Ab Wann Gefriert Wasser Im Wohnmobil? (wichtige Tipps)


Wer kennt es als Camper nicht, das Wohnmobil steht bei Minusgraden längere Zeit draußen und man stellt sich die folgende Frage: 

Ab wann gefriert Wasser im Wohnmobil? Generell beim Gefrierpunkt von Null Grad – jedoch hängt dies stark davon ab, ob die Leitungen innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs liegen. Geplatzte Wasserleitungen oder Wassertanks sorgen für erhebliche Schäden bei Wohnmobilen, die man mit dem richtigen Wissen leicht vermeiden kann.

Die Gefahr, dass gefrorenes Wasser Schäden verursacht, können beim Wintercamping oder der Überwinterung des Wohnmobils im Freien oder unbeheizten Schuppen entstehen. 

Ich will Dir nachfolgend einige Tipps und Anregungen vorstellen, wie man mit dieser Problematik umgehen kann und somit Schäden vermeidet.

Arten von Wasser

Hier ist zu unterscheiden zwischen vier Arten von Wasser im Fahrzeug. Dies sind

  • Kühlwasser im Motorraum sowie für die Scheibenwischanlage
  • Frischwasser
  • Brauchwasser
  • Wasser im Boiler

Das Kühlwasser für den Motor bzw. das Wasser für die Scheibenwaschanlage befinden sich in allen Fahrzeugen, also auch in Wohnmobilen.

Das Frischwasser ist in einem separaten Tank, entweder unter dem Boden des Aufbaus oder vor der Garage. Gleiches gilt für das Grauwasser. Dieses befindet sich ebenfalls in einem separaten Tank, der auch in diesen Bereichen angebracht ist.

Worauf man beim Camping bei Kälte achten muss, das erfährst Du hier.

Ab wann gefriert Wasser?

Das ist physikalisch genau bestimmt. Sinkt die Temperatur unter null, beginnt Wasser zu frieren. Dies kann man nur durch mischen mit Gefrierschutz verhindern. 

Für die erste Art des Wassers in Wohnmobilen, dem Kühlwasser und Wasser der Scheibenwaschanlage, macht das nichts aus. Hier ist es sogar zu empfehlen.

Durch den Zusatz von Gefrierschutz kann die Gefahr des Einfrierens deutlich verringert werden. Je nach Menge des zugemischten Gefrierschutzmittels kann der Gefrierpunkt deutlich nach unten gesenkt werden.

In den europäischen Breiten reicht es, wenn der Gefrierpunkt bei – 25 Grad Außentemperatur liegt. Wer in skandinavischen Ländern unterwegs ist, sollte den Gefrierpunkt weiter reduzieren. Somit können Motorschäden vermieden werden.

Beim Kauf darauf achten, welches System das Wohnmobil hat

Wenn man auf der Suche nach einem wintertauglichen Wohnmobil ist, sollte man sehr ausführlich mit den Verkäufern über dieses Problem sprechen. Da das Wintercamping im Laufe der letzten Jahre massiv zugenommen hat, haben die Hersteller sich dieses Problems angenommen. 

Viele Hersteller haben einen Doppelboden unterhalb des Innenraumes angebracht. Dieser kann dann bei Kälte beheizt werden. Zudem sind einige Tanks standardmäßig mit Isolierungen versehen. 

Hier ist die Gefahr des Einfrierens nicht allzu hoch. Der Nachteil ist, dass man zum Heizen mehr Gas benötigt. Daher sollten im Winter immer mehr Gasflaschen mitgenommen werden.

Bei älteren Wohnmobilen sind diese Besonderheiten kaum vorhanden. Damals war Wintercamping noch nicht so populär.

Was beim Wohnmobil bezüglich dem Kühlschrank im Winter zu beachten ist, das erfährst Du hier.

Vermeiden von Einfrieren des Frischwassers

Abhängig von der Größe des Wohnmobils ist auch der Tank für Frischwassers. Da er meistens in einem unbeheizten Bereich des Wohnmobils angebracht ist, ist die Gefahr des Einfrierens sehr hoch.

Etwas anders ist es bei Wohnmobilen mit einem Doppelboden oder einem komplett versiegelten Unterboden. Diese Konstruktionen verlangsamen das Einziehen von Kälte. 

Diese Technik ist bei vielen Wohnmobilen Standard, besonders bei älteren Wohnmobilen ist das nicht so, hier sind die Tanks meist ungeschützt.

Wenn der Wassertank für Frischwasser gut zu erreichen ist, kann es sich lohnen, eine Isolierung anzubringen. Somit kann man den Gefrierpunkt senken. Wenn dann die Temperatur leicht unter null Grad fällt, macht das Wasser im Tank noch nichts. 

Meistens sind die Tanks jedoch so verbaut, dass man nur sehr schwer Zugang zu ihnen hat. Die Isolierung müsste dann auch den ganzen Außenbereich des Tanks umfassen.

Wenn das Wohnmobil über Winter längere Zeit nicht genutzt wird, ist die beste Lösung die, dass das Frischwasser abgelassen wird. Dies kann entweder durch ein Ablassventil oder eine externe Pumpe erfolgen. 

Das restliche Wasser kann dann mit der Wasserpumpe des Wohnmobils abgesaugt werden. Man muss allerdings darauf achten, dass die Pumpe nicht trocken läuft, dann besteht die Gefahr, dass sie defekt wird.

Bei Wintercamping ist es immer ratsam, genügend Wasserkanister mitzunehmen und diese im Innenraum aufzubewahren. Sollte Einfrierungen eintreten, hat man immer noch Wasser vorrätig.

Die Frischwassertanks sollten im Winter niemals vollständig gefüllt werden. Sollte das Wasser gefrieren, dehnt es sich aus. Bei randvollen Tanks droht die Gefahr des Platzens.

Du interessierst Dich für Wohnmobile mit Heckgarage, dann lies hier weiter.

Grauwassertank winterfest machen

Benutztes Wasser aus der Dusche, der Toilette oder aus der Küche fließt in den Grauwassertank. Die Gefahr des Einfrierens besteht ebenfalls.

Wenn das Wohnmobil im Winter längere Zeit ungenutzt wird, ist es immer ratsam, den Tank vollständig zu leeren.

Anders ist es beim Wintercamping, hier kommt regelmäßig neues Grauwasser hinzu. Um hier die Gefahr des Einfrierens zu vermeiden, wurde ein spezieller Gefrierschutz entwickelt. 

Das Besondere an diesem Gefrierschutz ist, dass es umweltverträglich ist. Nach jeder Leerung sollte wieder Gefrierschutz eingefüllt werden. Daher achten Sie bei jeder Tour darauf, dass genügend Gefrierschutzmittel vorhanden sind.

Bei neueren Wohnmobilen wurde diese Gefahr ähnlich wie bei Frischwassertanks deutlich verringert.

Boiler nicht vergessen

Sehr schnell hat man das Wasser im Boiler vergessen, insbesondere wenn das Wohnmobil winterfest gemacht wird. Auch im Innenraum kann Wasser im Boiler gefrieren. 

Moderne Boiler haben zwar eine Schutzvorrichtung gegen diese Gefahr, man sollte sich jedoch nicht darauf verlassen. In der Regel wird das Entleeren sehr schnell durchgeführt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man die Wasserhähne bei Überwinterung offen lassen sollte.

Somit besteht die Gefahr, dass Restwasser in den Wasserleitungen nicht gefriert.

Föhn zum Auftauen mitnehmen

Eigentlich ist es ganz normal, dass man immer einen Föhn dabei hat. Im Winter kann es sogar sehr wichtig sein. Zugefrorene Leitungen können nur mittels Wärme wieder aufgetaut werden. 

Und hierfür braucht man einen leistungsstarken Föhn. Taut man sie nicht auf, besteht die Gefahr, dass die Leitungen platzen.

Zusammenfassung

Leider haben viele Camper mit dieser Problematik böse Erfahrungen gemacht. Ab wann gefriert Wasser im Wohnmobil und worauf man achten muss, ist daher ein sehr wichtiges Thema. 

Ich hoffe, meine Ratschläge haben Dir bei der Gefahrenvermeidung geholfen. Wenn Du diese Punkte beachtest, sollte das Problem erst gar nicht auftreten.

Ich wünsche Dir allzeit, auch im Winter, erfolgreiches Campen, und würde mich freuen, Dich bald wieder bei CAMPERWELTEN begrüßen zu können.

Titelfoto: Gefrorenes Wasser am Wohnmobil (Rechte: Canva.com)

Team CW 01

Das Team von Camperwelten schreibt ständig über die Themen Reisemobile, Wohnwagen und Camping, damit unsere Leser hier schnell und einfach die gewünschten Informationen finden werden.

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