Viele von euch werden mehr als nur mit dem Wohnmobil fahren. Besonders wenn die Winterpause naht, werden auch gerne Reparaturen vorgenommen oder eine Restauration durchgeführt.
Da es so langsam auch wieder kälter wird, wollen wir uns daher genau mit dieser Thematik befassen.
Hierbei zeigen wir euch anhand verschiedener Modelle, wie ihr beim Wohnmobil die hintere Stoßstange abbaut.
Darüber hinaus möchten wir aber auch darauf eingehen, warum die Stoßstange überhaupt Stoßstange heißt und welche Materialien in der Vergangenheit und heute zum Einsatz kamen beziehungsweise kommen.
Die Stoßstange: eine Definition
Beginnen wollen wir diesen Artikel zuerst einmal mit der Definition. Also warum heißt die Stoßstange, Stoßstange – was meint ihr?
Zuerst einmal etwas Geschichte. Die erste Stoßstange wurde 1905 von Frederick R. Simms für Daimler-Fahrzeuge gebaut.
Interessant ist, dass eine Stoßstange bis in die 1920er Jahre nur ein Zubehörteil war und nicht zur Serienausstattung gehörte.
Darüber hinaus wurde die Stange in der Regel an Rahmen Trägern an den Seiten verschraubt, denn die selbsttragende Karosserie wurde erst in den 1930er Jahren eingeführt.
Der Name Stoßstange stammt ebenfalls aus dieser Zeit, denn es wurden in der Regel Stangen verbaut.
Durch den technischen Fortschritt wurden die Stangen flacher und wurden zudem häufig verchromt oder vernickelt.
Das war der Rostvorsorge ebenfalls zuträglich und es kam zu vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.
Dank der selbsttragenden Karosserie wurde das Konzept stets weiterentwickelt und so sind diese heute in integraler Bestandteil.
Da die Energie bei einem Aufprall nicht mehr nur auf der Stoßstange liegt, sondern auf die gesamte Karosserie abgeleitet wird, ist die Schutzwirkung deutlich höher.
Heutzutage heißen die Stoßstangen Stoßfänger und werden zumeist auch noch mit dekorativen Elementen versehen.
Tipps, wie ihr ein Wohnmobil am besten hinten abschleppt, lest ihr im folgenden Artikel.
Wie umgehen mit den Sensoren?
Das ehemalige Stil- und Sicherheitselement wird durch den stetigen technischen Fortschritt natürlich stets erweitert.
So sehen moderne Stangen nicht nur chic aus und haben eine gute Schutzwirkung, sondern haben auch noch eine Vielzahl von elektronischen Sensoren.
So haben diese unter anderem die folgenden Sensoren:
- Crashsensoren
- Rückfahrkamera
- Parksensoren
Darüber hinaus bestehen moderne Stoßstangen immer aus mehreren Bauteilen, aber dazu später mehr.
Die Sensoren sind zumeist eingeklipst und so müsst ihr mit einem flachen Schraubenzieher lediglich die Verbindung lösen.
Dabei müsst ihr sehr sorgsam sein, denn vor allem wenn euer Womo schon etwas älter ist, können die Clipse abbrechen.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der bestellt sich gleich noch passende Halterungen für kleines Geld bei Amazon.
Je nach Modell können diese rund 15 Euro kosten. Zusätzlich solltet ihr aber auch den Stecker und die Verkabelung prüfen.
Diese können korrodieren und unter Umständen fällt ein Sensor mal aus, wodurch eine Lampe in der Instrumententafel anfängt zu blinken.
Habt ihr die Sensoren bereits ausgebaut, lohnt es sich, diese mit einem weichen Tuch von Schmutz und Dreck zu befreien.
Stoßstange abbauen bei Wohnmobilen auf Fiat Ducato Basis
Damit kommen wir zur ersten Anleitung, wobei wir uns die zweite Generation des Fiat Ducato schnappen.
Bei einem Alkovenmodell könnt ihr zudem den ersten Schritt ignorieren.
- Zuerst einmal öffnet ihr die Heckklappe und löst dort die seitlichen Schrauben des Kofferraums.
- Im Anschluss müsst ihr unter euer Wohnmobil kriechen und die dortigen Schrauben entfernen.
- Mögliche Verkabelungen solltet ihr ebenfalls lösen.
- Seitlich müsstet ihr zudem je weitere fünf Schrauben finden, die ihr ebenfalls löst.
- Jetzt löst ihr die seitlichen Clipse und zieht die Stoßstange komplett ab.
Diese Anleitung gilt für alle Modelle, die zwischen 2002 und 2006 produziert wurden. Das Neuteil baut ihr in umgekehrter Reihenfolge wieder ein.
Es lohnt sich, den Träger ebenfalls zu säubern und bei Flugrost auch gleich noch zu behandeln.
Ein passendes Stoßstangenblech gibt es bei Amazon für rund 72 Euro.
Wer mag, kann zusätzlich sein Wohnmobil von außen abdichten.
So baut ihr die Stoßstange beim VW T5 ab
Der VW T5 ist ein sehr beliebter Campingbus, da er günstig zu beschaffen, zuverlässig und auch für den Alltag geeignet ist.
Häufig waren diese Fahrzeuge aber in einem harten Einsatz und so gibt es viele Modelle, die Parkrempler besitzen.
Zum Ausbau der Heckstoßstange geht ihr wie folgt vor:
- Zuerst müsst ihr die Rücklichter entfernen, wobei die Träger seitlich geschraubt sind.
- Unter den Lichtern findet ihr auf jeder Seite zwei Kolben, die ihr entnehmt.
- Somit könnt ihr die Seitenpolster entfernen, wobei ihr abermals vier Kolben findet, die ebenfalls entfernt werden müssen.
- Jetzt kommt ihr an die beiden unteren Bolzen, die ihr entnehmt und den Halter entfernen könnt.
- Danach geht es an den Radläufen weiter, wobei ihr unter den inneren Radläufen nochmals ein paar Schrauben findet.
- Schließlich hängt der Stoßfänger nur noch an Clipsen, die ihr von der Unterseite her löst.
- Zum Abschluss löst ihr weitere Verkabelungen und zieht die Stoßstange ab.
Die hintere Stoßstange kostet aktuell rund 110 Euro.
Es empfiehlt sich, den Aus- und Einbau immer mit einem weiteren Helfer durchzuführen. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn ihr euer GFK Wohnmobil lackieren wollt.
Aus diesen Materialien bestehen heutige Stoßstangen
Wollen wir uns doch einmal den Materialien widmen. Früher bestanden Stoßstangen immer aus Stahl und saßen vor dem Auto.
Bei einem Aufprall sollten sie so die Energie aufnehmen und die Insassen vor Schäden schützen.
Damit der Stahl vor Rost geschützt ist, wurden diese verchromt oder vernickelt. Im Laufe der Zeit wurden die Tests immer umfangreicher, was auch Auswirkungen auf den Stoßfänger hat.
Bei modernen Stoßstangen sieht man das eigentliche Schutzelement nicht, da es von außen durch eine Schürze verkleidet ist.
Diese Schürze wird allerdings häufig als Stoßfänger bezeichnet. Darüber hinaus sollen so kleinere Rempler aufgenommen werden.
Bei einem schweren Aufprall, bricht das eigentliche Schutzelement (aus Kunststoff oder Blech) an einer Sollbruchstelle, wodurch auch der Fahrer oder Fahrerin der Gegenseite geschützt wird.
Durch seine gute Formbarkeit kommt heutzutage vermehrt GFK zum Einsatz.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Artikel haben wir uns damit befasst, was zu tun ist, wenn man beim Wohnmobil die hintere Stoßstange abbauen möchte.
In der Regel ist der Ausbau selbsterklärend, wobei man natürlich vorher alle Stecker der Sensoren und mögliche Lichter entfernen sollte.
Darüber hinaus bestehen im Vergleich zu früheren Stoßstangen heutige Varianten vornehmlich aus Glasfaserkunststoff (GFK), da man so individuelle Designs berücksichtigen kann.
Mit den passenden Schablonen kann man sogar seine eigene Stoßstange kreieren (allerdings immer mit dem Tüv absprechen).
Im nachfolgenden Artikel auf CAMPERWELTEN befassen wir uns mit den Unterschieden zwischen VW T4 und VW T5.
Titelfoto: Hintere Stoßstange vom Hymer Wohnmobil abbauen (Quelle: motorhomefun)