Wohnwagen Hubbett Selber Bauen – Lohnt Sich Das?


Hubbetten kennen wir meist nur von Campervans oder Wohnmobilen. Doch ist das Konzept eines Bettes, welches tagsüber bequem unter der Decke des Wohnraums verstaut werden kann, auch für Wohnwagen interessant.

Da es kaum Hersteller gibt, die ihre Caravans serienmäßig mit entsprechenden Lösungen ausstatten (eine der wenigen Ausnahmen sind die Bürstner Wohnwagen mit Hubbett), will ich dir hier einmal einen Überblick geben, wie du für deinen Wohnwagen ein Hubbett selber bauen kannst.

Doch zunächst wollen wir uns mit der Frage beschäftigen: Lohnt sich das überhaupt?

Wann ist ein Hubbett im Wohnwagen sinnvoll?

Wenn du dich damit beschäftigst, ein Hubbett in deinen Wohnwagen zu bauen, solltest du dir zuvor die Alternativen anschauen.

Zusätzliche Schlafplätze könntest du nämlich auch anderweitig schaffen, etwa durch das Zugfahrzeug (zum Beispiel in Form eines Campervans oder Kastenwagens) oder durch die Nutzung von Zelten.

Du solltest bedenken, dass du in jedem Fall einen Teil der Stehhöhe deines Caravans einbüßen wirst. Denn auch wenn das Hubbett ganz nach oben gefahren ist, hat es dennoch eine gewisse Eigenhöhe und nimmt damit Raum nach oben.

Es stellt sich auch die Frage, wo ein guter Platz für ein solches Bett ist. Gewöhnlich können Hubbetten gut über der Sitzgruppe platziert werden.

Doch dient die Dinette selbst oft als Schlafplatz, was es schwierig macht, die richtige Höhe für das darüber befindliche Hubbett zu finden.

Ob der Einbau eines Hubbetts in deinen Wohnwagen sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Du solltest dir den Umbau aber gut überlegen, ihn planen und den gewünschten Ort gut ausmessen.

Elektrisch oder manuell?

Ein weiterer Aspekt, den du dir überlegen solltest, findet sich in der Hubmechanik. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du dein Bett nach oben befördern kannst.

Eine Option wäre, einen Teil der Liegefläche an der Decke aufzuhängen, sodass das Bett nach oben geklappt werden kann, wenn es nicht benötigt wird. Diese Lösung findet in Wohnmobilen häufig Anwendung, wobei die Betten dann meist über dem Fahrerhaus positioniert sind.

Solltest du dein Bett an die Decke deines Caravans hängen wollen, dann prüfe zunächst, welche Last die Decke tragen kann. Informationen darüber bekommst du direkt beim Hersteller.

Prüfe also zunächst die Belastung eines Wohnwagen Hubbett.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Bett an Schienen auf und ab fahren zu lassen. Diese Schienen müssten dann auch mit der Fahrzeugwand verbaut werden, damit sie stabil stehen.

Die Hubmechanik kann dann elektrisch mittels eines Motors oder manuell durch eine Kurbel oder einen Flaschenzug realisiert werden.

Die einfache Lösung

Die möglicherweise komfortabelste Lösung ist der Einbau eines fertigen Hubbetts. Der italienische Hersteller Project 2000 bietet eine solche Komplettlösung.

Neben dem Hubbett führt Project 2000 auch Klappbetten im Sortiment.

Für eine komplette Hubbett-Installation benötigst du die elektrische Höhenverstellung. Kostenpunkt beträgt hier etwa 1.200 Euro. 

Zusätzlich brauchst du einen passenden Bettrahmen, den du zum Beispiel über die Dinette positionieren kannst. Dieser kostet nochmal ca. 800 Euro.

Das Montage-Kit mit den entsprechenden Schrauben, Haken und Ösen schlägt noch einmal mit ca. 120 Euro zu Buche.

Mit dem Hubbett von Project 2000 bist du also schnell bei Kosten von über 2.000 Euro. Wenn du die Montage noch extern durchführen lässt, kommen zahlst du dafür nochmal extra.

Zwar hast du hier eine schnelle und funktionierende Lösung, allerdings hat diese auch ihren Preis.

Zusätzlich kann es sein, dass die Bettrahmen nicht in dein Modell passen, weil deine Inneneinrichtung etwas ausgefallener ist.

Dann bleibt dir nur noch der Bettenbau in DIY.

Hubbett selber bauen

Den Bau des Bettes beginnst du am besten mit dem Bettrahmen. Für die Liegefläche solltest du mindestens 80 cm Breite und 190 cm pro Person einplanen.

Bei einem Doppelbett würde das bedeuten, dass die Liegefläche mindestens 160 x 190 cm betragen sollte. Gehörst du zu den Menschen mit einer Körpergröße über 190 cm, sollte dein Bett auch entsprechend länger sein.

Um Gewicht zu sparen, bietet sich Aluminium als Material für den Rahmen an. Das Metall ist leicht und gleichzeitig sehr robust.

Du benötigst also jeweils zwei Aluminiumträger für die Länge und Breite des Bettes. Diese Träger kannst du dir im Baumarkt oder bei einem entsprechenden Baustoffhandel in der passenden Länge zurechtsägen lassen.

Zusätzlich benötigst du Winkel, Schrauben und Muttern, um die Träger miteinander zu verbinden.

Um die Liegefläche zu realisieren, verwende entweder einen Roll-Lattenrost oder verniete die einzelnen Streben direkt mit dem Bettrahmen.

Falls du dich für einen Rolllattenrost entscheidest, solltest du eine weitere Leiste unter die Alu-Träger anbringen. Diese sollten etwas vorstehen, damit der Lattenrost darauf aufliegen kann.

Zum Schluss musst du das Gerüst, auf dem das Bett stehen soll, einpassen.

Hierbei hast du wieder mehrere Möglichkeiten. Du kannst das Bett einerseits als Klappbett fest an der Wohnwagenwand verbauen.

Hierfür solltest du Schienen in der Innenwand verschrauben. Auf diesen Schienen liegt der Bettrahmen später auf.

An einem Ende fixierst du den Rahmen mit Scharnieren, sodass du das Bett hoch- und runterklappen kannst. 

Damit das Bett im hochgeklappten Zustand hält, befestigst du einen Haken in der Decke und eine entsprechende Öse am Bett. Zur Aufhängung sind eine Kette, ein Stahlseil oder auch eine stabile Reepschnur geeignet.

Solltest du eine Hubmechanik für dein Bett wünschen, würde ich dir eine fertige Vorrichtung empfehlen. Letztlich wirst du den Motor sowieso kaufen müssen und dann kommt es auf ein paar Euro für die passenden Leisten und ein Montage-Kit auch nicht mehr an.

Vielleicht kannst du etwas sparen, wenn du dir die Teile im Baumarkt zusammensuchst. Allerdings stellt sich da die Frage, ob der zusätzliche Aufwand sich lohnt, wo du die elektrische Höhenverstellung für dein Hubbett von Project 2000 als Komplettpaket bekommen kannst.

In diesem Fall kannst du auch davon ausgehen, dass dein Schlafgemach professionell befestigt ist und du vermeidest, dass dein Hubbett wackelt.

Fazit

Wenn du für deinen Wohnwagen ein Hubbett selber bauen willst, dann hast du mit diesem Beitrag hoffentlich eine Anregung bekommen. 

Zwar lassen sich zusätzliche Schlafplätze für Reisende im Caravan auch anders umsetzen, aber ein Hubbett hat schon klare Vorteile, insbesondere in Bezug auf das Raumdesign.

Für weitere Anregungen oder Tipps rund um das Thema Camping würde ich mich freuen, wenn du uns bald wieder auf CAMPERWELTEN besuchst.

Titelfoto: Eigenbau Hubbett im Camper (Quelle: outandaboutlive)

Rudy Mentaire

Für Rudy ist Camping eine Möglichkeit, vom stressigen Alltag zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen. Er ist gern unterwegs - vorzugsweise mit der ganzen Familie. Seine Erfahrungen teilt er gern mit der Community von CAMPERWELTEN und freut sich ganz besonders, wenn er Einsteiger zu neuen Abenteuern inspirieren kann.

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