Heute wollen wir uns einem ernsten Thema widmen – dem Wasser. Genau genommen wollen wir uns den typischen Wasserschäden widmen.
Hierbei geben wir euch praktische Anleitungen an die Hand, wenn ihr bei eurem Wohnmobil einen Wasserschaden reparieren wollt.
Darüber hinaus gehen wir nicht nur auf die typischen Gründe ein, sondern gehen auch auf Werkzeuge ein, die man auf jeden Fall im Camper haben muss.
Doch das Werkzeug hilft nicht viel, wenn man nicht an den Schaden herankommt. Daher kommen wir auch auf die Thematik zurück und zeigen euch, wie ihr bei einem Schaden vorgehen müsst.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Welche Gründe gibt es für einen Wasserschaden?
Wie kann ein Wasserschaden überhaupt entstehen? Nun, das liegt in der Natur der Sache, denn alle Materialien, die wir kennen, unterliegen einem Alterungsprozess.
Wer Feuchtigkeit im Wohnmobil vermeiden möchte, sollte daher regelmäßig Überprüfungen und Wartungen durchführen.
Hierzu gehört die regelmäßige Reinigung, wobei man am besten Waschanlagen nimmt, die eine Höhe über 3 Meter besitzen.
Dabei kann man durchaus auch einen Blick auf das Dach werfen und erkennt so kleine Risse in der GFK-Außenhaut.
Das ist allerdings noch nicht alles, denn auch so etwas wie Dichtungen sind regelmäßig zu pflegen.
Man besorgt sich dafür am besten einen Gummi-Pflegestift. Durch diese Maßnahme bleiben die Gummis stets geschmeidig und verdrängen sowohl Wasser als auch Schmutz zuverlässig.
Jetzt kommen wir ins Innere des Campers. Leitungen aus Gummi (Set mit Fittings unter 20 Euro) und die Anschlussstücke aus Kunststoff sind zwar langlebig, können mit der Zeit aber porös werden.
Außer einer ehemals nur leckenden Stelle kann so mit der Zeit ein immenser Schaden entstehen.
Tipp 1: Stelle des Wasserschaden herausfinden
Doch wie beseitigt man einen Wasserschaden? Bei einem Wohnmobil oder auch Wohnwagen ist das grundsätzlich einfacher als bei einem Haus.
Eine feuchte Stelle erkennt man an typischen Erscheinungen, wie beispielsweise:
- nasse Innenwand
- muffiger Geruch im Innenraum (auch nach Stoßlüften)
- Schimmel
Erkennt man im Inneren eine feuchte Stelle, so sollte man sich diese auch von außen ansehen.
Die Außenhaut ist hierbei auf Risse (GFK) oder Löcher, Roststellen (Hammerschlagblech, Aluminium) zu überprüfen.
Liegt in der Nähe ein Fenster, so sollte man auch die Dichtungen überprüfen, denn auch diese können porös und somit wasserdurchlässig werden.
Für eine genaue Überprüfung hilft ein Feuchtigkeitsmessgerät (ab rund 17 Euro auf Amazon zu haben) oder eine Wärmebildkamera. Das Messgerät ermittelt über zwei Elektroden den elektrischen Widerstand.
Je feuchter die Wand ist, desto geringer ist der Widerstand. Daraufhin wird ein prozentualer Wert ermittelt, mit dem der Feuchtegehalt bestimmt werden kann.
Mit einer Wärmebildkamera wird dagegen die Temperatur der Wand bestimmt. Feuchte Stellen sind tiefblau und kalt.
Ein positiver Nebeneffekt ist auch, dass man so Kältebrücken erkennen und gegensteuern kann.
Tipp 2: Feuchte Stelle öffnen und den Schaden begutachten
Ist die Stelle gefunden und die Überprüfung (innen und außen) abgeschlossen, geht es an die Sanierung.
Dazu geht man am besten wie folgt vor:
- Zuerst wird die Stelle geöffnet, damit die Feuchtigkeit abziehen kann.
- Ist die Dämmung in Mitleidenschaft gezogen worden, so wird auch die feuchte Dämmung entfernt.
- Im Anschluss erfolgt eine genaue Begutachtung.
Häufig kommt ein Wasserschaden nicht allein und undichte Leitungen oder mehrere Risse sorgen nach einer Sanierung wieder für Schäden.
Daher ist es wichtig, die Stelle zu öffnen und Ursachenforschung zu betreiben. Für solche Fälle solltet ihr euch den folgenden Artikel, welches Sikaflex wofür nutzen, auf CAMPERWELTEN ansehen.
Problem 1: Undichte Außenhaut
Nachdem der grundsätzliche Ablauf geklärt ist, schauen wir uns doch einmal die gängigen Möglichkeiten an.
Vor allem bei alten Wohnwagen und Wohnmobilen kommt es häufig vor, dass die Außenhaut in Mitleidenschaft gerät.
Vor allem die Übergänge (von Dach zu Wand) sind betroffen, da das dort eingebrachte Dichtmittel porös wird.
Die Folge ist, dass Wasser an der Dichtung vorbeiläuft und sowohl das Gestell als auch die Dämmung angreift.
Sollte der Wohnwagen oder Wohnmobil ohne Schutzdach unter einem Baum geparkt worden sein, könnten auch Schäden durch heruntergefallene Äste entstanden sein.
Sind diese noch frisch, so kann man den Schaden schnell und einfach mit Epoxidharz beseitigen.
Problem 2: Kaputte Fensterdichtung
Ein altbekanntes Problem sind defekte Fensterdichtungen. Gummi unterliegt grundsätzlich einem hohen Alterungsprozess und so kann dieser porös und rissig werden.
Wasserschäden durch eine kaputte Dichtung halten sich grundsätzlich in Grenzen und sind nur selten ein großes Übel.
Wie bereits erwähnt, kann man durch einen Pflegestift eine Gummidichtung länger nutzen. Diese verdrängt Wasser und hält gleichzeitig das Gummi geschmeidig.
Ist die Dichtung nicht mehr zu retten, so muss man sie allerdings austauschen. Dazu schneidet man sich eine gleichwertige Dichtung zurecht (bei einer Universaldichtung).
Die alte Dichtung wird abgenommen und eventuelle Klebereste mit Reinigungsalkohol oder Ähnlichem entfernt.
Schließlich setzt ihr die neue Dichtung mit Sikaflex ein und prüft dabei auf Dichtheit.
Tipp: Kleine Risse, die euch im Urlaub auffallen, so könnt ihr diese mit Sikaflex oder einem Dichtmittel eurer Wahl flicken.
Wie genau das funktioniert, erfahrt ihr im Beitrag “Wohnmobil Dichtmasse reinigen“.
Problem 3: Poröse Leitung oder Anschluss
Ein versteckter Mangel sind poröse Leitungen, denn Schäden an diesen breiten sich schleppend aus.
So beginnt es mit kleinen Tropfen, die zuerst die Dämmung angreifen und erst mit der Zeit an der Innenwand sichtbar werden.
Häufig liegen die Schäden deutlich höher als nur an der baufälligen Stelle. Die Schadstelle muss man großzügig öffnen und den Schaden beseitigen.
Die poröse Leitung sollte dabei nicht nur an der Schadstelle getauscht, sondern komplett ersetzt werden.
Neben der Leitung und der Dämmung sollte man auch das Gestell und den Unterboden ansehen.
Ein Holzgestell kann man glücklicherweise abschleifen und erneut imprägnieren. Darüber hinaus hilft Wärme, um die Feuchtigkeit zu beseitigen.
Passende EPS- oder XPS-Dämmplatten (rund 20 Euro pro Stück) könnt ihr im Anschluss zurechtschneiden und mit Epoxidharz wieder in die Wand einbringen.
Ist alles erneuert, wird alles wieder zusammengebaut. Ein solcher Wasserschaden sollte nur von Profis angegangen werden, da er aufwändig zu beseitigen ist.
ZUSAMMENFASSUNG
Um einen Wasserschaden bei einem Wohnmobil zu reparieren, muss man zuerst einmal die genaue Schadensursache finden.
Im einfachsten Fall handelt es sich nur um eine defekte Dichtung. Eine solche Leckage kann schnell und einfach behoben werden.
Anders sieht es aus, wenn die Außenhaut beschädigt ist oder Leitungen porös sind. Dann muss man die Wand öffnen und Leitungen sowie Dämmung tauschen.
Wie ihr Feuchtigkeit im Wohnwagen vermeiden könnt, erklären wir im nachfolgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Wohnmobil Wasserschaden wird repariert (Quelle: halbrindley)