Eine Markise ist ein idealer Sonnenschutz. Leider kann schnell ein Unwetter mit heftigen Sturmböen aufkommen. Hier stellt sich die Frage:
Wie viel Wind hält eine Wohnmobil-Markise aus? Weil das große Markisentuch wie ein Segel wirkt, ist es bei starken Winden enormen Kräften ausgesetzt. Da reichen bereits Windböen ab einer Windstärke von 5 aus, um die Markise zu beschädigen. Spätestens bei Windstärke 9 und mehr ist für die Markise Schluss mit lustig und sie muss eingefahren werden, auch wenn diese ordentlich abgespannt wurde.
Mehr zu diesem Thema und weitere nützliche Informationen erfährst Du im heutigen Beitrag Wie viel Wind hält eine Wohnmobil Markise aus?
Wie viel Wind hält eine Wohnmobil-Markise aus?
Ich glaube, jeder unerfahrene Camper hat dieses Szenario einer umgeklappten oder eingerissenen Markise bei plötzlich aufkommenden Windböen schon einmal schmerzlich erlebt.
Das würde ich als Anfänger Pech bezeichnen. Aber keine Sorge, das passiert Dir hoffentlich nur einmal und nie wieder. Ich erkläre Dir jetzt, warum Du den Fehler nicht wieder machst.
Weil das große Markisentuch wie ein Segel wirkt, ist es bei starken Winden enormen Kräften ausgesetzt.
Da reichen bereits Windböen ab einer Windstärke von 5 aus, und Schwupps ist die Sackmarkise eingerissen, wenn diese nicht richtig gesichert und abgespannt wird.
Spätestens bei Windstärke 9 und mehr, also richtigen Sturm, ist für die Markise Schluss mit lustig und sie muss eingefahren werden, auch wenn diese ordentlich abgespannt wurde.
Achte auf das CE-Prüfzeichen, denn dieses sagt Dir, dass die Markise mindestens der Windwiderstandsklasse 1 entspricht. Das bedeutet, dass Du die Markise bei Windstärke 4 (Windgeschwindigkeit 27 km/h) bedenkenlos ausgefahren lassen kannst.
Hier eine grobe Übersicht der Windwiderstandsklassen
Windwiderstandsklasse | Windstärke | Wind km/h |
1 | 4 | 20-28 km/h |
2 | 5 | 29-39 km/h |
3 | 6 | 38-49 km/h |
4 | 7 | 50-61 km/h |
5 | 8 | 62-74 km/h |
Die Wohnmobil-Markise gegen starken Wind schützen
Um die Wohnmobil-Markise vor Beschädigungen durch starken Wind zu schützen, musst Du diese bereits beim Aufbau richtig abspannen und befestigen.
Denn das aufgespannte Markisentuch bietet dem aufkommenden Wind eine große Angriffsfläche. Wichtig ist, bei aufkommenden Sturm die Markise rechtzeitig einzufahren oder zu sichern. Ansonsten bleibt Dir nichts anderes übrig, als die Wohnmobil Markise neu zu bespannen.
Wobei die erste Variante schwierig wird. Denn Windböen oder sogar Sturm kommen in der Regel von jetzt auf gleich, wer kann schon so schnell reagieren und die Markise rasch einfahren? Das schafft niemand. Also lieber die Markise vor Wind sichern.
Du kannst die Markise mit folgenden Hilfsmitteln vor Sturmschäden schützen:
- Ankerplatten
- Spannstangen
- Sturmbänder
- Heringe
Achtung: Selbsttragende Wohnmobil-Markisen sind aufgrund der fehlenden Fußstützen besonders gefährdet. Somit hängt das ganze Gewicht der Markise an der Fahrzeugwand.
Hier ist ein Abspannen der Markise nicht möglich und Du solltest darauf achten, dass die Markise mit einem Windsensor ausgestattet ist, damit diese automatisch eingefahren wird.
Merke Dir: Spätestens, wenn das Tuch der Markise laut gegen die Markisenarme schlägt, solltest Du die Markise einfahren. Auch wenn Du das Wohnmobil für längere Zeit nicht benutzt, musst Du die Markise einfahren.
Nicht, dass bei einem aufkommenden Sturm die Markise abreißt und im schlimmsten Fall Dein oder ein fremdes Wohnmobil beschädigt.
Die Sicherung der Wohnmobil-Markise mit einem Sturmband
Das Sturmband ist ein strapazierfähiger breiter Gurt, womit der Markisenkasten in Richtung Boden abgespannt wird. Auf diese Weise wird das Aufwehen der Markise verhindert.
Ein Sturmband wird auch als Tie Down bezeichnet. Verlass Dich aber nicht allzu sehr auf das Sturmband, denn die Bezeichnung ist irreführend. Bei Windstärke 9 hilft dies nicht mehr.
Das Sturmband kannst Du entweder mit einem Adapter in die Kederleiste einziehen oder mit einem S-Haken in der speziell dafür vorgesehenen Öse am Gelenk des Stützfußes eingehängen.
Mit einem Hering befestigt Du das Sturmband am Boden. Hänge dabei zwischen dem Hering und dem Sturmband eine Spiralfeder ein, damit die Zugkräfte bei Windböen abgemildert werden.
Zusätzlich solltest Du das Markisengestänge noch mit einer Spannstange stabilisieren, damit sich das Gestänge bei Sturm nicht verbiegt.
Allerdings ist die Befestigung an der Kederleiste die sicherste Methode.
Weitere Sicherungsmöglichkeiten für Wohnmobil-Markise
Mit Peggy Peg Fix & Go Ankerplatten (rund 17€) kannst du die Markisenstützen fest im Boden verankern.
Peggy Peg ist eine stabile Kunststoffplatte, sie nimmt den Stützenfuß in einer Art Schiene auf. Mit Hilfe von Heringen wird dann die Ankerplatte am Boden fixiert.
Achtung: Manche Campingplätze haben geteerte Stellplätze, sodass eine Befestigung mit Heringen nicht möglich ist.
In diesem Fall benötigst Du als Erweiterung den Markisenfuß Beschwerer Peggy Peg Tube (rund 40€ per 2er Set).
Den Kunststoffschlauch kannst Du mit 10 Liter Wasser füllen und mit dem mitgelieferten Adapter mit der Ankerplatte verbinden.
Bedenke aber, dass die Sicherung mit Peggy Peg Tube bei weitem nicht so sicher ist, wie die Fixierung mit Heringen.
Weil das Markisentuch lose auf den Seitenarmen liegt, kannst Du das Markisentuch mit Klemmen befestigen. Denn bereits bei sehr geringem Wind beginnt das Tuch zu flattern.
Die großen Klemmen umgreifen dabei das Tuch und die Seitenarme und verhindern dadurch das Abheben des Markisen Tuches.
Nur, wenn Du die Wohnmobil-Markise richtig sicherst, kannst Du frei und unabhängig reisen.
Wie pflege ich die Wohnmobil-Markise richtig?
Eine Markise bietet Dir auch bei Regen Schutz. Allerdings musst Du Dir sicher sein, dass in den nächsten Stunden oder über Nacht kein Sturm aufzieht.
Zudem gibt es einen unerwünschten Nebeneffekt, wenn die Markise zu gerade aufgestellt ist, denn hier kann sich Regenwasser im Tuch sammeln und die Markise durchhängen lassen.
Im schlimmsten Fall reißt die Markise oder Du bekommst eine unerwartete morgendliche Dusche.
Die Lösung für dieses Problem: Ziehe die Markise einfach schräg aus, indem Du eine Teleskopstütze etwas kürzer aus fährst. Jetzt kann das Regenwasser besser ablaufen.
Damit die Markise eine lange Lebensdauer hat, ist eine regelmäßige Trocknung extrem wichtig.
Solltest Du gezwungen sein die Markise bei Regen einzufahren, weil ein Sturm aufzieht, ist es wichtig diese bei Sonnenschein wieder auszufashren, damit sie trocknen kann.
Tust Du das nicht, kann sich Schimmel bilden und die Lebensdauer der Markise deutlich verkürzen.
Zusammenfassung
In der Regel sollte eine Wohnmobil-Markise eine Windstärke von 5 aushalten können. Voraussetzung ist ein ordentliches Abspannen und sichern der Markise.
Spätestens bei einer Windstärke von 9 ist es ratsam, die Markise einzufahren, damit sie nicht beschädigt wird.
Achte auf das CE-Prüfzeichen, denn dieses sagt Dir, dass die Markise mindestens der Windwiderstandsklasse 1 entspricht. Das bedeutet, dass Du die Markise bei Windstärke 4 (Windgeschwindigkeit 27 km/h) bedenkenlos ausgefahren lassen kannst.
Ich hoffe der Beitrag Wie viel Wind hält eine Wohnmobil Markise aus? ist interessant für Dich und bedanke mich für Deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Markisen am Wohnmobil können bereits bei Windstärke 5 beschädigt werden! (Quelle: ecpalmeirense)