Immer mehr Reiseliebhaber entscheiden sich für ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen.
Wer so viel wie möglich selbst an seinem Wohnmobil reparieren kann, der spart sich mitunter viel Zeit und Ärger, denn Wohnmobil Werkstätten haben oft nur wenig Kapazitäten oder es fehlt sogar schlichtweg einfach das Wissen für verschiedene Reparaturen.
Ein Thema, das bei Wohnmobilen sehr oft präsent ist im Alter, ist aufsteigende Feuchtigkeit im Holz.
Um das Problem zu beheben, kann eine Dampfsperre oder Horizontalsperre an entsprechender Stelle angebracht werden.
Doch was kannst du dafür verwenden? Ist Epoxidharz gegen aufsteigende Feuchtigkeit vielleicht die Lösung?
Ich werde es dir verraten.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, ich kann dir weiterhelfen.
Kann man Epoxidharz auf feuchtem Untergrund anwenden?
Steigt Feuchtigkeit aus dem Untergrund auf, kann das für dein Wohnmobil fatale Folgen haben.
Morsches Holz, Schimmelbildung und Rost braucht wirklich niemand am Camper.
Um das Problem zu beheben, kann eine sogenannte Horizontalsperre helfen.
Doch wie kann ich zum Beispiel einen Wohnwagen Boden isolieren, wenn Feuchtigkeit aufsteigt?
Tatsächlich eignet sich hier Epoxidharz sehr gut.
So gibt es zum Beispiel verschiedene Reaktionsharze auf Epoxidharzbasis, mit einer hohen Dichtigkeit gegen Wasserdampf und Feuchtigkeit.
Bei richtiger Anwendung lassen sich so hervorragende SD-Werte im Bereich zwischen 40 und 50 m erzielen.
Bevor du dich aber an die Arbeit machst, solltest du dich erstmal mit einigen Begriffen und den Eigenschaften von Epoxidharz vertraut machen.
Was ist ein SD-Wert?
Du hast noch nie vom SD-Wert gehört und hast keine Vorstellung, was es damit auf sich hat? Kein Problem, ich werde es dir kurz erklären.
SD ist die Abkürzung für die Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke. Klingt ziemlich kompliziert, oder? Ist es aber eigentlich gar nicht.
Prinzipiell gibt dieser Wert eigentlich nur an, wie die Durchlässigkeit von Wasserdampf bei verschiedenen Baustoffen im Vergleich zur gleichwertigen Luftschichtdicke ist.
Angegeben wird der Wert in Metern und die Bezeichnung lautet Wasserdampfsperre.
Wichtig: Bei einem Wert zwischen 0,5 m und 1.500 m wird von einer Dampfbremse geredet.
Über 1.500 m ist die Rede von einer Wasserdampfsperre. In diesem Fall kann das Wasser somit nicht mehr diffundieren.
Nun möchten wir mal schauen, ob Epoxidharz wasserdicht ist und dir bei deinem Problem eine Hilfe sein kann.
Ist Epoxidharz wasserdicht?
Epoxidharz hat viele Vorteile. So ist Epoxidharz nach dem Aushärten nicht nur wasserdicht, sondern auch temperaturbeständig und ölfest.
Daher eignet sich Epoxidharz hervorragend als langfristige und vor allem widerstandsfähige Bodenbeschichtung in verschiedenen Bereichen.
Darüber hinaus ist Epoxidharz auch frostbeständig und für äußere Bereiche geeignet.
Also ideal für Camper jeglicher Art geeignet. 😉
Aufsteigende Feuchtigkeit im Wohnmobil
Die Ursachen für die aufsteigende Feuchtigkeit im Wohnmobil oder Wohnwagen können vielseitig sein.
Fakt ist, jede Ursache kann schädlich für dein Womo sein und sollte daher so schnell wie möglich behoben werden.
Sehen wir uns mal ein bisschen genauer um, wird schnell deutlich, dass der Unterboden sowie der Gasflaschenkasten eine große Angriffsfläche für aufsteigende Feuchtigkeit im Womo bieten.
Willst du Holz mit Epoxidharz versiegeln, solltest du dich vorher gründlich informieren, um die typischen Anfängerfehler bei den Arbeiten zu vermeiden.
Doch wie kann man mit Epoxidharz nun gegen aufsteigende Feuchtigkeit im Wohnmobil oder Wohnwagen angehen?
Ich möchte es dir mal an einem Beispiel von einem undichten Gasflaschenkasten näherbringen.
Fachwerkstätten lassen sich diese Arbeit oft sehr gut bezahlen, weshalb es sich lohnen kann, wenn du hier selbst Hand anlegen kannst.
Wohnmobil Gasflaschenkasten undicht – Ursachen für Feuchtigkeit
Ist der Gaskasten undicht, können natürlich viele Ursachen dafür infrage kommen.
Undichte Stellen am Gasflaschenboden oder eine falsch angebrachte Leiste bei der Klappenaufhängung zählen zu den häufigsten Ursachen.
Gerne werden so Bereiche mit Einkomponenten Klebstoff verklebt, was meistens aber nur kurzfristige Erfolge bringt.
Gerade durch den Gasablauf kommt immer wieder gerne Feuchtigkeit nach oben oder es bildet sich Kondenswasser, das anschließend in das umliegende Holz zieht.
Der Schaden wird mit der Zeit also immer größer, wenn du jetzt nicht handelst.
Um das Problem zu beheben, sollte der Bereich verstärkt und wasserdicht beschichtet werden.
Hier kommt nun das Epoxidharz ins Spiel. Der Aufwand ist vergleichsweise hoch, aber es lohnt sich auf jeden Fall, wenn du noch länger Freude an deinem Wohnmobil haben willst.
Dampfbremse für Gaskasten im Wohnmobil
Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du das Problem auch selbst beheben und so eine Menge Kosten sparen.
Bevor es losgehen kann, müssen sämtliche Bauteile, die im Weg sein könnten, entfernt werden. Gasflaschen, Verschraubungen und Leitungen müssen also alle entfernt werden, sodass anschließend nur noch eine freie Innenfläche übrig bleibt.
Loses Material (in dem Fall Holz) muss natürlich auch entfernt und die gesamte Fläche anschließend geschliffen werden.
Am besten eignet sich Korn P 80 Schleifpapier.
Danach benötigst du Klebeband, womit du optisch die zu beschichtende Höhe festlegen kannst. Zudem schützt das Klebeband dafür, dass andere Bereiche nicht mit Epoxidharz in Berührung kommen.
Anschließend müssen sämtliche Löcher und Kanten mittels angerührtem Härter dünn bestrichen werden.
Im Anschluss werden die Löcher mit Woodfill oder Holzspachtel gefüllt und verspachtelt.
Auf das ganze wird nun eine Lage Glasgewebe für Harze angebracht.
Darüber wird anschließend noch eine Schicht Abreißgewebe angebracht.
Die Anbringung muss nass in nass erfolgen, sprich beide Gewebe werden zuvor in Epoxidharz getränkt.
Die Anbringung muss ohne Blasen erfolgen. Am besten streichst du also alles schön glatt und ziehst die Blasen zu den Seiten raus.
Nach der Härtung wird das Abreißgewebe wieder entfernt. Darunter findest du dann eine raue Oberfläche, die nun wasserundurchlässig ist.
Wann darf Epoxidharz nass werden? Hier findest du die Antwort.
Fazit
Aufsteigende Feuchtigkeit ist für viele Camper ein Graus.
Die Wohnmobil Substanz wird geschädigt und eine professionelle Reparatur beziehungsweise Abdichtung ist mit hohen Kosten verbunden.
In diesem Beitrag konntest du eine Möglichkeit kennenlernen, wie du aufsteigende Feuchtigkeit im Wohnmobil mittels Epoxidharz bekämpfen kannst.
Die Arbeit ist etwas aufwändig, aber auch von unerfahrenen Schraubern gut zu schaffen.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir bei deinem Problem helfen.
Ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Epoxidharz gegen aufsteigende Feuchtigkeit auftragen (Quelle: watco)