Wohnmobile haben im Vergleich zum klassischen PKW einen großen Vorteil – man hat seine Ferienwohnung immer dabei.
Somit kann man auch weite Strecken ohne Anstrengungen abdecken und so neue Orte kennenlernen.
Damit das gelingt, besitzen alle moderne Camper Vans (und auch ein paar wenige alte Modelle) einen Dieselmotor.
Im Vergleich zu Benzin, benötigt ein Dieselmotor im Winter mehr Pflege. Daher wollen wir uns einmal die Eigenschaften von Wohnmobil Diesel im Winter anschauen.
Daneben geben wir euch auch praktische Tipps an die Hand. Beispielsweise, ob ihr Winter- und Sommerdiesel mischen könnt.
Sommerdiesel versus Winterdiesel
Starten wollen wir diesen Artikel mit dem Unterschied zwischen Sommer- und Winterdiesel. Dabei vorweg die Faustformel, dass man ab Mitte November nur Winterdiesel tanken sollte.
Tatsächlich bleibt einem auch nichts anderes übrig, denn Tankstellen sind ab diesem Datum verpflichtet nur Winterdiesel anzubieten.
Der Hintergrund ist, dass das Paraffin im Diesel bei tiefen Temperaturen beginnt auszuflocken.
Dadurch können sowohl der Dieselfilter als auch die Düsen verstopfen. Um das zu verhindern, bekommt Winterdiesel diverse Zusätze.
Warum kommen also nicht auch im Sommer die Zusätze in den Kraftstoff? Ganz einfach, die Zusätze hemmen die Kühlwirkung des Diesels.
Im Sommer würde ein Dieselmotor mit Winterdiesel zu heiß werden, während dieser Punkt im Winter vernachlässigt werden kann.
Warum haben sich Dieselmotoren im Campingbereich durchgesetzt?
Dieselmotoren spritzen im Vergleich zu Benzinmotoren anders ein und auch der Druck ist deutlich höher.
Der Dieselmotor ist komplexer als der Benzinmotor (auch Ottomotor genannt), besitzt aber einen höheren Wirkungsgrad.
Erkennbar wird dies bereits am Drehzahlband. Während ein Dieselmotor bereits bei rund 1.500 Umdrehungen gut fahrbar sind, benötigen Ottomotoren knapp doppelt so viele Umdrehungen, um genug Drehmoment bereitzustellen.
Durch den höheren Wirkungsgrad kann der Verbrauch gesenkt werden. Wer mit einem Wohnmobil nach Lappland gefahren ist, wird also einiges sparen.
Übrigens, in diversen Foren wird immer über die Zuverlässigkeit von Motoren gesprochen.
Ob ein Diesel- oder Benzinmotor zuverlässiger ist, liegt immer an der Wartung und dem Streckenprofil.
So kann ein Diesel, der vorrangig Kurzstrecken bewältigen muss, ebenfalls schon früh den Dienst quittieren.
Was ist die „Dieselpest“?
Camper, die ihr Wohnmobil, Kastenwagen oder Alkovenmodell nur sehr selten bewegen, haben bestimmt schon einmal von der „Dieselpest“ gehört.
Dabei handelt es sich um Mikroorganismen, welche sich im Dieselkraftstoff vermehren und dabei Schäden am Tank, den Leitungen und dem Filter verursachen.
Darüber hinaus kann es auch passieren, dass sich das Motoröl zu stark verdünnt und somit die Schmierung aussetzt.
Wer also nach langer Standzeit, seinen Camper wieder bewegen möchte, der sollte sowohl den Diesel als auch das Öl tauschen.
Daneben gibt es allerdings auch noch ein spezielles Dieseladditiv, welches den Befall eindämmt und auch vorbeugend genutzt werden kann.
Diese Mittel kosten rund dreißig Euro und sollten vor dem Abstellen in den Tank gekippt werden.
Kann man Sommer- und Winterdiesel mischen?
Häufig neigt sich der Campingurlaub dem Ende zu und man hat noch einiges an Sommerdiesel im Tank.
Finde Camper kommen jetzt auf die Idee, den Sommerdiesel mit Winterdiesel zu mischen, doch geht das überhaupt?
Wie wir bereits wissen, bestehen die Unterschiede nur in den Zusätzen, welche im Kraftstoff enthalten sind. Der Grundkraftstoff ist bei beiden derselbe.
Daher kann man sagen, dass eine Mischung von Sommer- und Winterdiesel problemlos möglich ist.
Meistens lässt sich das nicht mal vermeiden, denn man bekommt nie zu einhundert Prozent leer.
Dabei ist das nicht nur für den Motor unschädlich, sondern auch für die Wohnmobil Gas- oder Dieselheizung.
Bei einer Gasheizung darf natürlich kein Diesel eingesetzt werden.
Übrigens, früher wurde etwas Benzin in den Dieseltank gemischt, um die Ausflockung zu verhindern. Heutzutage darf man dies nicht mehr machen.
Ein Wohnmobil mit LKW-Diesel betreiben?
Vorab, der Trend geht auch beim Camping zur Photovoltaik. Wer Solar auf dem Wohnmobil im Winter nutzt, kann nur davon profitieren.
An den Tankstellen findet man neben dem PKW-Diesel auch LKW-Diesel. Während Expeditionsfahrzeuge und umgebaute LKW, diesen Kraftstoff tanken können, sieht dies bei den normalen Fahrzeugen anders aus.
Hierzu zählen wir jetzt beispielsweise den Fiat Ducato, den Mercedes-Benz Sprinter oder auch den VW Crafter, sowie viele andere Kastenwagen.
Grundsätzlich werden beide Kraftstoffe aus Erdöl gewonnen und somit gibt es nur bei der Weiterverarbeitung Unterschiede.
LKW-Diesel hat mehr Additive, eine höhere Cetanzahl (schnellere Zündwilligkeit) und auch einen höheren Schwefelgehalt.
Daneben besitzt LKW-Diesel auch noch Farbstoffe. Diese haben eine reine Kontrollfunktion, um die korrekte Besteuerung zu gewährleisten.
PKW-Diesel besitzt dagegen Zusätze, mit denen der hohen Verdichtung moderner Motoren Rechnung getragen wird.
Daneben ist PKW-Diesel auch für hohe Drehzahlen ausgelegt. Wird jetzt ein PKW mit LKW-Diesel betankt, hat dies erstmal keine Auswirkungen.
Eine einmalige Fehlbetankung dürfte der Motor abkönnen und es wird auch nicht zu Schäden führen.
Allerdings merkt man eine geringere Leistung und es könnte auch mal zu Rucklern kommen. Wird der PKW dagegen dauerhaft mit LKW-Diesel betankt, dann kann es zu einem Motorschaden kommen.
Übrigens, der Durchsatz bei einer LKW-Zapfsäule ist deutlich höher. Dadurch kann der Tank schnell überlaufen.
So fahrt ihr auch im Winter sparsam
Zum Abschluss noch ein paar bewährte Tipps, wenn es um sparsames Fahren geht. Zuerst einmal wäre da das frühe Hochschalten.
Wenn ihr also nicht gerade eine Bergpassage bewältigt, dann schaltet relativ früh hoch. Darüber hinaus ist es auch sinnvoll, die Drehmomentkurve herauszufinden.
Dadurch erfahrt ihr, bei welcher Drehzahl euer Wohnmobil im Optimum fährt. An diesem Punkt, ist es nicht nur sehr sparsam, sondern liefert auch noch die beste Motorleistung.
Einige Camper kuppeln beim Bergab-fahren aus. Dies solltet ihr vermeiden, denn dann liefert der Motor immer etwas Kraftstoff.
Besser ist es, den höchsten Gang einzulegen und das Mobil einfach nur rollen zu lassen. In dieser Zeit wirken dann einfach nur die Kräfte der Physik.
Zuletzt noch der Tipp, dass bei langen Stehpassagen, der Motor abgestellt werden sollte.
ZUSAMMENFASSUNG
Wohnmobil Diesel im Winter, da sollte immer Winterdiesel zum Einsatz kommen, denn ansonsten kommt es unschönen Ausflockungen.
Diese Flocken können dann die Düsen und den Dieselfilter verstopfen. Winterdiesel besitzt spezielle Zusätze, welche die Ausflockung verhindern.
Früher wurden auch ein paar Spritzer Benzin in den Tank gelassen und dann mit Diesel aufgefüllt.
Heutzutage sollte man die Praxis unterlassen, denn das halten moderne Motoren nicht mehr aus.
Was ihr beachten müsst, wenn ihr erstmals eine Dieselheizung betreibt, klären wir in diesem Artikel. Darüber hinaus erwarten euch auf CAMPERWELTEN über 1.500 weitere Artikel.
Titelfoto: Winter Diesel für das Wohnmobil (Rechte: Canva)