Was Muss Man Beim Camping In Italien Beachten – 16 Tipps & Tricks


Camping in Italien ist seit Jahrzehnten sehr beliebt, denn wir alle lieben den Charme dieser Südeuropäer ebenso wie das tolle Essen. Auch um unserem kalten Winter zu entfliehen, findet man tolle Plätze in Süditalien, um die Sonne in sein Herz zu lassen.

In diesem Beitrag findest Du 16 Tipps und Tricks, was Du beim Camping in Italien beachten solltest!

1. Campingplatz in Italien reservieren

Wenn Du keine andere Wahl als den August hast, um nach Italien zu reisen, dann ist es ein MUSS, Deinen gewünschten Campingplatz zu reservieren. Denn das ist die Hauptreisezeit der Italiener, und viele Campingplätze werden regelrecht überflutet.

Natürlich kannst Du Dich als Camper auch gerne frei vom dem Zwang machen, und einfach auf gut Glück drauflosfahren. Wer Geduld hat, und nicht mit kleinen Kindern unterwegs ist, entdeckt mit dieser Strategie dabei oftmals die besten Plätze, die man sonst niemals gefunden hätte.

Für alle, die gerne auf der sicheren Seite sein wollen, hier die folgenden Seiten, um einen Campingplatz zu buchen:

2. Mit dem Wohnwagen nach Italien

Ja, wenn die lästige Mautgebühr nicht wäre, denn die ist in Italien nicht nur von der Länge der Strecke, sondern auch von der Fahrzeuglänge als auch der -kategorie abhängig.

Vermutlich wirst Du mit Deinem Wohnwagen in die folgenden Kategorien fallen:

  • Kategorie C: Fahrzeuge und Gespanne mit 3 Achsen
  • Kategorie D: Fahrzeuge und Gespanne mit 4 Achsen

Eine Tandemachse zählt in diese Fall zwei Achsen, und somit fällt man in die Kategorie D.

Neben den Standardgebühren können auch weitere Gebühren für Tunnel, Pässe, und der Brennerautobahn anfallen. Falls Du die Städte wie Mailand, Bologna und Palermo bereist, mußt Du Tickets für die Einfahrt in verkehrsbeschränkte Zonen der Innenstadt lösen.

Denke bitte außerdem an die Pflicht Zusatzspiegel am Wohnwagen anzubringen!

Tip: Eine Übersicht der Mautgebühren findest Du auf der Seite vom ADAC.

3. Kreisverkehr in Italien

Rome Altare della Patria – Foto: Joshua Newton (Unsplash)

In Italien ist die Regelung genau umgekehrt, und der einfahrende Verkehrsteilnehmer hat Vorfahrt. Aus Erfahrung weiß man jedoch, daß dies in der üblichen Praxis nicht beachtet wird. Also lieber als Gast defensiv sein, cool bleiben und dann weiterfahren.

Das Komplexe in Italien sind auch die mehrspurigen Kreisel, die bereits als “Alptraum” aller Autofahrer aus Mittel- und Nordeuropa gelten. Und die heißblütigen Italiener lieben es im Kreisel ihre rasanten Fahrkünste unter Beweis zu stellen, was dem Ausländer bei der Ausfahrt schnell das Leben schwer machen könnte.

Der höchste Schwierigkeitsgrad ergibt sich dann im Kreisel, wenn man nach links abbiegen möchte, weil dann oftmals der Blinkvorgang nicht angezeigt wird oder die Einheimischen diesen einfach “vergessen”!

4. Parkvorschriften in Italien

Mal angenommen, Du bist mit einem Wohnmobil in Italien und suchst nach einer Parkmöglichkeit. Kostenlos parken darfst Du, falls der Bordstein weiß gekennzeichnet ist.

Falls der Bordstein blau markiert wurde, dann ist das Parken gegen eine Gebühr erlaubt – manchmal findest Du auch Schilder vor, die dem “deutschen Schilderwald” entsprechen.

Ein absolutes NO-GO ist das Parken auf schwarzgelben Markierungen, und würde zum sofortigen Abschleppen führen. Ebenso solltest Du Dich von gelb eingezeichneten Parkplätzen fernhalten, denn diese sind ausschließlich Taxen und Bussen vorbehalten.

5. Die beste Reisezeit für Italien

Heiße Zeiten als auch überfüllte Touristenströme vermeiden, kann man von März bis Mai und ebenso von September bis November. Das war eine grundsätzliche Aussage, die wir nochmals in Gebiete unterteilen sollten.

Norditalien

Entdecke den Gardasee sowie die sanften grünen Hügel mittelalterlicher Städte, wo Du bereits im April bis 18 Grad erleben kannst. Nach dem Sommer hast Du im September und Oktober wieder die Gelegenheit bei milden Temperaturen um die Marke von 22 Grad.

Mittelitalien

Im Zentrum von Italien liegt die Toskana, die nicht mehr so überlaufen ist wie noch in den 90er Jahren. Zwischen März und Mai ist es dort mit 16 bis 25 Grad recht mild, und setzt sich im Oktober und November mit Temperaturen von 23 bis runter auf 16 Grad fort.

Süditalien

Falls Du unserem Winter entfliehen möchtest, dann kannst Du bereits im März in Sizilien Temperaturen um die 20 Grad erleben, und das Blühen der Pflanzen genießen.

Tip: Eine Klimatabelle findest Du bei Urlaubstracker.de.

6. Deine persönliche Packliste

Jeder packt seine Koffer und sein Reisemobil auf die unterschiedlichste Art und Weise. Entscheidend dabei ist es auf eine Packliste zurückzugreifen, die für alle vollständig ist, und für Jedermann nach den eigenen Bedürfnissen aktualisiert werden kann – schau Dir hierzu unseren Beitrag an, der mit 14 Tipps gespickt ist.

7. Geschwindigkeitsvorschriften in Italien

Fangen wir mit der Autobahn an, bei der man mit 130 km/h limitiert ist. Danach kommt man auf die italienischen Staatsstraßen, die man bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h befahren darf, sollte kein zusätzliches Schild weitere Reduzierungen anzeigen.

Genauso wie in Deutschland sind dort die Straßen innerorts auf 50 km/h beschränkt für Fahrzeuge aller Art.

Sonderregelungen gelten für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, wie Wohnmobile und Auto plus Wohnwagen, die wie folgt aussehen:

  • Staatsstraßen: Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
  • Autobahn: Höchstgeschwindigkeit 100 km/h

Um diese Regelungen einzuhalten, haben die Italiener an vielen Orten Boxen in der Farbe Orange installiert, die vermutlich wie unseren bekannten “Blitzer” arbeiten, an denen sich die sonst rasende Bevölkerung komischerweise orientiert.

Besonders an Baustellen muß man sehr gut aufpassen, wenn dort ein Schild mit 50km/h Begrenzung steht, denn ein plötzliches Abbremsen könnte hier zu Auffahrunfällen führen🥲

8. Stromkabel für Campingplatz

Oftmals werden Camper mit der Aussage verunsichert, daß man auf Italiens Campingplätzen ein orangefarbenes Kabel verwenden muß. Was es damit wirklich auf sich hat, haben wir sehr ausführlich in diesem Beitrag beschrieben.

9. Camping mit Kindern in Italien

Camping Villaggio Turistico Europa Grado

Kinder (Bambini) suchen Spiele und Spaß im Wasser, und das wird in Italien sehr groß geschrieben. Ausgewiesene Campingplätze mit viel Platz zum Toben sowie Spielmöglichkeiten Draußen und Drinnen.

Eine fantasievolle Betreuung ist ebenso wichtig wie kindgerechte und saubere Sanitäranlagen, damit die Sprößlinge sich nach erfolgreicher Schlacht wieder sauber nach Hause begeben können.

Falls Du auf der Suche nach einem solchen Platz bist, dann schaue Dir mal die drei Möglichkeiten an:

  • Camping Park Albatros Village: Dieses Feriendorf in der Toskana liegt 10 KM von der Stadt San Vincenzo entfernt, und hat von Mitte Mai bis Mitte September geöffnet.
  • Camping Altomincio Family Park: Diese 4-Sterne Anlage am Gardasee hat ihre Pforten von Mitte April bis Mitte September geöffnet, und liegt nur knapp 20 KM vom Flughafen Verona entfernt.

Tip: Lade Dir die vollständigste Liste herunter, die es im deutschsprachigen Raum für den Campingurlaub mit Kindern gibt!

10. Camping für Paare in Italien

Foto: Joanna Nix-Walkup (Unsplash)

Camping zu zweit mal ganz enstspannt ohne die “lieben Racker”. Auch in Italien findet man Campingplätze, die nur Erwachsenen Zugang gestattet. Sie werden auch als kinderfreie Campingplätze bezeichnet, und wir wollen uns diesem Thema hier kurz widmen.

In Südtirol findet man den Camping Adler, der sich als erster und einziger Campingplatz für Erwachsene präsentiert, wo sich der Gast fernab von lautem Kinderlärm entspannen und erholen kann.

Camping und Landwirtschaft verbinden ist auf dem Agricampeggio Terra di Mezzo möglich, wo Liebhaber des Freilufttourismus ihren Urlaub in direktem Kontakt mit der Natur verbinden können. Du kannst zwischen einer Nacht, einer Woche, oder gar Deinem Urlaub wählen, und der Hund ist ebenso willkommen.

Tip: Falls Du Camping Perticara suchst, dieser wurde nach 22 Jahren am 20.09.2020 geschlossen!

11. Reisemobil mit guter Klimaanlage

Nicht jeder Camper hat den Luxus die heißen Tage im July und August zu meiden, wenn er mit seinem Camper nach Italien reist. Bedenke jedoch, daß Du in dieser Zeit den Komfort einer guten Klimaanlage benötigst, um nicht in einer fiebrigen Hitzewelle zu enden.

Alle Camper mit älteren Reisemobilen sollten deshalb vor Reiseantritt ihr Fahrzeug auf volle Funktionsfähigkeit sämtlicher Einrichtungen wie Stromversorgung, Solar, Batterie und Klimaanlage prüfen lassen.

Solltest Du Probleme finden, dann gäbe es immer noch die Alternative mit Bungalows oder einem Wohnmobil zur Miete!

12. Mit dem Campingbus durch Italien

VW T4 CAMPER – ROADTRIP ITALIEN

Mit einem Campingbus ist man nicht nur wendig, wenn es um die schmalen und verwinkelten Gassen in Italien’s Bergdörfer geht – auch in den Innenstädten findet man bei seinen kulturellen Städtetouren schneller einen Parkplatz. Psssst, nicht weitersagen – zur Not kann man seinen Camper auch mal als Stealth Wohnmobil nutzen😀

Laß Dich von diesem jungen und sympathischen Paar (KissThePro) im Video inspirieren, aber lerne auch, wie man ein Ticket für Falschparken von 28 Euro, das bis auf 84 Euro ansteigen könnte, vermeiden kann!

Für alle, die jung, dynamisch und spontan sind – das wäre vielleicht eine coole Idee!

13. Kann man in Italien frei campen?

In Italien spricht man von Campeggio Libero, was Wildcamping bedeutet und verboten ist. Allerdings findet man an verschiedenen Orten ganz spezielle Plätze, die für das nächtliche Stehen von Auto, Wohnmobil oder Bus erlaubt sind, und entsprechend als solche wie folgt gekennzeichnet sind:

  • Area integrata: Das ist ein integrierter Bereich, der neben einem Campingplatz, Bauernhof, Hotel oder ähnlicher Einrichtung liegt.
  • Punto/Area di sosta: Ein Haltebereich ohne Einrichtungen, der zum übernachten erlaubt ist.
  • Punto/Area di sosta: Dieser Haltebereich gestattet Dir zu übernachten, und gibt Dir die Möglichkeiten gewisse Einrichtigungen wie Toilette, Dusche oder Strom zu nutzen.
  • Camper Service: Du darfst diese Einrichtung nutzen, jedoch nicht übernachten.

Tip: Informiere Dich bei der örtlichen Polizeidienststelle, denn manche Hinweisschilder könnten mittlerweile ungültig sein, und saftige Strafen verursachen!

14. Sicherheit beim Camping in Italien

Grundsätzlich gilt Italien als ein sicheres Reiseland, das man ohne Bedenken als Reiseziel wählen kann. Trotzdem habe ich immer das Bild vor Augen, wie ein Beifahrer eines Motorrades beim schnellen Vorbeifahren einer Touristin die Handtasche wegzieht, und sofort verschwunden ist.

Gerade in Großstädten ist wie in jedem touristischen Land in der Hauptsaison mit Trick- und Taschendieben zu rechnen. Ebenso solltest Du Deinen Camper nie lange unbeaufsichtigt lassen, falls sich Wertsachen darin befinden.

Was die Natur anbelangt, so ist Italien für seine regelmäßigen Waldbrände bekannt, und deshalb Regel Nummer 1 befolgen – niemals offenes Feuer in Waldgebieten machen!

Desweiteren sollte man sich der Tatsache bewußt machen, daß Italien in einer erdbebengefährdeten Zone liegt.

Tip: Mache Dich mit dem Thema “Erdbeben” vertraut!

15. Wie teuer sind die Campingplätze in Italien?

Budget - Welches gebrauchte Wohnmobil für Kinder kaufen

Italien liegt in Europa an der absoluten Spitze, was die Kosten anbelangt, und das bereits seit vielen Jahren. Nach der Auswertung des ADAC muß man im Durchnitt für eine Familie mit Kind und Camper sowie 5 kW täglichem Stromverbrauch 48,35 Euro je Tag rechnen.

Zum Vergleich hier die Liste:

  • Deutschland: 30,31 Euro
  • Kroatien: 38,66 Euro
  • Holland: 39,75 Euro
  • Schweiz: 44,90 Euro
  • Italien: 48,35 Euro

16. Wohnmobil Reiseberichte von Italien

Ich finde es ganz toll, daß andere Camper sich soviel Mühe machen, und ihre Reiseerfahrungen mit Tipps und schönen Bildern für andere Camper zusammenstellen. Wir haben uns im Internet für Dich umgeschaut, und einige gute Sachen gefunden!

Eine dreiwöchige Reise an die Amalfiküste für runde 1.500 Euro – “WOW” kann ich da nur sagen, hier geht’s zum Bericht.

Anja und Björn waren 2 Wochen in der Toskana, und haben dafür knapp 1.100 Euro bezahlt. Ein ganz herzliches Dankeschön an die beiden Camper von Transifrei.de, die jeden Tag als Etappe mit etlichen Einzelheiten, Links und “was haste nich gesehen” dokumentiert haben – Spitzenklasse!!!

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Titelfoto: Massimo Virgilio (Unsplash) – Sardinien: Rena Majori Beach

Elisa Ganzinger

Die gute Seele im Autoren Team, die immer wieder auf der Suche nach interessanten Themen für unsere Leser ist.

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