Kastenwagen sind als Basisfahrzeuge für Camper-Umbauten sowohl bei großen Herstellern als auch bei Privatpersonen sehr beliebt. Ob VW Crafter, Mercedes-Benz Sprinter oder Fiat Ducato, alle Modelle bieten viel Platz und sind einfach auszubauen.
Es ist allerdings kein Geheimnis, dass häufig produzierte Modelle auch verstärkt mit Problemen zu kämpfen haben.
Im folgenden Ratgeber wollen wir euch die häufigsten Probleme von Fiat Ducato Wohnmobilen zeigen – und die Lösung gleich dazu liefern.
Der Fiat Ducato und seine Derivate
Der Fiat Ducato wird bereits seit 1982 produziert und ist aktuell in dritter Generation erhältlich. Da Fiat damals das Risiko eines Kastenwagens nicht alleine tragen konnte, wurde ein Joint Venture mit Alfa Romeo, Citroen, Peugeot und Talbot geschlossen.
Aus diesem Grund ist die erste Generation mit den Derivaten der anderen Hersteller baugleich. Die zweite Generation wurde 1994 eingeführt und es gab mit dem Peugeot Boxer und dem Citroen Jumper baugleiche Modelle.
Mit der zweiten Generation wurde auch der 2,8 Liter große Turbodiesel eingeführt, der für sportliche Fahreigenschaften sorgt und grundsätzlich als robust und langlebig gilt.
Diese Generation wurde 2006 durch die aktuelle Version abgelöst.
Diese Version besitzt ein besonders hohes Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmetern, beziehungsweise eine Nutzlast von 2,1 Tonnen.
Ebenso wurde das Design aerodynamischer gestaltet und mit einem Bremsassistenten, ESP und einem Stabilitätsprogramm gibt es eine umfangreiche Sicherheitsausstattung.
Häufige Probleme des Fiat Ducato
All die Technik ist zwar schön und gut, doch wenn es zu Problemen kommt, ist es mehr als nur nervig. Damit ihr wisst, welche Defekte auftreten können und wie ihr diese beheben könnt, geben wir euch in diesem Abschnitt einmal einen Überblick.
Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Probleme mit der Automatik
- Belastungsschäden an den kleinen Motoren
- Ölverlust
- hoher Kupplungsverschleiß
- Wassereinbruch
Beim Fiat Ducato macht die Automatik Probleme, genauer gesagt kann es mit der Zeit zu einem Ruckeln und Bocken kommen. Bei alten Modellen liegt dieses Problem in der unzureichenden Schmierung des Getriebes.
Bei der neuen Neungang-Automatik ist das Problem weitreichender. Dieses Getriebe ist nicht für eine dauerhafte Last ausgelegt und das Öl kann sich bei langen Fahrten stark erhitzen, wodurch es in den Notlauf geht und die Motorbremse ausschaltet.
Dieses Problem ist in Verbindung mit den kleinen Motoren zu finden. Auch Undichtigkeiten kommen bei dem Wohnmobil häufiger vor als üblich.
In den meisten Fällen lösen sich lediglich die Gummidichtungen der Fenster auf, die einfach ersetzt werden können.
Die neuen Dichtungen werden dann mit etwas Sikaflex eingeklebt und man hat dadurch dann erstmal wieder für viele Jahre Ruhe.
Problem 1: Probleme mit der Automatik
Kommen wir noch einmal zu der Problematik mit dem Getriebe zurück.
In diesen Fällen fließt das Getriebeöl nicht bis zur Tachowelle, wodurch die Schmierung nicht mehr ausreichend gegeben ist.
In solchen Fällen wird eine weitere Bohrung gesetzt und etwas mehr Getriebeöl eingefüllt (Achtung: Es darf ausschließlich das GL5 80W Getriebeöl für etwa 15 Euro genommen werden!).
Bei der neuen Neungang-Automatik kann es bei Bergabfahrten passieren, dass das Getriebe in den Notlauf geht und die Motorbremse abschaltet. In solchen Fällen ist das Getriebeöl viel zu heiß geworden und um weitere Schäden zu vermeiden, ging das Notlaufprogramm an.
Dieses Problem kann dauerhaft nur durch ein Softwareupdate gelöst werden, wodurch die Gänge anders synchronisiert werden. Für Entlastung kann man allerdings sorgen, indem man einmal das Getriebeöl wechselt.
Dabei ist es allerdings wichtig, das Fiat Ducato Wohnmobil richtig aufzubocken. Dazu werden zuerst einmal die hinteren Reifen durch Keile oder Ziegel am Wegrollen gehindert.
Danach wird der Wagenheber an den speziell vorgesehenen Aufnahmen angesetzt und der Camper hochgehoben, bis ein Reifen in der Luft hängt. Jetzt wird noch ein Haltebock an ähnlicher Stelle postiert, um den Wagenheber zu entlasten.
Problem 2: Rostprobleme behandeln
Wohnmobile und besonders umgebaute Kastenwagen sind in den meisten Fällen vielen Witterungsbedingungen ausgesetzt. In solchen Fällen kann es dazu kommen, dass sich Rost bildet, der schnellstens beseitigt werden sollte.
Ist die Korrosion oberflächlich, so kann Essig als Hausmittel bereits helfen, denn dieses lässt den Rost schlammig werden.
Nachdem also etwas Essig aufgetragen wurde, heißt es etwas warten, bevor im Anschluss mit feinem Schleifpapier die Stelle abgeschliffen wird.
Nach dem Schleifen wird der lose Rost mit einem Tuch abgewischt und das restliche Metall erscheint dunkel und matt. Jetzt wird die komplette Stelle noch einmal gesäubert, grundiert und lackiert.
Ist der Rostbefall stärker und Smart-Repair hilft nicht mehr, so muss das komplette Bauteil getauscht werden. Der Kotflügel beim Fiat Ducato ist dabei an mehreren Punkten geschraubt, die gelöst werden müssen.
Zusätzlich müssen auch die Frontstoßstange und der Innenradlauf demontiert werden. Sollten Bauteile hinter dem Radlauf auch schon Korrosion aufweisen, sind diese ebenfalls zu behandeln.
Vorstellung: Mooveo Vans 60 EB
Zum Abschluss wollen wir euch einmal einen interessanten Kandidaten vorstellen. Wer mit dem Wohnmobil ins Ausland möchte, der könnte mit dem Mooveo Vans 60 EB glücklich werden.
Der Camper bietet genug Platz für zwei Personen, wobei eine Stehhöhe von 1,90 Meter erreicht wird. Auf knapp sechs Metern Länge besitzt der EB zwei Einzelbetten und es gibt auch eine kleine Küche mitsamt Kühlschrank.
Das ist allerdings noch nicht alles, denn zusätzlich befindet sich ein Bad an Bord, wobei das Waschbecken über eine Klappfunktion verfügt. Fahrer- und Beifahrersitz sind drehbar und es wurde zusätzlich eine Halbdinette verbaut.
Technische Daten – Mooveo Vans 60 EB
- Gesamtlänge: 599 cm
- Gesamtbreite: 205 cm
- Gesamthöhe: 260 cm
- zGG: 3.500 kg
- Zuladung: 450 kg
- Schlafplätze: 2
- Preis: ab 68.990 Euro (neu)
ZUSAMMENFASSUNG
Der Fiat Ducato wird bereits seit vielen Jahren im Campingbereich eingesetzt und so erfreut sich auch die dritte Generation großer Beliebtheit. Allerdings gibt es durchaus auch einige Probleme mit dem Fiat Ducato Wohnmobil.
Zu den häufigsten Fehlern gehören die unzuverlässigen Automatikgetriebe, bei welchen sich das Öl zu stark erwärmt und es zu einem Ruckeln oder anderweitigen Fehler kommt. In diesen Fällen hilft kurzzeitig ein Ölwechsel, denn das neue Öl besitzt nur einen sehr geringen Wasseranteil.
Langfristig ist es allerdings wichtig, ein Software-Update einzuspielen, das allerdings nur in einer Vertragswerkstatt möglich ist.
Grundsätzlich kann man allerdings festhalten, dass es sich beim Fiat Ducato um ein sehr zuverlässiges Fahrzeug handelt und in Verbindung mit einem Schaltgetriebe eine sehr gute Figur macht.
Einen interessanten Artikel über den Fiat Ducato 290 haben wir euch hier zusammengestellt.
Titelfoto: Probleme Fiat Ducato Wohnmobil??? (Quelle: Honestjohn)