Camping mit einem Allradmodell sorgt für viele Glücksgefühle, denn es können Orte besucht werden, die mit einem klassischen Modell nicht erreicht werden können.
Den größten Vorteil spielen die Fahrzeuge allerdings im Winter aus, wenn die Fahrbahn rau ist.
Im folgenden Artikel wollen wir daher auf die Vorzüge eines Allrad Wohnmobils im Winter eingehen. Darüber hinaus gibt es noch einige wertvolle Tipps an die Hand und natürlich wollen wir euch ein, unserer Meinung nach sehr gutes Fahrzeug, näher vorstellen.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Vor- und Nachteile eines Allrad-Campers
Vorderrad-, Hinterrad- oder Allradantrieb, alle diese Antriebsarten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. So sind Modelle mit Hinterradantrieb besonders wendig, da sich die Vorderräder stärker einschlagen lassen.
Dagegen haben Modelle mit Vorderradantrieb eine höhere Radleistung (das ist die PS-Zahl, die am Rad umgesetzt wird) und ist grundsätzlich weniger komplex. Es kommt allerdings häufig vor, dass der Reifenabrieb bei diesen Modellen besonders hoch ist.
Bei Allradantrieb wird die Kraft an alle vier Räder geleitet, wodurch eine deutlich bessere Traktion gegeben ist.
Somit können diese Fahrzeuge aus dem Stand heraus schneller beschleunigen und bei unwegsamen Gelände steht immer noch Traktion zur Verfügung, wo die anderen Antriebsarten versagen.
Nachteile sind allerdings der komplexe Aufbau (vor allem bei Wohnmobilen, die eine mitlenkende Hinterachse besitzen), der höhere Kraftstoffverbrauch und der höhere Wartungsaufwand.
Permanent oder zuschaltbarer Allradantrieb?
Nachdem die Sache mit dem Allradantrieb geklärt ist, kommen wir zu den Unterschieden. So gibt es die 4×4 teilintegrierten Camper sowohl mit permanenten oder zuschaltbaren Allradantrieb.
Wie der Name bereits vermuten lässt, werden alle vier Räder bei der permanenten immer angesteuert – ganz egal, ob diese gebraucht werden oder eben nicht.
Dadurch steht natürlich immer eine gute Traktion zur Verfügung, allerdings eben auch dann, wenn man diesen nicht benötigt.
Die zusätzlich abgerufene Kraft will natürlich auch unterhalten werden und somit ist der Verbrauch grundsätzlich höher als bei zuschaltbaren Variante. Und damit kommen wir zur zweiten Variante.
Viele Ingenieure haben sich mit diesem Nachteil beschäftigt und die zuschaltbare Variante entwickelt. Dabei werden nur dann alle vier Räder angesteuert, wenn ein Hebel oder Knopf gedrückt wird.
Dabei rastet das Differenzial ein und die Kraft wird an alle vier Räder verteilt. Ist der Antrieb stattdessen ausgeschaltet, so handelt laufen die Räder wie bei einem Frontantrieb mit und nur das zusätzliche Gewicht, erinnert daran, dass es sich um eine 4×4 Variante handelt.
Diese Ausrüstung solltet ihr unbedingt dabei haben
Soviel zur Technik, wer aber zu einem Ausflug im Winter starten möchte, der braucht natürlich auch die richtige Ausrüstung, die vor allem dann wichtig ist, wenn man ein paar Tage autark leben will.
Zur Packliste sollten daher die folgenden Utensilien gehören:
- Großer Gas- und Kraftstoffverbrauch
- Aufgeladene Bordbatterie (evtl. sogar eine Ersatzbatterie)
- Frostschutzmittel
- Frostsicheres Stromkabel
- Thermomatten und warme Decken
Wenn ihr ein paar Tage unterwegs seid und auch mal wild campt, so benötigt ihr unbedingt genug Gas (beziehungsweise das Äquivalent dazu, mit dem ihr heizt). Achtet ebenfalls darauf, dass die Bordbatterie gut aufgeladen ist, um alle Geräte mit Strom zu versorgen.
Der Motor darf natürlich unter keinen Umständen einfrieren und daher ist der Frostschutzstand zu prüfen und wenn nötig aufzufüllen.
Das Anschlusskabel zur Stromversorgung sollte ebenfalls vor Frost geschützt sein.
Selbstverständlich dürfen im Inneren warme Decken, Thermomatten und passende Thermobecher nicht fehlen. Übrigens sollte auch ein Föhn dabei sein, denn mit diesen lassen sich unter Umständen zugefrorene Leitungen erwärmen.
Tipp: Heizen ist im Winter elementar
Wärme ist im Winter elementar und daran darf unter keinen Umständen gespart werden. Das Wohnmobil im Winter zu heizen, hat dabei mehrere Gründe.
Zum einen wird natürlich der Innenraum schön warm, sodass man es sich im Bett gemütlich machen kann. Daneben ist die Wärme auch wichtig, damit die Trinkwasserleitungen frei bleiben (wodurch weitere Schäden und etwaige Unannehmlichkeiten vermieden werden).
Auch Tanks bleiben so auf Dauer warm und können ihren Dienst verrichten. Ähnliches gilt für die Scheiben, beziehungsweise den Dichtungen, denn diese halten so länger (vor Fahrtantritt empfiehlt sich der Einsatz eines Gummipflegestifts).
Erfahrungen mit einem Allradcamper im Winter
Wie fährt sich ein Allradcamper im Winter überhaupt? Dazu haben wir einige Erfahrungen gesammelt.
Mutige Campingfreunden können mit einem Allradler sogar zum Polarkreis fahren – das will schon was heißen. Besonders gelobt wird die gute Traktion und einige Camper berichten davon, selbst bei bedeckten Straßen mit hohem Schnellfall gut vorwärts zu kommen.
Darüber hinaus macht die Technik moderner Varianten keine Probleme mehr und funktioniert auch bei niedrigen Temperaturen.
Rechnen muss man allerdings mit einem höheren Kraftstoffverbrauch, was dem Antrieb und den Witterungseinflüssen geschuldet ist (zähflüssiges Öl und bedeckte Fahrbahn).
Auch bei unwegsamen Gelände steht im Grunde immer genug Kraft zur Verfügung und in der Regel wurde sich nie festgefahren. Wer also im Winter campen will, sollte zu einem 4×4 Camper greifen.
Vorgestellt: Der Hymer MLT 580 4×4
Zum Abschluss wollen wir noch einmal das Hymer MLT 580 4×4 Wohnmobil vorstellen. Dieser besitzt ein Chassis mit einem beheizten Unterbau, wodurch Tank, Leitungen und der Innenraum zuverlässig erwärmt werden.
Auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter ist der Camper schmal genug, um auch die schmalsten Bergpassagen zu nehmen. Im Innenraum gibt es hellen Holzdekor und helle Stoffbezüge, sodass dieser größer wirkt, als er eigentlich ist – sehr angenehm.
Küche und Bad bieten alles, was das Herz begehrt. Ein Highlight sind allerdings die Schlafplätze, die nicht nur gemütlich sind, sondern auch diverse Anschlussmöglichkeiten bieten.
Camping bei Kälte war noch nie so schön!
Technische Daten – Hymer MLT 580 4×4
- Gesamtlänge: 674 cm
- Gesamtbreite: 222 cm
- Gesamthöhe: 292 cm
- zGG: 3.500 kg
- Zuladung: 592 kg
- Schlafplätze: 2 bis 3
- Preis: ab 100.600 Euro
ZUSAMMENFASSUNG
Solltet ihr ein passendes Allrad Wohnmobil für den Winter suchen, dann sei euch der Hymer MLT 580 4×4 ans Herz gelegt. Der Camper ist sehr gut verarbeitet und bietet viele Annehmlichkeiten, die einem das Leben erleichtern.
Darüber hinaus lohnt es sich auf Modelle mit einem zuschaltbaren Antrieb zu setzen, denn so könnt ihr Kraftstoff sparen, wenn dieser nicht benötigt wird. Selbstverständlich dürfen für das Wintercamping bestimmte Utensilien wie Thermodecken, volle Gasflaschen und im besten Fall auch noch eine Ersatzbatterie nicht fehlen.
Dann steht dem Camping im Winter nichts mehr im Wege. Wenn ihr auf der Suche nach sechs kleinen Wohnmobilen mit Allrad seid, so solltet ihr den folgenden Beitrag nicht verpassen – schaut doch einmal rein.
Titelfoto: Allrad Wohnmobil im Winter (Rechte: Winnebago.com)