Wohnmobil Aussenhaut Spachteln (CAMPER zeigt es…)


Ein Wohnmobil oder auch der Wohnwagen wird von vielen nur im Sommer bewegt und verbleibt im Winter unter einem schützenden Carport.

Daneben ist aber auch Dauercamping beliebt geworden und so gibt es viele Menschen, die das ganze Jahr über auf einem Campingplatz wohnen.

Mit der Zeit wird Material spröde und wenn dieses auch noch der Witterung ausgesetzt ist, kommt es durchaus zu Rissen und Löchern.

Werden diese nicht behoben, kann Wasser eindringen und die Dämmung und andere tragende Teile angreifen.

Wird dies nicht bemerkt, muss das Wohnmobil oder Wohnwagen unter Umständen verschrottet werden.

Damit das nicht passiert, zeigen wir euch, wie ihr die Wohnmobil Aussenhaut spachteln könnt.

Aus diesen Materialien kann die Außenhaut bestehen

Wer über einen Campingplatz läuft und sich umsieht, der wird feststellen, dass die vielen Mobilheime ganz unterschiedliche Außenhäute haben.

So gibt es die luxuriösen Airstreams, die mit ihrem „Coke-Bottle-Design“ und der Aluminium-Aussenhaut auffallen.

Dann wiederum gibt es alte Caravans wie Tabbert oder Wohnmobile von Hymer, die eine noppenartige Struktur besitzen.

Dabei handelt es sich um Hammerschlagblech. Dabei handelt es sich aber nicht um klassisches Blech, sondern um spezielles Aluminium.

Moderne Varianten aller Hersteller (beispielsweise Bürstner oder LMC) haben eine GFK-Verkleidung.

GFK steht für Glasfaserkunststoff und ist ein besonders harter Kunststoff, der zudem noch recht leicht ist.

Aber egal für welches Material ihr euch entscheidet, solltet ihr das Womo im Winter abdecken.

Diese Vor- und Nachteile hat eine Außenhaut aus Aluminium beziehungsweise GFK

Jetzt wollen wir uns einmal mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Materialien befassen.

Eine Außenhaut aus Aluminium kann schnell flächig verbaut werden, wodurch auch große Modelle damit abgedeckt werden können.

Allerdings ist die Hitzeentwicklung sehr hoch, wodurch der Zwischenraum sehr gut gedämmt sein muss.

Zudem ist Aluminium vergleichsweise teuer. Bei Hammerschlagblech handelt es sich um eine Sonderform, die durch ihre noppenartige Struktur eine höhere Stabilität bieten soll.

Heutzutage wird aber hauptsächlich GFK verwendet. Dieser Glasfaserkunststoff wird durch einen Verbund aus Glasfasermatten und Epoxidharz hergestellt.

Durch die hohe Flexibilität können auch verspielte Formen entstehen. Auch sind die Matten sehr leicht und nach der Aushärtung robust.

Nachteilig ist, dass zuerst Schablonen gefertigt werden müssen. Dafür ist die Reparatur sehr leicht und kann mittels Kunststoffspachtel oder Spritze erfolgen.

Epoxidharz sorgt für eine schnelle Reparatur

Wie wir also wissen, bestehen die meisten Wohnwagen und Wohnmobile aus GFK. Die Industrie setzt auf diesen Standard, da so viele Formen produziert werden können.

Darüber hinaus sind sie im Vergleich zu Aluminium günstig. Als Käufer freut man sich über eine robuste Außenhaut, die lange hält und notfalls auch schnell geflickt werden kann.

Um GFK zu flicken, kommt folgerichtig Epoxidharz zum Einsatz. Dieser Kunstharz besitzt eine gute Beständigkeit gegenüber viele Umwelteinflüsse.

Daneben kann er auch bei gängigen Temperaturen eingesetzt werden. Lediglich regnen sollte es nicht.

Nach der Aushärtung und einem anschließenden Schliff kann der Kunstharz lackiert oder gerollt werden.

Wer mag (um die Langlebigkeit zu erhöhen), sollte etwas Carnaubawachs auf den Kunststoff auftragen.

Dieser erhält nicht nur die Struktur, sondern auch die Lackierung.

Haftstahl zur Reparatur von Aluminium / Hammerschlagblech

Auch wenn Epoxidharz bei Kunststoffen gut funktioniert, hilft es bei Metallen nur wenig. Zwar kann auch hier das Loch geflickt werden, aber die Stelle bleibt weiterhin sichtbar.

In diesem Bereich sollte man eher auf den sogenannten Haftstahl (um die 19 Euro) setzen. Hierbei handelt es sich um Zwei-Komponenten-Kleber auf Epoxidbasis mit Metallpartikeln.

Das Material besitzt eine sehr gute Beständigkeit gegenüber Öl, Benzin, Laugen und Säuren.

Dank der gräulichen Farbe wird das Loch schön kaschiert und fällt nach der Trocknung nicht mehr auf.

Auch die Druckfestigkeit weiß zu überzeugen und liegt bei bis zu 1.100 Kilogramm pro Quadratzentimeter.

Ein weiterer Pluspunkt betrifft die Klebeeigenschaften. So könnt ihr damit auch Holz, Stein oder Guss flicken.

Nach der Aushärtung könnt ihr es nutzen wie klassisches Metall und beispielsweise auch ein Gewinde schneiden.

Schleifen will gelernt sein

Egal welches Material ihr auch einsetzen wollt, für ein gutes Endergebnis kommt ihr nicht um das klassische Schleifen herum.

Nachdem ihr das Harz mit einer Plastikspachtel aufgetragen habt oder mittels Spritze verteilt habt, geht es ans Aushärten und dann ans Schleifen.

Schleift dabei auch immer etwas um die Eintrittsstelle herum, denn nur so bekommt ihr später einen guten und ebenen Verlauf hin.

Dies werdet ihr auch dann merken, wenn ihr euer Wohnmobil pimpen wollt. Grundsätzlich solltet ihr viele Körnungen nutzen.

Auch die Anschaffung einer Schleifmaschine ist nicht verkehrt. Danach gilt der Spruch von „grob zu fein“.

Das bedeutet, ihr fangt zuerst mit grobem Schleifpapier (ab einer 40er-Körnung) und wird dann immer feiner.

Stuft dann als in den dreistelligen Bereich (beispielsweise eine Körnung von 200) und zum Abschluss wird noch einmal mit einer 1000er-Körnung geschliffen.

Danach wird der Staub abgewaschen. Jetzt könnt ihr bei einer GFK-Außenhaut lackieren, achtet aber darauf, dass es bei den Lackierarbeiten trocken und nicht staubig ist.

Auf die Schnelle: Das „Pflaster“ von 3M vorgestellt

Häufig entstehen Beulen und Kratzer aber nicht durch langen Stand, sondern wenn man in Bewegung ist, also beispielsweise auf der Fahrt in den Urlaub ist.

Dabei hat man in der Regel nie viel dabei und Feinspachtel sowie Epoxidharz fehlen vollständig.

Das dachte sich auch der Hersteller 3M und hat daraufhin das Kunststoffpflaster entwickelt. Dieses basiert auf Acryl Schaumstoff und soll eigentlich nur bei Stoßfängern eingesetzt werden.

Findige Camper kommen aber auch auf die Idee, damit Löcher zu flicken. Diese werden vorbereitet (gereinigt und geschliffen).

Im Anschluss das Pflaster inklusive Haftvermittler auftragen und kurz warten. Danach ist euer Wohnmobil oder Wohnwagen vor den Witterungseinflüssen geschützt.

Wenn ihr von eurem Ausflug zurück seid, solltet ihr das Loch aber professionell reparieren und spachteln, schleifen und lackieren.

ZUSAMMENFASSUNG

Um eine Wohnmobil Aussenhaut spachteln zu wollen, benötigt man eine passende Spachtel.

Diese gibt es in jedem Baumarkt und besteht aus Kunststoff. Daneben braucht ihr auch den passenden Klebstoff.

Egal für welche Außenhaut, es kommt als Basis immer Epoxidharz zum Einsatz. Bei Metallen ist der Kleber aber mit Metallpartikeln versetzt.

Wichtig ist es, den Riss weiträumig zu flicken, denn wenn nur dieser behandelt wird, kann er sich weiter ausbreiten.

Zur schnellen Reparatur hat der Hersteller M3 ein Klebepflaster für genau diesen Zweck erdacht.

Wenn die Außenhaut eures Wohnmobils oder Wohnwagens aus GFK sein sollte, dann schaut euch unseren Beitrag 7 Tipps “Wohnmobil Außenhaut Reparieren” (auch DIY) dazu auf CAMPERWELTEN an.

Titelfoto: Wohnmobil Aluminium Aussenhaut spachteln (Quelle: loneoakdesignco)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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