Zu Wohnmobilen umgebaute Kastenwagen erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Die Hauptursachen dafür sind, dass diese praktische Alltagsqualität mit spontanen Reisemöglichkeiten verbinden.
Allerdings besitzen Kandidaten wie der VW T6 oder die V-Klasse von Mercedes-Benz nur eingeschränkte Stehmöglichkeiten. Im folgenden Beitrag wollen wir euch daher einige Tipps und Fachfirmen näher bringen, bei denen ihr ein GFK Hochdach nachrüsten könnt.
Was ist ein GFK Hochdach?
Doch bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, wollen wir zuerst einmal die Frage beantworten, was ein GFK Hochdach überhaupt ist. Bei dieser Dachart handelt es sich um einen klassischen Aufbau, der die Höhe des Fahrzeugs erweitert.
Im Vergleich zu Hubdächern lassen sich diese Dächer allerdings nicht wieder einfahren und sind somit fest am Fahrzeug integriert. Ein GFK Hochdach besteht aus glasfaserverstärkten Kunststoff und ist dadurch besonders leicht.
Bei der Produktion werden einzelne Glasfasermatten in Formen gepresst und mit einem speziellen Harz verklebt. Im Anschluss werden die Matten noch in flüssigen Kunststoff getränkt.
Im Vergleich zu Dächern aus Blech sind die GFK Dächer besonders leicht und besitzen im Vergleich eine bessere wärmedämmende Eigenschaft.
Ein Hochdach nachrüsten – diese Firmen helfen euch
Wenn ihr jetzt auf die Idee kommt, selbst ein Hochdach nachrüsten zu wollen, so sollte euch klar sein, dass es sich dabei um eine technische aufwendige Installation handelt. Bei der Nachrüstung eines solchen Hochdaches kommt es vor allem auf einen sachgerechten Einbau an, da ihr ansonsten nur wenig Spaß daran haben werdet.
Aus diesem Grund gibt es diverse Fachfirmen, die sich in diesem Gebiet viel Fachwissen angeeignet haben und euch bei einem solchen Projekt unter die Arme greifen. Zu nennen wären hier Hersteller wie:
- Westfalia
- Reimo
- SCA
- Pössl
Der Hersteller Reimo beispielsweise bietet GFK Hochdächer für den Ford Transit, dem Mercedes-Benz Sprinter oder auch dem Fiat Ducato an. Die Preise für das reine GFK Hochdach liegen bei etwa 1.700 Euro zuzüglich des Einbaus.
Wenn ihr einen solchen Umbau plant, so solltet ihr euch zu Beginn mehrere Angebote einholen und vergleichen.
Ein GFK Hochdach einbauen – so wird’s gemacht
Die Frage, die wir uns jetzt stellen ist natürlich, wie die Spezialisten vorgehen. Das wichtigste vorerst: ein solcher Umbau beeinträchtigt die Struktur des Fahrzeugs und ist daher zulassungspflichtig.
Darüber hinaus solltet ihr, wenn ihr den Umbau selbst machen wollt, unbedingt sorgfältig arbeiten, um später keine böse Überraschung zu erleben. Zuerst schneidet der Fachmann ein ausreichend großes Loch in das Dach, um das GFK Hochdach aufzunehmen.
Dieser Ausschnitt wird im Anschluss bearbeitet und scharfe Kanten werden entfernt. Ist das soweit erledigt, ist es wichtig den Rahmen einzubauen, auf dem später das Hochdach ruhen wird.
Der Rahmen wird dabei im Fahrzeug verschraubt, wobei die Bohrlöcher selbst versiegelt werden. Die Basis steht somit schon einmal und das Hochdach kann jetzt eingebaut werden.
Je nach Wahl des Hochdaches, kann jetzt die Gestaltung erfolgen, wenn es beispielsweise als Schlafdach konzipiert wurde. Wusstet ihr übrigens, dass Hochdächer auch mit einem Trägersystem ausgerüstet werden können, um so Skier oder Surfbretter transportieren zu können.
Das war es dann auch schon. So einfach habt ihr einen Kastenwagen mit Hochdach.
Diese Vor- und Nachteile bietet ein GFK Hochdach
Ein Hochdach besitzt einige Vorteile, wie beispielsweise eine höhere Stehhöhe und die bessere Raumausnutzung. Diesen stehen allerdings auch ein paar Nachteile gegenüber.
Ein großer Vorteil ist beispielsweise, dass Rost bei einem GFK Dach kein Problem darstellt, da es sich um einen Kunststoff handelt. Darüber hinaus ist GFK auch strapazierfähig und hält mittelgroße Hagelkörner gut ab.
Ebenso kann man GFK mit Sikaflex kleben, wenn beispielsweise Risse entstanden sind. Auch die schall- und wärmedämmenden Eigenschaften sind deutlich besser als bei Aluminium.
GFK schützt allerdings nicht vor Blitzeinschlägen. Ebenso sollte man unbedingt auf Risse achten, denn wenn diese unbemerkt bleiben kann so Wasser in den Wohnbus eindringen.
GFK bekommt recht schnell einen Gelbstich und wirkt dadurch häufig älter als es eigentlich ist. Im Vergleich zu einem Aluminiumdach ist eines aus GFK zudem etwas schwerer.
Aluminium- oder GFK-Hochdach – das sind die Unterschiede
Zum Abschluss wollen wir uns noch einmal die Unterschiede zwischen einem Hochdach aus Blech und einem aus GFK anschauen. Ein Hochdach aus Aluminium ist vergleichsweise leicht, wodurch die Zuladung des Wohnmobils nicht zu stark eingeschränkt wird.
Darüber hinaus ist ein Dach aus Aluminium verformbar, das heißt bei starken Hagel bricht das Material nicht, sondern es verformt sich. Allerdings hat man so hässliche Dellen, die man bei GFK nicht hätte.
Im Falle eines Blitzeinschlags würde Aluminium den Blitz ableiten und wäre so im Falle des Falles sehr sicher. Darüber hinaus hat UV-Licht keinerlei Einfluss auf das Material, wodurch es bei Pflege immer aussieht wie neu.
Kommt es allerdings einmal zu Reparaturen, dann ist ein GFK Hochdach deutlich günstiger. Aluminium kann zwar nicht rosten, es kann mit der Zeit allerdings zum Alufrass kommen.
Im Vergleich zu Aluminium kann man GFK beim Wohnmobil lackieren und somit individuell gestalten.
Dank moderner Möglichkeiten können beide Materialien auch kombiniert werden, um so die Vorteile beider zu nutzen.
ZUSAMMENFASSUNG
Moderne Camper bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten und dank Fachfirmen lassen sich auch ehemalige Kastenwagen einfach umbauen. Kleine Kastenwagen wie ein VW T5 oder ein Mercedes-Benz Vito besitzt allerdings nur eine eingeschränkte Stehhöhe.
In diesen Fällen ist es daher sinnvoll, ein GFK Hochdach nachrüsten zu wollen. Diverse Fachfirmen bieten dabei ganze Sets an, mit denen schnell ein Ergebnis erzielt werden kann.
Aufgrund des tiefen Einschnitts in die Konstruktion ist eine solche Maßnahme allerdings eintragungspflichtig und sollte daher nur von Spezialisten vorgenommen werden. Vor allem als Laie kann man beim Einbau einiges falsch machen und so kommt es dann zu Undichtigkeiten oder ähnlichen Problemen.
Die Kosten für ein Hochdach liegen je nach Modell bei etwa 1.700 Euro, wobei noch der Einbau hinzukommt. Insgesamt liegen die Kosten für ein Hochdach aus GFK bei etwa 5.000 Euro (wenn Camper aufgrund eines fehlerhaften Einbaus verschrottet werden muss, wären die Kosten deutlich höher).
Neben der Möglichkeit eines Hochdachs aus GFK, gibt es auch noch eine Variante aus Aluminium, die besonders leicht ist. Nachteilig ist allerdings die geringere Dämmung.
Ihr steht vor der Wahl, ob es ein Kastenwagen von Hymer oder Pössl sein soll? Dann schaut euch dazu unseren Ratgeber an.
Titelfoto: Wohnmobil Werz Magnum mit GFK Hochdach von SCA (Rechte: SCA Dächer)