Beschlagene Fenster, an denen sich Kondenswasser bildet, sind im Wohnmobil keine Seltenheit.
Das schränkt nicht nur die Sicht nach außen ein, sondern steigert zudem die Gefahr von Schimmelbildung im Wohnmobil. Nach Möglichkeit sollte die Bildung von Kondenswasser, daher im Wohnmobil so gering wie möglich gehalten werden.
Doch warum beschlagen die Fenster im Wohnmobil überhaupt und wie kann man Kondenswasser im Wohnmobil vorbeugen?
Das und vieles weitere erfährst du im folgenden Beitrag.
1.Wie bildet sich Kondenswasser im Wohnmobil?
Im Wohnmobil setzt sich Kondenswasser häufig an den Fenstern ab.
Die Ursache dafür liegt hier beim Taupunkt.
Im warmen Wohnmobil kann sich die Luft mit Wasserdampf vollsaugen und anschließend an der Scheibe abkühlen. Dabei wird Wasserdampf an die Scheibe abgegeben.
Ein weiterer Faktor ist die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Wohnmobil. Diese wird durch mehrere Situationen hervorgerufen:
- Schweißbildung vor allem über Nacht
- Kochdunst
- Duschdunst
Je wärmer die Luft in deinem Wohnmobil ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen, bedeutet, kühlt die Luft ab, kann sie dementsprechend weniger Feuchtigkeit aufnehmen.
Trifft warme, mit Wasser gefüllte Luft auf eine kalte Scheibe, gibt sie das Wasser ab und es kommt zu der typisch beschlagenen Scheibe.
2.Kondenswasser im Wohnmobil – welche Risiken können entstehen?
Kondenswasser kann im Wohnmobil in alle Ecken kriechen, wenn nicht die richtigen Vorkehrungen getroffen werden.
Dass Feuchtigkeit und Wohnmobil sich nicht gut verstehen, muss nicht extra erwähnt werden, doch neben einem Feuchtigkeitsschaden können noch weitere Probleme entstehen.
Wird das Problem nicht behandelt, kann sich gesundheitsschädlicher Schimmel bilden und auch Rost in an manchen Stellen möglich.
Breitet die Feuchtigkeit sich immer weiter aus, wird zu guter Letzt die Substanz deines Wohnmobils angegriffen und es bleibt oft nur noch eine Wohnmobil Sanierung oder die Entsorgung übrig.
Daher solltest du es erst gar nicht so weit kommen lassen und die richtigen Vorkehrungen treffen.
Ist es schon zu einem Schaden gekommen, solltest du dich über Feuchtigkeitsschäden Wohnmobil informieren.
3. Wie viel Feuchtigkeit ist im Wohnmobil normal?
Ab einer relativen Feuchte von 70 % kann es zur Schimmelbildung im Wohnmobil kommen. Doch welcher Wert gilt als unbedenklich?
Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %.
Überprüfen kannst du dies mit einem Hygrometer (etwa 10 Euro) fürs Wohnmobil.
Steigt der Wert unter die 40 %, kann es zu Schleimhautreizungen und trockenen Augen kommen. Steigt der Wert, bildet sich Kondenswasser und es kann zu Schimmelbildung kommen.
4. Luftfeuchtigkeit im Wohnmobil reduzieren durch Querlüften
Am besten lässt sich die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Querlüften reduzieren. Dazu musst du die Wohnmobilfenster für gut 5 Minuten öffnen und für Durchzug sorgen.
Vor allem morgens nach dem Schlafen und nachdem du gekocht oder geduscht hast, solltest du gründlich durchlüften.
Zudem solltest du Fenster und die Duschwand trockenwischen, sofern sich Kondenswasser gebildet hat. Für die Scheiben hat sich der Sonax Scheibenschwamm (unter 5 Euro) mit Antibeschlag Wirkung gut erwiesen.
Einige Camper stellen das Fenster den ganzen Tag auf kipp, so lässt sich die Luftfeuchtigkeit aber nicht reduzieren. Besser klappt es, wenn du mehrmals täglich stoßlüftest.
Luftfeuchtigkeit im Wohnmobil zu niedrig
Sollte die Luftfeuchtigkeit im Wohnmobil dagegen zu niedrig sein, kannst du Abhilfe schaffen, indem du ein feuchtes Tuch aufhängst oder einen Topf mit Wasser aufstellst.
5. Luftentfeuchter fürs Wohnmobil
Möchtest du Feuchtigkeit im Wohnmobil vermeiden, eignen sich auch Entfeuchter.
Hier hast du die Wahl zwischen einem elektrischen sowie einem Granulatentfeuchter.
Ersteres kommt im Wohnmobil eher weniger zum Einsatz, da hier der Stromverbrauch sehr hoch ist und der Betrieb nur unter Beaufsichtigung erfolgen sollte.
Granulat-Entfeuchter (etwa 15 Euro) können dagegen das ganze Jahr genutzt werden und sind zum kleinen Preis erhältlich.
6. Kondenswasser vermeiden – Rollo oben lassen
Kondenswasser lässt sich im Wohnmobil nicht vermeiden, aber reduzieren. Einige Camper haben die Erfahrung gemacht, dass die Bildung von Kondenswasser an der Scheibe niedriger ausfällt, wenn das Rollo über nacht oben bleibt.
Feuchtigkeit die am nächsten Morgen noch an der Scheibe ist, einfach mit einem Tuch wegwischen.
Nasse Tücher und Kleidung sollte übrigens immer draußen getrocknet werden.
Noch einfacher lassen sich die Fenster mit einem Fenstersauger (knapp 50 Euro) abziehen.
Übrigens ist nicht nur Kondenswasser eine Ursache für Feuchtigkeitsschäden. Auch Schäden in der Außenhaut können der Grund für Feuchtigkeit sein.
Mehr zum Thema Wohnmobil Außenhaut reparieren findest du hier.
7. Isoliermatte auf die Scheibe legen
Um Kondenswasser auf der Scheibe zu vermeiden oder reduzieren, kannst du eine Isoliermatte (unter 100 Euro) auf die Scheibe legen.
Dadurch erwärmt die innere Scheibe sich schneller und Kältebrücken werden vermieden.
Fazit
Kondenswasser bleibt im Wohnmobil nicht aus. Dennoch solltest du die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Auge behalten, um zu wissen, wann du handeln musst.
Steigt die Luftfeuchtigkeit über 60 %, solltest du in deinem Wohnmobil 5 Minuten stoßlüften.
Auch nach dem Kochen oder Duschen, sollte die feuchte Luft nach außen abgeführt werden.
Gleiches gilt übrigens auch für morgens, nach dem Schlafen. Da sich im Wohnmobil mehrere Menschen auf engstem Raum befinden und Ausdünstungen von sich geben, kann die Luftfeuchtigkeit morgens sehr hoch sein.
Hältst du dich an diese Tipps, solltest du dir um Feuchtigkeitsschäden und Schimmel im Wohnmobil keine Gedanken machen müssen.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen.
Titelfoto: Kondenswasser am Wohnmobil (Rechte: canva.com)