Wohnmobil Im Winter Abstellen (CAMPER sagt wie!)


Wenn sich die kalte Jahreszeit nähert, dann herrscht bei den meisten Campern Hochsaison. Das Wohnmobil muss abgestellt und gesäubert werden.

Dabei gibt es zudem viel zu beachten und zu überprüfen. Darüber hinaus ist das bei vielen Campern auch die Zeit, wo notwendige Reparaturen durchgeführt werden.

Sei es die Erneuerung von Polstern oder das Abdichten von Fenstern, auch im Winter gibt es immer viel zu tun.

Was ihr beachten müsst, wenn ihr euer Wohnmobil im Winter abstellen wollt, erklären wir im nachfolgenden Artikel.

Tipp 1: der passende Unterstellplatz

Wer sein Wohnmobil im Winter draußen stehen lassen möchte, der braucht einen passenden Unterstellplatz.

Grundsätzlich eignen sich dafür Garagen, Carports und gepflasterte Flächen auf dem eigenen Grundstück.

Habt ihr keine der vorgenannten Möglichkeiten und euer Wohnmobil steht im offenen Raum, so sucht euch einen Campingplatz in der Nähe.

Der Hintergrund ist, dass ihr ein Wohnmobil (sowie jede andere Art von motorisiertem Fahrzeug) maximal zwei Wochen am Straßenrand stehen lassen dürft.

Danach müsst ihr umparken. In dieser Zeit muss das Campingmobil zudem angemeldet sein.

Auf einer Parzelle auf dem Campingplatz könnt ihr euer Reisegefährt sicher abstellen. Bleibt noch das Problem mit der Überdachung.

Da diese auch auf Campingplätzen fehlen, lohnt es sich in ein Schutzdach zu investieren. Diese werden einfach am Dach befestigt und halten die Dachlast gering.

Daneben werden so auch Dachfenster und ähnliche Bauteile geschützt. Bei einem längeren Aufenthalt sollte der Boden im besten Fall verdichtet sein.

Auf einer grünen Freifläche, die nicht für die Last ausgelegt ist, wird euer geliebtes Wohnmobil einsinken und im Frühjahr habt ihr dann ein Problem.

Tipp 2: Wohnmobil aufbocken oder Reifenschuhe nutzen

Damit kommen wir zu einem weiteren Tipp und der hat ebenfalls etwas mit der Last zu tun – nur nicht mit der Dachlast.

Ihr werdet wahrscheinlich festgestellt haben, dass ein Fahrzeug jeglicher Art mit der Zeit platte Reifen bekommt – die sogenannten Standplatten.

Kommen wir zu den technischen Gegebenheiten. Sobald Luft nicht mehr in Bewegung ist, senkt sich diese ab, wodurch der Reifen sein Gewicht verlagert.

Dadurch wird die Last auf die Reifen und alle tragenden Teile erhöht. Um dem Effekt entgegenzuwirken, sollte man zuerst den Reifendruck erhöhen.

0,5 Bar pro Reifen über den Herstellerangaben sollte ausreichen. Darüber hinaus kann man entweder sein Wohnmobil aufbocken oder sogenannte Reifenschuhe nutzen.

Im ersten Fall sind die Hubstützen ordentlich auszurichten, da es ansonsten passieren kann, dass sich der Unterboden und Rahmen verzieht.

Da das nivellieren viel Zeit braucht, kann man auch auf Reifenschuhe setzen. Der Name ist dabei etwas irreführend, denn es ist kein Überzug.

Es handelt sich um Mulden aus Gummi, in die das Wohnmobil gefahren wird. Durch die Mulde im Reifen kann die Luft weiterhin zirkulieren.

Es kommt somit nicht zu einem Standplatten und alle Bauteile bleiben normal belastet.

Tipp 3: Handbremse nicht über den Winter anziehen

Einige Camper wissen es bereits, andere machen es aus Gewohnheit – das Anziehen der geliebten Handbremse.

Soll das Wohnmobil längere Zeit abgestellt werden, so solltet ihr die Handbremse nicht anziehen und auch verhindern, dass sich die Parkbremse festzieht.

Kommt es doch dazu, so bleiben die Bremsbacken fest in der Trommel sitzen und es ist nicht möglich, das Wohnmobil zu bewegen.

Dann müsst ihr mit einem Gummihammer, solange auf die Trommel schlagen, bis sich diese wieder drehen lässt (vorher natürlich das Rad abmontieren und das Womo aufbocken).

Bei Scheibenbremsen müsst ihr filigran sein. Zuerst einmal habt ihr einen Bremssattel und keine Trommel und mit einfachen Schlägen könnt ihr nichts erreichen.

Schraubt den Sattel ab und rüttelt leicht an diesem, um diesen zu lockern. Im Anschluss entnehmt die Bremsbacken und dreht den Bremskolben zurück.

Im Anschluss alles wieder montieren.

Den genauen Unterschied zwischen Park- und Handbremse, erklären wir im folgenden Ratgeber.

Tipp 4: Wasseranlage entleeren

Damit kommen wir zum nächsten Schritt, der Wasseranlage. Dazu die Grundsatzfrage: ab wann gefriert Wasser im Wohnmobil?

Wasser gefriert grundsätzlich bei 0 Grad Celsius.

Wird das Fiat Ducato Wohnmobil (oder auch ein anderes) genutzt, wird der Innenraum erwärmt und das Wasser bleibt länger flüssig.

Der Tank muss dagegen gesondert mit einer Heizfolie versehen werden. Bei einem abgestellten Wohnmobil sieht es etwas anders aus.

Da dieses mit der Zeit auskühlt, sollte man sowohl die Leitungen als auch den Tank komplett entleeren.

Zwar haben viele Fahrzeuge auch einen Frostwächter an Bord, im Zweifelsfall reicht diese Sicherheitsmaßnahme aber nicht aus.

Leitungen entleert ihr, indem ihr alle Wasserhähne und Duschbrausen öffnet.

Tipp 5: Den Gashahn zudrehen

Kommen wir zum Gas, denn auch das darf nicht vernachlässigt werden. Zuerst einmal klemmt ihr die Gasflasche ab und dreht sie zu.

Danach geht es weiter mit den Leitungen, die wie auch beim Wasser zu entleeren sind. Dazu schaltet ihr einfach den Gasherd an und entzündet eine Flamme.

Sobald diese erlischt, ist auch das geschafft. Zum Abschluss verriegelt ihr noch alle Absperrventile.

Die Gasflasche wiederum stellt sie an einem kühlen und dunklen Ort ab.

Tipp 6: Auch den Unterboden reinigen

Zum Abschluss geht es an die Reinigung. Neben der Außenhaut ist vor allem der Unterboden wichtig.

Hierzu ist es wichtig, einen passenden Waschplatz anzufahren, der auch große Transporter und Wohnmobile aufnehmen kann.

Bevor ihr diesen aber von außen abspritzt, fahrt die Waschanlage an und lasst dort eine Unterbodenwäsche durchführen.

Wer bequem ist, kann auch gleich noch die gesamte Außenhaut waschen lassen. Ansonsten wird diese manuell gereinigt.

Ist das erledigt, geht es wieder zurück zum Wohnmobil Unterstellplatz. Um Geld zu sparen, solltet ihr auf ein Saisonkennzeichen setzen.

Ansonsten nehmt die Kennzeichen und meldet das Wohnmobil um oder ab.

ZUSAMMENFASSUNG

Wer sein Wohnmobil im Winter abstellen möchte, der hat vorher einige Dinge durchzuführen.

Neben der Reinigung ist die Hauptaufgabe, einen passenden Unterstellplatz zu finden. Dieser sollte luftdurchlässig sein, aber auch vor Witterungen schützen.

Zusätzlich muss der Boden ausreichend befestigt sein, denn ist der Boden nicht tragfähig genug, sinkt das Wohnmobil schlicht ein.

Daneben ist auch das Aufbocken ein wichtiger Faktor. Wer sich auf Hubstützen verlässt, muss das Womo waagerecht ausrichten.

Einfacher geht es mit Reifenschuhen. Dabei handelt es sich um Mulden aus Gummi, die dafür sorgen, dass der Reifendruck sich nicht abgesenkt.

Eine Auswahl von passenden Wohnmobilstellplätzen haben wir für euch im folgenden Ratgeber auf CAMPERWELTEN zusammengestellt. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Titelfoto: Wohnmobil im Winter abstellen (Quelle: wandering-bird)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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