In unserem heutigen Beitrag wollen wir uns einmal um die Zweiräder kümmern, denn diese werden in jedem Campingurlaub genutzt.
Wie schwer darf ein Fahrrad Wohnwagen sein? Ein Fahrradwohnwagen gehört nach der StVZO zu den “anderen Straßenfahrzeuge”. Laut den Angaben des § 63, darf ein solches Gefährt maximal 2,55 Meter breit, 4,00 Meter hoch und 12,0 Meter lang sein. Gewichtsangaben gibt es hingegen keine, sodass man völlig frei in der Entscheidung ist.
Was es ansonsten noch zu beachten gilt und woran das Maximalgewicht technisch geknüpft wird, wollen wir im nachfolgenden Abschnitt genauer erklären.
Zum Abschluss erwarten euch in diesem Beitrag auch noch einige interessante Pflegetipps.
So schwer darf ein Fahrrad Wohnwagen laut StVZO sein
Zuerst einmal wollen wir prüfen, wie schwer ein Wohnwagen für das Fahrrad laut der StVZO sein darf.
Wer sich diese durchliest, wird allerdings schnell feststellen, dass es keine Gewichtsangaben gibt, sodass man einen passenden Fahrradwohnwagen so schwer wie möglich machen dürfte.
Zumindest solange er die folgenden Grenzen einhält:
- Breite: 255 Zentimeter
- Höhe: 400 Zentimeter
- Länge Anhänger / Gesamt: 1.200 Zentimeter / 1.800 Zentimeter
Bezüglich des Gewichts und auch der Bereifung gibt es keine genaue Definition. Wer mag, könnte noch die Grenzen der Führerscheinklassen ansetzen.
Nach diesen läge das Gesamtgewicht zwischen 3,5 Tonnen (bezüglich bald 4,25 Tonnen) und mehr.
Ein so hohes Gewicht könnte ein E-Bike allerdings niemals ziehen. Auf diesen Punkt wollen wir nachfolgend noch einmal genauer eingehen.
Übrigens: Interessante Fahrradtouren mit Übernachtung findet ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
E-Bike & Pedelec: So hoch liegt das technische Gesamtgewicht
Wir wissen also schon einmal, dass ein Fahrrad Wohnwagen so schwer sein darf, wie man es mag.
Auch im Bereich der Führerscheinklassen gibt es keine engen Grenzen, da das Gesamtgewicht in solchen Fällen bei 3,5 Tonnen liegt.
Technisch allerdings gibt es eine Grenze, die man beachten sollte. Dazu wollen wir mit etwas Physik beginnen.
Ein E-Bike oder Pedelec besitzt einen Akkumulator, der Strom liefert und wiederum die Motoren antreibt beziehungsweise im Falle des Pedelecs unterstützt.
Dabei wird Hitze erzeugt und je mehr Gewicht gezogen werden muss, desto stärker werden alle Bauteile belastet.
Hersteller haben daher eine Obergrenze berechnet, die man maximal um 10 Prozent überschreiten sollte (Herstellertoleranz).
Ignoriert man diese Grenze kann es im schlimmsten Fall zum Brand kommen, die Narbe oder sogar der gesamte Rahmen brechen.
Bei normalen E-Bikes oder Pedelecs liegt das zulässige Gesamtgewicht im Schnitt zwischen 120 Kilogramm und 160 Kilogramm.
Dabei ist es völlig egal, ob es sich um ein Mountainbike, ein Cityrad oder auch ein Klapprad handelt – wobei Mountainbikes grundsätzlich stabiler sind.
Lastenräder: Wären diese eine Alternative?
Der Markt für Zweiräder ist im Wachstum begriffen und so erblicken nicht nur immer Diversitäten das Licht der Welt, sondern es werden teils auch besonders praktische Alternativen geschaffen.
Zu diesen gehören unter anderem Lastenräder, die vor allem im Kurierdienst (beispielsweise bei der Deutsche Post) im Einsatz sind.
Solche Modelle haben ein sehr hohes Gesamtgewicht (im Schnitt doppelt so hoch wie bei einem normalen E-Bike).
Das Gewicht für ein Lastenrad mit E-Bike liegt bei rund 220 Kilogramm bis 250 Kilogramm. Somit eignen sich diese Bikes theoretisch als Zugfahrzeug.
Neben dem hohen Preis (meist im mittleren vierstelligen Preis) scheitert es auch häufig an der Bereifung – denn diese Modelle sind nur für asphaltierte Flächen gedacht.
Wer ins Gelände möchte, muss dementsprechend selber umbauen oder aber mit der Limitierung leben.
Einen Überblick über verschiedene Hersteller von Fahrrad-Wohnwagen haben wir im folgenden Beitrag für euch zusammengefasst.
Mountainbike: So viel darf es ziehen
Neben den ganzen E-Bikes und Pedelecs darf man die klassischen Fahrräder und Mountainbikes nicht vergessen.
Wie die meisten von euch noch wissen dürften, besitzen diese Modelle keinen Akku und werden rein über “Muskelkraft” angetrieben.
Neben dem sehr geringen Eigengewicht von etwa 12 Kilogramm, ist auch der Preis nicht zu verachten, der im Schnitt im dreistelligen Bereich angesiedelt ist.
Weiterhin fehlt der Akku, wodurch auch das Kettenblatt und andere Bauteile filigraner ausgeführt sind.
Diese Vorteile haben aber auch einen gewaltigen Nachteil – da es keine Unterstützung gibt, fällt auch das Zuggewicht deutlich geringer aus.
Passende Wohnanhänger sollten dabei ein Gewicht von 25 Kilogramm nicht übersteigen, denn ansonsten kann die Fahrt zur Tortur (vor allem bei bergigen Passagen, wie durch die Alpen) werden.
Welche praktischen Qualitäten Fahrradwohnwagen zum Aufklappen haben, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Immer auf den Akku aufpassen
Doch kommen wir wieder zurück zu den E-Bikes und Pedelecs. Wie bereits erwähnt, haben diese einen Akkumulator (heutige Modelle haben immer einen Li-Po oder Li-Ion-Akku).
Warum wird aber auf diese Technologie gesetzt? Nun, das hat einen ganz einfachen Grund, denn die Lithium-Akkus (bitte Verfügbarkeit prüfen) sind sehr robust und können über einen langen Zeitraum ihre Energie halten.
Diesem Umstand ist es geschuldet, dass der Akku auch noch bei rund 20 Prozent eine gute Leistung erzielt (dies ist auch der Grund, warum Elektroautos vor allem darauf setzen).
Bei hoher Beanspruchung werden die Akkus sehr warm und bei zu hoher Belastung kann es zum Brand kommen.
Dementsprechend ist es wichtig immer das Maximalgewicht zu beachten und überdies sollte man den Akku nicht gerade in der prallen Sonne liegen lassen.
Tipp: Pflege ist auch beim Zweirad das A&O
Wir haben es euch versprochen und so kommen zum Abschluss noch ein paar Pflegetipps. Beim Gebrauchtkauf solltet ihr euch das Kettenblatt genau ansehen.
Hat dieses keine Zacken mehr und weist eine rundliche Optik auf, so muss dieses bald ausgetauscht werden.
Bei Mountainbikes und Fahrrädern, die vor allem draußen stehen (müssen) sollte die Kette mit Kettenwachs, Kettenfett oder auch Kettenöl behandelt werden.
Dadurch wird Korrosion verhindert und das Fahrrad lässt sich geschmeidiger treten.
ZUSAMMENFASSUNG
Wie schwer darf ein Fahrradwohnwagen sein? Mit dieser Frage haben wir uns eingangs befasst und dabei herausgefunden, dass es keine klassische Gewichtsgrenze gibt.
Stattdessen ist das Gewicht immer vom Zugfahrzeug abhängig und so schwankt auch das Gewicht von rund 25 Kilogramm bis hin zu 70 Kilogramm.
Die meisten E-Bikes und Pedelecs haben dabei ein Gesamtgewicht von rund 120 Kilogramm bis 150 Kilogramm.
Für das Fahrrad selbst muss man 25 Kilogramm abziehen. Auch das eigene Körpergewicht sollte bedacht werden.
Im Falle des Autors wären dies 75 Kilogramm. Nach Abzug dürfte der Fahrradwohnwagen somit zwischen 20 Kilogramm und 50 Kilogramm wiegen.
Wie ihr beim Fahrrad die Nabe zerlegt, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Ein Fahrrad Wohnwagen hat KEINE Gewichtsbeschränkung! (Quelle: wired)