Das Bett ist eines der wichtigsten Ausstattungsmerkmale im Wohnmobil.
Wenn du auf der Suche nach einem Wohnmobil bist, ist nicht nur die Anzahl der benötigten Schlafplätze entscheidend, sondern auch, welche Bettvariante im Grundriss verbaut ist.
Generell hast du die Wahl zwischen einem Festbett sowie einer Sitzgruppe, die zu einem Bett umgebaut werden kann.
Beides hat seine Vorteile aber auch Nachteile und es hängt von den individuellen Bedürfnissen ab, welche Variante für Camper die bessere ist.
Ob ein Wohnmobil ohne Festbett die bessere Wahl für dich ist oder nicht, erfährst du im folgenden Beitrag.
Wohnmobil welche Betten Variante?
Die Wahl des richtigen Bettes kann für unerfahrene Camper schnell zur Herausforderung werden.
Generell unterscheiden sich die Schlafmöglichkeiten in zwei Hauptkategorien:
- Festbett
- und umbaubares Bett in der Sitzgruppe
Daneben gibt es noch weitere Unterkategorien, welche ich kurz erwähnen aber nicht näher thematisieren werde, da es den Rahmen sprengen würde.
- Längsbett
- Querbett
- Etagenbett
- Einzelbett
- Doppelbett
- Hubbett (auch einzeln absenkbar)
- Alkoven
Wohnmobil ohne Festbett Vorteile
Um Schlaf Probleme im Wohnmobil zu vermeiden, sollte bei der Bettauswahl einiges beachtet werden.
Entscheidest du dich für ein Wohnmobil ohne Festbett, profitierst du von mehreren Vorteilen.
Gerade kleine Wohnmobile haben oft nicht genügend Fläche, um ein separates Bett sowie eine Sitzgelegenheit unterzubringen.
Daher wird eine Sitzecke eingebaut, welche gleichzeitig als Wohnmobil Bett umgebaut werden kann.
Somit kann der Platz für das fehlende Festbett sinnvoller genutzt werden.
Zudem werden bei dieser Variante die vorhandenen Sitzpolster als Matratze benutzt.
Lattenrost und Matratze werden somit nicht benötigt, was dem Wohnmobil zusätzliches Gewicht erspart.
Das Umbauen kann unter Umständen schon mal lästig sein, funktioniert in den meisten Fällen aber sehr schnell und mit wenigen Handgriffen.
Doch was spricht eigentlich gegen ein Wohnmobil ohne Festbett?
Wohnmobil ohne Festbett Nachteile
Nun komme ich zu den Nachteilen, welche auf keinen Fall vernachlässigt werden sollten.
Ein wichtiger Punkt ist das Umbauen. Bevor du abends schlafen kannst, musst du die Sitzecke erst zum Bett umbauen. Andersherum kannst du morgens auch erst Frühstücken, wenn das Bett zur Sitzecke umfunktioniert wurde.
Das Umbauen klappt meistens zum Glück recht schnell mittels Hubbtisch, kann aber gerade an warmen Tagen doch sehr lästig werden. Wir haben unser Bett anfangs immer noch ganz vorbildlich wieder zur Sitzecke umgebaut.
Da wir aber noch eine alte Variante haben, wo der Tisch an der Wohnwagenwand eingehangen wird und auf der anderen Seite auf einem klappbaren Tischbein steht, verloren wir schnell die Lust.
An warmen Tagen haben wir daher nur im Vorzelt gesessen oder draußen gefrühstückt und es irgendwann nur noch als Bett gelassen. Alternativ haben wir auch noch eine weitere Sitzecke im Wohnwagen, die wir nutzen können, wenn unser Sohn nicht dabei ist.
So bleibt eine Sitzecke und ein Doppelbett für uns.
Wer die Möglichkeit hat, draußen oder im Vorzelt am Tisch zu sitzen, der spart sich den Umbau oft den ganzen Urlaub über. Im Winter wird es hier jedoch schon kritisch.
Außerdem musst du die Bettdecken und Kissen tagsüber verstauen. Während sie beim Festbett einfach am Bett bleiben, musst du sie hier im Staukasten oder anderen Schränken aufbewahren.
Den größten Nachteil stellt allerdings der fehlende Komfort dar. Anders als beim Festbett, schläfst du hier nicht auf Lattenrost und Matratzen, sondern auf Staufach, Tisch und Polstern.
Da die Polster aus mehreren Teilen bestehen, können diese nachts stark verrutschen und es entstehen Spalte zwischen den Teilen. Wer im Winter schon mal gecampt hat, der wird sicher wissen, was da für eine unangenehme Kälte herauskommen kann.
Um das Verrutschen zu verhindern, sollte also eine Antirutschmatte (runde 25 Euro) unter die Polster gelegt werden. Hier eignet sich beispielsweise eine Teppichunterlage gut.
Auch eine Decke oder ein Topper über den Polstern kann für mehr Schlafkomfort und Hygiene sorgen, schließlich schwitzen wir ja auch nachts. Eine zusätzliche Decke kann verhindern, dass alles in die Polster gelangt. Bedeutet aber natürlich auch wieder mehr Gepäck im Wohnmobil.
Wer also regelmäßig morgens mit Rückenschmerzen aufwacht, der sollte sich wenigstens eine passende Wohnmobil Matratze zuschneiden lassen, welche sich im Idealfall tagsüber zusammenrollen lässt.
Platztechnisch wird es in den meisten Fällen dennoch schwierig, da die Matratze auch zusammengerollt viel Platz in Anspruch nimmt und irgendwo deponiert werden muss.
Für wen eignet sich ein Wohnmobil ohne Festbett?
Nachdem du nun die Vorteile als auch Nachteile kennst, kannst du besser einschätzen, welche Variante besser für dich ist. Dennoch möchte ich kurz zusammenfassen, unter welcher Voraussetzung ein Festbett sinnvoll ist.
- Du bist bereit, das Bett regelmäßig umzubauen
- du kannst alternativ draußen oder im Vorzelt frühstücken
- Schlafkomfort ist dir nicht so wichtig
- Mittagsschläfchen sind eher selten
- Stauraum für Decken und Kissen ist vorhanden
- es sind 2 Sitzecken im Wohnmobil vorhanden
Generell solltest du dir im Klaren darüber sein, dass es nicht möglich ist, an der Sitzecke zu sitzen und Fern zu sehen, während dein Partner ein Mittagsschläfchen im Bett macht, außer es ist ein zusätzliches Festbett oder eine weitere Rundecke vorhanden.
Ein Wohnwagen mit zwei umfunktionierbaren Sitzecken ist für Paare eine gute Alternative. So kann die Heck Sitzecke als Bett verbleiben, während die Bug Sitzecke als solche verbleibt. Natürlich geht es auch andersherum.
Du suchst ein kleines Wohnmobil ohne Bad? Dann findest du in diesem Beitrag Hilfe.
Fazit
Vergleichst du die Anzahl der Vorteile mit der Anzahl der Nachteile, wirst du schnell feststellen, dass die Nachteile bei einem Wohnmobil ohne Festbett überwiegen.
Dennoch gibt es einige Camper, für die diese Variante die beste Lösung ist. Gerade in kleinen Wohnmobilen wird der Wohnraum sinnvoller genutzt, da Sitzecke und Schlafplatz in einem sind.
Kurz gesagt, bedeutet ein Wohnmobil ohne Festbett mehr Funktionalität aber weniger Komfort. Und anhand dieser beiden Substantive kannst du schnell festmachen, welche Variante besser für dich ist.
Du legst Wert auf Komfort = Wohnmobil mit Festbett
Du legst Wert auf Funktionalität = Wohnmobil ohne Festbett.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir bei deiner Entscheidung helfen.
Titelfoto: Wohnmobil “Chausson Welcome 630” OHNE Festbett (Rechte: practicalmotorhome.com)