Camping gehört zu den beliebtesten Hobbys und viele Campingfreunde reisen mit ihrem Gefährt viele Kilometer weit. Ein wichtiger Faktor für weite Strecken ist ein geringer Kraftstoffverbrauch und so wollen wir uns mit diesem Thema eingehender befassen.
Welches Wohnmobil verbraucht am wenigsten? Diese Frage kann nicht einfach beantwortet werden, denn es kommt auf die Größe des Campers an, wobei gesagt werden muss, dass kleine Wohnmobile weniger verbrauchen. Ein erster Anhaltspunkt ist der Verbrauch nach NEFZ, wobei auch das Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung eine Rolle spielt.
Diese Frage wollen wir im folgenden Ratgeber einmal näher erläutern. Darüber hinaus wollen wir auch noch einmal Top Wohnmobile nach Typ präsentieren.
Diese Faktoren sind für den Verbrauch essenziell
Die Gesetze der Physik kann man nicht ändern, man kann nur versuchen, Wohnmobile und Wohnwagen darauf anzupassen.
Waren diese früher klobig und wenig aerodynamisch, bestechen die neuen Modelle wie die siebte Generation des Ford Transits durch ein windschnittiges Design.
Je geringer der Luftwiderstand ist, desto besser kann ein Fahrzeug vorankommen und benötigt weniger Kraft, um eine konstante Geschwindigkeit zu halten. Ist der Kraftaufwand geringer, dann sinkt nominell auch der Kraftstoffbedarf.
Besonders kleine Wohnmobil Typen wie der oben genannte Ford Transit oder VW T5 profitieren von diesen Maßnahmen, die sich zudem durch ein geringes Gewicht auszeichnen.
Damit kommen wir auch schon zu dem zweiten Punkt: dem Gewicht.
Jeder kennt es, dass ein leerer Getränkekasten einfacher getragen werden kann, als ein voller Kasten. Während für einen leeren Kasten nur wenig Kraft benötigt wird, ist dies bei einem vollen Kasten völlig anders.
Das Prinzip kann auch auf Wohnmobile angewandt werden, denn je leichter sie sind, desto weiter ist die zurückgelegte Strecke.
Aufgrund der besseren Aerodynamik können leichtere Motoren eingebaut werden, die das Gewicht noch einmal reduzieren.
Moderne Einspar Methoden im Detail
Neben den klassischen physikalischen Effekten tragen auch die Hersteller ihren Teil dazu bei. Moderne Motoren verfügen beispielsweise über:
- Eine intelligente Lichtmaschine
- Zylinderabschaltung
- Ölheizung
- Elektrische Servolenkung
- Start-/ Stopp-Automatik
Keine Sorge, eine intelligente Lichtmaschine wird nicht per künstlicher Intelligenz gesteuert. Vielmehr läuft diese nur solange mit, bis die Starterbatterie vollständig aufgeladen ist.
Ein Nachteil ist, dass die Bordbatterie davon unberührt bleibt, sodass ein Ladebooster von Vorteil ist. Besonders große Motoren wie V6- oder V8-Motoren profitieren von der Zylinderabschaltung, aber auch Reihenvierzylinder besitzen diese Technik.
Dabei werden bei warm gefahrenen Motoren die Hälfte der Zylinder abgeschaltet und diese nicht mehr mit Kraftstoff versorgt. Das spart Kraftstoff.
Um noch mehr Kraftstoff zu sparen, gibt es die sogenannte Ölheizung, die das Öl vor Fahrtantritt erwähnt. Dadurch sinkt der Widerstand im Motorraum und alle Bauteile bewegen sich leichter.
Zum Abschluss wäre noch die elektrische Servolenkung zu nennen. Da es keine Servopumpe und Antriebsriemen mehr gibt, wird Gewicht gespart und der Motor muss diese nicht mehr antreiben.
Auf die Fahrweise kommt es an
Vom Hersteller zum Fahrer kommen wir in diesem Abschnitt. So ist auch die eigene Fahrweise nicht zu unterschätzen.
Wer ständig Vollgas fährt und dem Motor alles abverlangt und dann scharf bremst, verbraucht nicht nur mehr Kraftstoff, sondern sorgt zusätzlich auch noch für einen höheren Verschleiß.
Moderne Motoren (Benzin und Diesel) arbeiten im Drehzahlbereich zwischen 1.500 U/min und 2.500 U/min am effizientesten. Das bedeutet, dass in diesem Bereich das Verhältnis zwischen Kraft und Verbrauch optimal ist.
Auf Basis dieses Optimums wird auch der Verbrauch nach NEFZ berechnet. Daneben empfiehlt es sich, bei Abwärtspassagen den Camper im höchsten Gang rollen zu lassen.
Ebenso sollte der Campingbus bei langen Rotphasen oder Staus ausgeschaltet werden, denn im Stand muss dieser nicht unbedingt laufen.
Wo wir bei Ampeln sind: ist erkennbar, dass die Ampel bald auf Rot springt, dann kein Gas geben und den Kastenwagen an die Ampel heranrollen lassen.
Wohnmobile bis 3,5 Tonnen: Der VW T6.1 verbraucht am wenigsten
Soviel zu den technischen Eigenschaften. Jetzt wollen wir euch noch die Modelle vorstellen, die am meisten Sprit sparen (nach NEFZ).
Wenn es um den reinen Kraftstoffverbrauch geht, gewinnt in der Klasse bis 3,5 Tonnen der VW T6.1 California Beach, mit gerade einmal 5,3 Litern Diesel.
Der Kastenwagen ohne Bad bietet einen aufgeräumten und gut verarbeiteten Innenraum, der von Westfalia vorgenommen wird. Die kleine Küche ist zweckmäßig und bietet sogar noch etwas Ablagefläche.
Die umbaubare Rückbank bietet genug Platz für zwei Personen und zudem auch noch etwas Stauraum.
Wer allerdings ein Bad benötigt, der sollte besser zu einem Fiat Ducato greifen, der unter den Hochdach-Campern den geringsten Spritverbrauch besitzt.
Wohnmobile bis 7,5 Tonnen: Der Gewinner lautet Frankia I 8400 QD Platin
In der Klasse bis 7,5 Tonnen hat man sein eigenes Wohnzimmer immer dabei. Dadurch steigt natürlich der Verbrauch, doch auch in dieser Kategorie gibt es ein besonders spritsparendes Modell.
Dieses stammt von Frankia und hört auf den Namen 8400 QD Platin. Das Modell basiert auf dem Mercedes-Benz Sprinter und verbraucht im Mittel gerade einmal 9,6 Liter Diesel.
Der Innenraum ist besonders luxuriös und bietet beispielsweise ein großes Queensbett für guten Schlaf. Darüber hinaus fühlen sich auch große Personen bei einer Stehhöhe von über zwei Metern sehr wohl.
Die Küche und das Bad sind sehr geräumig und bieten einiges an Stauraum. Die Küche profitiert von einer zusätzlichen Ablagefläche, sodass auch komplexe Gerichte gelingen.
Wohnmobile über 7,5 Tonnen: Der Allrounder ist Morelo Empire Liner 90L
Wer auf der Suche nach einem Fernreisemobil ist, der wird sich weniger um den Kraftstoffverbrauch kümmern, denn in der Regel wird dieser Mangel durch Zusatztanks ausgeglichen.
Dennoch gibt es auch in dieser Kategorie einen Sparkünstler.
Der Morelo Empire ist ein fahrender Luxusliner und bietet alles, was das Herz begehrt. Die zwölf Tonnen Gewicht wollen natürlich bewegt werden und so liegt der Verbrauch bei rund achtzehn Litern auf einhundert Kilometern.
Im Inneren gibt es viel Platz, ein großes Badezimmer sowie eine stattliche Küche. Diese bietet mehr als genug Platz und dank Ablagefläche und Stauraum können auch komplexe Gerichte zubereitet werden.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Frage, welches Wohnmobil am wenigsten verbraucht, kann abschließend nicht geklärt werden, denn es gibt unterschiedliche Gewichtsklassen und Typen. Am wenigsten verbrauchen die Modelle mit einem zGG von 3,5 Tonnen, wobei diese aber weniger Luxus bieten.
Darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten, wie man selbst Kraftstoff sparen kann. Dazu gehört frühes Hochschalten, denn moderne Motoren laufen im Drehzahlbereich zwischen 1.500 U/min und 2.500 U/min am effizientesten.
Ebenso haben Hersteller eine Zylinderabschaltung implementiert, wodurch noch einmal mehr Kraftstoff gespart werden kann.
Warum man zu einem Wohnmobil mit einem Gewicht von unter 3,5 Tonnen greifen sollte, lest ihr in diesem Artikel.
Titelfoto: VW T6.1 verbraucht am wenigsten bei Wohnmobilen bis 3,5 Tonnen (Quelle: flexivanconversions)