Ford Transit vs Citroen Jumper (ein klarer Sieger?)


Kastenwagen sind unter Campern (und die, die es werden wollen) sehr beliebt. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn diese Fahrzeuge besitzen robuste Motoren und in der Regel genug Platz, um sich ein eigenes Wohnmobil zu bauen.

Dabei fallen diese zudem optisch nicht direkt als Camper auf, was in bestimmten Situationen von Vorteil sein kann. Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns mit zwei beliebten Modellen und schauen uns das Battle zwischen Ford Transit vs Citroën Jumper einmal genauer an.

Ford Transit – ein altgedienter Begleiter

Der Ford Transit gehört, wenn es um Kastenwagen geht, zu den alten Hasen, denn er wird bereits seit 1965 gebaut. Selbstverständlich hat sich seit damals einiges getan und so fanden neue Techniken ihren Weg in den Transit und auch das Design wurde immer wieder aufgewertet.

Aktuell gibt es den Transit in sieben Generationen als Kastenwagen, Pritschenwagen oder auch als Kleinbus. Die sechste Generation war dabei so erfolgreich, dass sie als “Van of the Year” gewählt wurde.

Die aktuelle Version unterteilt sich dabei in die folgenden Modelle auf:

  • Ford Transit Custom / Ford Tourneo Custom (Kleintransporter mit Hochdach / Kleinbus)
  • Ford Transit Connect (Hochdachkombi in Kooperation mit Volkswagen gebaut)
  • Ford Transit Courier (Familienvan im Sinne des Ford B-Max)

Noch kurz etwas zu den Custom-Modellen. Diese gibt es auch als Custom Nugget und Nugget Plus, wobei es sich dabei um Camper-Umbauten von Westfalia handelt, die das Ford-Logo tragen.

Technische Daten – Ford Transit Generation 7

  • Gesamtlänge: 553 cm bis 673 cm
  • Gesamtbreite: 206 cm bis 213 cm

  • Gesamthöhe: 255 cm bis 278 cm
  • Radstand: 330 cm bis 375 cm

  • Motoren: Diesel- und Elektromotoren
  • Leistung: 105 PS bis 170 PS

  • Nutzlast: 843 kg bis 1.375 kg
  • Preis ab: 20.598,90 Euro (Neu, nur Basisfahrzeug)

Citroën Jumper – Gefährt mit praktischen Kniffen

Im Vergleich zum Transit ist der Citroën Jumper ein junges Fahrzeug. Gebaut wird dieser seit 1982 und ist dabei ein Derivat des Fiat Ducato.

Der Jumper ist im Vergleich ein leichterer Kastenwagen und aus diesem Grund sehr beliebt als Basisfahrzeug für zukünftige Wohnmobile. Noch heute sind viele Alkovenmodelle auf den Straßen unterwegs, was an der robusten und durchdachten Technik liegt.

Die dritte Generation wird bereits seit 2006 gebaut und wurde während der Bauzeit stets modernisiert. Die aktuellen Modelle überzeugen durch die effizienten Motoren und der guten Stromversorgung, sodass es nur selten notwendig ist, beim Citroën Jumper die Batterie zu überbrücken.

Aufgrund der hohen Nutzlast ist der Jumper bei professionellen Wohnmobil-Spezialisten sehr beliebt.

Technische Daten – Citroën Jumper Generation 3

  • Gesamtlänge: 267 cm bis 541 cm
  • Gesamtbreite: 187 cm bis 205 cm

  • Gesamthöhe: 166 cm bis 225 cm
  • Radstand: 300 cm bis 345 cm

  • Motoren: Dieselmotoren
  • Leistung: 100 PS bis 157 PS

  • Nutzlast: 1.020 kg bis 1.770 kg
  • Preis ab: 27.075 Euro (Neu, nur Basisfahrzeug)

Citroën Jumper vs Ford Transit – die Marktlage in Deutschland

Es zeigt sich, dass sich beide Modelle gut als Basis für ein Wohnmobil eignen, wobei der Ducato eine höhere Nutzlast besitzt. Dagegen trumpft der Ford Transit mit einem geringeren Preis auf.

Werden die reinen Zulassungszahlen der Camper betrachtet, zeigt sich ein klares Bild. Dabei ist der Citroën Jumper die aktuelle Nummer eins und zieht am baugleichen Fiat Ducato vorbei.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt hat dagegen der Ford Transit deutlich die Nase vorn. Restaurierungsbedürftige Modelle gibt es bereits für unter eintausend Euro und haben auch nur eine gelbe Umweltplakette.

Der Citroën Jumper kostet dagegen mindestens 1.500 Euro als Gebrauchtwagen und ist auch in diesem Fall reparaturbedürftig. Es zeigt sich allerdings, dass die Laufleistung geringer ist, als bei einem vergleichbaren Ford Transit.

Darüber hinaus kann der Citroën Jumper durchaus eine grüne Plakette besitzen.

So schlagen sich die Modelle beim TÜV

Kastenwagen und Transporter sind in der Regel im Dauereinsatz und somit ist es durchaus sinnig, sich einmal den hiesigen TÜV-Report zu den Modellen anzusehen. Bei den Modellen bis zehn Jahre, treten unabhängig von der Marke Mängel an der Karosserie, an der Beleuchtung und der Achsaufhängung auf.

Darüber hinaus ölen die Motoren aufgrund poröser Dichtungen gerne mal. Der Ford Transit 170 PS Motor macht Probleme, wenn nicht das Softwareupdate 19b10 eingespielt wurde, denn dann wird dieser nicht richtig geschmiert.

Ansonsten hat der Ford Transit Probleme mit den Anlassern. Der Citroën Jumper hat dagegen öfter einmal Probleme mit der Elektronik und bei den Motoren sollte auf die Lagerschalen geachtet werden, welche gerne verschleißen (Ölstab leicht herausziehen und Motor starten), bewegt sich dieser so quittieren die Lager bald ihren Dienst.

Erfahrungen mit dem Ford Transit als Campingbus

Die obigen Punkte sollten bei einem geplanten Kauf unbedingt beachtet werden. Statistiken sind allerdings immer nur die halbe Wahrheit und so haben wir uns auf die Suche nach Erfahrungsberichten mit dem Ford Transit gemacht.

Tatsächlich überzeugt der Ford Transit auf langer Strecke und kann dabei auf robuste Technik setzen, die auch bei Temperaturschwankungen gut funktioniert.

Darüber hinaus gefällt den meisten Campern das Design des Campingbusses, wodurch auch jüngere Personen angezogen werden.

Darüber hinaus überzeugt der großzügige Laderaum, der umfangreich angepasst werden kann. Lediglich der Anlasser hängt gerne mal, sodass immer ein Hammer mit an Bord sein sollte (mit diesem kann der Anlasser wieder zum Drehen bewegt werden).

So schlägt sich der Citroën Jumper als Wohnmobil

Der Citroën Jumper ist ein Allrounder, der nicht nur eine hohe Anhängelast (zum Ziehen eines Wohnwagens) besitzt, sondern auch noch großzügig beladen werden darf. Es verwundert daher nicht, dass dieser Kastenwagen gerne als Camper ausgebaut wird.

Ansonsten überzeugt der Jumper durch seine zuverlässigen Motoren, sofern denn die Lagerschalen in Ordnung sind. Auch die Bedienelemente zicken auf Dauer gerne einmal herum.

Dennoch ist der Jumper ein gutes und günstiges Wohnmobil, das eine hohe Zuladung besitzt und über eine günstige Ersatzteilversorgung verfügt.

ZUSAMMENFASSUNG

Bei dem Battle zwischen Ford Transit vs Citroën Jumper gibt es keinen eindeutigen Sieger, denn beide Modelle haben ihre eigenen Stärken und Schwächen. Wer einen modischen Campingbus haben möchte, der sollte auf den Ford Transit setzen.

Der Citroën Jumper bietet dagegen ein besonders hohes Ladevolumen und kann daher schnell und komfortabel ausgebaut werden. Bezüglich der Zuverlässigkeit gibt es ebenfalls keinen eindeutigen Sieger, denn beide haben ihre Probleme.

Grundsätzlich sollte der Ford Transit unbedingt die aktuelle Software besitzen, während beim Jumper auf gute Lagerschalen geachtet werden muss. Werden diese Punkte beherzigt, kann man mit beiden Modellen viel Spaß haben.

Passende Allradler auf Ford Transit Basis, stellen wir euch im folgenden Beitrag einmal genauer vor. Viel Spaß beim Lesen!

Titelfoto: Ford Transit vs Citroen Jumper ((Quellen: Heycar & Citroen)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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