Wenn es passiert, kann der materielle Schaden oftmals sehr groß sein. Auch wenn materiell kein großer Schaden entsteht, ist der erste Schock enorm.
Die Rede hierbei ist davon, dass das geparkte Wohnmobil auf einem Parkplatz oder Campingplatz wegrollt. Meistens liegt die Ursache hierfür beim Fehlverhalten des Fahrers.
Was kann man tun, um das Wohnmobil gegen Wegrollen zu sichern. Ich will Dir hier einige Methoden zeigen, die dabei helfen, das Fahrzeug sicher zu parken.
Ich hoffe, dieses Missgeschick des Wegrollens Deines Wohnmobils passiert Dir nicht. Dennoch solltest Du großen Wert auf die Sicherung des Wohnmobils legen.
Gesetzliche Regelungen zum Parken von Wohnmobilen
Auf öffentlichen Wegen und Parkplätzen regelt dies die Straßenverkehrsordnung (StVO). Danach dürfen Wohnmobile auf allen öffentlichen Parkplätzen geparkt werden, bei Wohnmobilen über 7,5 Tonnen müssen diese auf dafür ausgewiesenen Parkplätzen parken.
Für Wohnmobile mit weniger als 4 Tonnen gibt es keine gesetzliche Regelung, wie sie gegen Wegrollen gesichert werden müssen. Es gilt lediglich der Grundsatz, dass sie so geparkt werden müssen, dass keine Gefahr von ihnen ausgeht. Somit liegt es an dem Fahrer dafür zu sorgen, dass es sicher steht.
Anders ist es bei Fahrzeugen mit mehr als 4 Tonnen, hier besagt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), dass diese Fahrzeuge mit zwei Keilen gesichert werden müssen. Für große Wohnmobile gilt diese gesetzliche Regelung immer, da diese Gewichtsgrenze überschritten wird.
Gleiches gilt für Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen. Besonders die großen Reisebusse haben oftmals drei Achsen.
Für das Abstellen auf privaten Campingplätzen gibt es keine gesetzlichen Regelungen. Die Campingplatzbetreiber verweisen jedoch auf die Straßenverkehrsordnung
Du willst wissen, was Du bei einer Reifenpanne beim Wohnmobil machen musst, dann lies hier weiter.
Klassische Methode beim Parken, Gang einlegen und Handbremse ziehen
Dies ist die klassische Methode zur Sicherung von Fahrzeugen. Dies gilt natürlich auch für alle Wohnmobile, egal wo sie stehen oder welches Gewicht sie haben.
Meistens denkt man beim Verlassen des Fahrzeugs daran, man hat es verinnerlicht. Leider jedoch entstehen viele Unfälle dadurch, dass diese Maßnahmen vergessen wurde.
Eine Methode als Gedankenstütze ist, ein Merkgegenstand an den Fahrzeugschlüssel zu hängen. Hierfür eignen sich Schlüsselanhänger mit Beschriftungsfeld.
Das klingt banal, aber beim Abziehen des Zündschlüssels wird man beim Anblick dieses Anhängers an die Sicherungsmaßnahmen erinnert. Die Gefahr des Vergessens wird somit deutlich verringert, und die Gefahr des Wegrollens deutlich reduziert.
Wenn man länger auf einer Stelle campen tut, sollte die Handbremse jedoch mehrmals gelöst werden. Gleiches gilt für die Überwinterung des Wohnmobils, da die Gefahr besteht, dass die Bremsbacken wegen der Feuchtigkeit fest rosten können.
Sicherung des Wohnmobils durch externe Stützen
Wer länger auf einem Campingplatz verweilt, wird meistens die Räder des Wohnmobils durch externe Stützen entlasten. Mittels dieser Stützen kann die Gefahr des plötzlichen Wegrollens erheblich vermindert werden.
Wichtig ist, dass die externen Stützen sicher angebracht werden. Die Räder sollten so weit entlastet werden, dass fast kein Druck mehr auf den Reifen ist.
Bei stark unebenem Gelände oder mit erheblichem Gefälle können diese Stützen jedoch keine volle Sicherheit gewähren. Camper sollten daher weitere Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
Einsatz von integrierten Hubstützen des Wohnmobils
Besonders große und schwere Wohnmobile haben integrierte Hubstützen. Diese können elektrisch aus- und eingefahren werden, das Fahrzeug kann somit in die Waagerechte gebracht werden.
Diese hydraulischen Stützen sind sehr robust und leistungsfähig. Durch deren Einsatz kann die Gefahr des Wegrollens ebenfalls deutlich verringert werden.
Wer sich angewöhnt, die Stützen beim längeren Campen immer einzusetzen, wird sie auch besonders bei problematischer Geländeneigung einsetzten. Das Gute bei diesen integrierten Stützen ist, dass sie sehr schnell und einfach ausgefahren werden können.
Sicherung durch Unterlegkeile
Hier gibt es mit dem § 41 StVZO eine gesetzliche Regelung. Danach müssen Fahrzeuge über 4 Tonnen mit zwei Keilen gesichert werden.
Diese Keile müssen sicher zu handhaben sein, und zudem eine ausreichende Wirkung haben. Bei Fahrzeugen über 7,5 Tonnen sollten die Keile aus Stahl sein, diese sind sehr robust.
Auch bezüglich der Größe der Keile gibt es eine Regelung, auch wenn sie sehr allgemein gefasst ist. Sie müssen so beschaffen sein, dass sie die Räder entsprechend sichern können.
Auch ohne diese gesetzliche Regelung hat die Campingbranche schnell erkannt, dass Wohnmobile und Wohnwagen durch Keile gut gegen die Gefahr des Wegrollens gesichert werden können.
Wichtig ist, dass die Keile richtig angebracht werden, jedes Rad sollte mit zwei Keilen gesichert werden. Ziel der Keile ist es, dass diese eine Bewegung des Wohnmobils unmöglich machen.
Wie das Wohnmobil nach der Reise zu pflegen ist, das erfährst Du hier.
Sicherung durch externe Auffahrkeile
Hierbei handelt es sich um speziell für Wohnmobile konstruierte Keile. Diese Auffahrkeile sind im Grunde zwei verbundene Unterlegkeile.
Während Unterlegkeile wegrutschen können, besteht diese Gefahr bei Auffahrkeilen nicht. Sie sind in einem Teil gegossen oder gefertigt, somit ist diese Gefahr gebannt.
Dennoch besteht die Gefahr, dass dieses Verbindungsteil durch Materialermüdung durchbrechen kann. Die Auffahrkeile sollten daher in regelmäßigen Zeitabständen ausgetauscht werden.
Was machen, wenn beim Wohnmobil Wasser ausläuft, hier erfährst Du mehr.
Ständige Kontrolle des Wohnmobils bezüglich der Standsicherheit
Eine letzte und vielleicht auch eine der wichtigsten Sicherungsmaßnahme ist die regelmäßige Kontrolle. Durch die regelmäßige Besichtigung der Sicherungsmaßnahmen wird meistens sofort sichtbar, ob das Fahrzeug noch ausreichend gegen Wegrollen gesichert ist.
Diese Zeit sollte jeder Camper sich nehmen. Meistens ist das schnell erledigt, hierfür benötigt man nur wenige Minuten.
Zusammenfassung
Ich habe hier versucht darzustellen, wie Wohnmobile gegen Wegrollen zu sichern sind. Es gibt wie gesehen viele Möglichkeiten, alles tragen dazu bei, dass Wohnmobile sicher stehen.
Und trotzdem passieren immer wieder Unfälle dadurch, dass nicht ausreichend gesicherte Fahrzeuge plötzlich wegrollen. Hierdurch können große Schäden verursacht werden.
Die größte Gefahr besteht jedoch darin, dass Camper das Fahrzeug nicht genug sichern. Es ist nicht immer nur das Vergessen des Sicherns, oftmals werden die Fahrzeuge nur unzureichend gesichert.
Die Gefahr des Wegrollens ist auf den meisten Campingplätzen sehr gering. Bei der Anlage der Stellplätze wurde darauf geachtet, dass diese eben sind.
Ich hoffe, ich konnte Dir aufzeigen, welche Möglichkeiten zur Sicherung des Wegrollens es gibt. Achte stets darauf, dass Du Dein Fahrzeug immer gut sicherst.
Es wäre schön, Dich bald wieder bei CAMPERWELTEN begrüßen zu können.
Titelfoto: So rollt Dein Wohnmobil NICHT mehr weg! (Rechte: canva.com)