Kastenwagen mit Hecksitzgruppe sind wieder deutlich beliebter geworden. Dieser frühe Standardgrundriss wurde im Laufe der Jahrzehnte zwar durch andere Grundrisse wie welche mit Einzel- oder Querbetten verdrängt, erfährt aktuell allerdings wieder eine Wiederbelebung.
Dank moderner Technik ist es mittlerweile möglich, einen solchen Camper beispielsweise mit Hubbetten zu kombinieren und somit die Schlafplätze noch einmal zu erhöhen. Im folgenden Artikel wollen wir euch daher nicht nur einen Überblick über diese Kastenwagen geben, sondern geben euch noch wertvolle Tipps an die Hand.
Geschichte der Kastenwagen mit Hecksitzgruppe
Ein Grundriss mit Hecksitzgruppe war lange Zeit der vorherrschende Typ, wenn es um Wohnmobile ging. Der Vorteil ist selbstverständlich die Hecksitzgruppe, an welcher man entweder Platz nehmen kann oder die auf Wunsch ohne große Schwierigkeiten zur Liegefläche umgewandelt werden kann.
Ein weiterer Vorteil ist, dass solche Gefährte in der Regel die 3,5 Tonnen nicht überschreiten und somit sich auch für Personen wie mich eignet, welche ansonsten einen LKW Führerschein benötigen würden. Nachteilig war damals der recht gedrungene Innenraum und somit das Gefühl der Einengung.
Dadurch wurde das Konzept zwischenzeitlich durch andere Grundrisse ergänzt beziehungsweise stellenweise ersetzt. Dank heller Materialien und moderner Konstruktionen ist es möglich diesen Nachteil wieder auszubügeln und somit erlebt der Grundriss wieder eine Renaissance.
Die Alternative – Clever Vans For II 540
Nach etwas Geschichte, wollen wir euch hier einmal eine Alternative aufzeigen und dabei muss es nicht immer Hymer oder Pössl sein. Mit dem For II 540 von Clever Vans findet man einen äußerst durchdachten Van, welcher auf 5,4 Meter Länge einiges zu bieten hat.
Die Hecksitzgruppe lässt sich hierbei einfach zu einer großen Liegefläche umbauen, wobei beachtet werden muss, dass der Tisch relativ klein ist. Möchte man was Größeres wie beispielsweise Fahrräder transportieren, dann kann zudem der Mittelteil ausgebaut werden.
In der Mitte befindet sich dann das Badezimmer, wie auch die Küche. Ersteres ist ein Schwenkbad, was der Variabilität noch einmal zugutekommt. Die Küche bietet ebenfalls alles, was das Herz begehrt und besitzt nicht nur einen Gaskocher und Kühlschrank, sondern auch eine klappbare Tischplattenerweiterung.
Der For II basiert hierbei auf dem Citroen Jumper und besitzt einen 163 PS starken Dieselmotor, welcher beispielsweise auch eine Klimaanlage, ein Tempomat sowie ein Lederlenkrad besitzt. Selbstverständlich ist auch LED Tagfahrlicht an Bord.
Technische Daten – Clever Vans For II 540
- Gesamtlänge: 541 cm
- Gesamtbreite: 205 cm
- Gesamthöhe: 261 cm
- zGG: 3.5000 KG
- Zuladung: 855 KG
- Bettmaße: 186 x 130 cm und 170 x 130 cm
- Schlafplätze: 4
- Kühlschrank: 70 Liter
- Preis: ab 37.990 Euro
Erfahrungsbericht: Clever Vans For II 540
Die Erfahrungen mit dem Clever Vans For II 540 sind durchweg positiv. Die zwischen 120 PS und 165 PS starken Motoren sind äußerst kräftig und dank des lang übersetzten Getriebes fällt auch der Kraftstoffverbrauch sehr niedrig aus.
Interessant ist auch der geringe Wendekreis von gerade einmal 12,3 Metern, wodurch auch Städte oder enge Bergdörfer interessant werden. Das Parken klappt so äußerst simpel, lediglich Parkhäuser oder Tiefgaragen lassen sich noch nicht befahren.
Im Inneren kommt man ebenfalls sehr gut zurecht, wobei gesagt werden muss, dass das Bad recht eng ausfällt. Allerdings kann der Duschkopf auch durch das Fenster gereicht werden, sodass draußen geduscht werden kann.
Die Möbel und das Dekor bieten zwar viel Platz, hätten allerdings wertiger ausfallen können.
Kastenwagen mit Hecksitzgruppe kaufen – worauf geachtet werden muss
Wer einen Kastenwagen gebraucht kaufen möchte, der sollte selbstverständlich auf gewisse Punkte achten. Zwar sind solche Camper äußerst preisgünstig, können allerdings auch recht teuer werden.
Zuerst sollte sich selbstverständlich der Motor genau angeschaut werden. Wenn dieser unruhig läuft oder klappernde Nebengeräusche besitzt, dann sollte man auf sein Bauchgefühl hören und sich lieber woanders umsehen.
Vor hohen Laufleistung muss man sich allerdings keine Sorgen machen, denn die Motoren sind in der Regel für einen äußerst harten Arbeitseinsatz entwickelt worden. Der nächste große Punkt ist das leidige Thema Rost, während Flugrost dabei noch auszuhalten ist, sollten vor allem tragenden Teile rostfrei sein.
Passt hier soweit alles kann es auch schon an den Innenraum gehen, wobei besonders die Dichtungen der Fenster überprüft werden sollte, damit es hier zu keiner bösen Überraschung kommt. Selbstverständlich sind auch hier alle Gerätschaften auf Funktion zu prüfen.
Der abschließende Blick trifft dann die Polster und Möbel, denn diese sollten nicht zu verwohnt wirken.
Kurz zusammengefasst:
- Arbeitet der Motor einwandfrei und wurden die Wartungsintervalle eingehalten?
- Sind die tragenden Teile ohne Rost?
- Schließen die Fenster zuverlässig und dichten diese komplett ab?
- Funktionieren Geräte, wie Gaskocher und Heizung?
- Sehen die Polster und Möbel der Laufleistung entsprechend aus?
Kastenwagen umbauen – das sollte man wissen
Neben einer großen Auswahl an fertigen Campern, wie den hier vorgestellten Camper Vans For II 540, liegt es mittlerweile im Trend sich selbst einen Camper zu bauen. Der Vorteil liegt hierbei klar auf der Hand, denn so lassen sich auch eigene Ideen einfach umsetzen.
So lässt sich beispielsweise ein Kastenwagen mit Allrad und Automatik ganz einfach zum Camper umbauen. Zuerst sollte selbstverständlich das Basisfahrzeug stimmen, wobei hier ein Ford Transit, ein Mercedes Sprinter oder auch ein Citroen Jumper infrage kommen.
Hier kommt es selbstverständlich darauf an, was man alles im Camper haben möchte. Ebenso ist es möglich auch ein Aufstelldach zu verbauen, wobei auch Laien das alte Dach entfernen können.
Allerdings muss ein solcher Schritt dann unbedingt mit dem Tüv angesprochen werden, da ansonsten die Betriebserlaubnis erlischt. Nachdem die Verkleidung abgenommen wurde, kann der Innenraum komplett geschreinert werden.
Durch fertige Bausätze Zeit sparen
Wer sich etwas Arbeit sparen möchte, der kann auch komplette Bausätze nehmen, welche es entsprechend für alle Fahrzeugtypen gibt. Das erwähnte Aufstelldach gibt es auch als Bausatz, wobei dieser inklusive Tüv-Eintragung etwa 5.000 Euro kostet.
Ebenso gibt es selbstverständlich auch die Inneneinrichtung als Bausatz, wodurch die Montage äußerst leicht ist.
ZUSAMMENFASSUNG
Kastenwagen mit einer Hecksitzgruppe erfreuen sich mittlerweile einer wachsenden Beliebtheit, denn dank ihren praktischen Qualitäten sind diese Modelle sowohl für den Alltag geeignet als auch für ausgedehnte Campingurlaube.
Exakt diese Qualitäten erfüllt hierbei der Clever Vans For II 540, wobei andere Modelle durchaus hochwertiger sind (allerdings dann auch deutlich teurer sind). Alternativ lassen sich dank eines großen Gebrauchtwagenangebotes auch gute gebrauchte Exemplare finden, wobei nicht zu den günstigsten Exemplaren gegriffen werden sollte.
Wer einen individuellen Camper haben möchte, der kann sich einen Kastenwagen auch selbst ausbauen, wobei dieser dank Bausätze ebenfalls einfach zu bewältigen ist.
Euch hat der Artikel gefallen? Dann schaut euch doch unseren Beitrag über die 9 besten Kastenwagen mit Hubbett an.
Titelfoto: Kastenwagen MegaMobil Lounge 640 mit Hecksitzgruppe (Rechte: megamobil.de)