Solange ein Wohnmobil (respektive das entsprechende Zugfahrzeug) läuft, gibt es nur wenig zu klagen.
Anders sieht es aus, wenn das beliebte Mobil kurz vor dem Campingurlaub nicht mehr starten möchte und den Dienst verweigert.
Vor allem, wenn der Anlasser nur schwach bis überhaupt nicht dreht, ist man häufig angehalten, die Batterie zu wechseln.
Doch ist das immer sinnvoll? Nein, denn unter Umständen sind die Kontakte korrodiert und müssen nur gereinigt werden.
Wie ihr oxidierte Batteriepole reinigen könnt, wollen wir im nachfolgenden Artikel näher besprechen.
Ihr werdet überrascht sein, denn nicht immer werden dafür teure Reinigungsmittel benötigt, auch Hausmittel können Wunder wirken.
Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß mit diesem Artikel auf CAMPERWELTEN.
Wie man oxidierte Batteriepole reinigen kann
Einige von euch kennen diesen Trick unter Umständen schon, haben es selbst allerdings noch nicht gemacht oder es liegt schon zu lange zurück.
Daher haben wir nachfolgend eine passende Anleitung zusammengestellt, damit ihr wisst, wie es noch einmal funktioniert.
Wichtig: Ihr arbeitet mit Strom, also solltet ihr die Batterie vom Stromkreis trennen, damit euch nicht noch der wörtliche Schlag trifft.
Zuerst einmal klemmt ihr den Minuspol ab (schwarzes, blaues oder braunes Kabel). Im Anschluss klemmt ihr das rote Kabel ab.
Sollten die Pole sehr fest sitzen, so könnt ihr auch eine Zange nehmen und den Pol vorsichtig abhebeln.
Ist das geschafft, entfernt ihr noch den Halter und nehmt die Batterie heraus. Wo ihr gerade etwas Platz habt, empfiehlt es sich, das Batteriefach auszukehren oder zu saugen.
Jetzt erfolgt die eigentliche Reinigungsanleitung. Geht dabei wie folgt vor:
- Zuerst einmal kratzt ihr große korrodierte Flächen mit einem alten Brotmesser ab.
- Im Anschluss sprüht ihr das Reinigungsmittel eurer Wahl auf und helft mit Stahlwolle nach.
- Den zweiten Schritt wiederholt ihr, solange, bis die Korrosion entfernt ist.
- Im Anschluss wischt ihr alles ordentlich trocken und fettet alles mit Batteriepolfett (auf Amazon für rund 3 Euro zu haben).
Sind die Pole wieder glänzend, baut ihr alles wieder zusammen und klemmt die Batterie in umgekehrter Reihenfolge an.
Sollte bei eurer AGM Batterie trotz allem die Spannung zusammenbrechen, so solltet ihr euch einmal den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN ansehen – da wird euch geholfen.
So erkennt ihr Korrosion an der Batterie
Korrosion wird landläufig Rost und ist vielen als bräunlicher Schrecken bekannt, der schon so manches Auto die TÜV-Plakette gekostet hat.
Korrodiert hingegen Kupfer, so wird dies nicht Rost genannt, sondern Grünspan. Doch wie sieht es mit den Batteriepolen aus?
Diese bestehen aus Blei und das hat auch einen ganz einfachen Grund. Blei ist nicht nur robust, sondern kann in sehr kurzer Zeit viel Energie freisetzen.
Daher bestehen nicht nur die Pole aus Blei, sondern es gibt auch immer noch die bewährten Blei-Säure-Batterien.
Blei läuft an der Luft grau an und wird die Korrosion nicht behandelt, kann es sogar zur kompletten Zerstörung der Pole führen.
Daher muss man bei der Batterie Korrosion genau hinsehen. In den meisten Fällen hat man aber auch noch korrodierte Klemmen.
Da diese häufig aus Messing bestehen, tritt häufig auch noch der altbekannte Rost zutage. Erkennt man dies an der eigenen Batterie, ist es ratsam, die Pole sorgsam zu reinigen.
Hausmittel sind wirksam
Im Internet findet man Spezialreiniger, die für die Pole gedacht sind. Diese Mittel kann man zwar einsetzen, sind allerdings teuer – im Schnitt werden 23 Euro fällig.
Alternativ dazu kann man auch mit klassischen Haushaltsmitteln arbeiten. Eure Zutatenliste für das Haushaltsmittel besteht aus den folgenden Zutaten:
- Natron
- Wasser
- Vinyl-Handschuhe
- Zahnbürste
Mischt im Anschluss 3 Teile Teelöffel Natron mit 3 Teelöffeln Wasser und verrührt es so lange, bis eine Paste entsteht.
Diese Paste tragt ihr im Anschluss sorgsam auf die Pole auf und putzt sie mit einer alten Zahnbürste ordentlich ein (so kann das Hausmittel auch in tiefe Schichten eindringen).
Euer Hausmittel wird im Anschluss leicht zu schäumen beginnen – lasst es das ruhig und sobald es nachlässt, wischt ihr es mit einem trockenen Tuch ab.
Wiederholt die Schritte, solange, bis der Pol rostfrei ist. Beim letzten Durchgang spült ihr den Pol mit Wasser ab und wischt dann trocken nach.
Falls ihr wissen wollt, was Batterie-Polfett ist, solltet ihr euch den folgenden Artikel einmal zu Gemüte führen.
In bestimmten Fällen hilft nur der Austausch
Daher kann man durch die Reinigung Geld sparen und schnell wieder ein gutes Ergebnis erzielen.
Allerdings hilft die Reinigung nicht immer. Besonders wenn die Batterie sehr alt ist und die Pole bereits Risse aufweisen, ist der Austausch die bessere Alternative.
Zwar gibt es im Internet auch Austausch-Batteriepole aus Messing, dies ist allerdings nicht immer die beste Wahl und sollte nur dann genutzt werden, wenn die Batterie noch relativ neu ist.
Und falls ihr euch fragt, wann der beste Zeitpunkt zum Austausch der Starterbatterie ist, so gilt ein Austausch nach 5 bis 7 Jahren.
Auch den Massenpunkten sollte man Beachtung schenken
Doch nicht nur die Batterie selbst kann Probleme bereiten, auch die Massepunkte können mit der Zeit zum Problem werden.
Diese haben eigentlich eine ganz simple Aufgabe: die Sicherstellung des Masse Potenzials für alle Verbraucher (also Heizung, Radio usw.).
Korrodieren diese Punkte kann es passieren, dass die Verbraucher den Strom nicht mehr richtig abführen können und somit über die Karosserie ableiten.
Dadurch bekommt man dann, wenn man statisch aufgeladen ist, eine gewischt. Weiterhin kann es zu Fehlern in den Steuergeräten kommen.
Unter Umständen wird der Radiosender nicht gehalten oder aber die Wegfahrsperre aktiviert sich von selbst.
Auch die Motorkontrollleuchte geht willkürlich an und aus. Wird dann in die Werkstatt gefahren, wird unter Umständen die Diagnose “Steuergerät defekt” vorgeschlagen – und diese ist sehr kostspielig.
Tipp: Neigt das Auto zu willkürlichen Fehlern, so solltet ihr zuerst die Massepunkte reinigen.
Ob man die Batterie des Wohnmobils im Winter ausbauen sollte, erfahrt ihr im folgenden Praxistipp.
ZUSAMMENFASSUNG
Oxidierte Batteriepole reinigen – ist das überhaupt eine gute Idee? Zum Zwecke der Nachhaltigkeit können wir das nur mit “Ja” beantworten.
Ist die Starterbatterie noch relativ neu und hat aufgrund eines Produktionsfehler oxidierte Kontakte, ist die Reinigung empfehlenswert.
Anders sieht es aus, wenn die Batterie zu alt ist, denn dann ist der Austausch die bessere Wahl.
Übrigens gilt eine Batterie nach rund 5 bis 7 Jahren als veraltet.
Wenn die Bordbatterie beim Fahren nicht lädt, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN was ihr tun könnt.
Titelfoto: Oxidierte Batteriepole vs gereinigte Batteriepole (Rechte: Canva)