Wohnmobil Im Winter Durchheizen (so GEHT’s!!!)


Als geneigter Camper möchte man auch im Winter nicht auf sein Hobby verzichten, denn Orte wie beispielsweise die Alpen locken mit einer filmreifen Kulisse. Dabei muss der Camper aber auch für den Winter gerüstet sein.

Wie sollte man ein Wohnmobil im Winter durchheizen? Zuerst einmal sei gesagt, dass auch im Winter auf eine ausreichende Lüftung zu achten ist, damit sich kein Kondenswasser bilden kann. Die Heizung sollte unabhängig davon, ob es sich um eine Wasser- oder Luftheizung handelt, nicht ständig auf hoher Stufe laufen, sondern immer in Intervallen.

Im folgenden Artikel wollen wir sowohl diese Frage klären, als auch noch weitere Hintergrundinformationen liefern, damit der Urlaub nicht mit Frostbeulen endet.

Campen im Winter – unsere Tipps und Tricks

Ein Wohnmobil im Winter zu heizen ist besonders wichtig und damit man nicht besonders viel Gas verbraucht, geben wir hier wichtige Tipps und Tricks an die Hand. Der erste Tipp geht bereits vor Fahrtantritt los, denn vor allem bei schlechtem Wetter und hohem Schnee dürfen Schneeketten nicht fehlen.

Ein nächster Schritt ist die Dämmung. Unabhängig vom Modell kann diese beispielsweise durch Thermomatten verstärkt werden.

Das Thema Gas, genauer gesagt Propangas, ist ebenfalls von besonderer Bedeutung. Die meisten Heizungen funktionieren mit 11-Liter-Gasflaschen und je nach Außentemperatur reicht eine Flasche für maximal fünf Tage.

Solltet Ihr ein besonders altes Wohnmobil haben, das noch keinen Füllstandsanzeiger besitzt, so wäre der Kauf einer Gaswaage oder eines Gas-Checkers sinnvoll. Moderne Fahrzeuge haben nicht nur eine Anzeige, sondern auch einen Duo-Control.

Vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um ein System, das den Füllstand der Gasflaschen überwacht und automatisch umschaltet. Solche Systeme gibt es auch als Nachrüstsatz für ältere Wohnmobile.

Auch das Kaminrohr sollte regelmäßig überprüft werden, denn wenn dieses blockiert ist, kann es passieren, dass die Heizung abschaltet. Zum Abschluss muss natürlich auch das Thema Wasser beachtet werden.

Mittlerweile gibt es beheizte Frischwassertanks, die dafür sorgen, dass das Wasser nicht einfriert. Bei den Grauwassertanks sieht es etwas anders aus, in diesem Fall sollte der Tank direkt geöffnet werden und das Abwasser durch einen Eimer aufgefangen werden.

Übrigens, wenn der Campingplatz Landstrom anbietet, sollte dieser genutzt werden. Das liegt daran, dass die Bordbatterie im Winter weniger Leistung besitzt und dadurch schneller ermüden und überfordert werden kann.

Tip: Lies auch den Beitrag “Wohnmobil Wäsche trocknen im Winter“…

Diese Wohnmobile eignen sich für Camping im Winter

Im folgenden Abschnitt wollen wir Dir Camper vorstellen, die besonders gut für den Winter geeignet sind. Dies beinhaltet Wohnmobile, die einen Doppelboden besitzen.

Ein Hersteller, der seine Wohnmobile wintertauglich anbietet, ist die Erwin Hymer Group. Dabei werden die Camper in einer Kältekammer umfangreichen Tests unterzogen und die Fahrzeuge im Anschluss daran an die Umstände angepasst.

So werden beispielsweise die Modelle auf den Gefrierpunkt heruntergekühlt und die Heizung muss es im Anschluss schaffen, das Wohnmobil innerhalb von zwei Stunden auf zwanzig Grad Celsius aufzuheizen.

Hersteller wie Bürstner, Dethleffs oder Laika bieten von Haus aus zwar keine Camper an, die winterfest sind, allerdings bieten die Hersteller spezielle Winterpakete an. Diese beinhalten in der Regel neben Dämmung auch eine Fußbodenheizung.

Wintertauglicher Camper versus winterfester Camper

Bei diversen Herstellern können sowohl wintertaugliche als auch winterfeste Wohnmobile gekauft werden. Dabei meinen die beiden Begriffe nicht etwa dieselbe Art Camper, sondern es sind tatsächlich zwei unterschiedliche Arten.

Wintertaugliche Wohnmobile müssen, wie oben beschrieben, binnen zwei Stunden im Innenraum auf zwanzig Grad Celsius gebracht werden. Winterfeste Modelle werden hingegen auf bis minus fünfzehn Grad Celsius heruntergekühlt und die Heizung muss es dann innerhalb von vier Stunden schaffen, das Wohnmobil auf zwanzig Grad Celsius aufzuheizen.

Darüber hinaus werden auch die Leitungen und die Dämmung auf Schäden und Feuchtigkeit untersucht.

Wohnmobil durchheizen – Luft- oder Zentralheizung

Gerade im Winter kommt es beim Camping auf die Heizung an, doch je nach Modell gibt es unterschiedliche Heizungssysteme. Heizungen von Truma, wie beispielsweise die Truma S 3004, basieren auf dem Prinzip der Luftstandheizung.

Luftheizungen sind deutlich einfacher aufgebaut, denn die warme Luft wird über Düsen am Fußboden in den Innenraum geleitet. Dabei heizen diese Standheizungen besonders schnell auf, allerdings ist die Wärmeverteilung nicht besonders gleichmäßig.

Zentralheizungen verteilen die Wärme über heißes Wasser, das in Leitungen an verschiedene Stellen geleitet wird. Die Heizungen brauchen länger, um den Camper aufzuheizen, sind dafür gleichmäßiger und können auch als Fußbodenheizung verlegt werden.

So wird im Winter richtig geheizt

Neben der passenden Wahl der Heizung ist auch das richtige Heizen von entscheidender Bedeutung. So sollte die Heizung nicht dauerhaft laufen, sondern immer mal stoßweise.

Darüber hinaus ist das regelmäßige Lüften wichtig, damit sich weder Schimmel noch Kondenswasser bilden können. Ist man den Tag über nicht im Wohnmobil, so sollte im Winter die Heizung auf geringer Stufe laufen. 

Zusatzheizung nachrüsten – sinnvoll?

Wintercamping in den deutschen Alpen ist besonders beliebt, denn alleine der Ausblick polarisiert. Wer keinen passenden Camper für den Winter besitzt, der könnte auf die Idee kommen sich eine Zusatzheizung einzubauen.

Diese Heizung kann entweder elektrisch oder per Gas / Diesel betrieben werden und kann in der Regel kostengünstig nachgerüstet werden. Elektrische Heizungen benötigen zwar keine Warmlaufzeit, allerdings können sie die Bordbatterie schnell leeren.

Daher sollte auf dem Platz auf Landstrom umgestellt werden, wobei vorher nachgeschaut werden sollte, ob der Strom pauschal abgerechnet wird und den Einsatz von Heizlüftern erlaubt, Der Hintergrund ist, dass diese das Stromnetz stark belasten und somit die Sicherung auslösen können.

Wohnmobil im Winter einlagern – so klappt es

Auch wenn man mit dem Wohnmobil nicht im Winter reisen möchten, ist die Einlagerung ein wichtiger Bestandteil. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser abgelassen wird.

Zwar besitzen die Warmwasserboiler einen Frostwächter, der das Wasser über ein Ventil ablässt, wenn es zu kalt wird, aber sicher ist sicher. Darüber hinaus sollten alle Wasserhähne auf Mittelstellung gebracht und voll aufgedreht werden.

Mit einem gefüllten Luftballon, der über den Hahn gestülpt wird, kann per Druck auch das Wasser aus den Leitungen gedrückt werden. Darüber hinaus sollten alle Schranktüren geöffnet werden und auch die Dichtungen sollten beispielsweise mit Hirschtalg gefettet werden.

ZUSAMMENFASSUNG

Wer sein Wohnmobil im Winter richtig durchheizen möchte, der sollte einige Tipps beherzigen. So sollte die Heizung nicht dauerhaft auf einer hohen Stufe laufen, sondern immer stoßweise eingesetzt werden.

Damit sich im Innenraum kein Schimmel bilden kann, ist es ebenfalls wichtig, regelmäßig zu lüften. Luftheizungen heizen den Innenraum zwar besonders schnell auf, erreichen allerdings nicht alle Ecken.

Wasserheizungen brauchen hingegen länger, bieten allerdings ein gleichmäßiges Bild und können auch als Fußbodenheizung eingesetzt werden.

Unsere acht besten Tipps zum Wintercamping könnt ihr hier nachlesen.

Titelfoto: Wohnmobil wird mit Ofen durchgeheizt (Rechte: rvblogger.com)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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