Intelligente Lichtmaschine Überlisten (Trick 17 mit…)


Heutige Wohnmobile, Transporter und auch PKW-Modelle besitzen eine sogenannte intelligente Lichtmaschine, mit der moderne Fahrzeuge die hohen Euronormen 5 und 6 erreichen können.

In unserem heutigen Beitrag wollen wir uns nicht nur mit dieser Lichtmaschine befassen, sondern auch noch einige Tipps aufzeigen, wie man diese intelligente Lichtmaschine überlisten kann.

Darüber hinaus wollen wir auch auf deren Funktion eingehen und zum Abschluss wollen wir noch einmal die Lithium-Akkumulatoren näher erläutern.

Was ist eine intelligente Lichtmaschine?

Zuerst einmal wollen wir einmal die Funktionsweise einer intelligenten Lichtmaschine erklären. Dazu grundsätzlich folgendes.

Auch eine normale Lichtmaschine lädt immer nur solange, bis die Batterie des Wohnmobils vollkommen geladen ist.

Danach schaltet sich die Lichtmaschine in der Regel “ab”, läuft aber natürlich noch mit.

Bei alten Modellen (beispielsweise im VW T4) konnte man zusätzlich noch die Bordbatterie mittels des bordeigenen Trennrelais laden.

Moderne Fahrzeuge (mit Ausnahmen wie den Fiat Ducato) verfügen stattdessen über eine smarte beziehungsweise intelligente Lichtmaschine.

Bei dieser wird die Spannung für die Batterie schrittweise aufgebaut und wechselt immer zwischen der Maximalspannung und 12,2 Volt.

Dadurch soll die Starterbatterie geschont werden. Das System hat allerdings einen Hacken, denn auch die Bordbatterie wird damit wechselnd und nur unzureichend geladen.

Darüber hinaus wird die Lichtmaschine komplett abgeklemmt, wenn die Starterbatterie voll ist.

Wie man eine Wohnwagen Batterie über die Lichtmaschine lädt, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Woran erkennt man eine intelligente Lichtmaschine?

Jetzt wollen wir uns damit befassen, woran man eigentlich eine intelligente Lichtmaschine erkennt. So haben beispielsweise moderne Fiat Ducato Wohnmobile keine smarte Lichtmaschine.

Fahrzeuge mit einer smarten Lichtmaschine sind beispielsweise Mercedes-Benz Sprinter, VW Crafter und ähnliche Modelle.

Erkennbar sind diese unter anderem an dem LifePo4-Akkumulator (erhältlich zu Preisen ab rund 160 Euro). 

Vor dem Kauf kann man sich natürlich auch noch informieren und sich das technische Datenblatt aushändigen lassen.

Habt ihr eine Batterieüberwachung an Bord, so könnt ihr auch darüber feststellen, ob eine intelligente Lichtmaschine vorliegt.

So wird die Spannung ständig schwanken und zwar zwischen den Werten 12,2 Volt und 15,6 Volt.

Baulich lässt sich eine smarte Lichtmaschine allerdings nicht so einfach unterscheiden, falls man sie im Motorraum überhaupt sehen kann.

Mit einem Ladebooster die intelligente Lichtmaschine überlisten

Damit kommen wir zur Überlistung. Die erste Maßnahme ist eigentlich schon ein alter Hut und wird von vielen Wohnmobil-Herstellern bereits serienmäßig verbaut – ein Ladebooster.

Dabei handelt es sich um ein intelligentes Gerät, das im Wohnraum in der Nähe der Aufbaubatterie deponiert und angeschlossen wird.

In der Folge fungiert es als Verbraucher und zwackt somit der Starterbatterie immer etwas Strom ab und gibt es an die Bordbatterie ab.

Dadurch werden beide Batterien stets gleichmäßig geladen und die Lichtmaschine nicht abgeklemmt.

Viele Wohnmobilhersteller wie beispielsweise Hymer verbauen solche Ladebooster serienmäßig.

Für ältere Modelle gibt es zudem ein Nachrüstkit, welches das alte Trennrelais ersetzt. Passende Ladebooster von Victron gibt es im Internet bereits für 153 Euro.

Was man machen kann, wenn man eine AGM Batterie falsch geladen hat, lest ihr im folgenden Beitrag.

Lichtmaschine überwachsen mit Victron Connect

Wir bleiben auch gleich beim Unternehmen Victron, denn wenn Geräte des Herstellers im Womo verbaut sind, gibt es mit Victron Connect eine andere Möglichkeit.

Dabei handelt es sich um eine App, die bei einem passenden Steuergerät auch dort Eingriffe zulässt.

So erkennt es beispielsweise, wenn ein Start-Stop-System implementiert wurde. Dieses ist standardmäßig aktiviert, wenn der Lademodus ausgewählt wurde.

Allerdings kann es im Stromversorgungsmodus auch deaktiviert werden. Deutlich interessanter ist allerdings die Wahl des Lichtmaschine Typs.

So kann neben der smarten Lichtmaschine auch eine reguläre Variante ausgewählt werden. Wird diese Einstellung gewählt, so verhält sich die smarte Lichtmaschine wie eine klassische Lichtmaschine.

Insgesamt sollte man mit den Einstellungen vorsichtig vorgehen, denn mit fehlerhaften Einstellungen kann man sich auch die Starterbatterie komplett entladen.

Sicherung der Batterieüberwachung abklemmen

Jetzt kommen wir noch zu einem, nennen wir es mal “Lifehack”. Viele findige Camper haben herausgefunden, dass sie die Sicherung für die Batterieüberwachung abziehen, da dadurch auch die intelligente Lichtmaschine auf eine normale Lichtmaschine umgepolt wird.

Je nach Modell kann es dann allerdings passieren, dass sich die Motorkontrolleuchte meldet.

Achja, meistens wird dadurch auch noch das Start-Stop-System abgeschaltet. Bei einer Kontrolle oder Tüv-Prüfung kann dies allerdings zu Problemen und der Weigerung einer Prüfplakette führen.

Laut diversen Foren soll es bereits ausreichen, wenn man das Minus-Kabel der Batterie abklemmt. 

Angeblich soll dann die Batterie über die Starterbatterie geladen werden. Ob dies wirklich klappt, konnten wir jetzt allerdings nicht überprüfen, daher sollte man vorsichtig sein.

Exkurs: LiPo-Akkus erklärt

Zum Abschluss des Artikels wollen wir uns einmal die LiPos-Akkus ansehen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Neu- sondern um eine Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Akkus.

Die Abkürzung LiPo ist hierbei eine Abkürzung für Lithium-Polymer-Akkus. Bezüglich des Aufbaus ähneln diese AGM-Batterien.

Einen Lifepo4-Akkumulator kann man selbstverständlich über die Lichtmaschine laden.

Die Lithium-Ionen-Akkus sind der aktuelle Standard und werden unter anderem auch in Elektrofahrzeugen verbaut.

Bei Lithium-Polymer-Akkus wandern die Elektronen allerdings nicht durch ein flüssiges Elektrolyt, sondern durch ein festes beziehungsweise gelartiges Elektrolyt.

Ein Vorteil dieser Akkus ist, dass sie keinen Memory-Effekt besitzen, sobald sie an einem Ladegerät hängen.

Somit arbeiten sie stets voll und komplett und lassen sich danach einfach wieder aufladen. Dadurch werden alle Zellen gleichmäßig entladen.

Es gibt allerdings auch einen Nachteil, denn Lithium-Polymer-Akkus können schnell Schaden nehmen, wenn das Ladegerät nicht auf den Akku abgestimmt ist.

Diesen Nachteil gibt es hingegen bei Lithium-Ionen Akkus nicht. LiPo-Akkus haben allerdings noch einen ganz anderen Vorteil – denn sie laufen nicht aus.

Dadurch lassen sie sich auch einfacher und besser transportieren.

ZUSAMMENFASSUNG

Es gibt durchaus ein paar Möglichkeiten, wie man eine intelligente Lichtmaschine überlisten kann.

Diese technischen Geräte werden unter anderem im Mercedes-Benz Sprinter oder VW Crafter verbaut.

Bei der Software von Victron kann zudem die intelligente Lichtmaschine auch per App umgangen werden.

Fahrzeuge mit einer intelligenten Lichtmaschine erkennt man häufig an einer LiPo-Batterie. Zusätzlich haben viele moderne Varianten auch noch eine Start-Stopp-Automatik verbaut.

Bei den modernen LiPo-Akkus handelt es sich um eine Weiterentwicklung von Lithium-Ionen Akkus.

Im Vergleich zu diesen liegt das Substrat nicht in flüssiger, sondern in fester oder gelartiger Form vor.

Wie eine AGM Batterie gegen eine Lithium-Ionen Batterie abschneidet, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN. Schaut doch einmal rein.

Titelfoto: Wie kann ich diese intelligente Lichtmaschine überlisten? (Rechte: Canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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