Der Winter naht und häufig gehen dann alte Batterien in die Knie. In unserem heutigen Artikel wollen wir uns genau mit dieser Thematik befassen.
Dabei wollen wir unter anderem erklären, was eine AGM-Batterie überhaupt ist und was ihr machen müsst, wenn die AGM Batterie schnell leer wird.
Darüber hinaus gibt es auch noch praktische Tipps und wir werden uns der Frage stellen, ob man einen normalen Blei-Gel-Akku gegen eine AGM-Variante tauschen darf.
Zum Abschluss wollen wir uns zudem auch noch einmal den sogenannten Batterietester anschauen und prüfen, ob dieser besser ist als ein Multimeter.
Was ist eine AGM Batterie?
Bei einer AGM-Batterie handelt es sich noch um ein relativ neues Batteriekonzept und wird vor allem in modernen Fahrzeugen eingesetzt.
Doch sollte man eine AGM Batterie nutzen: Ja oder Nein? Die Abkürzung AGM steht für “Absorbent Glass Mat” und es handelt sich dabei um Batterien, wo die einzelnen Zellen nicht mehr in Flüssigkeit liegen, sondern in Glasfasermatten gebunden sind.
Dies hat den Vorteil, dass die Batterien nicht mehr auslaufen können und es verbessert als positiven Nebeneffekt auch noch den Ladungsaustausch zwischen den einzelnen Zellen.
Somit sind AGM-Batterien (prüfe aktuelle Angebote!) in der Regel haltbarer als “klassische” Batterien. Darüber hinaus sind sie bei gleicher Größe deutlich effizienter.
Ebenso sollen die Batterien auch länger halten als andere Typen (mit Ausnahme von Lithium-Ionen und Lithium-Polymer-Akkumulatoren).
Dies macht diese Varianten besonders effizient und wird gerne als Starter- und Bordbatterie in Wohnmobilen als auch anderen modernen Fahrzeugen genutzt.
Wie weit darf eine AGM-Batterie entladen werden?
Wir sehen also, dass diese Modelle besonders effizient sind und über eine lange Haltbarkeit verfügen. Allerdings gibt es bei jeder Batterie einen gewissen Punkt, bis zu der die Batterie entladen werden darf.
Bei einer Entladung bis zu diesem Punkt, gilt, dass alle Zellen gut und gleichmäßig ausgelastet werden.
Werden die Zellen auch darüber hinaus angesprochen, so kommt es zur schädlichen Tiefentladung, welche die Batterie auf Dauer zerstören.
Eine Batterie sollte allerdings auch nicht ständig am Ladegerät hängen, denn dann werden nur die vordersten Zellen beansprucht und verschleißen dadurch deutlich schneller.
Der Mittelweg ist also die goldene Lösung. Doch zurück zur Eingangsfrage: Eine AGM-Batterie darf auf bis zu 50 Prozent entladen werden, ohne dass es zur Tiefentladung kommt.
Es gibt tatsächlich nur eine einzige Batterieart, die noch effizienter ist, die Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Diese können sogar auf bis zu 20 Prozent entladen werden, ohne Schaden zu nehmen (sind aber auch recht teuer).
Daran erkennt ihr eine defekte AGM Batterie
Jetzt wollen wir uns einmal der Thematik widmen, woran man eine defekte AGM-Batterie erkennen kann.
Die einfachste Methode besteht darin, das eigene Auto einen Tag vorher zu fahren, dann stehenzulassen und am nächsten Tag zu prüfen, wie es sich verhält und anspringt.
Hat der Anlasser Probleme und dreht nur sehr schwer, so kann eine bald defekte Batterie die Ursache sein.
Da die Abnutzung ein schleichender Prozess ist, möchte man natürlich vorher wissen, wann eine Batterie überhaupt defekt ist.
Hier bedarf es wieder der Mithilfe eines Multimeters (um die 15 Euro).
Die beiden Kabel haltet ihr an die Pole der Batterie und lest die Werte vom Display ab.
Dabei muss das rote Kabel an den Pluspol und das schwarze Kabel an den Minuspol. Liegt der Wert zwischen 12,4 Volt und 12,8 Volt, so ist das noch völlig in Ordnung.
Seid ihr mit dem Fahrzeug vorher unterwegs gewesen, wartet jetzt etwa eine Stunde und wiederholt die vorher genannten Schritte.
Ist der Wert in der Zwischenzeit deutlich unter 12 Volt gefallen, so ist die Batterie auf jeden Fall defekt und sollte ausgetauscht werden.
Ist dies nicht der Fall, so könnt ihr die Batterie auf jeden Fall noch weiterhin nutzen. Es ist also nicht nötig, eine AGM Batterie dauerhaft zu laden.
Tipp: Dieses Verfahren ist für alle Batterietypen geeignet.
Blei Gel gegen AGM tauschen: darf man das?
Wir sehen also, dass die Batterien besonders effizient sind und so wäre es doch die optimale Lösung auch bei einem alten VW T4 oder T5 eine AGM-Batterie nachzurüsten – doch, darf man das überhaupt?
Also grundsätzlich gilt der Satz, dass man Gleiches immer gegen Gleiches tauschen sollte und somit bei einer nassen Batterie bleiben sollte.
Allerdings hat sich in der Zwischenzeit einiges verändert und da in modernen Fahrzeugen fast ausschließlich AGM-Modelle genutzt werden, ist ein Tausch von Flüssigbatterie zu AGM-Batterie möglich.
Wichtig ist allerdings, dass diese dieselben Leistungsdaten besitzt wie die auszutauschende Nassbatterie.
Beachtet werden muss allerdings, dass AGM-Batterien hitzeempfindlich sind und bei einem Einbauort in der Nähe des Motors, sollte lieber auf eine Nassbatterie gesetzt werden.
Wie viele Ladezyklen hält ein AGM-Akku aus?
An diesem Punkt scheiden sich die Geister, denn es kommt grundsätzlich auf die Nutzung und das Lademuster an.
Wann man eine AGM Batterie wechseln sollte, hängt also ganz stark von der eigenen Nutzung ab.
Laut Erfahrungsberichten im Internet halten AGM-Batterien im extremen Kurzstreckenbetrieb gerade einmal 300 Ladezyklen aus.
Bei einer ausreichenden Pflege erhöht es sich allerdings und von vielen Herstellern werden rund 600 Ladezyklen angegeben.
Um es in Jahren auszudrücken. Bei sehr wenig Pflege, ist die Batterie nach zwei Jahren verschlissen, wobei die Modelle bei guter Pflege auch zehn Jahre halten können.
Was ist ein Batterietester?
Im Internet gibt es eine Vielzahl an nützlichen (und weniger nützlichen) Geräten. Anschauen wollen wir uns dabei einmal den Batterietester (bei Amazon um die 6 Euro).
Dieser leitet weniger Strom durch die Batterie und misst dadurch sowohl den Ladestand der Batterie als auch den Zustand. Dies ist in den meisten Fällen ganz zuverlässig und ist für Laien auch eine gute Anschaffung.
Passende Modelle gibt es für rund 6 Euro. Jetzt kommt das große Aber – all diese Funktionen werden auch von einem Multimeter durchgeführt und dieser ist sogar noch genauer, da ein direkter Zahlenwert zur Verfügung steht.
Somit: für Laien völlig ok, alle anderen sollten dagegen zu einem Multimeter mit digitaler Anzeige greifen.
ZUSAMMENFASSUNG
Wenn die AGM Batterie schnell leer geht, so hat sie in den meisten Fällen ihren Zenit erreicht.
Dann werden nur noch rund 50 Prozent der Zellen angesprochen. Bei alten Campern kann man eine Nassbatterie gegen eine AGM-Batterie tauschen und dies kann unter Umständen auch eine sinnvolle Alternative sein.
Bei schlechter Pflege allerdings halten auch diese Batterien nur wenig aus. Somit gilt, eine gute Pflege ist das A und O.
Ob man eine AGM Batterie ausgasen muss, erfahrt ihr im folgenden Ratgeber auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: AGM Batterie wird schnell leer (Rechte: Canva)