Unser heutiger Ratgeber dreht sich um eine der wohl beliebtesten Campingbusse auf dem Markt – es geht um den Fiat Ducato.
Nachfolgend wollen wir nämlich die Frage beantworten, wie man bei einem Fiat Ducato 250 das Getriebe ausbauen kann.
Neben einer Anleitung für den Ausbau erwartet euch auch noch ein Vergleich zwischen Do-it-yourself und einer Fachwerkstatt.
Weiterhin wollen wir auf die typischen Problematiken eingehen und euch auch noch einmal fein säuberlich aufbereitet die technischen Daten präsentieren.
Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß mit diesem Artikel auf CAMPERWELTEN und freuen uns auf euren Besuch.
Fiat Ducato 250 Getriebe ausbauen: so wird’s gemacht
Zuerst einmal eine kleine Warnung: Der Ausbau des Getriebes beim Fiat Ducato ist keine leichte Sache (es wiegt 65 Kilogramm) und ihr benötigt darüber hinaus einiges an Geschick.
Deutlich einfacher ist es dagegen beim Fiat Ducato 250, den Heizungsregler auszubauen. Eine Anleitung findet ihr im nachfolgenden Artikel.
Zuerst einmal müsst ihr euer Wohnmobil aufbocken und sichern. Im Anschluss entnehmt ihr die vorderen Räder und schraubt die Bremsbacken ab.
Von da aus geht es weiter zum Stabilisator und den Koppelstangen, die ihr ebenfalls entfernen müsst. Schließlich noch die Stoßdämpfer Klemmschraube entfernen.
Alles gemerkt? Jetzt geht es nämlich weiter mit dem Ausbau der rechten Radhausinnenverkleidung und dem Ablassen des Getriebeöls.
Schließlich entnehmt ihr noch die rechte Antriebswelle. Um das Getriebe entnehmen zu können, muss allerdings auch noch die linke Antriebswelle entfernt werden.
Diese ist am Motorblock mit zwei Sicherungsschrauben gesichert, die ihr herausschraubt. Herauslaufendes Motoröl fangt ihr auf oder lasst es vorher ab.
Jetzt habt ihr schonmal den halben Fiat zerlegt. Das Getriebe ist mit vier Schrauben am Motor gesichert.
Bevor ihr diese löst, müsst ihr zuerst sowohl das Getriebe per Getriebehalter als auch den Motor mit einem Motorhalter (Verfügbarkeit prüfen) absichern.
Ist das erledigt, löst ihr sowohl Motor- als auch Getriebehalter und lasst beide Stücke schrittweise ab.
Kommt ihr gut an die Schrauben, löst diese komplett und entnehmt das Getriebe. Ihr seht also, der Ausbau ist alles andere als einfach.
In welchen Situationen muss das Getriebe ausgebaut werden?
Glücklicherweise ist ein solcher Ausbau nicht regelmäßig notwendig, sondern nur dann, wenn ein wirklich schwerer Defekt vorliegt.
Beispielsweise, wenn das Getriebe Geräusche macht oder die Kupplung getauscht werden muss.
Dies ist allerdings erst in einem Kilometer Bereich von 200.000 (oder länger) durchgeführt worden. Wollt ihr einfach Getriebeöl nachfüllen (in der Regel nicht nötig), so geht dies auch im eingebauten Zustand.
Bei alten 250ern aus den frühen Generationen kann sich mit der Zeit auch der Kupplungsbolzen lösen.
In solchen Fällen ist das Kupplungsseil nicht stark genug gespannt (wobei die automatische Nachstellung aktiv wird).
Das Kuriose ist, dass das Kupplungspedal in solchen Fällen nach vorne rückt. Zur Fehlerbehebung müsst ihr irgendwie an das Getriebe kommen.
So teuer wird der Getriebeausbau in einer Werkstatt
Kommen wir doch einmal zu den Finanzen, denn der Getriebeausbau ist nichts für Laien und definitiv nicht am Straßenrand zu erledigen.
Für den Austausch veranschlagt eine Werkstatt rund 8 bis 10 Stunden. Die Kosten in einer freien Werkstatt liegen dabei zwischen 480 Euro (sehr günstig) und 800 Euro.
Zusätzlich kommen noch die Ersatzteile, denn je nachdem, was defekt ist, können die Gesamtkosten somit über 1.000 Euro betragen.
In einer Vertragswerkstatt von Fiat müsst ihr mit deutlich höheren Kosten rechnen. Dort zahlt ihr im Schnitt rund 1.500 Euro für den Ausbau zzgl. Ersatzteile.
Bei einem Austauschgetriebe sind so rund 3.000 Euro einzukalkulieren.
Das klingt zwar sehr dramatisch, allerdings ist Fiat damit noch günstiger als Volkswagen. Dort kostet der Tausch des Getriebes eines Golf 7 rund 5.000 Euro.
Ihr seid von den Preisen noch geschockt? Keine Sorge, beim Fiat Ducato 250 die Drosselklappe auszubauen ist deutlich einfacher.
Das M40 Getriebe im Porträt
Jetzt wollen wir uns doch einmal das Getriebe anschauen. Dies hört auf den Namen M40 und kommt auch in den Derivaten des Ducato, also beispielsweise Citroen Jumper, zum Einsatz.
Dieses besitzt 6 Gänge und passt zu allen 3.0 HDI-Motoren (beziehungsweise Multijet). Kompatibel ist es mit:
- Fiat Ducato
- Peugeot Boxer
- Citroen Jumper
Verbaut ist es in allen Modellen, die zwischen 2006 und 2012 gebaut wurden. Austauschgetriebe gibt es auf dem freien Markt sehr viele.
Die Preise für ein generalüberholtes Getriebe liegen zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Dabei kann es bis zu 500 Newtonmeter Drehmoment aushalten.
Technische Daten des Fiat Ducatos 250 im Überblick
Soviel zum Getriebe selbst, jetzt schauen wir uns doch einmal kurz den Ducato 250 an. Warum ist dieser eigentlich so beliebt?
Nun, neben dem praktischen und sportlichen Design dürfte auch der 3.0 Liter Dieselmotor eine tragende Rolle spielen.
Mit dem 116 KW / 157 PS Motor beschleunigt der Ducato auf bis zu 160 km/h und dank eines Drehmoments von 400 Newtonmetern kann auch ein Wohnwagen gezogen werden.
Dabei sind auch die Betriebskosten erfreulich niedrig und liegen gerade einmal bei rund 8 bis 9 Litern auf 100 Kilometern.
Inklusive der langen Haltbarkeit machen den Fiat Ducato 250 auch im Alter zu einem treuen Begleiter.
Wollt ihr beim Fiat Ducato einen Tempomaten nachrüsten, schaut euch einmal den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN an.
Typische Schwachstellen des Fiat Ducatos
So treu der Ducato damit auch sein mag, gibt es trotz allem einige Schwachstellen. So verstopft der Ablauf an der Spritzwand gerne.
Dadurch kann diese korrodieren und es dringt Wasser in den Innenraum ein. Ansonsten gelten die Bremsen als unterdimensioniert.
Ansonsten gilt der Fiat Ducato als ein treuer Begleiter und ist daher unter Campern sehr beliebt.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Artikel haben wir erläutert, wie man beim Fiat Ducato 250 das Getriebe ausbauen kann.
Dabei haben wir festgestellt, dass dies nichts für Laien ist und man den treuen Wohnwagen am besten in einer Werkstatt abgibt.
Die Gesamtkosten können sich dabei in einem Bereich zwischen 1.000 Euro und 3.000 Euro bewegen – je nachdem, was für ein Defekt vorliegt.
Im Allgemeinen gilt der Ducato allerdings als ein treuer und langlebiger Begleiter. Lediglich der Ablauf im Motorraum gilt als anfällig und so kann sich unter Umständen Wasser ansammeln.
Bei alten Modellen sind zudem die Radhäuser auf Roststellen zu überprüfen.
Wenn ihr wissen wollt, wie der Citroen Jumper im Vergleich mit dem VW Crafter abschneidet, solltet ihr euch den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN ansehen.
Titelfoto: Getriebe vom Ducato 250 wurde ausgebaut (Quelle: proxyparts)