Wohnmobil Lange Standzeit (so bist du bestens gerüstet)


Wenn sich die Campingsaison zu Ende neigt, dann geht die Arbeit am Camper erst richtig los. Neben vielen überfälligen Arbeiten ist es auch sehr wichtig, das Wohnmobil für die lange Standzeit vorzubereiten.

Darüber hinaus wollen wir uns in diesem Beitrag auch mit der Thematik befassen, was zu erledigen ist, wenn der Camper nach der Winterpause wieder in Betrieb genommen wird.

Tipp 1: Vor der Überwinterung ist eine gründliche Reinigung Pflicht

Bevor der eigene Camper in den verdienten Winterschlaf verfallen darf, gibt es zuerst ein bisschen was zu erledigen. Dies gilt umso mehr, wenn das Wohnmobil direkt nach der Reise zu pflegen ist.

Zuerst einmal muss natürlich der äußere Schmutz entfernt werden. Dazu empfiehlt es sich einen Waschplatz oder eine Waschanlage bis 3 Meter Höhe anzufahren, denn nur so können tatsächlich alle Reste (auch die auf dem Dach!) entfernt werden.

Loser Schmutz wird mit dem Hochdruckreiniger entfernt, wobei die Schaumwäsche sehr gute Dienste leistet. Der Schaum sollte kurz einwirken können.

Währenddessen werden die Felgen mit der Reinigungsbürste bearbeitet um so den alten und festen Bremsstaub zu entfernen. Danach erfolgt eine zweite Hochdruckreinigung.

Ist der Schmutz etwas fester und lässt sich nicht so einfach lösen, dann ist dieser von Hand zu entfernen. Ebenso werden auch kleine Spalten (wie beispielsweise bei den Übergängen zwischen Fensterdichtung und Karosserie) noch einmal sorgfältig gereinigt.

Stimmt alles, dann erfolgt eine Glanzspülung und eine Versiegelung (beispielsweise mit Wachs). Übrigens, auch eine Unterbodenwäsche sollte vorgenommen werden, nicht das sich dort Korrosion bildet.

Tipp 2: Auch die Technik will gepflegt werden

Soviel zum Äußeren, aber auch die Technik darf nicht vernachlässigt werden. Wenn man bedenkt, das der Dieselmotor auf langer Strecke mit rund 1.500 Umdrehungen die Minute dreht und das etliche Kilometer lang, so sollte zumindest das Öl einmal kontrolliert und falls notwendig gewechselt werden.

Die Winterpause ist auch perfekt geeignet um kleinere Tätigkeiten zu verrichten. So sind Luft- oder auch der Innenraumfilter schnell gewechselt, was sich unter Umständen sogar positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt.

Selbiges gilt für defekte Dichtungen, die im Winter in Ruhe ausgewechselt werden können. Größere Arbeiten wie der Wechsel von Scheibenbremsen oder den Austausch von Querlenkern, sollte nur dann vorgenommen werden, wenn entsprechende Fachkenntnis vorliegt.

Tipp 3: Reifenschoner als Alternative zum Aufbocken

Eine lästige und bei eingefleischten Campingfans unbeliebte Aufgabe, ist das Aufbocken. Wer sein Fiat Ducato Wohnmobil aufbocken möchte, der muss unbedingt auf einen ebene Standplatz achten.

Dies erleichtert das Aufbocken erheblich und beugt auch Schäden am Chassis vor. Wird der Camper nämlich falsch angehoben, kann sich der komplette Rahmen verziehen und das wird dann sehr teuer.

Eine Alternative sind Reifenschoner, mit denen sich die Luft im Reifen nicht so stark absenken kann. Dabei handelt es sich um Mulden aus einem Gummigemisch, die leichten Druck auf den Reifen ausüben.

Dadurch werden Schäden an den Radlagern, Radnaben und anderen tragenden Teilen vermieden. Trotz allem empfiehlt es sich, vor der Überwinterung den Reifendruck etwas zu erhöhen.

Tipp 4: Nach der Überwinterung – auf Undichtigkeiten achten

Nach der Überwinterung am Wohnmobil Unterstellplatz sollte der Camper Van selbstverständlich ebenfalls überprüft werden. Wer den Kraftstofftank nicht komplett gefüllt hat, der wird mit Kondenswasser zu kämpfen haben.

Dadurch ist das Startverhalten etwas unwillig, kann aber durch eine erste Fahrt zur nächsten Tankstelle schnell beseitigt werden. Sollte im Vorfeld keine Überprüfung der Flüssigkeiten vorgenommen worden sein, so sind diese spätestens jetzt durchzuführen.

Auch wenn moderne Motoren als besonders robust gelten, so verzeiht auf Dauer kein Verbrennungsmotor das Fahren mit zu wenig Öl oder ohne Kühlflüssigkeit. Während der Überwinterung können sich die Flüssigkeiten absetzen.

Dadurch sind mögliche Undichtigkeiten zu erkennen, die so einfach beseitigt werden können. Hier sollten sich unbedingt die Ölwannendichtung und bei Modellen mit Heck- oder Allradantrieb, die Übergänge zur Kardanwelle angeschaut werden.

Haben sich die Fenster im Innenraum beschlagen, so könnten Dichtungen oder sogar die Aufstellfenster defekt sein. Beide Möglichkeiten sind nicht schwer zu tauschen und können kostengünstig erledigt werden.

Tipp 5: Batterien abklemmen und an ein Erhaltungsgerät anschließen

Auch Batterien unterliegen einem Verschleiß und entladen sich über den Winter. Daher ist es wichtig, die Starter- und Bordbatterie rechtzeitig abzuklemmen und an ein passendes Ladegerät anzuschließen.

Wichtig ist allerdings, sich vorher den eventuell vorhandenen Radiocode zu notieren, damit es nicht nach dem Anklemmen zu einer bösen Überraschung kommt.

Als kleiner Tipp empfiehlt sich der Einbau einer AGM- oder Lithium-Ionen-Batterie, denn diese Verzeihen eine starke Entladung eher, als andere Modelle.

Tipp 6: Langsam und vorsichtig starten

Nach einer langen Standzeit, muss zuerst einmal langsam gestartet werden. Man kann das mit einer Person vergleichen, die nach langer Zeit wieder mit dem Sport anfängt – denn auch diese fängt zuerst einmal wieder klein an.

Beim modernen Wohnmobil sollte nach dem Anklemmen der Batterie zuerst einmal zehn Sekunden lang gewartet werden, bis der Motor gestartet wird. In dieser Zeit synchronisieren sich alle elektronischen Geräte mit dem Motorsteuergerät.

Scheibenbremsen haben in der Regel Flugrost angesetzt, der die Bremswirkung leicht beeinträchtigt. Daher muss auch dieser langsam heruntergebremst werden.

Öle und andere Flüssigkeiten benötigen ebenfalls länger, um alle Bauteile zu erreichen (so füllen sich beispielsweise die Hydrostößel nur langsam mit Öl) und zuverlässig zu schmieren. Daher ist bei der ersten Ausfahrt Schongang angesagt und ein etwas ruppiges Getriebe sollte verziehen werden.

ZUSAMMENFASSUNG

Ein Wohnmobil nach einer langen Standzeit wieder einzusetzen, bedarf einiger Vorbereitungszeit. So sollten spätestens vor der ersten Tour alle Flüssigkeiten überprüft werden und auch eventuelle Undichtigkeiten sind zu beachten.

Darüber hinaus müssen sich bei modernen Vertretern auch die elektronischen Helfer wieder vernetzen. Doch auch beim Einmotten gibt es ein bisschen was zu beachten.

Eine Batterie gehört beispielsweise an ein passendes Ladegerät, mit der die Batterie regelmäßig ent- und auch geladen wird.

Darüber hinaus ist auch das Aufbocken besonders wichtig, damit es nicht zu Schäden an den Radlagern oder anderen tragenden Bauteilen kommt.

Auch das Wasser für den Frisch- und Abwassertank ist abzulassen, wobei auch die Leitungen zu leeren sind. Nur so werden auf Dauer Frostschäden vermieden.

Beherzigt man die Ratschläge, steht einem langen Camperleben nichts mehr im Wege!
Was ihr machen könnt, wenn sich die Starterbatterie entlädt, behandeln wir im nachfolgenden Artikel.

Wollt ihr dagegen etwas rund um Airlineschienen erfahren, oder wissen, welches das beste Wohnmobil bis 3,5 Tonnen ist, dann schaut doch einmal bei CAMPERWELTEN herein!

Titelfoto: Wohnmobil steht bereits seit längerer Zeit (Rechte: Canva.com)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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