Wohnmobil Aufbaubatterie Tiefentladen – Camper Spricht!


Als Camper solltest Du wissen, wie Du eine Aufbaubatterie im Wohnmobil pflegen musst, um lange Freude auf Deinen Touren zu haben und keine Katastrophen zu erleben.

Denn die Aufbaubatterie gehört mit zu den wichtigsten Teilen im Wohnmobil, besonders wenn Du autark unterwegs sein möchtest.  

Von ihr hängt der größte Teil der Stromversorgung im Wohnmobil ab. Eine Aufbaubatterie benötigt immer einen gewissen Ladezustand. Sie darf niemals komplett tiefentladen werden.

In unserem Beitrag Wohnmobil Aufbaubatterie tiefenentladen erkläre ich Dir alles Wissenswerte zur Aufbaubatterie.

Was Du über die Aufbaubatterie wissen musst

Alle autarken Wohnmobile benötigen eine passende Batterie. Mit deren Funktion kannst Du Dein Wohnmobil uneingeschränkt nutzen. 

Nur wenn Du eine Aufbaubatterie, die auch als Zweitbatterie bezeichnet wird, in Deinem Wohnmobil hast, kannst Du unbesorgt und komfortabel reisen.

Funktion der Aufbaubatterie im Wohnmobil

Das Herzstück der Elektrik im Wohnmobil ist die Aufbaubatterie. Man kennt sie auch als Bordbatterie. Diese ist in der Regel mit den Ladebooster Victron oder Votronic gekoppelt.

Als zweite Batterie im Wohnmobil versorgt sie den Wohnraum mit Strom. Aufbaubatterien können, wie auch die Starterbatterien, hohe Ströme abgeben und dadurch auch tiefer entladen werden.

Zusammengefasst heißt das: Dass die Batterie mit einem tiefen Zyklus ausgestattet ist. Mit diesem kann sie über viele Stunden Verbraucher im Wohnmobil mit Strom versorgen.

Eine Aufbaubatterie kann dies umsetzen, ohne dass sich dadurch ihre Lebensdauer verkürzt. Somit übernimmt die Aufbaubatterie das Laden Deiner Elektrogeräte im Wohnmobil.

Was muss eine Aufbaubatterie können?

Die Kapazität und die Anforderungen an eine Aufbaubatterie können ganz unterschiedlich sein. Deshalb lass Dich vor einem Kauf gut beraten.

Dabei musst Du zugunsten Deines Stromverbrauchs auf folgende Kriterien achten:

  • Hohe Energiedichte

            Faustregel: Die Wahrscheinlichkeit einer höheren Energiedichte ist größer, je teurer die Batterie ist.

  • Schnelle Aufladungszeiten

            Achte bei der Auswahl darauf, dass sich die Batterie effektiv und schnell auflädt.

  • Langlebigkeit

Die Batterie sollte die richtige Ladung und Kapazität besitzen.

  • Fähigkeit der Tiefenentladung

Diese ist abhängig von Deinem Nutzungsverhalten und der Reisedauer.

Wie weit darf eine Aufbaubatterie tiefen entladen werden?

Deine Aufbaubatterie solltest Du spätestens bei 40 % laden.

Wird aus der Batterie Strom gezogen, soll die Spannung nicht unter 12V absinken. Das ist abhängig von der gezogenen Strommenge.

Bei einer Stromentnahme von circa 5 Ampere dürfen die 12V nicht unterschritten werden, solange die Batterie noch Strom gespeichert hat.

Fällt allerdings die Spannung auf etwa 11,5V ab, ist davon auszugehen, dass die Batterie entladen ist und muss geladen werden.

Was bedeutet Tiefenentladung?

Die Tiefenentladung des Akkus (Batterie) ist der Zustand nach Stromentnahme bis zur nahezu vollständigen Erschöpfung der Kapazität einer Batterie. 

Eine Tiefenentladung kann für den Akku schädlich sein. Deshalb solltest Du eine Tiefenentladung der Batterie vermeiden.

Wenn eine Zelle eines Akkus mit beliebiger Stromstärke so weit entladen wird, dass die Spannung unter die Entladeschlussspannung sinkt, nennt man das Tiefenentladung.

Abhängig vom Batterietyp können durch eine Tiefenentladung unterschiedliche Schädigungen auftreten. 

Bei manchen Akkutypen kann eine einzige Tiefenentladung ausreichen, dass die Batterie zerstört wird. 

Mit dem Unterschreiten der Entladeschlussspannung beginnt die Tiefenentladung des Akkus. 

Warum kommt es zu einer Tiefenentladung?

  • Defektes Ladegerät
  • überalterter Akku
  • Ladegerät passt nicht zum Akku.

Gründe bei der Verwendung der Batterie im Wohnmobil

  • Die elektrische Anlage hat einen Kurzschluss
  • Fahrzeugbeleuchtung wurde angelassen
  • Falschen Akku eingebaut.
  • Betrieb größerer Verbraucher im Stand durch Kühlschrank, Standheizung etc.
  • Starker Frost bei geringer Ladung
  • Zu viele Kurzstreckenfahrten.

Wie erkenne ich eine tiefen entladene Batterie?

Eine Tiefenentladung erkennst Du durch eine Spannungsmessung des Akkus. Wenn, die Spannung der Batterie unter der Entladeschlussspannung fällt, wurde die Batterie tiefen entladen.

Durch Messen der Säuredichte kannst Du bei Blei-Batterien die Tiefenentladung feststellen. Die Säuredichte darf nicht unter 1,1 kg/l liegen. 

Einen tiefen entladenen Blei-Akku mit starker Sulfation und vollständig verbrauchter Schwefelsäure erkennst Du beim Laden daran, dass der anfangs hohe Ladestrom rasant wieder auf niedrige Werte absinkt.

Brandgefährlich wird es, wenn es bei Lithium-Ionen-Akkus zur Tiefenentladung kommt und dadurch beim Laden zu Zellenkurzschlüssen führt.

Denn die Ladeschlussspannung verringert sich durch bereits kurzgeschlossene Zellen und es besteht die Gefahr einer Überladung. 

Vorbeugende Maßnahmen

Je nach Typ müssen Batterien vor Entladung geschützt werden. Dafür gibt es einen Tiefenentladeschutz, der speziell auf den jeweiligen Akkutyp abgestimmt ist.

Durch diesen Schutz wird der Verbraucher automatisch abgeschaltet, wenn die Akkuspannung den eingestellten Grenzwert unterschreitet.

Abhängig vom Akkutyp dürfen sich Akkus nicht mehr als 80 % entladen. Ebendarum verhindert die rechtzeitige Ladung eine Tiefenentladung. 

Batterieanlagen und in Fahrzeugen eingebaute Batterien sind mit einem speziellen elektronischen Lastabwurfrelais ausgestattet.     

Dieses Relais misst die Bordnetzspannung und schaltet den Verbraucher ab, sobald das nötig wird.

Wie kannst Du eine defekte Aufbaubatterie wiederbeleben?

Batterien, die oft oder lange nicht vollständig aufgeladen werden konnten, unterliegen einer sogenannten Sulfation. Diese Batterien können mit einem Batteriepulser wiederbelebt werden. 

Allerdings kann dieser einer verschlissenen Batterie oder einer mit Zellschluss kein neues Leben einhauchen.

Die Regeneration der Batterien

Eine tiefen entladene Bleibatterie solltest Du über einen längeren Zeitraum mit einem kleinen Ladestrom aufladen.

Um eine Mangelladung zu verhindern, muss nach der Vollladung die Batterie mit einer Ausgleichsladung weiter aufgeladen werden.

Dadurch wird in “leichten Fällen” die Sulfatierung der aktiven Masse behoben.

Achtung: Es kann passieren, dass die Ladespannung auf über 3V steigt, aber trotzdem kein Ladestrom fließt. 

Ist der Schaden an den Zellen nicht zu groß wird es während des Ladevorgangs zum Durchbruch des isolierenden Bleisulfats kommen. 

Anschließend fließt ein Ladestrom, dabei sinkt die Ladespannung wieder auf Normalwerte von 2,7V pro Zelle.

Keine Rettung für die Batterie gibt es bei starker Sulfonierung und vollständig verbrauchter Schwefelsäure. Die Batterie ist dann unbrauchbar.

Zusammenfassung

Im Beitrag hast Du jetzt viel über die Aufbaubatterie erfahren. Du weißt, wie sie funktioniert, wann sie tiefen entladen ist und was Du beachten musst, damit Deine Batterie ein langes Leben hat.

Eine gute Pflege der Aufbaubatterie ist also Voraussetzung für die Lebensdauer einer Aufbaubatterie.  

Wichtig ist auch, nicht nur auf den Geldbeutel Rücksicht zu nehmen, weil in diesem Fall billig nicht immer gut ist. Nur so kannst Du unbesorgt autark campen.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag Wohnmobil Aufbaubatterie tiefenentladen die nötigen Informationen geben und bedanke mich für Deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Wohnmobil Aufbaubatterie nach Tiefentladung (Rechte: Canva.com)

Lilly Fee

Lilly hat bis vor 9 Jahren als Physiotherapeut gearbeitet und ist jetzt Frührentner. In dieser Zeit hat sie sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigt. Unter anderem auch mit Camping.

Letzte Beiträge