Solaranlagen sind mittlerweile klein und kompakt, sodass sie auch bei Campingfahrzeugen mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. Praxisorientierte Camper stellen sich allerdings die folgende Frage:
Was macht ein MPPT-Laderegler, wenn die Batterie voll ist? Bei MPPT-Laderreglern handelt es sich um die aktuell modernste Form von Solarreglern. Erkennt der Regler eine volle Batterie, so drosselt er die Leistung und sofern kein Verbraucher läuft, wird der überschüssige Strom in Wärme umgewandelt und abgeleitet. Dadurch wird die Lebensdauer des Akkus erhöht.
Auf die genauen Unterschiede wollen wir im nachfolgenden Beitrag noch einmal genauer eingehen.
Darüber hinaus ziehen wir auch den Vergleich zum PWM-Regler und geben Tipps, wann welcher Regler die bessere Wahl darstellt.
Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Was sind MPPT-Laderegler?
Beginnen wollen wir diesen Artikel mit den sogenannten MPPT-Ladereglern. MPPT ist dabei die Abkürzung für “Maximum Power Point Tracking”.
Wer des Englischen mächtig ist, wird bereits jetzt erkennen, welches Prinzip diese Solarregler verfolgen.
Somit werden die Batterien nach der jeweiligen Ladekennlinie geladen und im Anschluss – eine Technik, die besonders Zellen- und damit auch Batterieschonend ist.
Aufgrund des komplexen Aufbaus sind diese Modelle allerdings recht teuer und wie wir später noch sehen werden, gibt es Situationen, wo die günstigeren PWM-Regler die bessere Wahl darstellen.
MPPT-Laderegler kosten im Schnitt zwischen 30 Euro und 50 Euro. Ob und wie man einen Solarregler an einen EBL anschließt, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Sind PWM-Laderegler die bessere Wahl?
Von den MPPT Reglern kommen wir jetzt zu den PWM-Solarreglern. PWM steht in diesem Zusammenhang für “Pulse-Width-Modulation” (teils auch Pulse-Wide-Modulation).
Diese Regler können ebenfalls als Bindeglied zwischen der Solaranlage und der Batterie genommen werden.
Im Vergleich zu den aufwändigen MPPT-Reglern wird der Ladestrom lediglich auf die Spannung der Batterie angepasst.
Die Ladekennlinie bleibt dabei völlig unberücksichtigt. Stattdessen wird in Pulswellen geladen.
Ein interessanter Nebenaspekt ist dabei, dass der Solarregler komplett aufhört zu laden, wenn die Batterie voll ist.
Sobald ein Verbraucher eingeschaltet wird, wird der Akku direkt wieder geladen – auf Dauer ist dies für die Zellen sogar schädlich.
Der Vorteil von PWM-Reglern liegt im günstigen Preis und des vergleichsweise kleinen Aufbaus, wodurch die Modelle gerne in Wohnmobilen eingesetzt werden.
Auf die Ladekennlinie kommt es an
Die Wahl des richtigen Ladereglers hängt auch immer von der Batterie ab. So besitzen einfache Batterien eine andere Kennlinie als beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus.
Blei-Gel-Akkus besitzen zudem eine andere Zellchemie und schon ab einer Dauer Kapazität von 80 Prozent gelten diese Modelle als Defekt.
Dementsprechend sind MPPT-Regler bei gewöhnlichen Blei-Gel-Batterien die bessere Wahl, da alle Zellen gleichmäßig angesprochen werden.
Diesen Effekt kann man noch erhöhen, wenn man mehrere Blockbatterien parallel schaltet.
Anders sieht es bei Lithium-Ionen Akkus aus. Diese haben eine robuste Technik, sind lang andauernd und sie besitzen eine hohe Kapazität.
Dadurch können diese Akkumulatoren auch mit einem einfachen PWM-Laderegler geladen werden.
In diesem Zusammenhang sei noch gesagt, dass MPPT-Laderegler Solarmodule besser ausnutzen als die vergleichbaren PWM-Regler.
Wie ihr eine Sicherung zwischen Laderegler und Batterie anbringt, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
MPPT-Regler solltet ihr bei Blei-Gel-Akkus verwenden
Wir haben bereits erwähnt, dass man MPPT-Laderegler vornehmlich bei Blei-Gel-Batterien verwenden sollte.
Ein MPPT-Controller sorgt in diesem Zusammenhang dafür, dass keine Leistung verloren geht, da die Regler eine gute Ausnutzung besitzen.
Darüber hinaus arbeiten MPPTs in warmen Gefilden effizienter als vergleichbare PWM-Regler.
Durch die schonende Ladung werden die Zellen von gewöhnlichen Flüssigbatterien geschützt, wodurch sie eine Lebensdauer von bis zu 120.000 Stunden erreichen können.
Wer diesen Effekt noch einmal maximieren möchte, greift zudem auf eine AGM-Batterie (aktuelle ANGEBOTE prüfen) zurück.
Hierbei liegt die Säure gebunden in Glasfasermatten vor. Diese Batterietechnik besitzt nicht nur eine höhere Kapazität, sondern sorgt für eine deutlich höhere Lebensdauer.
Bis zu 360.000 Betriebsstunden sind bei solchen Modellen keine Seltenheit. Durch diese Vorteile sind sie eine interessante Alternative und können auch bei älteren Wohnmobilen als Bordbatterie genutzt werden.
Lithium-Akkus können mit einem PWM-Regler genutzt werden.
Von der “einfachen” Batterietechnik leiten wir über Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Hierbei wird als Trägermaterial Lithium eingesetzt, was von Haus aus eine gute Leistungsausbeute bietet.
Darüber hinaus sind diese Flüssigbatterien deutlich robuster und können auf sehr große Kapazitäten zurückgreifen.
In mehreren Blöcken werden sie unter anderem in Elektroautos oder Elektro Wohnmobilen eingesetzt, wobei die Reichweiten stetig ansteigen.
Doch kommen wir zurück zum Aspekt der Robustheit. Während eine gewöhnliche Batterie bereits ab einer Kapazität von 80 Prozent als verbraucht gilt, kann eine Lithium-Batterie sogar auf bis zu 20 Prozent fallen, ohne dass dies zu Beeinträchtigungen führt.
Das ist auch der Hauptgrund, warum diese PWM-Regler sehr gut mit diesen Batterien harmonieren.
So können diese die Zellen besser auslasten und wird darüber hinaus auch noch ein Ladebooster dazwischen geschaltet, der Batterie eine lange Lebensdauer beschieden – bei gleichzeitig guter Ausnutzung der gesamten Solaranlage.
PWM-Regler sind darüber hinaus deutlich günstiger und kosten im Schnitt zwischen 10 Euro und 20 Euro.
Solaranlage für autarke Wohnmobile
Nachdem wir so viel über Solarregler gesprochen haben, wollen wir uns jetzt einmal ganz allgemein dem Thema der Solaranlage bei autarken Wohnmobilen widmen.
Dank der immer weiter fortschreitenden Technik, sind die Solaranlagen kompakt genug, dass man sie auf dem Dach eines Wohnmobils aufbauen kann.
Da autarke Wohnmobile teils fernab der Zivilisation unterwegs sind und nicht regelmäßig Campingplätze aufsuchen, muss auch in solchen Situationen die Stromversorgung sichergestellt werden.
Mit einer Solaranlage ist genau dies möglich, wobei mit dem Strom auch gekocht und geheizt werden kann.
Wir empfehlen allerdings zusätzlich auch noch ein paar Gasflaschen mitzunehmen, denn besonders nachts kann es kalt werden und sollte einmal die Stromversorgung ausfallen, kann man zumindest noch mit Gas heizen.
Tipp: Aufgrund des guten Preis-Leistungsverhältnisses empfehlen wir für autarke Wohnmobile AGM-Batterien, die zusätzlich über eine gute Haltbarkeit verfügen.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Artikel haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was ein MPPT-Laderegler macht, wenn die Batterie voll ist.
Da es sich bei der MPPT-Variante um die modernste Lösung handelt, wird der Strom zuerst einmal gedrosselt und erst wenn kein Verbraucher eingeschaltet sein sollte, wird der Strom in Wärme umgewandelt.
Ein PWM-Regler ist dabei weniger effizient und kann bei einer falschen Benutzung sogar die Batterie beschädigen.
In Verbindung mit Lithium-Akkumulatoren sind PWM-Regler allerdings eine preiswerte Alternative zum MPPT-Solarregler.
Wie man einen Ladebooster und Solarregler parallel schalten kann, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Bei voller Batterie drosselt der MPPT die Leistung sofern kein Verbraucher läuft! (Quelle: offroadliving)