Mit dem Caddy hat VW ein Fahrzeug entworfen, dessen Erscheinungsbild so prägnant ist, dass es wohl kaum Verkehrsteilnehmer gibt, die ihn nicht erkennen würden.
Ursprünglich war das Modell zur Markteinführung im Jahr 1978 noch als Pickup konzipiert. Inzwischen ist der Caddy aber nur noch als Kastenwagen oder Kombi zu beziehen.
Mit dem Modell California stellte Volkswagen im Jahr 2021 den Caddy mit einer serienmäßigen Campingausstattung vor. Dabei sind unter anderem zwei Schlafplätze und ein Küchenmodul im Paket enthalten.
Wenn dir die Neuanschaffung allerdings zu teuer ist, kannst du auch einen Gebrauchten umbauen. Die folgenden sieben Tipps sollen dir Anregungen geben, wie du ein solches Projekt einfach, schnell und kostengünstig umsetzen kannst.
Du wirst sehen, dass das Schlafen im kurzen Caddy auch mit wenig Geld und Aufwand zu bewerkstelligen ist.
Unterschied zwischen langem und kurzem Caddy
Bevor du allerdings Hand anlegst, solltest du dir einen kurzen Überblick über das Modell VW Caddy verschaffen.
Im Laufe der Jahre hat das Fahrzeug nämlich einige Facelifts erfahren, wodurch du sehr unterschiedliche Autos mit derselben Modellbezeichnung finden wirst.
Die ursprüngliche Pickup-Form des Caddys wurde im Jahr 2007 eingestellt. Seither wird er von VW nur noch in zwei Varianten produziert – als Kastenwagen oder als Kombi.
Das Besondere am Caddy ist allerdings die große Ladefläche im Kofferraum, welche beiden Modellen gemein ist.
Dem Kastenwagen fehlt allerdings die hintere Sitzreihe und entsprechende Fenster im Heck. Das Kombi-Modell ist als Fünfsitzer konzipiert und verfügt ebenfalls über einen großen Laderaum.
Der Caddy Maxi ist ein spezielles Modell mit langem Radstand und einer dritten Sitzbank. Mit sieben Sitzen und einem Ladevolumen von 3.100 Liter (der kurze Caddy verfügt über maximal 2.500 Liter) ist dieser für den Umbau zum Camper besonders geeignet.
Doch auch der kurze Caddy kann entsprechend angepasst werden, was der Hersteller selbst bewiesen hat, indem er den Mini Camper VW Caddy auf den Markt gebracht hat.
Tipps für den Umbau
Grundsätzlich kannst du jedes Auto, welches groß genug ist, um eine Liegefläche einzubauen, zum Camper umfunktionieren. Ein weiteres Beispiel dazu zeigt dir auch unser Artikel zum Thema Schlafen im Berlingo.
Doch solltest du dir auch darüber im Klaren sein, dass du einige Abstriche im Vergleich zu einem klassischen Wohnmobil machen musst. Du hast weniger Komfort und weniger Platz.
Dafür ist ein umgebauter PKW wie der Caddy wendiger und praktischer im Straßenverkehr, leichter abzustellen und deutlich günstiger in der Anschaffung.
Im Folgenden erhältst du sieben Tipps, worauf du achten solltest, wenn du einen VW Caddy zum kleinen Camper umbauen willst.
1.Welches Modell eignet sich?
Zunächst solltest du dir überlegen, welches Modell du wählen möchtest. Bist du allein oder höchstens zu zweit unterwegs, genügt dir ein Kastenwagen.
Zwei Sitzplätze und eine große Ladefläche dürften dann ausreichen. Auch ein altes Pickup-Modell könnte dir gute Dienste leisten.
Außerdem sind die alten Fahrzeuge kostengünstiger in der Anschaffung.
Wenn du mit Familie reisen möchtest, wirst du an einem Kombi nicht vorbeikommen.
2.Bau dir ein Bettgestell
Es liegt auf der Hand, dass du nicht einfach eine Matratze auf die Ladefläche legen solltest. Bau dir ein Bettgestell, welches du in den Caddy legen kannst.
Eine Anregung, wie das funktionieren und aussehen kann, erhältst du im folgenden Video.
3.Arbeite sorgfältig
Vermiss deinen Caddy genau und arbeite mit exakten Maßen. Wenn die Abmessungen stimmen, dann verrutscht auch nichts im Kofferraum.
4.Plane Stauraum ein
Insbesondere wenn du mit Familie unterwegs bist, benötigst du neben Schlafplätzen auch Stauraum für Gepäck.
Um zusätzliche Schlafplätze für die Kinder zu schaffen, gibt es Dachzelte, welche du auf dem Caddy montieren kannst. Achte allerdings darauf, dass dein Fahrzeug eine Dachreling hat, auf der sich das Zelt befestigen lässt.
In kühlen Nächten kann eine Standheizung fürs Dachzelt die nötige Wärme generieren.
Eine weitere Möglichkeit, Stauraum zu schaffen, besteht in der Montage einer Dachbox. Darin kann neben dem üblichen Gepäck beispielsweise ein Vor- oder Fahrzeugzelt transportiert werden, um zusätzlichen Aufenthaltsraum für Regentage zu schaffen.
Auch ein Anhänger für den Caddy wäre eine Alternative, die zusätzlichen Laderaum schafft.
5.Was ist mit der Küche?
Es gibt kleine Küchenmodule für PKWs, welche du bequem im Kofferraum transportieren kannst.
Alternativ kannst du diese auch selbst bauen. Alles, was du benötigst, ist etwas Holz und Geschick.
Baue dir kleine Schubkästen, die du unter deine Liegefläche schieben kannst. Darin bewahrst du deine Kochutensilien, einen Gaskocher und evtl. einige Vorräte auf.
Du hast noch keine Vorstellung, wie du ein solches Modul bauen könntest? Dann schau dir das folgende Video an:
Doch tatsächlich ist es sogar möglich, einen ganzen Küchenblock in einen Caddy einzubauen, wie du hier siehst:
6.Hast du an ein WC gedacht?
Wenn du länger unterwegs sein willst, dann ist eine Toilettenlösung in jedem Fall zu empfehlen. Im obigen Video hast du ja schon gesehen, dass auch eine Toilette in einen Caddy eingebaut werden kann.
Für eine wesentlich einfachere Lösung genügt aber auch eine einfache Reisetoilette, für die du allerdings einen Platz einplanen solltest. Schließlich musst du sie ja auch mitnehmen.
Tip: Lies auch den Beitrag “Caddy Lüftungsgitter“…
7.Lass dir helfen
Das gilt für jeden Umbau: Du musst nicht alles selbst machen. Manche Lösungen kannst du für wenig Geld passend kaufen.
Wie du den Sitz im Caddy ausbauen kannst, erfährst Du hier!
Manchmal ist es besser einen Fachmann zu fragen oder sich eine zweite Meinung einzuholen. Scheue dich also nicht, dir bei Unsicherheiten oder Fragen den Rat von erfahrenen Campern oder Bastlern einzuholen.
Zusammenfassung
Ich hoffe, ich konnte dir einen groben Eindruck geben, wie du einen Caddy zu einem kleinen Camper umbauen kannst. Wie du gesehen hast, gibt es viele Lösungen und letztlich musst du deinen eigenen Weg finden, wie du das Schlafen im kurzen Caddy für dich verwirklichen möchtest.
Auch wenn der Umbau eines normalen PKWs zu einem kleinen Wohnmobil mit viel Arbeit verbunden ist, so bleibt am Ende doch das Gefühl, etwas Eigenes und Individuelles geschaffen zu haben.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Freude und Gelingen bei der Arbeit. Und solltest du weitere Anregungen oder Tipps für DIYs im Campingbereich suchen, dann besuch uns doch gern wieder auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Schlafen im kurzen Caddy (Rechte: Reimo.com)