In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Fiat Ducato – genauer mit dem 2.8 JTD aus der zweiten Generation. Dabei wollen wir zum einen das Modell einmal präsentieren und Einblicke in den Motor geben.
Wo wir dann auch schon dabei sind, wollen wir auch auf die Probleme des Fiat Ducato 2.8 JTD mit 128 PS eingehen und liefern selbstverständlich auch die Lösungen dazu.
Fiat Ducato – der Allrounder
Bei dem Fiat Ducato handelt es sich eigentlich um einen Kastenwagen des gleichnamigen Konzerns, der 1982 das erste Mal eingeführt wurde. Durch den Erfolg der ersten Generation kam 1994 die zweite Generation auf den Markt, die deutlich moderner und stärker war.
Dabei gibt es den Kastenwagen in unterschiedlichen Aufbauten und auch die Motoren erhielten eine Direkt- beziehungsweise Common-Rail-Einspritzung. Diese Generation kam ebenfalls sehr gut an und wurde 2002 einem Facelift unterzogen.
So wurden Klarglasscheinwerfer nachgerüstet und auch der Innenraum erhielt einen neuen Look. Dabei wurden auch Airbags und ABS Standard. Es ist nicht verwunderlich, dass viele Hersteller von Campern und Wohnmobilen den Fiat Ducato als Basis genommen haben.
Dazu gehören beispielsweise:
- Mooveo
- Carado
- Knaus Boxstar
- Pössl Summit
- Carthago C-Tourer
Solltet ihr also auf der Suche sein, so habt ihr eine beträchtliche Auswahl.
Seziert: der 2.8 JTD Turbodiesel im Detail
Bei dem 2.8 JTD Motor handelt es sich um einen Dieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung und zwei Ventilen pro Zylinder. Kommen wir zum Einspritzsystem, das einige Besonderheiten aufweist.
Dabei sorgt eine Hochdruckpumpe stets, die mehr Kraftstoff fördert, als der Motor benötigt. Der Vorteil dieses Systems ist die direkte Gasannahme und somit ein geringerer Kraftstoffverbrauch.
Durch die zwei Ventile pro Zylinder steht in niedrigen Drehzahlen viel Drehmoment zur Verfügung, was durch den Turbolader noch einmal erhöht wird. Die Steuerung übernimmt ein Zahnriemen, der in regelmäßigen Abständen gewechselt werden muss.
Als 2.8 JTD leistet der Motor 128 PS und liefert ein Drehmoment von 300 Newtonmeter. Daneben gibt es dieses Modell auch noch mit dem Kürzel POWER, das dann 146 PS liefert und ein Drehmoment von 310 Newtonmeter freisetzen kann.
Der Motor gilt als äußerst zuverlässig und so gehören bei diesem Fiat Ducato Probleme mit AdBlue der Vergangenheit an. Sollte es in diesem Zusammenhang doch einmal zu Problemen kommen, so hat sich in den meisten Fällen nur ein Stecker des Sensors gelöst.
Problem: Fiat Ducato gibt ständig Gas – daran kann es liegen
Ein relativ häufiges Problem, das in Verbindung mit dem großen Dieselmotor genannt wird, ist ein selbstständiges Gas geben beziehungsweise das genaue Gegenteil, also dass kein Gas angenommen wird.
Dieses Problem tritt nur sporadisch auf und die Motorkontrollleuchte des Fiat Ducato leuchtet nicht. In vielen Foren kommt der Tipp, den Gaspedalsensor zu tauschen beziehungsweise direkt das komplette Motorsteuergerät auszutauschen.
Das Geld sollte man sich besser sparen, denn die Lösung ist deutlich günstiger und auch schneller zu bewerkstelligen. Dazu sollte man zuerst genau schauen, ob der Fehler nur bei Feuchtigkeit auftritt.
Der Übeltäter ist ein Steckverbinder, der unterhalb der Abdeckung des Armaturenbretts in der Nähe des Lenkrads sitzt. In diesen Verbinder laufen mehrere Kabelstränge zusammen.
Dieser Steckverbinder beginnt aufgrund einer mangelhaften Dichtung an zu korrodieren und sorgt somit für den spezifischen Fehler. Mit etwas Kontaktspray und einer Drahtbürste lässt sich der Fehler nachhaltig beseitigen, wobei dieser dann noch einmal ummantelt werden sollte.
Ruckelndes Automatikgetriebe – und jetzt?
Ein anderes Problem ist das optionale Automatikgetriebe, das es in Verbindung mit dem 2.8 JTD Motor gibt. Dieses neigt mit der Zeit zu einem Ruckeln und Bocken, wodurch die Fahrt nicht etwa entspannt, sondern zu einer holprigen Angelegenheit wird.
In solchen Fällen sollte eine Getriebespülung durchgeführt werden, ein einfacher Tausch des Getriebeöls hilft indessen nur kurzzeitig. Für eine Spülung ist es wichtig, das Fiat Ducato Wohnmobil aufzubocken.
Der Unterschied zu einem einfachen Getriebeölwechsel liegt im Einsatz eines Reinigers. Dieser wird mit dem Getriebeöl versetzt und das Getriebe anschließend fünfzehn Minuten lang genutzt, wodurch weitere Ablagerungen gelöst werden.
Im Anschluss wird das Gemisch abgelassen und neues Getriebeöl eingefüllt. Danach sollte das Getriebe wieder normal funktionieren. Die Kosten liegen im Schnitt zwischen 250 Euro und 600 Euro.
Exkurs: so funktioniert ein Automatikgetriebe
Machen wir noch einmal einen Abstecher zum Thema Automatikgetriebe. Dabei wird die Kopplung nicht durch eine Kupplung, sondern durch einen Drehmomentwandler vorgenommen.
Vereinfacht gesagt wird die Motordrehzahl über den mit Öl gefüllten Wandler auf das Getriebe übertragen. Der große Vorteil dieser Bauweise ist, dass diese Wandler Drehmomente von bis zu eintausend Newtonmeter ohne Verschleiß verarbeiten können.
Moderne Getriebe besitzen darüber hinaus auch noch eine Anfahr- und Überbrückungskupplung. Heutzutage werden die Getriebearten auch gerne mit einem Elektromotor gekoppelt, um so ein hybrides System aufzubauen.
In diesen Fällen wird das Getriebe entkoppelt, damit die Motoren rekuperieren können, um den Akku wieder aufzuladen. Kurz auch noch ein Abstecher zu einem Doppelkupplungsgetriebe.
Dabei handelt es sich im Prinzip um zwei Teilgetriebe, wobei der Gangwechsel elektronisch gesteuert wird. Dadurch ist eine nahezu verzögerungsfreie Kraftübertragung möglich.
Wartung ist wichtig – die Intervalle im Überblick
Ein Wohnmobil oder auch jedes andere Fahrzeug benötigt mit der Zeit eine Wartung. Dazu stellen die Hersteller Wartungspläne zur Verfügung, mit denen ein möglichst langes Fahrzeugleben garantiert wird.
Ein Ölwechsel sollte alle 15.000 Kilometer gemacht werden, wobei dies auch einen neuen Ölfilter mit einschließt. Alle 60.000 Kilometer oder vier Jahre (je nachdem was zuerst eintritt), muss der Zahnriemen, die Bremsflüssigkeit und die Kühlflüssigkeit inklusive Pumpe getauscht werden.
Alle 90.000 Kilometer ist der Kraftstofffilter dran. Noch kurz einen Schlenker zum Zahnriemen, denn bei Faceliftmodellen wurde das Intervall auf 120.000 Kilometer oder alle sechs Jahre angehoben.
Tip: Lies bitte auch den Beitrag “Ducato Fehlercode Tabelle“…
ZUSAMMENFASSUNG
Der Fiat Ducato ist nicht nur ein wahres Raumwunder, sondern glänzt auch noch mit zuverlässigen Motoren. Allerdings hat auch der Fiat Ducato 2.8 JTD mit 128 PS Probleme, die sich bei schneller Reparatur in Grenzen halten.
Wenn die Gasannahme stockt, sollte man lediglich die Steckverbinder reinigen und mit Kontaktspray einsprühen – simpler (und günstiger) geht es nicht. Daher kann man definitiv sagen, das ein Fiat Ducato ein zuverlässiger Begleiter ist und dieser einen an viele Orte bringt.
Im folgenden Artikel haben wir euch die wichtigsten Daten und Fakten rund um den Fiat Ducato 290 zusammengetragen.
Titelfoto: Fiat Ducato 2.8 JTD mit 128 PS bereitet Sorgen (Quelle: ecosetting)