Zu den wohl beliebtesten Campingbussen gehört die LT-Serie von Volkswagen. Die Produktion der ersten Generation wurde 1975 gestartet und dann einundzwanzig Jahre lang produziert.
Beflügelt durch den Erfolg entstand danach eine zweite Generation und ging schließlich in den VW Crafter über. Dennoch sind die Wohnmobile der LT-Serie auch heute noch sehr gefragt, wobei wir im folgenden Artikel auf die Schwachstellen des VW LT 35 eingehen wollen.
Die VW LT-Serie – eine Erfolgsgeschichte
Die LT-Serie von Volkswagen kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. 1975 als Kastenwagen gestartet, mauserte sich dieser dank seiner guten Straßenlage und seiner sehr guten Raumausnutzung auch zum Camper.
Dabei wurde das Fahrzeug nicht alleine von Volkswagen entwickelt, sondern entstand in Kooperation mit Mercedes-Benz. Die Motoren hingegen stammten zu Beginn von vielen unterschiedlichen Unternehmen und wurden erst 1983 durch eigene Entwicklungen abgelöst.
Auf Basis der ersten Generation wurde eine Kooperation mit MAN eingegangen. Dabei kam der MAN VW G90 auf den Markt.
Der größte Unterschied betraf dabei die Motoren, die komplette Eigenentwicklungen von MAN waren. Darüber hinaus wurden auch die eckigen Scheinwerfer durch runde Modelle getauscht.
2006 wurde die LT-Serie durch den Crafter abgelöst, der in vielen Punkten allerdings als geistige dritte Generation angesehen werden kann.
Das änderte sich mit dem Facelift
Während 1983 bereits die Motoren durch Eigenentwicklungen abgelöst wurden, kam es 1985 zu einem umfassenden Facelift. Hierbei wurden unter anderem die Dichtungen geändert und verklebt als auch die eckigen Scheinwerfer durch runde Alternativen getauscht.
Aufgrund rostender Türen wurde auch hier noch einmal nachgebessert. Modelle ab dem Facelift besitzen daher verzinkte Türen und beginnen nicht an zu rosten – sollten diese dennoch rosten, dann hatte der Camper einen Unfall.
1993 wurde die erste Generation noch einmal überarbeitet, wobei die vorderen Elemente durch Kunststoffblenden eingefasst wurden. Die zweite Generation wurde wieder in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz entwickelt und wurde optisch als auch technisch aufgerüstet.
Dadurch waren die Änderungen eher subtil und so bekamen die Faceliftmodelle neue Common-Rail-Dieselmotoren, mit dem die Laufkultur gesteigert werden konnte.
Der Motor – Unterschiede je nach Baujahr
Die großen Sechszylinder-Dieselmotoren des VW Camper Alkoven sind äußerst robust und langlebig. Modelle, die zwischen 1976 und Februar 1979 gebaut wurden, besitzen allerdings keinen Zahnriemen, sondern werden über Stirnräder gesteuert.
Bei späteren Modellen sollte unbedingt auf den Zahnriemen geachtet werden, der nach 120.000 Kilometern oder sechs Jahren gewechselt werden sollte. Sollte dieser doch einmal reißen, so ist das beim 2.0 Liter Benzinmotor nicht schlimm – denn der Motor ist ein Freiläufer.
Je nach Alter kann auch die Einspritzpumpe mal undicht werden, wobei eine neue Dichtung ausreicht. Die Motoren sollten auch kalt ohne Probleme starten können.
Ist das nicht der Fall, oder der Motor ist zu Beginn der Besichtigung bereits warm, dann kann durchaus ein schwerer Defekt vorliegen.
Das Fahrwerk kann im Alter Probleme machen
Der LT 35 besitzt ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Dadurch ist eine typische Schwachstelle der Querlenker und die Traggelenke, da auf diesen Bauteilen besonders viel Gewicht lastet.
Vor allem, wenn man ein Klappern, poltern oder klingeln hört, sollte sich die Achse unbedingt einmal angeschaut werden. Darüber hinaus sollte man auch die Reifen einmal überprüfen, denn ungleichmäßig abgefahrene Reifen – deuten ebenfalls auf verschlissene Traggelenke hin.
Auch sollte der Geradeauslauf getestet werden. Hierzu lässt man bei Schrittgeschwindigkeit auf einer geraden Stecke das Lenkrad los und schaut, ob das Wohnmobil nach links oder rechts neigt – das sollte es nicht.
Ein weiteres Problem betrifft die Federung, die zu schwach dimensioniert wurde. Als Lösung bot Volkswagen ab 1986 eine verstärkte Federung an, die man bereits optisch erkennen kann.
Neigt der Aufbau des beladenen Wohnmobils leicht nach hinten, so wurden die verstärkten Federn eingebaut. Liegt es hingegen gerade, wurden noch die leichteren Federn verbaut.
Der Aufbau und die Achsen sind genau zu prüfen
In den 1970er und 1980er Jahren war die Rostvorsorge selbstverständlich noch nicht auf hohem Niveau. So sollten unbedingt die Achsen auf Roststellen untersucht werden, da ein Austausch sehr teuer werden kann.
Darüber hinaus sollten auch die Radläufe und Seitenschweller untersucht werden, da es hier gerne zu rosten beginnt. Auch die Türen beginnen gerne zu rosten an, wobei dieses Problem ab 1985 abgeschafft worden ist, da diese ab da verzinkt waren.
Der Aufbau des Alkovenmodells, neigt an den Fenstern gerne zu Undichtigkeiten, wobei hier ein Austausch hilft.
Erfahrungsbericht: Clou 570S – Einstiegswohnmobil auf Basis des VW LT35?
Zum Abschluss wollen wir euch noch einmal ein besonders Schmankerl vorstellen: den Clou 570 S von Niesmann & Bischoff. Die Erfahrungen des Clou 570 S hängen stark vom Baujahr ab, da die Modelle eine unterschiedliche Inneneinrichtung hatten.
Modelle bis 1988 hatten ausschließlich einen Holzboden, der im Alter gerne einmal zu faulen beginnt. In der Zeit zwischen 1988 und 1992 gab es den Clou 570s entweder mit Holz- oder Aluminiumboden.
Dank des letzteren Bodens wurde der 570s deutlich haltbarer und somit sind diese Modelle besonders für Einsteiger interessant. Bei den Motoren sollte man unbedingt auf Modelle mit Iveco- oder Mercedesmotoren setzen, da diese einfach zu warten sind.
Modelle mit den Motoren von Volkswagen hingegen neigen gerne zu Hitzeproblemen, besitzen dafür einen samtweichen Lauf und trumpfen durch einen geringen Verbrauch auf.
Wichtig beim Clou 570s ist das Tankfangband, das unbedingt untersucht werden sollte, da es leicht zu rosten anfängt. Preislich kann man einen Clou 470s bereits für 8.800 Euro kaufen.
ZUSAMMENFASSUNG
Die VW-LT Serie wurde im Laufe ihrer Produktion stetig weiterentwickelt und so gibt es viele unterschiedliche Arten und Varianten. Dadurch besitzen die unterschiedlichen VW LT 35 Modelle Schwachstellen, die in späteren Varianten bereits ausgemerzt sind.
Zu Beginn fielen VW LT-Modelle beispielsweise durch rostende Türen auf, die allerdings im Laufe der Produktion durch verzinkte Varianten ersetzt worden sind. Darüber hinaus wurde auch der Riementrieb geändert.
So wurden die ersten Modelle noch durch Stirnräder angetrieben, während die späteren Varianten auf einen Zahnriemen setzten. Auch die Federung der Alkovenmodelle wurde verstärkt und optimiert.
Wer einen besonders kultivierten Motorenlauf haben möchte, der sollte zu den Common-Rail-Dieselmotoren der zweiten Generation greifen. Diese sind durchzugsstark, verbrauchsarm und besonders robust.
Ihr habt Interesse an einem Clou 570s? Dann schaut euch unbedingt unseren Artikel darüber an.
Titelfoto: VW LT 35 mit seinen Schwachstellen (Quelle: Pinterest)