In unserem heutigen Beitrag geht es um eine Ikone aus den USA – Nein, nicht etwa der legendäre Ford Mustang, sondern um den Ford Ranger.
Dieser Pickup ist nicht nur bei Campern sehr beliebt, sondern auch bei vielen Gartenbaubetrieben, sowie Jägern und Förstern.
Seit 2006 ist das Modell allerdings nicht mehr nur in Übersee unterwegs, sondern kam auch erstmals nach Europa (und Deutschland).
Das ist Grund genug, damit wir den Ranger einmal auf Herz und Nieren prüfen. Nachfolgend wollen wir den Geländewagen nicht nur vorstellen, sondern zeigen euch auch die gängigsten Ford Ranger Probleme.
Selbstverständlich nicht ohne, dass wir auch eine Lösung mit beipacken. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Spaß mit diesem Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Ford Ranger: Eine Ikone von Ford
Beim Ford Ranger handelt es sich um einen Pickup der Ford Motor Company und wird seit 1982 in mehreren Generationen produziert.
Allerdings heißt der Ford Ranger nicht immer “Ford Ranger”, sondern besitzt aufgrund von weltweiten Joint-Ventures auch andere Namen und teils sogar andere Technik.
Gängig sind die folgenden Bezeichnungen:
- Ford Ranger (Nordamerika / Europa)
- Mazda BT-50 (Thailand / Europa / Südamerika)
- Mazda B-Serie (siehe BT-50, Vorgängergeneration)
- Ford New Everest (Südafrika / Vietnam)
- Ford Endeavour (Indien)
Interessant ist, dass die oben genannten Fahrzeuge nicht nur vom Namen her abweichen, sondern teils auch von der Technik.
Somit können Komponenten leider nicht untereinander ausgetauscht werden. Das bedeutet aber auch, dass beispielsweise der BT-50 andere Schwachstellen hat als der Ranger (als auch andere Stärken).
Dies wollen wir in den späteren Abschnitten berücksichtigen. Somit müsst ihr auch aufpassen, wenn ihr beim Ford Ranger ein Hardtop nachrüsten wollt.
Die unterschiedlichen Generationen im Überblick
Der Ford Ranger hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1967 als Modellvariante der F-Serie behandelt, löste er erst 1982 den Ford Courier als eigenes Modell ab.
Das Design wurde auch ab diesem Punkt stets an die F-Serie angelehnt. Der stärkste Motor wurde 1990 eingeführt und leistete 160 PS.
1993 wurde der Ranger noch einmal überarbeitet und wurde jetzt aerodynamischer, wodurch der Kraftstoffverbrauch reduziert wurde.
Zeitgleich wurden auch Kooperationsvereinbarungen mit der Mazda Motor Corporation getroffen, sodass diese ab 1998 die Mazda B-Serie auf Basis des Rangers herausbrachten.
Bis 2006 kam es noch einmal zu mehreren Facelifts, wobei der Pickup unter anderem weiße Blinker erhielt.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die erste Generation durch die zweite Generation abgelöst. Diese wurde unter anderem auch für den europäischen Markt und Thailand gebaut.
Dabei gab es neben einer Doppelkabine auch drei unterschiedliche Längen der Ladefläche. In etwa zur selben Zeit wurde die Mazda B-Serie durch den BT-50 abgelöst.
2012 wurde die nächste Generation angeboten, wobei diese hauptsächlich in den Maßen wuchs und unter anderem einen neuen 3.2 Liter starker Dieselmotor mit 200 PS eingebaut bekam (dazu gleich noch mehr).
Der von 2011 bis 2020 gebaute BT-50 wurde erstmals nicht in Europa angeboten und war überdies erstmals mit dem Ford Ranger baugleich.
Die aktuelle Generation wird seit 2022 produziert, wobei der Ranger Raptor einen 3.0 Liter starken Sechszylinder-Benzinmotor besitzt. Darüber hinaus wurde das Infotainment umfangreich ausgebaut.
So hat dieser von Haus aus Ford Sync 4, was vor allem auf Wischgesten basiert und intuitiv bedienbar sein soll.
Erstmals basiert der Mazda BT-50 nicht auf dem Ford Ranger, sondern auf dem Isuzu D-Max.
Ford Ranger 3.2 – großer Diesel mit kostspieligen Problemen (Generation 3 von 2015 bis 2023)
Soviel also zu den einzelnen Generationen. Jetzt wollen wir uns einmal den diversen Problemen widmen.
Zum Start haben wir uns den Ford Ranger 3.2 der dritten Generation herausgepickt. Leider ist der 200 PS-starke Dieselmotor mit einigen Problemen behaftet.
Zuerst einmal wäre da das Zweimassenschwungrad.
Dieses soll Vibrationen von Motor und Getriebe verhindern – vibriert es allerdings stark im Innenraum (und aus dem Motorraum kommen unter anderem klackernde Geräusche), so muss häufig das Schwungrad getauscht werden.
Weiterhin gibt es auch Defekte am AGR-Ventil – hier könnte eine Reinigung mit Bremsenreiniger oder WD-40 helfen.
Risse in der Ansaugbrücke, defekte Sensoren oder ein undichter Ladeluftkühler kommen ebenfalls häufig vor.
Übrigens, der baugleiche BT-50 hat dieselben Probleme. Wollt ihr euren Ford Ranger auflasten, solltet ihr den folgenden Artikel nicht verpassen.
Ford Ranger – Elektronikprobleme gehören zum Alltag (Generation 4 seit 2022)
Laut diversen Forenbeiträgen ist die aktuelle Generation des Pickups leider stark mit Elektronik Problemen behaftet.
Ob ein ausfallender Sensor, kuriose Fehlermeldungen oder auch eine gewisse Start Unwilligkeit scheinen teils Alltag zu sein.
Da die meisten dieser Modelle noch in die Garantiezeit fallen, sollte man diese nach Möglichkeit in der Vertragswerkstatt reklamieren.
Rost, Rost und nochmals Rost
Zugegeben, der Ford Ranger ist kein Stadtfahrzeug, sondern fühlt sich bei Überlandfahrten und vor allem bei Offroadpisten pudelwohl.
Leider ist es so, dass nahezu alle Generationen mit Rost zu kämpfen haben. Dies ist dabei keine Ausnahme für amerikanische Modelle, sondern kommt auch bei den europäischen und asiatischen Ranger vor.
Hintergrund sind teils unsauber verarbeitete Kanten und Falze. Ebenso ist der Unterbodenschutz nicht sonderlich ausgeprägt.
Vor allem bei gebrauchten Modellen sollte man sich den Unterboden in Ruhe anschauen und bei Bedarf erneuern.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass es sich beim Ford Ranger um ein gutes Zugfahrzeug für Wohnwagen über 2.500 kg handelt.
Der beste Ford Ranger: Unsere Empfehlung
Wir wollen anmerken, dass der Ford Ranger definitiv kein schlechtes Auto ist, allerdings beim Kauf aufgepasst werden muss.
Wollt ihr euch einen Ranger kaufen, solltet ihr euch auf die Baujahre zwischen 1998 und 2011 spezialisieren.
Diese sehen teils auch heute noch attraktiv aus und sind darüber hinaus technisch ausgereift und komfortabel.
Ebenso ist der 3.0 Liter Dieselmotor mit 156 PS stark genug, um auch größere Wohnwagen zu ziehen.
Lediglich mit einer hohen KFZ-Steuer sollte man rechnen. Kaum schwächer ist der 2,5 Liter Diesel mit 143 PS.
Gepflegte Modelle kosten zwischen 8.000 Euro und 15.000 Euro.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Artikel haben wir uns mit den typischen Problemen des Ford Ranger befasst.
Festgestellt haben wir, dass vor allem der 3.2 Liter Dieselmotor der dritten Generation einige Probleme bereitet.
Zwar ist dieser Motor sehr kräftig, aber er fällt durch rissige Ansaugbrücken und defekten Schwungrädern auf.
Auch beim Thema Rost wurde übergreifend gespart, sodass man diesbezüglich am besten noch einmal selbst Hand anlegt.
Unser Kauftipp betrifft daher die Modelle zwischen 1998 und 2011, die bereits zu Preisen ab 8.000 erhältlich sind.
Weiterhin kann man als Alternative auf die baugleichen Mazda BT-50 Modelle zurückgreifen.
Ob der Ford Bronco eine gute Alternative darstellt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Auch ein Ford Ranger macht Probleme (Rechte: Canva)