Vor allem Dauercamper können ein Liedchen von dem Thema Heizung singen, ob Gas, Diesel oder Elektro – vor allem im Winter muss die Heizung funktionieren. Es ist daher äußerst doof, wenn die Dieselheizung im Wohnmobil qualmt, denn dann ist guter Rat teuer – oder doch nicht?
Im folgenden Ratgeber wollen wir euch zeigen, wie eine Dieselheizung funktioniert und wie ihr bei Problemen Abhilfe schafft. Darüber hinaus vergleichen wir Diesel-, mit Gas- und Elektroheizungen.
So funktioniert eine Dieselheizung
Bevor wir uns mit den typischen Problemen befassen, ist es zuerst einmal sehr wichtig zu wissen, wie eine Dieselheizung überhaupt funktioniert. Grundsätzlich sind Heizungen dazu gedacht, einen gewissen Bereich zu erwärmen.
Dabei sind die Heizungen im Vergleich zum Gebläse bei Kraftfahrzeugen nicht auf die Abwärme vom Motor angewiesen. Die Erwärmung kann entweder über ein Gebläse (Luftheizung) oder Heizung (Zentralheizung mit Wasser) erfolgen.
Grundlegend funktionieren die Heizungen wie folgt:
- Ein Gebläse führt Luft in die Brennkammer, die dort zu wirbeln beginnt.
- Etwas Luft wird in einen mit einem Glühstift versehenen Raum geleitet.
- Diese Kammer wird durch den Stift vorgeheizt und so erwärmen sich beide Kammern.
- Über Leitungen wird Diesel direkt aus dem Kraftstofftank per Pumpe entnommen.
- Jetzt entzündet sich der Kraftstoff und der Glühstift wird abgeschaltet
- Die heiße Luft wird entweder direkt in die Umgebung abgeleitet oder heizt einen Tank mit Wasser auf.
- Bzgl. der Wasserheizung wird das heiße Wasser jetzt noch an bestimmte Punkte geleitet und so der Camper erwärmt.
Bauartbedingt gibt es hier und da noch ein paar kleine Unterschiede. So kann die Dieselheizung in die Kraftstoffleitungen integriert sein und besitzt daher keine eigenen Leitungen.
Bei bestimmten Varianten der Wasserheizung, wird das Wasser auch durch den Kühlkreislauf des Motors geleitet, wodurch dieser erwärmt wird. Der große Vorteil ist, dass so die Schadstoff-Belastung und auch die Kaltlaufphase verringert wird.
Klassische Probleme einer Dieselheizung
Dieselheizungen dürfen nicht mit Biodiesel betrieben werden, da dieser starken Rauch ausbildet. Wenn also die Heizung dampft wie eine alte Dampflok, so kann falscher Kraftstoff das Problem sein.
Wenn die Standheizung bei Kälte nicht anspringt, so sollte die Stromversorgung gecheckt werden. Der Hintergrund ist, dass die Heizungen gerne mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt werden und diese somit defekt ist.
Zur Vermeidung von Verrußung (Diesel erzeugt leider viel Ruß) darf die Heizung nicht immer nur im Teillastbereich laufen, sondern sollte auch einmal komplett aufgedreht werden.
Ähnlich wie bei einem Auto werden so die Ablagerungen verbrannt und die Bauteile halten schlicht länger.
Auch der Temperaturfühler kann ein Problem haben, wodurch die Heizung nicht anläuft. In diesen Fällen hilft bedauerlicherweise nur ein Austausch.
So wird eine Dieselheizung gewartet
Damit eine Heizung möglichst lange hält, sollte sie in regelmäßigen Abständen gewartet werden. Es empfiehlt sich, die Heizung einmal im Monat auf volle Leistung zu setzen, damit diese sich freibrennen kann.
Der Wärmetauscher sollte jährlich gewechselt werden, da dieses Bauteil stark belastet wird. Auch das Sichtfenster des Brennraums sollte in regelmäßigen Abständen gesäubert werden, denn ansonsten kann der Flammwächter nicht richtig arbeiten.
Zur Erklärung: der Flammwächter ist eine kleine Diode, die in den Brennraum reinschaut und je nach Zustand an- oder abschaltet. Ist der Brennraum zu grell, regelt der Wächter runter und wenn es im Brennraum dunkel ist, wird die Heizung komplett abgeschaltet.
Ist das Sichtfenster verrußt, so kann auch der Flammwächter nicht richtig arbeiten. Bei Wasserheizungen muss zusätzlich noch das Ablassventil überprüft werden (mindestens zweimal im Jahr), da sich hier gerne Wasser absetzt.
Wer sich die Wartung nicht selbst zutraut, der kann sich auch einem Fachbetrieb anvertrauen. Je nach Heizungsart sind mit Gesamtkosten zwischen 1.000 Euro und 2.000 Euro zu rechnen.
Passende Dieselheizungen für Camper
Jetzt haben wir so viel über die Probleme und Möglichkeiten von Dieselheizungen geschrieben, da wollen wir dies doch mit einer Auswahl der besten Dieselheizungen komplettieren. Nur mit einer ordentlichen Heizung kann man das Wohnmobil auch im Winter durchheizen.
Die erste Heizung, die wir vorstellen wollen, hört auf den Namen maXpeedingrods 12V 5KW und kostet etwa 130 Euro. Diese Dieselheizung ist recht klein und kann perfekt in den Wänden des Campingbusses installiert werden.
Die Luftheizung kann dank App auch aus der Ferne bedient werden und liefert bis zu einer Höhe von 4.876 Metern gute Ergebnisse. Eine andere Wahl, könnte die Vevor 12V Standheizung für runde 170 Euro sein, die einen geringen Geräuschpegel hat und den Innenraum schnell aufheizt.
Darüber hinaus besitzt die Heizung noch einen Zusatztank und trumpft mit einem geringen Dieselverbrauch auf. Die Autoterm Air 2D Standheizung schlägt mit 560 Euro zu Buche, und ist die perfekte Heizung für hohe Lagen, was dank eines Höhenkits sichergestellt wird.
Gas vs. Diesel vs. Elektro
Ob das Wohnmobil eine Gas- oder Dieselheizung haben soll, hängt von vielen Faktoren ab. Eine Gasheizung besitzt den Vorteil, dass sie nicht verkokt und somit eine Wartung nicht so aufwändig ist. Nachteilig ist allerdings, dass Gasflaschen mitgeführt werden müssen, die es in exotischen Ländern nur sehr selten gibt.
Eine Elektroheizung ist schnell installiert und zweigt sich Strom vom Bordnetz ab. Der Wartungsaufwand geht gegen null, die Wärmeabgabe ist allerdings geringer.
Darüber hinaus muss die Bordbatterie ausreichend stark sein und es empfiehlt sich, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Die Dieselheizung benötigt keinen Zusatztank und heizt schnell auf, der Wartungsaufwand ist aber vergleichsweise hoch.
Die Wahl der passenden Heizung hängt also vom Einsatzgebiet und den persönlichen Präferenzen ab.
ZUSAMMENFASSUNG
Wenn die Dieselheizung im Wohnmobil qualmt, kann das mehrere Ursachen haben. Zum einen könnte einfach nur der falsche Kraftstoff getankt worden sein, denn Biodiesel ist aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht für eine Dieselheizung geeignet.
Wenn eine Dieselheizung nach einer langen Standzeit wieder in Betrieb genommen wird, kann es ebenfalls passieren, dass diese zu Qualmen beginnt. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, denn in solchen Fällen wird lediglich das angesammelte Kondenswasser verdampft.
Da Diesel stark rußt, sollte die Wartung nicht unterschätzt werden. So ist es sinnvoll, die Heizung einmal im Monat für ein paar Minuten durchheizen zu lassen, damit sich alle Ablagerungen lösen.
Sollte die Heizung anlaufen, aber nicht heizen, so kann es sein, dass das Sichtfenster zum Brennraum verschmutzt ist. Eine einfache Reinigung kann hier Abhilfe schaffen und der Flammwächter seinen Dienst aufnehmen.
Hilfreiche Tipps rund um das Thema Dieselheizung haben wir euch hier eingefügt. Darüber hinaus bieten wir über 1.200 weitere Artikel rund um das Thema Camping.
Titelfoto: Wohnmobil Dieselheizung qualmt (Quelle: Instagram/schroeder400)