Wohnwagen Nach Österreich Importieren (wie & was)


Wer in Österreich lebt und während einer Auslandsreise seinen Traumwohnwagen ergattert, muss beim Import nach Hause einiges beachten, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten.

Dieser Beitrag verrät Dir, wie Du problemlos Deinen Wohnwagen nach Österreich importieren kannst. Ich wünsche Dir viel Freude beim Lesen.

Gründe für einen Import

Diese können unterschiedlicher Natur sein. Zu einem der Hauptgründe gehört zweifellos der Preis. Viele Caravans sind im Ausland preisgünstiger und zu besseren Konditionen zu haben.

Manchmal ist es auch die Größe. Der Trend geht zu kleinen Wohnwagen, die trotz ihrer kompakten Beschaffenheit den Ansprüchen von heute genügen. 

Wer sich so einen wünscht, ist bei der Suche oft vor große Herausforderungen gestellt. Damit Du schnell zu Deinem Wunsch-Camper kommst, empfehle ich Dir unseren Beitrag: Wer baut kleine Wohnwagen?

Wie läuft ein Wohnwagen-Import nach Österreich ab?

Wie sich der Ablauf gestaltet, hängt unter anderem von dem Land ab, wo Du Deinen Wohnwagen erworben hast. In den folgenden Abschnitten zeige ich Dir, wie das in Deutschland gehandhabt wird.

Vorbereitende Schritte

Damit alles ordnungsgemäß vonstattengeht, besorgst Du Dir als erstes eine Tageszulassung inkl. Versicherung. Hierfür benötigst Du den Kaufvertrag bzw. die Rechnung.

Daraufhin bekommst Du Dein Kennzeichen. Meist wirst Du in dessen Zusammenhang für einen Zeitraum von fünf Tagen versichert. Die Kosten für die Versicherung belaufen sich in der Regel auf einen Betrag von 72 Euro.

Für die Überführung Deines Wohnwagens nach Österreich benötigst du eine TÜV-Zulassung. Denn ohne TÜV läuft gar nichts. Keinen zu haben, wird bei Caravans ebenso geahndet wie bei einem Wohnmobil oder PKW.   

Auf der Zulassungsstelle musst Du das Datenblatt des Kennzeichenträgers vorlegen. Die Papiere werden daraufhin auf Korrektheit geprüft. 

Fällt das Ergebnis positiv aus, wird Dir der Fahrzeugschein sowie die zu prägende Nummer ausgestellt und ausgehändigt. Die Gebühr beträgt um die 12 Euro.

Mit den vervollständigten Papieren suchst Du jetzt erneut die KFZ-Zulassungsstelle auf, damit Dein Wohnwagen sein Kennzeichen erhält. Danach musst Du Dich noch einmal zur TÜV-Zulassungsstelle begeben, um ihm die TÜV-plakette verpassen zu lassen.

Die Prozedur der Überführung

Jetzt kannst Du Deinen Camper nach Österreich überstellen. Bis er jedoch zum Österreicher wird, ist noch einiges zu erledigen und zu durchlaufen. 

Eines vorweg: Du musst in Besitz sogenannter COC-Papiere sein. Gemeint ist eine EU-Betriebserlaubnis. Mit dieser musst Du die technische Prüfstelle Deines zuständigen Landesregierungsamtes aufsuchen. 

Dort musst Du außer der Betriebserlaubnis noch einen weiteren Eigentumsnachweis wie beispielsweise den Kaufvertrag, die Rechnung oder eine Schenkungsurkunde vorlegen. Ist das erledigt, wird Dein Wohnwagen in das Fahrzeugregister eingetragen. Die Registrierungsgebühr beträgt etwa 112 Euro.

Der Weg übers Internet

Wie viele andere Angelegenheiten lässt sich die Prozedur am Heimatort heutzutage auch schon online erledigen. Dies geht folgendermaßen vor sich:

  1. COC und Kaufvertrag einscannen.
  2. Ein Formular herunterladen und ausfüllen.
  3. Zahlungsbelege über getätigte Zahlungen beifügen.

Jetzt brauchst Du nur noch Auf die Bestätigung von der Landesregierung zu warten. Diese wird Dir in der Regel per E-Mail zugestellt. 

Infos über Behördengänge online und die dazugehörigen Formulare bekommst Du bei BMI

Wohnwagen ohne COC-Papier

Die COC-Papiere werden erst seit dem Jahre 1996 ausgestellt. Wenn Du einen Wohnwagen hast, der vorher gebaut und zugelassen wurde, musst du die Werkstadt der technischen Prüfstelle aufsuchen. Dort sind folgende Unterlagen vorzulegen:

  • Fotos vom Wohnwagen.
  • Das technische Datenblatt und GGF eine Unbedenklichkeitsbescheinigung.
  • Bestätigungen bzw. Gutachten, welche die Prüfstelle angefordert hat.  

Dein Camper wird in der Werkstatt einer gründlichen Prüfung unterzogen. Ist alles OK, erhältst Du eine Einzelgenehmigung, die einer Betriebserlaubnis gleichkommt.

Wichtig: Die Einrichtung Deines Fahrzeugs muss in vollem umfang den geltenden Bestimmungen entsprechen. Ist dies nicht der Fall, musst Du eine Ausnahmegenehmigung einholen.

Im Falle einer Verhinderung kannst Du Dich auch von jemandem vertreten lassen. Dein Vertreter braucht von Dir aber eine schriftliche Vollmacht, die er auf der Prüfstelle vorzeigen kann.

Was kostet ein Wohnwagen-Import nach Österreich?

Die anfallenden Kosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine Rolle spielt zum Beispiel die Anzahl der erforderlichen Nachweise.

Bei einem Fahrzeug ohne EU-Betriebsgenehmigung werden allgemein mehr Unterlagen angefordert als bei einem mit COC-Papieren. Sind sie nicht vorhanden, musst Du mit Ausgaben bis zu 150 Euro rechnen.

Allerdings kann Dich auch der Import eines Wohnwagens mit EU-Betriebserlaubnis einiges an Geld kosten. Nämlich dann, wenn Du in einen Ersatz des Aufwands für die Eingabe der Daten in die Genehmigungsdatenbank investierst. Dieser kostet Dich maximal 180 Euro.

Ein anderer Faktor ist die Beschaffung des Campers und die Organisation des Imports. Zum Beispiel kommt es darauf an, ob Du das ganze über einen Händler oder einen Hersteller wie das Adria Wohnmobile Werk Slowenien abwickeln lässt oder gute Beziehungen Dir einen Vorteil verschaffen. 

Eine Rolle spielt außerdem, ob Du bei der Landesregierung vorsprichst oder so viel wie möglich online erledigst. Auf jeden Fall kommst Du preisgünstiger als Camper, die ein Wohnmobil oder Auto importieren wollen. Denn Wohnwagen haben keinen Motor. Somit fällt die Nova weg.    

Letztendlich dürfen wir nicht vergessen, dass vieles von den Gesetzen des jeweiligen Landes abhängt, aus dem Du den Caravan importieren willst. Zum Beispiel gelten in Kroatien andere Gesetze als in Deutschland; siehe Beitrag: „Mit dem Wohnwagen nach Kroatien Tipps“.   

Insgesamt gilt: Situationsabhängige und länderspezifische Fragen müssen an den entsprechenden Stellen geklärt werden, da man sie nicht verallgemeinern kann.           

Zusammenfassung

Geht nicht, gibts nicht! Diese Redewendung trifft auf viele fragwürdige Situationen zu. Auch auf die Frage, ob man einen Wohnwagen nach Österreich importieren kann.

Wie Du siehst, ist das möglich. Ob sich der Import schwierig oder einfach gestaltet, ist in vielen Dingen situationsabhängig.

Eines können wir jedoch feststellen: es kann vorteilhaft sein, sich einen Caravan im Ausland zu besorgen. Zum Beispiel in finanzieller Hinsicht. 

Abschließend kann ich jedem nur raten, sich an die Regeln des jeweiligen Landes zu halten. Denn nur unter dieser Voraussetzung ist eine unkomplizierte Abwicklung möglich. Doch ich denke, Dir muss ich das nicht sagen.

Nun hoffe ich, Du konntest diesem Beitrag etwas abgewinnen und bedanke mich für Deinen Besuch bei CAMPERWELTEN. Meinen Abgesang kröne ich wie so oft mit einer Empfehlung für den nächsten:

Zeige ihn einfach allen Campingfreunden, die Du kennst. Vielleicht gibt es unter ihnen jemanden, der ebenfalls einen Wohnwagen nach Österreich importieren möchte?

Titelfoto: Wohnwagen wird nach Österreich importiert (Rechte: Canva.com)

Nanny Catterfield

Ich könnte viel aus meinem Leben erzählen. Es ist reich an Erfahrungen und erfüllt von allerlei Interessen. Zu meinen Hobbys gehören unter anderem Tiere, Musik, Computer, Reisen und kochen. Meine berufliche Karriere begann in der Telefonzentrale einer Wohnungsbaugesellschaft und führte mich in die Marketing-Branche, wo ich mich im Jahre 2010 als Web-Autorin etablierte. Camping in freier Natur gehört zu meinen großen Wünschen, die mir aber aufgrund von Blindheit bisher unerfüllt geblieben sind. Deshalb kann ich mich leider nicht zur Gemeinde der aktiven Camper zählen, auch wenn ich es gern mag.  Ende 2020 habe ich aber bei Camperwelten mein Paradies gefunden. Dort ist es mir vergönnt, meine Träume von einem schicken Wohnwagen an Strand und Meer in meinen Texten niederzuschreiben und sie mit anderen zu teilen. Dafür bin ich dankbar.

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