Kastenwagen sind unter Campingfreunden sehr beliebt. So bieten sie nicht nur genug Platz, sondern bieten auch noch das Fahrgefühl eines normalen PKWs.
Im Vergleich zu vielen anderen Wohnmobilen, sind sie als solche auf den ersten Blick nicht erkennbar und können daher auch als Alltagsfahrzeug bewegt werden.
Zu den beliebtesten Transportern gehört der Citroen Jumper, der sich im Laufe seiner Entwicklung stets weiterentwickelt hat.
Im folgenden Beitrag erwartet euch ein interessantes Duell: VW Crafter vs Citroen Jumper, wer wird das Rennen machen und gibt es überhaupt einen Sieger?
Citroen Jumper: ein Erfolgsmodell
Die erste Generation des Citroen Jumper entstand in Kooperation mit Fiat, wobei er zu Beginn schlicht Citroen C25 hieß.
Einen Namen machten sich der Jumper dadurch, dass bereits die erste Generation mit Allradantrieb ausgerüstet werden konnte.
Die aktuelle Generation wird Citroen Jumper II genannt und ist seit 2006 in Produktion, auch wenn er seit damals mehrfach überarbeitet wurde.
Technisch kommen hauptsächlich Dieselmotoren mit einer Leistung zwischen 101 PS und 177 PS. Die Nutzlast liegt bei maximal 2,5 Tonnen.
Wer elektrisch unterwegs sein möchte, der setzt auf den e-Jumper welcher seit 2019 gebaut wird. Aufgrund von zwei Akkuvarianten liegt die Reichweite nach WLTP zwischen 116 Kilometer und 247 Kilometern.
Wichtig während der Fahrt ist die Bedienung und das Fahrwerk. In beiden Fällen ist der Jumper vorbildlich, denn alle Schalter sind einfach bedienbar und geben eine gute Rückmeldung.
Das Fahrwerk setzt auf Komfort und somit wird die Autobahn zum Kinderspiel. Bei engen Bergpassagen ist der Citroen Jumper aber nicht so gut wie der VW Crafter.
Als Motor sollte auf den 2,2 HDI Dieselmotor mit 165 PS bzw. 177 PS gesetzt werden, durch die der Jumper flott unterwegs ist. Der Verbrauch hält sich mit rund acht Litern in Grenzen.
Die Stärken und Schwächen des Citroen Jumper im Überblick
Der Citroen Jumper macht nicht nur bei langen Strecken eine gute Figur, sondern glänzt auch noch durch seine Zuverlässigkeit.
Zwar gibt Citroen die Haltbarkeit ihrer Motoren mit einer Laufleistung zwischen 200.000 Kilometern und 250.000 Kilometern, bei guter Pflege ist aber deutlich mehr drin.
Bei vielen Kurzstrecken berichten Camper über verstopfte Rußpartikelfilter, was aber auf alle Dieselmotoren jedes Herstellers zutrifft.
Daneben kommt es gerne mal zu einem Ruckeln in Verbindung mit dem Automatikgetriebe. In solchen Fällen reicht eine Getriebespülung aus, um das Ruckeln zu beseitigen.
Wer die modernsten Softwarelösungen haben möchte, wird im Jumper enttäuscht. Zwar lassen sich Android- und iOS-Smartphones anbinden, aber die Bedienung ist nicht so weitreichend wie beim Crafter.
VW Crafter: modisches Design trifft auf interessante Technik
Wohnmobile auf VW Crafter Basis sind aktuell eine Seltenheit. Dies liegt unter anderem an dem noch jungen Fahrzeug, denn der Crafter wird erst seit 2006 gebaut.
Die erste Generation (Typ 2E) ist baugleich mit dem Mercedes-Benz Sprinter (W 906). Technisch ist der Crafter aufwendig konstruiert und sehr leicht.
Die hintere Blattfeder besteht aus GFK und es wird grundsätzlich ein Stabilisator verbaut. In Verbindung mit den 16 Zoll Reifen entsteht so ein wendiger Kastenwagen.
Die Dieselmotoren leisten zwischen 109 PS und 163 PS, wobei der Volkswagen Crafter die Leistung nicht ausspielen kann, denn er ist auf 140 km/h begrenzt.
Als Chassis für Wohnmobile wird der Crafter nur mit Dieselmotoren angeboten, auch wenn es eine elektrische Variante für die Personenbeförderung gibt.
Im Innenraum geht es ebenfalls sehr modern zu und kann schwarzen Klavierlack, als auch Chromzierleisten beinhalten.
Allerdings ist die Bedienung nicht ganz so intuitiv wie beim Citroen Jumper.
Diese Vor- und Nachteile des VW Crafter zusammengefasst
Die Vorteile liegen also in der meistens guten Verarbeitung und des sehr guten Fahrverhaltens.
Die Haltbarkeit der Motoren und besonders des Turboladers ist stark begrenzt und beim Kauf müssen diese Dinge beachtet werden.
Darüber hinaus wirken die Bremsen leicht unterdurchschnittlich und so nutzen sich die Bremsscheiben und Klötze schnell ab.
In Verbindung mit Schäden am Turbolader, kann sich die Ölschmierung verabschieden, wodurch der Ölverbrauch drastisch ansteigen kann.
Ein Blick auf die Marktlage
Warum sind Kastenwagen so teuer? Ganz einfach ausgedrückt, liegt es daran, dass diese Modelle stark nachgefragt werden.
Durch die hohe Nachfrage steigt dementsprechend auch der Preis. Kommen wir aber zur Marktlage von Wohnmobilen und schauen uns einmal an, an welcher Stelle die beiden Modelle liegen.
Insgesamt wurden laut KBA im Jahr 2021 79.592 Wohnmobile neu zugelassen. Der Citroen Jumper belegt dabei den zweiten Platz und reiht sich hinter dem baugleichen Fiat Ducato ein.
Den VW Crafter finden wir dagegen auf dem sechsten Platz wieder, wobei dieser gegenüber dem Vorjahr ein Zugewinn von 15,6 Prozent erzielen konnte.
Dies liegt aber sehr wahrscheinlich am MAN TGE, der in 2021 beim Crafter-Bestand addiert worden ist.
Es könnte tatsächlich am Preis liegen, denn den Citroen Jumper gibt es zu einem Grundpreis ab rund 40.000 Euro, während der Crafter mindestens 45.000 kostet.
Und der Sieger heißt…
Wir hatten schon einmal den Vergleich Ford Transit vs Citroen Jumper dargestellt. Den Artikel haben wir ganz am Ende auch noch einmal verlinkt.
In diesem Vergleich können wir aber einen Sieger küren, wobei das Ergebnis immer objektiv betrachtet worden ist.
Der Gewinner ist der Citroen Jumper, der sich vor allem durch seine robusten Motoren und einfachen Bedienung hervortut.
Diese beiden Kriterien gehören bei einem Campingurlaub zu den wichtigsten, noch vor Aussehen und technischen Spielereien.
Das soll allerdings nicht heißen, dass der VW Crafter ein schlechtes Fahrzeug ist. Ganz im Gegenteil, besonders das sportlich ausgelegte Fahrwerk sorgt bei Kurven für Freude.
Ebenso ist die Verarbeitungsqualität auf einem anderen Niveau, als beim Jumper und technisch versierte Campingfreunde dürften voll auf ihre Kosten kommen.
ZUSAMMENFASSUNG
Im Vergleich zwischen VW Crafter vs Citroen Jumper, gibt es mit letzterem einen Sieger.
Der Jumper besticht durch einen günstigen Preis und einer einfachen Technik. Dabei sorgen die robusten und durchzugsstarken Motoren für Freude.
Zwar ist die Materialanmutung schlechter als beim Crafter, dafür ist die Bedienung einfacher und besonders bei langen Strecken spielt der Jumper seine Karten aus.
Der VW Crafter ist dagegen etwas für Technikfreunde, die auch die aktuellen Gadgets im Campingurlaub nutzen möchten.
Daneben wird das Auge mit hochwertigen Materialien verwöhnt. Allerdings gibt es Abstriche bei der Technik, die beim Crafter anfälliger ist als beim Jumper.
Auf CAMPERWELTEN findet ihr unter anderem auch einen interessanten Vergleich zwischen dem Ford Transit und Citroen Jumper.
Titelfoto: VW Crafter vs Citroen Jumper (Quellen: vanworx & Citroen)