Wer mit seinem Offroad-Camper häufig im Gelände unterwegs ist, der wird feststellen, dass die Camper in der Regel eine Schutzbeschichtung haben. Das liegt daran, dass herkömmlicher Lack eine Dicke zwischen achtzig und einhundertzwanzig Mikrometer besitzt.
Schutzlacke besitzen hingegen eine Dicke von mindestens zweihundert Mikrometer. Da U-Pol Raptor allerdings nicht der einzige Anbieter von Schutzlacken ist, wollen wir euch in diesem Artikel Raptor Lack Alternativen vorstellen.
Was ist Raptor Lack?
Der Raptor Schutzlack ist dabei kein herkömmlicher Lack für den alltäglichen Gebrauch, sondern ein Lack der für anspruchsvolle Zwecke – wie wilde Offroadfahrten gedacht ist. Das Basismaterial ist Urethan, auf das wir gleich noch einmal eingehen werden.
Raptor Lack ist darauf ausgelegt, auch den härtesten klimatischen Bedingungen standzuhalten und ist darüber hinaus auch noch UV-beständig. Auch nach vielen Jahren besitzt der Lack noch seine ursprüngliche Beschaffenheit.
Somit schützt der Lack die Außenhaut nicht nur vor Rost, sondern ist auch wasserfest (inklusive Salzwasser). Das ist allerdings noch nicht alles, denn der Lack kann auch mit Stößen umzugehen, ohne abzuplatzen.
Flecken und Kratzer können mit einfachem Wasser abgewaschen beziehungsweise mit einem Füller korrigiert werden. Dadurch ist der Lack sowohl für Wohnmobile als auch für industrielle Produkte und als Ladekantenschutz interessant.
Urethan – das macht den Stoff aus
Urethan ist ein natürlicher Bestandteil von Brot, Wein oder anderen fermentierten Getränken. Vom Aussehen her ähnelt der Stoff kleinen Kristallen, die allerdings farb- und geruchlos sind.
Darüber hinaus kann Urethan auch durch das Erhitzen von Harnstoffnitrat und Ethanol hergestellt werden. Aufgrund der einzigartigen Beschaffenheit ist Urethan ein integraler Bestandteil von Schutzlacken.
Wer also Raptor Lack selber machen möchte, der sollte sich vorher genau informieren, um sich keine eine Vergiftung zuzuziehen.
So wird Raptor Lack aufgetragen
Raptor Lack ist außerhalb der Offroadszene wenig bekannt, dabei gibt es den Schutzlack bereits seit siebzig Jahren. Im Laufe dieser langen Zeit wurde das Produkt stets verbessert und die Anwendung deutlich vereinfacht.
Im Vergleich zu anderen Lacken muss allerdings festgehalten werden, dass der Raptor Lack vergleichsweise grob ist – hier kommt es auf die Fertigkeiten des Lackierers an.
Wenn das Dach eures Campers begehbar ist, bietet der Hersteller auch ein spezielles Additiv an, das den Lack gröber und somit rutschfester macht.
Die Verarbeitung ist grundsätzlich ganz einfach über folgende Verfahren möglich (allerdings gibt es eine Besonderheit):
- gesprüht per Spraydose
- auftragen per Rolle
- lackieren mittels Kompressor und Lackierpistole
Das ist zwar kinderleicht, allerdings liegt der Lack in zwei Komponenten vor. Dadurch müssen vor dem Auftragen die beiden Bestandteile zuerst zusammengeführt werden.
Das ist allerdings noch nicht alles, denn wie beim Lackieren üblich, muss auch die Oberfläche vorher behandelt werden. So sollte am besten wie folgt vorgegangen werden:
- Zuerst die Oberfläche säubern und je nach Material einfetten
- Im Anschluss den alten Lack abschleifen (immer von grob zu fein)
- Geölte ABS-Kunststoffe sollten grundiert werden
Im Anschluss daran kann lackiert werden. Bezüglich der Wahl des richtigen Schleifpapiers sollte zuerst eines mit 220er Körnung genommen und dann bis zu einer 180er Körnung verringert werden.
Pro Quadratmeter kostet der Lack etwa 17,50 Euro, grob gerechnet kann man bei einer Lackierung von etwa 600 Euro Materialkosten ausgehen. Übrigens, wenn ihr den Lack farblos bestellt, könnt ihr diesen mit anderen Lacken mischen und so eure Wunschfarbe kreieren.
Mipa Protector als Alternative
Das Unternehmen U-Pol mit seinem Schutzlack hat es vorgemacht und so gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Alternativen. So bietet Mipa einen vergleichbaren Schutzlack namens Protector, der unter anderem beim Offroad Camper Training für den passenden Anstrich sorgt.
Dieser spezielle Schutzlack besteht ebenfalls aus zwei Komponenten und kann in Schichtstärken von über dreihundert Mikrometern aufgetragen werden. Der Lack bietet eine hohe Härte und kann so leicht Stöße und ähnliche Dinge abdecken.
Wie auch der Raptor Lack, deckt der Mipa Protector auch die Bereiche Wasser- und Chemikalienschutz ab. Ebenso bietet der Lack auch eine hohe Beständigkeit gegenüber der Sonneneinstrahlung und der Lack bleicht auch nach Jahren nicht aus.
Den Lack gibt es in der Farbe Schwarz, allerdings gibt es auch Tönungen, mit denen farbliche Oberflächen möglich werden. Der Preis pro Quadratmeter liegt bei etwa 14,10 Euro.
Tip: Lies auch unseren Beitrag “Erfahrungen Herculiner Beschichtung“…
So wird Mipa Protector aufgetragen
Bei der Aufbringung des Schutzlackes eignet sich am besten die Rolle. Mit dieser ist es möglich, den Lack schnell und einfach aufzutragen, wobei die Wahl der Rolle wichtig ist.
Strukturrollen besitzen eine grobe Struktur und sorgen somit für ein zerklüftetes Lackbild. Danach kann dann mit feineren Walzen gearbeitet werden, um dem Lack eine feinere Struktur zu geben.
Daneben gibt es den Lack auch noch aus der Sprühdose, wobei es sich dabei wie auch beim Raptor Lack um eine Zwei-Komponenten-Sprühflasche handelt, sodass die beiden einzelnen Komponenten zuerst einmal aktiviert werden müssen.
Erfahrungen mit dem Raptor Lack
Die Raptor Lacke bestechen durch eine sehr gute und einfache Verarbeitung, die auch von Laien schnell angewendet werden kann. Bei richtiger Anwendung besitzt der Lack einen lange anhaltenden Glanz und gute Beständigkeit.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass es ab und an auch mal Besitzer gibt, die mit dem Raptor Lack nicht zufrieden sind. In diesen Fällen wollen die Besitzer den Raptor Lack entfernen, wobei der Lack dann entweder komplett weggeschliffen oder per Abbeizer entfernt werden kann.
Beim Abschleifen sollte aufgrund der Dicke des Lacks eine möglichst grobe Körnung gewählt werden. Eine 80er Körnung könnte in diesen Fällen angemessen sein.
Wer mit dem Raptor Lack nicht zufrieden ist, der kann auch zu der Alternative Mipa Protector greifen.
ZUSAMMENFASSUNG
Der Raptor Lack ist eine sehr gute Wahl, wenn es darum geht einen passenden Schutzlack für extreme Bedingungen auszuwählen. Mit seiner hohen Dicke hält der Lack auch Stöße zuverlässig ab.
Das ist allerdings noch nicht alles, denn der Lack ist auch witterungs- und UV-beständig. Das Auftragen des Lackes ist ebenfalls recht einfach und kann per Rolle, Dose oder Sprühpistole erfolgen.
Daher ist es nicht sehr verwunderlich, dass dieses Erfolgsrezept auch von anderen Unternehmen übernommen wurde. Der Mipa Protector ist eine gute Raptor Lack Alternative, allerdings mit der Einschränkung, dass es diesen Lack nur in Schwarz gibt.
Daneben gibt es allerdings auch noch Tönungen, sodass auch farbliche Akzente gesetzt werden können.
Ihr wollt die Raptorbeschichtung entfernen? Dann schaut euch einmal den folgenden Ratgeber an.
Titelfoto: Mipa ‘Protector’ – Raptor Lack Alternative (Quelle: bodyshop)