Wohnmobil Wasserversorgung Im Winter (CAMPER gibt Tipps)


Die Wasserversorgung ist nicht nur in Häusern wichtig, sondern auch in Wohnmobilen und Wohnwagen.

In den Sommermonaten bedarf es keiner großen Vorbereitung. Anders sieht es im Winter aus, wo es sogar zu schweren Schäden kommen kann.

Daher wollen wir im folgenden Artikel die Wasserversorgung von Wohnmobilen im Winter einmal anschauen und aufzeigen, welche Maßnahmen möglich sind.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Frostschutzmittel für die Wasseranlage

Wird das Wohnmobil oder auch der Wohnwagen im Winter abgestellt, so macht man sich als Camper Sorgen, wenn es um die Wasserversorgung geht.

Häufig hat man das Horrorszenario eines gefluteten Campers vor Augen. Das muss allerdings nicht sein, denn mit Frostschutzmittel kann dem Effekt entgegengewirkt werden.

Vorsichtshalber möchten wir darauf hinweisen, dass das Frostschutzmittel nicht für Camping bei Kälte gedacht ist, sondern nur für die Überwinterung.

Der Frostschutz ist wie auch beim Auto immer als Konzentrat erhältlich, sodass ihr die benötigte Menge durch drei teilen müsst.

Hat beispielsweise euer Wassertank ein Volumen von 120 Litern, dann benötigt ihr 40 Liter Frostschutzmittel.

Zuerst einmal müsst ihr den Wassertank komplett leeren und dann entsprechend der obigen Anleitung den Tank zu füllen.

Ist der Tank voll, dreht ihr alle Hähne auf und sorgt so dafür, dass sich das Mittel auch in den Leitungen und dem Duschkopf verteilen kann.

Übrigens, ein Gebinde mit fünf Litern gibt es für rund fünfundzwanzig Euro.

Diese Vor- und Nachteile haben Frostschutzmittel

Frostschutzmittel kann also durchaus eine gute Wahl darstellen, wenn das Gefährt überwintern soll.

Der wohl größte Vorteil liegt in der einfachen Anwendung. Einfach einmal kurz den Tank leeren, Mittel mischen und dann in den Wassertank schütten.

Danach nur die Hähne öffnen und das war es. Somit ist die Durchführung sehr einfach und auch schnell erledigt.

Darüber hinaus benötigt ihr auch kein spezielles Werkzeug oder sonstige Vorrichtungen. Ein Nachteil ist allerdings, dass Siphons nicht betroffen sind.

Diese haben keine Pumpe und müssen daher entweder entleert oder manuell gefüllt werden.

Truma-Heizungen und der Frostschutz

Frostschutzmittel kommt in vielen Bereichen zum Einsatz, ob wie hier dargestellt in Wassertanks, oder auch als Kühlerfrostschutz bei Wohnmobilen oder PKW.

Hat euer Wohnmobil eine Gas- oder Dieselheizung von Truma, so solltet ihr kein Frostschutzmittel verwenden.

Tatsächlich rät der Hersteller davon ab, denn unter Umständen kann das Frostschutzmittel Korrosion verursachen.

Truma empfiehlt stattdessen, dass die Wasseranlage komplett entleert wird. Darüber hinaus gibt es noch den Frostwächter, der im Falle von Truma rein mechanisch funktioniert.

Ebenso kann auch das Magnetventil undicht werden, wodurch ein kompletter Austausch nötig wird.

Sind beheizte Trinkwasserschläuche und eine Tankheizung eine Alternative?

Viele Wohnmobile, die im Winter genutzt werden, können selbstverständlich kein Frostschutzmittel verwenden, denn dies wäre nicht förderlich.

In der Regel reicht es aus, dass das Wohnmobil oder der Wohnwagen beheizt wird, denn die Leitungen liegen im Innenraum.

Somit reicht die Wärme aus, damit das Wasser flüssig bleibt. Anders sieht es aber beim Tank aus, der beispielsweise auch im Radhaus sitzen kann.

Dies ist besonders bei kleinen Campingbussen oder umgebaute Kastenwagen der Fall. Dieser Tank kann natürlich immer noch einfrieren und daher Folgeschäden verursachen.

Die beheizten Schläuche sind speziell für den Außenbereich gedacht und sind mit einem Heizdraht umwickelt.

Wird der Schlauch mit einer Stromquelle verbunden, so heizt sich dieser aus und kann dann auch Temperaturen von minus dreißig Grad Celsius aushalten.

Wer im Winter campt und nur eine unzureichende Dämmung besitzt, sollte diesen Schläuchen eine Chance geben.

Preislich sind diese allerdings nicht sonderlich günstig und so muss man mit Preisen um die zwanzig Euro pro Meter rechnen.

Bei einem Heiztank, handelt es sich genau genommen um eine Folie, mit der der Tank umwickelt wird.

In diesem befindet sich dann auch noch ein Heizdraht. Durch diese Kombination wird das Wasser im Tank flüssig gehalten.

Diese Folie wird einfach an den Tank geklebt und kann dann schon verwendet werden. In diesem Fall muss unbedingt auf einen sicheren Halt geachtet werden.

Günstig sind die Folien allerdings nicht und liegen bei rund einhundert Euro. Vor allem bei Umbauten, die den Tank im Radkasten haben, ist diese Folie aber ihr Geld wert.

Überwinterung Tipp 1: Ein Frostwächter hat viele Vorteile

Eingangs erwähnt hatten wir bereits den Frostwächter. Dabei handelt es sich um ein Produkt mit mehreren Ventilen, welches bei Unterschreiten einer bestimmten Temperatur den Wasserboiler und Wassertank öffnet.

Somit wird dann das Wasser abgelassen und es werden Schäden an Leitungen und auch dem Tank vermieden.

Truma selbst hat dazu rein mechanische Frostwächter im Angebot. Bei anderen Herstellern gibt es aber auch noch elektrische Systeme.

Diese haben aber den Nachteil, dass ständig Strom vorhanden sein muss. Ist dies nicht der Fall, so fallen diese Systeme raus.

Überwinterung Tipp 2: Leitungen und Tank entleeren

Wer sein Wohnmobil im Winter draußen stehen lassen muss, der sollte sich auf die altbewährte Methode verlassen und das Wasser ablassen.

Dazu wird zuerst das Wasser aus dem Tank gelassen. Im Anschluss daran werden die Wasserhähne und auch der Duschkopf aufgedreht.

In der Folge fließt auch das Wasser aus den Leitungen ab. Damit werden Frostschäden in den Leitungen vermieden.

Sobald kein Wasser mehr aus den Hähnen kommt, können diese wieder abgedreht werden.

Jetzt ist der Abwassertank dran. Auch in diesem Fall wird zuerst der Tank geleert (den Schieber unbedingt offen lassen).

Danach ist es wichtig, den Siphon abzuschrauben und das dortige Brauchwasser zu entfernen.

Vor dem Überwintern könnte man jetzt noch rein theoretisch den Tank und die Leitungen säubern.

Somit ist das Wohnmobil optimal geschützt.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Wasserversorgung eines Wohnmobils im Winter muss besonders geschützt werden, denn ansonsten lassen sich Frostschäden nicht vermeiden.

Für den Betrieb im Winter eignen sich sowohl Heizschläuche als auch eine Heizfolie für den Frisch- und Brauchwassertank.

Diese sind zwar nicht ganz günstig, schützen die Technik aber zuverlässig. Soll das Wohnmobil hingegen überwintern, dann gibt es andere Maßnahmen.

Dann könnte Frostschutzmittel sinnvoll sein. Dieses Mittel kann zuverlässig auch bei Temperaturen von minus dreißig Grad Celsius eingesetzt werden.

Selbstverständlich dürft ihr das Wasser nicht mehr trinken (giftig!). Für die Sommertour müsst ihr das Mittel also erst ablassen und im besten Fall auffangen.

Wie ihr Wasserleitungen winterfest macht, zeigen wir euch im folgenden Ratgeber. Darüber hinaus findet ihr auf CAMPERWELTEN über 1.500 weitere Artikel rund um das liebe Campinghobby.

Titelfoto: Wohnmobil Wasserversorgung im Winter (Rechte: Canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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