Vor allem im Winter werden Batterien in Fahrzeugen stark beansprucht. Die tiefen Temperaturen und die somit zähen Flüssigkeiten belasten eine Batterie über Gebühr.
In Wohnmobilen kommen häufig (im Vergleich zu Campingbussen) zwei Batterien zum Einsatz.
Da wären einmal die Bordbatterie, die den Innenraum mit Strom versorgt und die Starterbatterie, die selbiges mit dem Motor macht.
Wie ihr beim Wohnmobil die Batterie im Winter laden solltet, und was es ansonsten noch zu beachten gilt, zeigen wir Euch im folgenden Beitrag.
So wird eine Batterie richtig geladen
Vor allem bei autarken Wohnmobilen, die viel abseits der Zivilisation unterwegs sind, muss diese für eine lange Lebensdauer richtig geladen werden.
Dazu wird am besten ein modernes Ladegerät genutzt, warum das so ist, erklären wir später noch. Dann muss die Batterie auch richtig angeschlossen werden.
Zuerst einmal werden die Kabel von der Batterie entfernt, dazu wird erst das braune, schwarze oder blaue Minuskabel abgeklemmt und dann das rote Pluskabel.
Jetzt wird das Ladegerät in Position gebracht (beispielsweise auf dem Zylinderkopf oder der Spritzwand – auf sicheren Stand achten).
Beim Anklemmen zuerst die rote Zange an den Plus-Pol und dann die schwarze Zange an den Minus-Pol.
Nach etwa acht Stunden ist die Batterie voll geladen und kann wieder genutzt werden.
Diese Batterietypen sind für den Winter optimal
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Batterietypen. Die einfachen Blei-Gel- und Blei-Säure Akkumulatoren waren lange Zeit Stand der Dinge.
Heutzutage gibt es aber deutlich bessere Alternativen, welche mit einer besonders langen Lebensdauer überzeugen können.
Die Rede ist von den AGM- beziehungsweise Lithium-Ionen Batterien. AGM ist dabei das Akronym für „Absorbent Glass Mat“.
Das bedeutet, dass die Batteriesäure in Glasfasermatten gebunden wird. Dadurch ist sie nicht nur haltbarer, sondern auch vor dem Auslaufen geschützt.
Die Leistungsabgabe ist dabei schon einmal sehr gut. Noch einmal besser sind Lithium-Ionen-Akkumulatoren.
Solche Batterien bieten noch einmal mehr Leistung und sind aktuell Stand der Dinge. Allerdings sind Sie auch drei- bis viermal so teuer, wie AGM-Batterien.
Die Pflege ist das A und O
Neben der Wahl der Batterie darf natürlich auch die Pflege nicht verachtet werden. Dieser Punkt ist sogar noch einmal wichtiger, als die Auswahl der passenden Batterie.
Feuchtigkeit spielt dabei eine große Rolle und so sollte das Wohnmobil immer trocken stehen und nicht etwa über den Winter am Straßenrand geparkt werden.
Auch die Pole sollten regelmäßig gesäubert werden. Dazu wird dieser mit einem trockenen Tuch um den Pol gefahren.
Sind bereits Verkrustungen vorhanden, dann muss die Batterie natürlich abgeklemmt und ausgebaut werden.
Im Anschluss werden die Pole mit einer feinen Bürste befreit. Egal wie stark die Verschmutzung ist, Batteriepolfett ist wichtig und mit drei Euro auch günstig.
Dieses wird auf die Pole aufgetragen. Dadurch wird die Leitfähigkeit verbessert und der Pol vor Feuchtigkeit geschützt.
Ein weiterer netter Nebeneffekt ist, dass so Spannungsspitzen vermieden werden, da das Fett für einen Ausgleich sorgt.
Ein regelmäßiger Ölwechsel ist auch gut für die Batterien
Ein Punkt, den viele beim Camping bei Kälte vergessen, ist die Wartung und Pflege des Motors. Greifen wir noch einmal den Punkt auf, dass Flüssigkeiten im Winter zäher werden.
Dies gilt auch für Öle und Flüssigkeiten. Ist das Öl, so vermischt es sich nicht nur mit Diesel, sondern auch mit Wasser.
Darüber hinaus gibt es rußbildende Bestandteile, die sich am Ölwannenboden ablagern. Muss die Batterie jetzt den Anlasser drehen, so geht das nur recht schwer.
Da sich die Batterie mehr anstrengen muss, kommt es in der Folge zu einem höheren Verschleiß.
Wird das Öl gewechselt, so läuft der Motor nicht nur leichter, sondern hält auch länger. Ein Ölwechsel muss dabei noch nicht einmal teuer sein.
Findige Camper können den Wechsel auch selbst vornehmen. Dazu muss man das Wohnmobil aufbocken und das Öl ablassen.
Vorher sollte man eine kleine Strecke fahren, damit das Öl schön warm ist. Auch der Filter sollte getauscht werden (beispielsweise mittels Ölspinne oder Ölfilterband).
Ist das Öl raus, wird die Ölablassschraube mit einer neuen Dichtung versehen und festgeschraubt (Anzugsdrehmoment beachten).
Selbiges gilt für den Ölfilter. Danach nur noch frisches Öl einfüllen und eine Minute bis zum nächsten Motorstart warten.
Dieser Punkt ist wichtig, damit sich das Öl im Motor verteilen kann.
Laden geht nur mit dem richtigen Ladegerät
Wir hatten es weiter oben bereits behandelt, dass man zum Aufladen ein modernes Ladegerät benötigt.
Zwar laden auch alte Geräte die Batterie auf, allerdings weniger schonend als moderne Ladegeräte.
So wird der Akku mit einem alten Ladegerät immer auf voller Leistung geladen. Da sich die Zellen aber auch regenerieren müssen, ist dies besonders bei den letzten zwanzig Prozent nicht sinnvoll.
Daneben wird die Batterie auch dann noch mit Strom versorgt, wenn es nicht mehr benötigt wird. Das geht nicht nur auf die Stromrechnung, sondern belastet auch die Batterie sehr stark.
Ein modernes Ladegerät ist schonender und darüber hinaus kann es bei „Erhaltungsladung“ auch die Batterie regelmäßig laden und entladen (wichtig, wenn die Batterie über den Winter ausgebaut wird).
Ein vernünftiges Ladegerät eines guten Herstellers kostet dabei gerade einmal rund dreißig Euro.
Auf diese Batterien könnt ihr Vertrauen
Neben der Auswahl der passenden Gas- oder Dieselheizung für Wohnmobile, ist auch die richtige Batterie von Bedeutung.
Grundsätzlich sollte man einmal auf etablierte Hersteller vertrauen. Diese besitzen große und weitreichende Test- und Entwicklungszentren.
Gute AGM-Batterien speziell für den Campingbereich gibt es für rund einhundertdreißig Euro. Diese sind dann auch für Solaranlagen geeignet.
Eine Lithium-Ionen-Batterie ist ungleich teurer und liegt bei rund vierhundert Euro. Dafür sollen diese auch mindestens zehn Jahre lang halten.
ZUSAMMENFASSUNG
Wer bei seinem Wohnmobil die Batterie im Winter laden möchte, der muss vorher einiges beachten.
Wichtig ist dabei die Pflege. So sollten die Pole regelmäßig gesäubert und mit Batteriepolfett bestrichen werden. Nur so ist eine lange Haltbarkeit garantiert.
Darüber hinaus ist es wichtig, die Batterie richtig zu laden. Dazu eignet sich ein modernes Ladegerät, das auch die Funktion „Erhaltungsladung“ besitzt.
Feuchtigkeit spielt auch eine wichtige Rolle, denn diese kann sich an den Polen absetzen und darüber hinaus auch auf Dauer die Zellen schädigen.
Daher sollte das Wohnmobil unter einem Carport abgestellt werden.
Wenn sich die Batterie im Winter schnell entlädt, solltet ihr Euch einmal diesen Artikel ansehen. Über 1.500 weitere Artikel findet ihr auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Wohnmobil Batterie im Winter laden (Quelle: muvit)