Was Ist Ein Caravan? (Profi erklärt)


Als Wohnwagenbesitzer triffst du in Foren oder Berichten immer wieder auf die Bezeichnung Caravan. Häufig wird auch von einem Caravan gesprochen, wenn von einem Wohnwagen die Rede ist.

Sicherlich hast du dir dann schon oft die Frage gestellt, ob es einen Unterschied zwischen Caravan und Wohnwagen gibt.

Was ist ein Caravan? Die Antwort ist recht einfach, denn Caravan ist nur eine andere Bezeichnung für Wohnwagen. Ein Caravan ist somit ein Anhänger, welcher keinen eigenen Antrieb besitzt. Ausgestattet ist dieser mit einem sanitären Bereich, einer Kochnische und einem Schlafbereich.

Der erste Wohnwagen wurde in den 30er Jahren von Dethleffs vorgestellt. Dennoch dauerte es noch bis zu den 50er Jahren, bis der Wohnwagen sich in Deutschland durchsetzen konnte. Heute ist er kaum noch wegzudenken.

Im folgenden Beitrag habe ich viele interessante Informationen, rund um das Thema Caravan für dich zusammengefasst.

Was zeichnet einen Caravan aus?

Es gibt grundlegende Kriterien, die einen Caravan, also Wohnwagen auszeichnen.

Somit verfügt der Caravan, oft auch Camper genannt, über keinen eigenen Antrieb und muss von einem Zugfahrzeug gezogen werden. 

Hergestellt werden die Anhänger in der Regel aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) oder Aluminiumblech.

Caravans gibt es wahlweise mit einer oder zwei Achsen – oft auch als Doppelachser oder Tandemachse bezeichnet!

Der durchschnittliche Caravan ist 2 m – 2,30 m breit und 4,50 m lang im Aufbau. Natürlich gibt es aber auch Modelle, die inzwischen über 7 Meter lang sind. 

Ein sehr gutes Beispiel von Caravans mit einer großen Wohnfläche sind Homar Wohnsattelmobile – einer Idee, die in Amerika seit Jahrzehnten als Standard gilt.

Damit der Caravan im Falle einer Notbremsung nicht auf das Zugfahrzeug aufläuft, werden diese mit einer Auflaufbremse ausgestattet.

Unterschied zwischen Caravan und Wohnmobil

Im Gegensatz zum Wohnwagen hat das Wohnmobil ein eigenes Fahrerhaus und ist mit einem Motor ausgestattet. Somit wird kein motorisierter Pkw benötigt, um das Wohnmobil zu ziehen.

Dadurch ergeben sich auch beim Reisen Unterschiede und beides bietet seine Vorteile als auch Nachteile.

Beim Wohnwagen kennst du dein Zugfahrzeug schon bereits und hast ein Gefühl dafür entwickelt.

Am Urlaubsort angekommen, kannst du den Wohnwagen einfach abkoppeln und bist weiterhin mit deinem Pkw mobil unterwegs. 

Gerade in anderen Ländern können die Straßen sehr schmal sein und das Durchkommen mit dem Wohnmobil kann problematisch werden.

Wohnwagen dürfen nicht auf Parkplätzen abgestellt werden, wo Campen untersagt ist, was als Nachteil gilt. Außerdem muss er ordentlich mit Unterlegkeilen abgestellt werden.

Die Anschaffung vom Wohnwagen ist bei gleicher Ausstattung oft preiswerter. Außerdem ist das Platzangebot hier meistens größer, da keine Fahrerkabine integriert werden muss. 

Beim Wohnmobil entfällt dagegen das Ankoppeln. Du kannst dich also einfach reinsetzen und losfahren. 

Außerdem kannst du dich an jedem Parkplatz niederlassen und die Aussicht genießen, da du das Wohnmobil weder ausrichten noch sichern musst. 

Ist auf dem Parkplatz das Campen untersagt, kannst du deine Reise im Zweifelsfall einfach wieder fortsetzen, da das Wohnmobil nicht als Gespann zählt.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass du dir den Verschleiß an deinem Alltagsauto sparst, da kein Zugfahrzeug benötigt wird. 

Wohnmobile bis 3,5 T können problemlos mit der Führerscheinklasse B gefahren werden.

Bei Gespannen sieht es anders aus. Hier darf die Gesamtmasse in Kombination Pkw und Wohnwagen die 3,5 T nicht überschreiten, da sonst ein Anhängerführerschein benötigt wird. 

Somit fallen die schwereren Wohnwagen wie der Airstream International 25 IB hier oft schon aus. 

Was sollte beim Caravan beachtet werden?

Wenn du mit dem Caravan verreisen möchtest, solltest du einige Punkte beachten. 

Hast du dir einen Caravan zugelegt, musst du dir Gedanken darüber machen, wo du diesen abstellen kannst. 

Auf öffentlichen Parkplätzen darf ein Wohnwagen abgekoppelt nur 14 Tage stehen. Ein Stellplatz am eigenen Grundstück wäre von Vorteil, da für überdachte Mietstellplätze Preise zwischen 50 und 150 Euro pro Monat erhoben werden können.

Auch auf Reisen solltest du dir nach Möglichkeit schon vorher einen geeigneten Campingplatz suchen, da das Campen am Straßenrand nahezu überall in Deutschland untersagt ist. 

Die richtige Beladung ist unerlässlich. So darfst du das zulässige Beladungsgewicht nicht überschreiten und alles muss während der Fahrt so gesichert werden, dass bei einem Unfall oder einer Vollbremsung nichts im Wohnwagen katapultiert.

Natürlich solltest du dich auch mit den Verkehrsregeln auseinandersetzen. So darfst du mit einem Wohnwagen die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h nicht überschreiten, außer dein Wohnwagen hat eine 100er Zulassung.

Braucht ein Caravan eine Versicherung?

Ja, eine Haftpflichtversicherung ist für den Caravan Pflicht. Um vor Diebstahl und Elementarschäden abgesichert zu sein, empfiehlt sich sogar eine Teilkaskoversicherung. 

Alles zum Thema Was kostet die Versicherung für einen Wohnwagen, findest du hier. 

Richtlinien beim Caravan

Je nach Größe und Ausstattung wiegt ein Caravan zwischen 1.300 und 2.500 kg. 

Die Gewichtsgrenze setzt sich aus dem zulässigen Gesamtgewicht des Caravans sowie der maximal zulässigen Anhängelast des Pkws zusammen. 

Bei der Anhängelast handelt es sich um die höchste Last, die dein Pkw ziehen darf und setzt sich aus dem Gesamtgewicht des beladenen Wohnwagens abzüglich der Stützlast zusammen.

Diese findest du in der neuen Zulassungsbescheinigung: Feld 0.1

Auch interessant: Was kostet ein Wohnwagen im Unterhalt, wo wir einen Vergleich der Klassen ziehen, und Du einen schnellen Überblick in der Tabelle erhälst👍

Welche bekannten Caravan Hersteller gibt es?

Es gibt inzwischen zahlreiche Caravan Hersteller. Zu den Bekanntesten zählen:

  • Hobby
  • Fendt
  • Tabbert
  • Adria
  • und Dethleffs

Tip: Schaue Dir auch unseren Beitrag “Wer baut kleine Wohnwagen” an, der 42 Hersteller beschreibt, und diese in Kategorien miteinander vergleicht!

Fazit

Wie du nun erfahren hast, handelt es sich bei Caravan nur um eine andere Bezeichnung für den Wohnwagen. Auch die Bezeichnung Camper lässt sich inzwischen in immer mehr Foren für einen Wohnwagen finden. 

Der Wohnwagen stellt eine preiswerte Alternative zum Wohnmobil dar und ermöglichst dem Camper, auch am Urlaubsort weiterhin mit dem Pkw mobil sein zu können.

Auch das Platzangebot ist im Vergleich zum Wohnmobil recht hoch, da keine Fahrerhauskabine integriert werden muss.

Ich hoffe dir hat mein Beitrag gefallen und ich würde mich freuen, wenn du bald wieder mal vorbei schaust.

Titelfoto: Verschiedene Wohnwagentypen, die auch als Caravan bezeichnet werden können (Rechte: canva.com)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

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