5 Tipps “Wohnwagen Höherlegen” (inkl. Tüv-Abnahme)


Während Tuner gerne ihre Autos möglichst tief legen, gibt es Camper, die ihren Wohnwagen lieber höher legen möchten.

Die Gründe können dafür sehr vielseitig sein.

Während die einen sich mehr Bodenfreiheit und eine bessere Zugänglichkeit bei Arbeiten am Unterboden wünschen, ist es bei anderen der Wunsch, besser durch Offroadstrecken zu kommen oder Probleme zu beheben, die beispielsweise beim Auffahren auf eine Fähre entstehen können.

Ohne Weiteres kann der Wohnwagen nicht höher gelegt werden, da einige Punkte beachtet werden müssen, wie beispielsweise auch die Tüv Abnahme.

Es gibt aber auch kleine Kniffs, mit dem du den Wohnwagen ein paar Zentimeter höher bekommst.

Wie du deinen Wohnwagen höherlegen kannst, verrate ich dir in diesem Beitrag.

1.Tüv-Abnahme

Bevor du deinen Wohnwagen höher legst, solltest du bedenken, dass nahezu jede Veränderung am Fahrgestell vom Tüv abgenommen werden muss. 

Gleiches gilt übrigens auch für Veränderungen beziehungsweise Höherlegungen am Wohnmobil.

Musst du deinen Wohnwagen nur ein paar Zentimeter anheben, da du vielleicht eine Auffahrt nicht hochkommst, ohne hinten aufzusetzt, gibt es Möglichkeiten, wo du keine Tüv-Abnahme für brauchst oder welche zumindest problemlos vom Tüv abgenommen werden.

Am besten informierst du dich daher vorher bei einer entsprechenden Tüv-Prüfstelle.

Wenn du für historische Wohnwagen schwärmst, ist dieser Beitrag bestimmt etwas für dich.

2.Welche Gründe sprechen für eine Höherlegung?

Es gibt viele Gründe, die für eine Höherlegung beim Wohnwagen oder Wohnmobil sprechen.

Viele Camper verfügen nur über eine geringe Bodenfreiheit und einen dafür sehr langen Radstand.

Hier kann es bereits schon auf Feldwegen schon mal zu Problemen kommen.

Auch wenn du mit einem Wohnwagen auf eine Fähre auf- oder abfahren möchtest, kann sich mehr Bodenfreiheit von Vorteil erweisen.

Zudem kommen Wohnwagen oder Wohnmobile schnell an ihre Grenzen und schlagen hinten auf. Besonders, wenn das Heck beladen ist oder die Anhängerkupplung zu hoch sitzt.

Darüber hinaus wird durch das Höherlegen der Unterboden geschützt und auch optisch finden viele Camper den Offroad-Style sehr ansprechend.

Die Bodenfreiheit bringt übrigens noch einen weiteren Vorteil mit sich. So hast du beispielsweise mehr Platz für einen Tank.

3.Welche Möglichkeiten gibt es?

Das Höherlegen von Wohnmobil und Wohnwagen kann auf verschiedene Arten erfolgen.

Im Folgenden stelle ich dir die gängisten Methoden vor.

Größere Bereifung

Möchtest du dein Fahrwerk nicht verändern, kannst du durch größere Bereifung etwas mehr Bodenfreiheit gewinnen.

Manche Wohnwagen besitzen sogar eine Zulassung für größere Reifen.

Je nach Fahrzeug ist dies aber nur in Kombination mit einer Höherlegung möglich, da der Platz im Radkasten vor allem beim Einlenken zu gering ist.

Die Kosten für eine Höherlegung richten sich nach dem Modell und dem Reifentyp und sind sehr unterschiedlich.

Spacer

Um mehr Bodenfreiheit zu bekommen, ist die einfachste und preiswerteste Variante ein Spacer an der Vorder- sowie Hinterachse.

Diese werden zwischen den Aufnahmepunkten an der Vorder- und Hinterachse als Zwischenstücke verwendet und heben so das Fahrzeug an. 

An der Vorderachse wird meistens mit klassischen Spacer gearbeitet, welche oben am Federteller angebracht werden.

An der Hinterachse werden dagegen Distanzklötze wegen der Blattfederung verwendet.

Die Vorteile liegen hier beim einfachen Einbau sowie den günstigen Kosten.

Mehr Komfort in Form von mehr Federweg bekommst du dadurch allerdings nicht geboten.

Mit einem Spacer kannst du bis zu 4 cm rausholen und die Kosten liegen bei etwa 1.000 Euro.

Wie du deine Wohnwagen Schublade reparieren kannst, erfährst du hier.

Feder austauschen und Zusatzspiralfeder

Mehr Komfort erreichst du, indem du die Feder an der Vorderachse gegen eine VB Komfort Feder austauschst. 

Durch den längeren Federweg setzt der Wohnwagen vorne nicht mehr so schnell auf und ist oft effektiver, als der Wechsel auf 18 Zoll Reifen.

Bei der Hinterachse wird mit einer Zusatzluftfederung gearbeitet.

Auch hier ist wieder eine Höherlegung um bis zu 4 cm möglich. Die Kosten belaufen sich auf rund 1.400 Euro.

4.Anhängerkupplung zu hoch

In einigen Fällen setzt der Wohnwagen hinten auf, da die Anhängerkupplung zu hoch sitzt.

Hier kannst du mit entsprechenden Distanzstücken nachhelfen.

Diese werden zwischen Auflaufeinrichtung und Deichsel gelegt.

In der Regel wird diese Maßnahme auch problemlos vom Tüv eingetragen. 

Die Kosten für ein Distanzstück liegen zwischen 20 Euro und 165 Euro. Zusätzlich musst du noch die Kosten für den Tüv einkalkulieren.

Du kannst dir Distanzstücke auch selber aus Eisenmaterial anfertigen. Diese sollten aber aus Vollmaterial bestehen, da der Tüv sich bei Alu bezüglich Korrosion quer stellen wird.

Zum Thema Wohnwagen Alufraß findest du hier nützliche Tipps.

Diese Variante empfiehlt sich vor allem, wenn es dir in erster Linie darum geht, zu verhindern, dass dein Wohnwagen hinten aufsetzt. 

Das Video beschreibt zwar die Höherlegung von einem Wohnmobil, könnte aber eine erste Hilfestellung sein!

Tipp:

Hast du das Gefühl, dein Wohnwagen hat sich etwas abgesetzt, kann es an zu alten Gummis der Achse liegen. Diese kannst du wechseln lassen, ist aber nicht gerade preiswert.

5.Mover ab 21 cm Bodenfreiheit

Bei zu wenig Bodenfreiheit kann es Probleme geben, einen Mover zu installieren.

Generell gibt es bei einer Bodenfreiheit ab 21 cm kaum Probleme. Bei allem, was darunter liegt, kann es allerdings schwierig werden.

Hier ist dann die richtige Auswahl entscheident, da nach der Anbringung eines Movers noch eine Bodenfreiheit von mindestens 11 cm gegeben sein muss.

AL-KO Chassis mit einer M-Prägung besitzen serienmäßig eine Aufnahmebohrung für das Mammut-System. Es wird kein zusätzlicher Raum unterhalb des Chassis benötigt, wodurch die maximale Bodenfreiheit erhalten bleibt.

Die M Prägung findest du am Längsrahmen.

Fazit

Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen können, einen Wohnwagen höherlegen zu wollen.

Während einige Optionen sich relativ einfach und preiswert umsetzen lassen, kann es bei anderen schwieriger werden. 

Wenn Du schon mal dabei bist, dann prüfe auch gleich mal, ob der Boden verstärkt werden sollte!

Bei allem solltest du immer die Tüv Abnahme im Auge behalten. Anderenfalls erlischt die Straßenzulassung und du bekommst Schwierigkeiten. 

Titelfoto: Wichtige Infos “Wohnwagen höherlegen” (Rechte: canva.com)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

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