Wohnmobil Solarpanel Reinigen (was Camper NICHT…)


Solaranlagen gelten als regenerative Energiequelle, da Sonnenenergie in nachhaltiger Strom umgewandelt wird.

Aus heutiger Sicht kann man die Entwicklung von Solarpanels somit als Meilenstein in der Menschheitsgeschichte auffassen.

Dabei werden diese mittlerweile nicht mehr nur auf Hausdächern, sondern auch auf Wohnmobilen montiert.

Allerdings müssen diese gerade in solchen Umgebungen häufig gereinigt werden. Somit wollen wir uns in diesem Artikel einmal damit beschäftigen, wie man ein Solarpanel von Wohnmobilen reinigt.

Ein kleiner Spoiler vorab: Scheibenreiniger sind definitiv zu vermeiden. Wie der Reinigungseffekt lange anhält, schauen wir uns ebenfalls an.

Dementsprechend wünschen wir euch jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen mit diesem Artikel auf CAMPERWELTEN.

Solarpanel des Wohnmobils reinigen: So wird’s gemacht

Doch zuerst einmal schauen wir uns an, wie man ein Solarpanel am Wohnmobil richtig reinigt.

Dazu müsst ihr zuerst einmal raus aufs Dach – eine Heckleiter am Wohnmobil ist für eine solche Reinigung empfehlenswert.

Darüber hinaus solltet ihr euch einen großen Eimer besorgen sowie eine weiche Bürste. Den Eimer füllt ihr jetzt mit lauwarmen Wasser und einem neutralen Reiniger.

Um was es sich bei diesen neutralen Reinigern genau handelt, wollen wir später noch einmal erläutern.

Weiterhin benötigt ihr noch einen weichen und fusselfreien Lappen. Seid ihr oben angelangt, kehrt ihr mit der weichen Bürste zuerst einmal die groben Rückstände ab.

Danach schäumt ihr jedes Panel ordentlich mit dem Reiniger ein und wischt noch einmal nass darüber, bis alle Rückstände beseitigt sind.

Schließlich ist alles trocken zu wischen und mit einem Versiegelungsspray (um die 17 Euro) abzurunden.

Sobald ihr mit der eigentlichen aber durch seid, empfiehlt es sich auch noch Kontaktstellen sowie den Kleber zu überprüfen – doch auch hierzu später mehr.

Welches Sikaflex sich zum Verkleben von Solarpanels am besten eignen, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.

Der Aufbau eines mobilen Solarpanels

Jetzt schauen wir uns einmal an, wie Solarpanels für Wohnmobile und Wohnwagen aussehen und welchen Unterschied es im Vergleich zu “Solarpanels für Häuser” gibt.

Zuerst einmal sind Solarpanels für Häuser deutlich massiver und schwerer. So liegen die eigentlichen Zellen unter einer dicken Schicht Glas, welche die Zellen vor Beschädigungen schützt.

Als mobile Variante wären diese Vertreter gänzlich ungeeignet und somit mussten sich Hersteller eine leichtere Methode einfallen lassen.

Für Campingbusse, Wohnmobile sowie jede andere Art von Freizeitfahrzeugen gibt es verklebbare Module in Laminat-Bauweise.

Dabei befindet sich die Solarzelle nicht unter einer dicken Schicht Glas, sondern unter einer dünnen Schicht Kunststoff.

Dies ist auch der Hauptgrund, warum man keinen Glasreiniger nehmen sollte. Der Glasreiniger besitzt Alkohol sowie andere scharfe Säuren, die den Kunststoff angreifen.

Dementsprechend kann es dazu kommen, dass das Modul stark beschädigt wird und kaum noch Leistung erbringt.

Im Endeffekt ist ein teurer Austausch notwendig. Welchen Reiniger man nehmen sollte, erfahrt ihr in einem späteren Abschnitt.

Optional: Spezialmittel für Solarzellen

Eine Versiegelung bietet sehr viele Vorteile und selbstverständlich gibt es diese nicht nur für Glas, sondern auch für die mit Kunststoff beschlagenen Solarzellen des Wohnmobils.

Ein solches Mittel macht sich den Lotuseffekt zunutze, indem es in die Poren des Kunststoffes eindringt und somit die Oberfläche nochmals glatter macht.

Wasser kann sich dadurch nicht festhalten und wenn es regnet, wird Staub und Schmutz ebenfalls mit abgespült.

Lockerer Staub wird zudem während der Fahrt herunter gepustet. Dadurch müsst ihr das Solarpanel deutlich seltener reinigen.

Möglich wird dies unter anderem durch den gezielten Einsatz von Alkohol. Dementsprechend solltet ihr vor dem Auftragen einen Gesichtsschutz aufziehen. 

Wie viel Watt eine Kühlbox per Solar benötigt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel auf CAMPERWELTEN. Schaut doch einmal rein.

Nach der Reinigung: Unbedingt die Klebeflächen überprüfen

Seid ihr mit der Reinigung fertig, ist es so wichtig, die Klebeflächen des Moduls zu prüfen. So kann es tatsächlich mit der Zeit zum Ablösen des Klebers kommen und es wäre sehr schade, wenn ihr während der Fahrt ein Panel verliert.

Noch schlimmer ist es natürlich, wenn dieses nur noch lose drauf sitzt und die Verkabelung abreißt. 

Außerdem, wenn ihr eh schon einmal auf dem Wohnmobildach steht, ist es ein Leichtes, die Flächen zu überprüfen.

Prüft zuerst einmal augenscheinlich, ob sich etwas vom Kleber gelöst hat. Ist dies nicht der Fall, so könnt ihr auch einmal leicht an dem Modul rütteln und schauen, ob sich etwas bewegt.

Tipp: Die Verkabelung und die Stecker gelten als wartungsfrei. Es empfiehlt sich allerdings zu überprüfen, ob die Stecker noch richtig fest in der Halterung sitzen. 

Erklärung: das sind Neutralreiniger

Jetzt wollen wir doch mal darauf eingehen, was Neutralreiniger eigentlich sind. Normalerweise sind Reiniger entweder sauer oder basisch.

  • saurer Reiniger: Glasreiniger

  • basischer Reiniger: Natursteinreiniger

Bei einem basischen Reiniger hingegen handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein pH-neutrales Reinigungsmittel.

Solche Mittel haben den Vorteil, dass sie hautneutral sind, die Umwelt nicht angreifen und mehrere Verwendungszwecke besitzen.

So eignen sich solche Mittelchen nicht nur zur Reinigung von Solarmodulen, sondern können auch in die Wäsche gegeben werden.

Prominentester Neutralreiniger ist Kernseife (und wird heutzutage mit Palmöl hergestellt). 

Ob ihr bei einem Wohnmobil das Dachfenster vergrößern könnt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.

Wie oft sollte man die Module reinigen?

Zum Abschluss befassen wir uns noch einmal damit, wie oft man eigentlich solche Module reinigen sollte.

Zwar sagen viele Hersteller, dass ihre Module wartungsfrei sind, allerdings wird jeder Camper mit der Zeit feststellen, dass die Leistung nachlässt.

Sobald die Leistung nur noch 90 Prozent beträgt, sollte man eine Reinigung in Erwägung ziehen. Im Schnitt ist es nach etwa zwei Jahren soweit.

Wer natürlich häufig in sandigen Gebieten unterwegs ist, so kann eine Reinigung beispielsweise auch schon nach nur sechs Monaten erstmals anstehen.

Im besten Falle achtet ihr also immer auf die Leistung und sobald diese stark nachgelassen hat, solltet ihr die Module schonend säubern.

ZUSAMMENFASSUNG

In unserem heutigen Artikel ging es um die schonende Reinigung von Wohnmobil Solarpanels

Wir haben dabei nicht nur aufgeklärt, dass man stets zu einem neutralen Reiniger greifen sollte, sondern auch, dass die Reinigung durch eine Versiegelung hinausgezögert werden kann.

Weiterhin haben wir den Ablauf der Reinigung erläutert. Dabei ist festzustellen, dass die Reinigung mit einer weichen Bürste sowie einem trockenen Tuch durchzuführen ist.

Hartes Schrubben durch einen Schwamm würde nur Kratzer erzeugen. Dies hat unweigerlich eine Zerstörung des Moduls zufolge.

Wollt ihr euren Wohnwagen mit Solar beheizen, so schaut euch unbedingt den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN an.

Titelfoto: Solarpanel am Wohnmobil reinigen (Rechte: Canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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