein, dass sich die Batterien nicht so stark erhitzen. Trotzdem ist dies nicht zu empfehlen.
Batteriepolfett führt überdies zu einer längeren Nutzungsdauer eines Akkumulators. Anwendbar ist dieses für alle Batterietypen.
Falls Ihr mehr über den Varta Silver Dynamic AGM Akkumulator erfahren wollt, schaut euch den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN ein.
Titelfoto: Normale Batterie bitte nicht im AGM-Modus laden! (Rechte: Canva)