In unserem heutigen Beitrag auf CAMPERWELTEN wird es technisch. Diesmal dreht sich alles um des Motors wichtigstes Bauteil: den Zahnriemen.
Wie alt darf ein Zahnriemen maximal sein? Im Schnitt ist ein Zahnriemen alle 8 bis 10 Jahre zu tauschen. Alternativ dazu sollte dieser zwischen 60.000 und 120.000 Kilometern getauscht werden. Die genauen Daten hängen immer vom Fabrikat und Hersteller ab. Es empfiehlt sich, die Intervalle exakt einzuhalten, da sonst ein Motorschaden droht.
Im nachfolgenden Artikel wollen wir vor allem diese Thematik nochmals erläutern. Weiterhin möchten wir die Kosten näher erläutern.
Ebenfalls wollen wir die Frage beleuchten, ob man einen Zahnriemen auch selbst wechseln kann.
Darum ist das Zahnriemenintervall so wichtig
Jetzt wollen wir uns einmal anschauen, warum der Zahnriemen überhaupt wichtig ist und welche Rolle er in einem Motor spielt.
Nahezu jedes Wohnmobil oder auch anderes Kraftfahrzeug verfügt über einen Zahnriemen (oder eine Steuerkette – dazu später mehr).
Der Zahnriemen hat seinen Namen aufgrund der vielen Zähne auf der Innenseite. Ein anderer üblicher Begriff ist Steuerriemen.
Die zweite Begrifflichkeit ist auch deutlich zutreffender, denn der Riemen verbindet die Nockenwelle mit der Kurbelwelle und sorgt somit für eine einwandfreie Steuerung der Ventile.
Darüber hinaus werden auch häufig weitere Aggregate wie die Wasserpumpe oder die Hydraulikpumpe über den Zahnriemen gesteuert.
Doch was passiert, wenn der Zahnriemen reißt? Nun ganz einfach, da er für die Ventilsteuerung wichtig ist, sind bei einem Riss diese fehlerhaft und es kann dazu kommen, dass ein Ventil auf den Kolben schlägt.
Demzufolge entsteht ein Motorschaden, der deutlich kostenintensiver ist als den Zahnriemen austauschen zu lassen (wirtschaftlicher Totalschaden).
Dies ist auch der Hauptgrund, warum man das Zahnriemenintervall niemals überziehen sollte.
Nicht zu verwechseln ist der Zahnriemen (aktuelles ANGEBOT prüfen) mit dem Keilriemen (auch Keilrippenriemen genannt).
Auch der Keilriemen treibt Aggregate wie die Lichtmaschine an. Ein Riss des Keilriemens ist zwar ärgerlich, aber nicht sonderlich problematisch.
Im Vergleich zum Keilriemen kündigt der Zahnriemen seinen Verschleiß nicht an (Quietschen) ein weiterer Grund also die Intervalle zu beachten
Ist man sich nicht sicher, ob der Zahnriemen getauscht wurde, so sollte man dies umgehend in die Hand nehmen.
Mehr zum Zahnriemenintervall des Fiat Ducatos, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Die Aufgabe eines Zahnriemens
Wie bereits erwähnt, liegt die Hauptaufgabe beim Zahnriemen in der Verbindung zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle und somit eine einwandfreie Ventilsteuerung.
Darüber hinaus treibt er meistens auch noch Nebenaggregate wie die Wasserpumpe an. Diese wiederum ist wichtig, damit die Motortemperatur im optimalen Bereich arbeitet.
Es gibt zwar auch Wohnmobile, wo dies nicht der Fall ist, aber in den meisten Fällen werden sowohl Wasserpumpe als auch Hydraulikpumpe über den Zahnriemen gesteuert.
Hintergrund ist schlicht und einfach, dass diese Systeme dann arbeiten, wenn der Motor gestartet wird.
Selbst wenn es sich beim Motor um einen Freiläufer handelt (Ventile schlagen bei Abriss nicht auf die Kolben) so kann es bei einem Riss trotz allem zum Überhitzen des Motors oder Ausfall der Servolenkung kommen.
Die Zusammensetzung eines Zahnriemens
Jetzt wollen wir uns einmal anschauen, aus welchen Materialien ein Steuerriemen besteht. Dieser unscheinbare Riemen besteht aus:
- künstlich hergestellten Kautschuk (Chloropren-Kautschuk)
- ein Glasfasergewebe
Das Glasfasergewebe befindet sich vor allem in den einzelnen Zähnen. Nur so kann der Zahnriemen auch hohe Kräfte aushalten, ohne zu reißen.
Dieser CONTITECH ist dadurch deutlich stabiler als der Keilriemen.
Zahnriemen selber wechseln: so klappt es
Wie bereits erwähnt, besitzen die meisten Wohnmobile und Campingbusse einen Zahnriemen. Der Austausch in einer Werkstatt ist allerdings meistens äußerst kostenintensiv und es können schon einmal vierstellige Preise aufgerufen werden.
Dementsprechend wollen wir doch einmal schauen, ob man den Zahnriemen nicht auch selbst wechseln kann. Vorab soviel: Ja, kann man.
Je nach Fahrzeug muss dafür entweder der Motor ausgebaut oder aber ein Spezialwerkzeug (unter 20 Euro) angeschafft werden.
Nachfolgend beschreiben wir den Wechsel bei einem VW T5/T6 mit 1.9 l TDI Motor:
- Im ersten Schritt ist der Keilriemen auszubauen
- Danach wird der Luftfilterkasten inklusive aller Ansaug- und Druckschläuchen abgebaut.
- Im nächsten Schritt muss der Motor ein Stück abgelassen werden. Dafür lösen wir den motor seitigen Halter (Abstützen des Motors nicht vergessen).
- Jetzt können wir mit einem Torx die Zahnriemenabdeckung lösen.
- Im Anschluss werden Kurbel- und Nockenwellen Räder so gestellt, dass die Einkerbungen in der Flucht stehen und arretieren, sodass sie sich nicht bewegen können.
- Schließlich wird die Spannrolle entspannt und der Riemen abgenommen.
Ihr seht, der Wechsel dauert seine Zeit und ist aufwändig. Wer allerdings geschickt ist, kann diesen definitiv selbst erledigen.
Alles Wissenswerte zum Zahnriemenwechsel bei einem VW Crafter, findet ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Im nachfolgenden Video wird der Ausbau ebenfalls beschrieben. Schaut es euch doch einmal an:
Was kostet ein Zahnriemenwechsel bei gängigen Modellen?
Der Aufwand würde in einer Werkstatt selbstverständlich bezahlt werden. Wer allerdings sein Wohnmobil liebt, sollte für genau solche Arbeiten monatlich immer etwas Geld zurücklegen.
Wie teuer ein Zahnriemenwechsel sein kann, listen wir nachfolgend einmal auf:
- Fiat Ducato: ab 600 Euro / mit Wasserpumpe ab 1.100 Euro
- Mercedes-Benz Sprinter: ab 450 Euro
- VW Crafter: ab 670 Euro
- Ford Transit: ab 364 Euro
Da man zwischen 8 und 10 Jahren Zeit hat, lohnt es sich also, etwas Geld zurückzulegen und den Aufwand in einer Werkstatt erledigen zu lassen.
Zahnriemen oder Steuerkette: was ist besser?
Zum Abschluss schauen wir uns noch einmal an, was besser ist – Zahnriemen oder Steuerkette?
Für Wohnmobil- und Kraftfahrzeughersteller lohnt sich auf jeden Fall ein Zahnriemen. Dieser macht die Produktion eines Motors günstiger – die Wartung aber teurer.
Eine Steuerkette hingegen ist in der Produktion eines Motors teurer, dafür in der Wartung günstiger.
Es gibt allerdings eine Ausnahme: Steuerketten selbst gelten als wartungsfrei und müssen nie getauscht werden. Dies betrifft allerdings nie die Kettenspanner.
Diese müssen von Zeit zu Zeit getauscht werden. Ansonsten kann die Kette überspringen und es kann ebenfalls so ein Motorschaden kommen.
Ob ihr bei eurem Fiat Ducato einen Zahnriemen oder eine Steuerkette besitzt, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
ZUSAMMENFASSUNG
Wie alt darf ein Zahnriemen maximal sein? Mit dieser Frage haben wir uns in diesem Artikel befasst und recht schnell eine Antwort erhalten.
So liegt das maximale Alter zwischen 8 Jahren und 10 Jahren. Darüber hinaus bei einer Laufleistung zwischen 60.000 und 120.000 Kilometern.
Je nach Intervall muss er unbedingt zu diesem Zeitpunkt ersetzt werden. Ein anderer gängiger Begriff für Zahnriemen ist übrigens Steuerriemen.
Welche Probleme die Steuerkette beim Fiat Ducato 3.0 macht, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Ein Zahnriemen sollte maximal 10 Jahre alt sein! (Quelle: cvwmagazine)