Nicht nur Kraftfahrzeuge, sondern auch Wohnwagen werden immer schwerer. Daher dürften sich einige Camper folgende Frage stellen:
Ist ein Mover notwendig? In der Regel benötigt man keinen Mover, wenn es darum geht, einen Wohnwagen in die richtige Position zu manövrieren. Bei schweren Wohnwagen kann ein Mover allerdings hilfreich sein, da somit der Caravan per Fernbedienung in Position gebracht werden kann. Ein Mover kann nachträglich verbaut werden.
Im nachfolgenden Artikel wollen wir uns nicht nur anschauen, was ein Mover überhaupt ist, sondern geben euch auch noch eine Kaufberatung und praktische Tipps.
Dabei wollen wir auch die Frage beantworten, ob man einen Mover nachrüsten kann. Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Was ist ein Mover?
Bei einem Pullover handelt es sich genau genommen um eine Rangierhilfe. Diese wird radseitig montiert und mittels eines Elektromotors angetrieben.
Der Elektromotor wiederum treibt eines der achsmontierten Räder an. Bei einem Einachser werden dementsprechend 2 Mover benötigt und bei einem Zweiachser entsprechend 4 Antriebseinheiten.
Welche Rolle das Gewicht des Wohnwagens dabei spielt, wollen wir in einem späteren Abschnitt noch einmal erklären.
Der Name “Mover” ist dabei eigentlich namensrechtlich geschützter Begriff einer bestimmten Firma. Andere gängige Namen sind:
- Rangierhilfe
- Rangiersystem
- (elektrischer) Hilfsantrieb
Welche Batterie wird für einen Mover benötigt? In der Regel werden diese Antriebseinheiten über die Bordbatterie des Caravans gespeist.
Wir empfehlen euch allerdings, den verlinkten Artikel zu konsultieren. Dort wird deutlich ausführlicher auf diese Thematik eingegangen.
Welche Steigungen kann ein Mover überwinden?
Vor allem Camping Fans aus bergigen Regionen, wie Spessart oder dem Rothaargebirge, werden oft mit Steigungen zu kämpfen haben.
Deshalb stellen wir uns jetzt die Frage, ob ein Mover auch in einem solchen Fall eingesetzt werden kann.
Je nach Hersteller und Stärke des Movers kann eine Steigung zwischen 15 Prozent und 28 Prozent überwunden werden.
Darüber hinaus sind Hindernisse bis zu einer Höhe von 4 Zentimetern kein Problem. Deutlich kleinere Lücken (wie ein kleines Schlagloch) sind dementsprechend überhaupt kein Hindernis.
Wie funktioniert ein Mover überhaupt?
Jetzt wollen wir uns der Technik widmen. Ein Mover (alias Rangiersystem) besteht dabei immer aus drei Hauptkomponenten. Diese sind:
- der elektronische Antrieb
- das Klemmsystem
- die Führungswalze
Der elektrische Antrieb wird über die 12 Volt mit Strom versorgt. Viele Hersteller verbauen dort auch noch ein kleines Bluetooth-, Infrarot- oder WLAN-Modul.
Dadurch ist eine Ansteuerung per Smartphone App oder Fernbedienung möglich. Das Klemmsystem wiederum, wie es auch anders sein wird, wird am Chassis in direkter Nähe zum Rad befestigt.
Dessen Hauptfunktion ist selbstverständlich der sichere Halt des Antriebs, ohne dass dazu Löcher in die Außenhaut gebohrt werden müssen.
Die Führungs- beziehungsweise Antriebswalze wird durch den Elektromotor in Bewegung gesetzt. Diese treiben dann das Rad des Wohnwagens an.
Mover selbst einbauen: so klappt es
Jetzt wollen wir uns einmal die Frage stellen, ob man eine Rangierhilfe eigentlich auch selbst einbauen kann. Die einfache Antwort vorweg: Ja, es geht.
Im ersten Schritt ist es wichtig, den Wohnwagen aufzubocken. Danach muss man sich die Frage stellen, ob man den Mover vor oder hinter der Achse befestigen möchte.
Beide Varianten haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Wird der Mover vor der Achse befestigt, ist die Antriebseinheit besser vor Spritzwasser geschützt.
Allerdings können Bodenwellen den Mover schneller beschädigen. Bei einem Montage hinter der Achse gibt es zwar keine Hindernisse, aber dafür gelangt Spritzwasser an den Elektromotor.
Danach wird der erste Motor am Chassis fixiert (die Schrauben erstmals nur leicht festziehen). Im Anschluss daran markierst du die Mitte der Stabilisierungsstange und schiebst diese einmal durch den Motor.
Jetzt wird der zweite Motor am gegenüberliegenden Rad befestigt (auch hier die Schrauben nur leicht anziehen). Schließlich erfolgt noch eine Feinjustierung, sodass die Walze perfekt zum Rad ausgerichtet ist (keinen Überstand besitzt).
Die Mechanik sitzt damit schon mal. Jetzt geht es an die Elektronik.
Hierzu müsst ihr zuerst einmal das Steuergerät im Innenraum befestigen. Der Abstand zur Bordbatterie muss bei mindestens 40 Zentimeter liegen.
Schließlich wollt ihr Löcher in den Unterboden und verlegt die Kabel zu den Elektromotoren (achtet darauf, dass ihr keine tragenden Teile berührt und einen Kabelschutz überzieht).
Zum Abschluss klemmt ihr alle Kabel ordentlich an (Montageanleitung beachten) und zieht die Schrauben mittels Drehmomentschlüssel (etwa 50 Euro) fest.
Zur Abdichtung könnt beispielsweise Acryl oder Sikaflex nehmen.
Tipp: Die Arbeiten sollte man immer zu zweit durchführen, da die Elektroantriebe durchaus schwer sind.
Wie ihr einen Wohnwagen nach einer Ablastung wieder auflasten könnt, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Mover und das Gewicht des Wohnwagens: das müsst ihr beachten
Jetzt wollen wir uns einmal der Frage widmen, wie es um das Verhältnis zwischen Mover und Gewicht des Caravans steht.
Glücklicherweise gibt es dabei nicht viel zu beachten. Pro Achse sollte stets ein Mover verwendet werden, respektive zwei Antriebseinheiten.
So wird ein 1.500 Kilogramm schwerer Caravan über zwei Achsen und demzufolge mittels vier Antriebseinheiten versorgt. Das reicht dann für alle notwendigen Rangierarbeiten.
So teuer ist ein Mover im Durchschnitt
Zum Abschluss schauen wir uns nochmal den finanziellen Aspekt an, denn so schön ein Mover auch sein mag, so ist es doch immer eine Kostenfrage.
Eine Rangierhilfe, beispielsweise von EasyDriver oder Enduro, gibt es bereits für knapp 1.000 Euro.
Darüber hinaus können die Preise auch auf bis zu 2.000 Euro ansteigen. Beim letztgenannten Preis handelt es sich um ein Modell für einen zweiachsigen Wohnwagen.
Schließlich wollen wir euch noch eine Empfehlung aussprechen. Sollte euer Wohnwagen hauptsächlich auf einem Campingplatz stehen, ohne dass er groß bewegt wird, so wäre die Anschaffung einer Rangierhilfe unnötig.
Anders sieht es aus, wenn ihr häufig unterwegs seid. Dann kann sich eine Anschaffung durchaus lohnen.
Falls euer Enduro Mover Probleme macht, seid ihr bei folgendem Artikel auf CAMPERWELTEN goldrichtig.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Artikel haben wir uns mit der Frage befasst, ob ein Mover notwendig ist.
Herausgefunden haben wir, dass ein Mover zwar ein tolles Gadget ist und einem viel Arbeit beim Rangieren abnimmt, aber für Dauercamper nicht geeignet ist.
Anders sieht es aus, wenn man mit seinem Wohnwagen viel umherreist, denn dann kommt ein Rangiersystem genau richtig.
Der Einbau ist zwar aufwändig, lohnt sich allerdings und stellt für geübte Camper kein Problem dar.
Ihr habt Probleme mit eurem Fiat Wohnmobil? Dann solltet ihr unbedingt einmal bei CAMPERWELTEN vorbeischauen, wo über 2.000 Artikel mit den verschiedensten Themen auf euch warten.
Titelfoto: Wohnwagen Mover (Quelle: industar)