Wie Überwintert Man Ein Wohnmobil? (Antworten & MEHR)


Die Campingsaison nähert sich ihrem Ende und einige von euch, dürften sich Fragen bezüglich des Winters stellen.

Wie überwintert man ein Wohnmobil? Zuerst einmal solltet ihr das Wohnmobil von innen und außen reinigen. Da sich die Luft im Reifen mit der Zeit abgesenkt, solltet ihr den Druck um 0,5 bar erhöhen. Auch sind Schränke zu öffnen und Polster aufzustellen.

Die Batterien sind zu entnehmen und müssen an einem warmen Ort überwintern. 

Diese Schritte sind vor allem dann wichtig, wenn das Wohnmobil nur im Sommer bei schönem Wetter genutzt wird.

Mit einem Saisonkennzeichen kann man so auch noch Steuern sparen, wobei dies seit 2017 auch für Oldtimer möglich ist.

Tipp 1: Auf die richtige Pflege kommt es an

Sobald sich der Sommer dem Ende zuneigt, dann werden auch viele Wohnmobile eingemottet, sodass diese für die nächste Saison wieder zur Verfügung stehen.

Wer sein Wohnmobil im Winter draußen stehen lassen möchte, kann dies allerdings nur auf dem eigenen Grundstück machen.

Im öffentlichen Raum gilt eine Frist von zwei Wochen (und das Wohnmobil muss natürlich angemeldet sein).

Zuerst einmal ist die Reinigung wichtig. Dazu sollten Waschplätze angefahren werden, die auch ein Wohnmobil oder einen LKW aufnehmen können.

Mit etwas Autoshampoo könnt ihr den Camper zuerst einmal ordentlich einseifen, wobei man das Dach nicht vergessen darf, denn dort sammelt sich besonders viel Schmutz an.

Solltet ihr dabei Lackplatzer oder Ähnliches entdecken, so müsst ihr diese schnellstens beseitigen, beispielsweise mit einem Lackstift.

Dabei solltet ihr auch den Unterboden nicht vergessen. Dort reicht eine einfache Unterbodenwäsche aus.

Für weiteren Schutz sorgt Flüssigwachs, der den Aufbau versiegelt. Darüber hinaus bleibt Schmutz seltener haften.

Zuletzt sind die Gummidichtungen der Fahrgastzelle und der hinteren Scheiben dran. Diese sind mit einem Gummipflegestift zu fetten.

Feuchtigkeit und Wasser werden damit effektiv verdrängt.

Tipp 2: Kühlmittel prüfen und volltanken

Damit kommen wir dann zur Technik, denn wie bei einem klassischen PKW auch, gibt es ein paar besondere Bedingungen.

Zuerst einmal müsst ihr das Motorkühlmittel überprüfen, wobei ein Frostschutzprüfer sinnvoll ist.

Diese funktionieren ähnlich wie eine Pipette, bedeutet ihr, haltet den Prüfer in das Kühlwasser und zieht etwas in den Prüfer hinein.

Dort befindet sich eine Temperaturanzeige, mit der ihr die Temperatur ablesen könnt. Die Temperatur sollte bei mindestens minus 20 Grad Celsius liegen.

Ist der Bereich höher, so müsst ihr Frostschutzmittel ergänzen. Daneben hätten wir noch den Kraftstofftank.

Je leerer dieser ist, desto mehr Wasser kann sich ansammeln, was wiederum zu Korrosion führt.

Um diesen Effekt zu vermeiden, ist es daher wichtig, einmal komplett volltanken.

Tipp 3: Reifenluftdruck prüfen

Damit kommen wir zu unserem dritten Tipp, dem Reifendruck. Dies ist ein springender Punkt, denn die Reifen tragen das Gewicht des Wohnmobils.

Wer sein Wohnmobil winterfest machen möchte, sollte den Druck daher um rund 0,5 Bar erhöhen.

So können Standplatten effektiv vermieden werden. Darüber hinaus können Reifenschuhe (bei Amazon um die 100 Euro) eine sinnvolle Ergänzung sein.

Dabei handelt es sich um Gummimatten mit einer Mulde. Wird das Wohnmobil dort eingefahren, üben diese Druck auf den Reifen aus.

In der Folge senkt sich die Luft nicht auf den Boden ab, wodurch der Reifen das Gewicht besser tragen kann.

Alternativ dazu könnt ihr euren Camper auch noch aufbocken. Dazu ist es allerdings wichtig, diesen ordentlich auszurichten, da ansonsten die Lasten falsch verteilt sind.

Die Folge wäre ein verzogener Unterboden, der zuerst wieder gerichtet werden muss.

Tipp 4: Alle Leitungen entleeren

Gehen wir auf die Leitungen im Innenraum über. Gemeint sind in diesem Fall Wasser- und Gasleitungen.

Aufgrund von Sicherheitsbedenken und als Frostschutz sind diese vollständig zu entleeren. Befassen wir uns zuerst mit den Gasleitungen.

Zuerst einmal müsst ihr alle Ventile zudrehen und die Gasflasche abklemmen. Die Flasche solltet ihr an einem schattigen und kühlen Ort abstellen.

Ebenso muss der Sicherungsbügel eingerastet sein. Um die Gasleitungen zu entleeren, dreht ihr einfach noch einmal den Gasherd an und entzündet eine Flamme.

Sobald diese erlischt, ist das gesamte Gas aus den Leitungen entfernt. Weiter geht es mit den Wasser- und Abwasserleitungen.

Hier sind zuerst die Frisch- und Abwassertanks zu entleeren, sodass kein Wasser mehr vorhanden ist.

Im Falle des Abwassertanks könnt ihr den Schieber offnen lassen. Danach entleert ihr noch das Wasser aus dem Boiler.

Schließlich dreht ihr alle Wasserhähne und Duschbrausen auf. Sobald dort kein Wasser mehr herauskommt, sind auch diese Leitungen komplett entleert.

Tipp 5: Schränke öffnen und Polster aufstellen

Ein Punkt, der gerne einmal vergessen wird, betrifft Schränke und Polster. Die Türen müssen unbedingt offen bleiben.

Auch die Polster sind aufzustellen oder komplett aus dem Camper zu räumen. So kann die Luft besser zirkulieren.

Vor allem bei alten Modellen ist dies wichtig, da diese direkt an den Aufbau stoßen. Die Schränke neuer Modelle bieten dagegen etwas Platz.

So gelangt die Luft hinter die Schränke. Polster sind deswegen zu entfernen, da sie ansonsten zu schimmeln beginnen.

Der Hintergrund ist, dass sich Feuchtigkeit in den Polstern sammeln kann, die natürlich im Stoff verbleiben.

Wer also einen Wohnmobil Unterstellplatz hat, sollte diesen Punkt unbedingt beachten. 

Tipp 6: Eine mobile Garage sorgt für weiteren Schutz

Zum Abschluss kümmern wir uns noch einmal um die Außenhaut. Jetzt ist diese zwar sauber, ist aber immer noch den Umwelteinflüssen ausgesetzt.

In solchen Fällen kommt eine Halbgarage zum Einsatz. Diese besteht aus einem atmungsaktiven Stoff, welcher angesammelte Feuchtigkeit einfach abführt.

Diese Halbgaragen gibt es für eine Vielzahl von Modellen, sodass ihr genau überprüfen müsst, welche für euer Wohnmobil die passende Wahl darstellt.

Hierbei sollte auch die Aufbautüre eingefasst sein und über die Plane frei zugänglich sein. Meistens gibt es dafür spezielle Reißverschlüsse.

Falls ihr einen Carport besitzt, ist eine Halbgarage nicht notwendig.

ZUSAMMENFASSUNG

Wie überwintert man ein Wohnmobil? Zuerst einmal ist es wichtig, den Aufbau und auch die Fahrgastzelle zu reinigen.

Hierbei darf auch der Unterboden nicht vergessen werden. Weiter geht es mit den Leitungen.

Diese sind ebenfalls zu entleeren, ausgenommen davon sind die Kraftstoffleitungen. Achtet auch unbedingt auf die Dichtungen, für die es passende Gummipflege gibt.

Kommen wir jetzt zum Reifendruck. Erhöht dabei den Druck um rund 0,5 Bar pro Reifen.

Alternativ dazu gibt es Reifenschuhe, die ihr nutzen könnt. Bevor es vergessen wird, ist die Handbremse über den Winter nicht anzuziehen.

Wie ihr ein Wohnmobil im Winter durchheizen tut, erklären wir im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Wie überwintert man ein Wohnmobil? (Rechte: canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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