Hubdach Reparieren (Camper DIY oder Profi?)


Campingbusse liegen im Trend und das kommt nicht von ungefähr. Diese Busse sehen in der Regel nicht wie klassische Camper aus und fallen dadurch im Straßenverkehr weniger auf.

Dadurch können diese Camper beispielsweise auch in Tiefgaragen parken und bieten darüber hinaus auch noch viele praktische Qualitäten, die bei klassischen Kastenwagen geschätzt werden.

Damit man in einem solchen Gefährt auch stehen kann, haben die meisten ein Hubdach. Dieses neigt im Alter allerdings zu Defekten und so wollen wir euch in diesem Ratgeber einmal erklären, wie ihr ein Hubdach reparieren könnt.

Die Vorteile eines Hubdachs

Zuerst einmal eine kleine Definition. Ein Hub bedeutet eine senkrechte Bewegung, im Falle eines Dachs wird dieses also nach oben hin angehoben und nicht zur Seite hin bewegt oder weggeklappt.

Im Campingbereich wird ein Hubdach auch gerne Hebe- oder Pilzdach genannt. Der Höhengewinn liegt im Schnitt zwischen fünfzig und sechzig Zentimeter. 

Ähnlich konstruiert sind Aufstelldächer, die im Vergleich allerdings nur auf einer Seite und nicht komplett hochgeklappt werden. Die Vorteile eines Hubdachs sind vielfältig und sind aus mehreren Gründen bei kleinen Campingbussen sehr beliebt.

Im Stand kann im Innenraum Stehhöhe erreicht werden, während im Fahrmodus die niedrigere Höhe des Fahrzeugs zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch führt. Darüber hinaus können so auch noch weitere Schlafplätze integriert werden.

Wer mit einem Camper auf eine Fähre muss, wird feststellen, dass Campingbusse mit Hubdach einen günstigeren Tarif bekommen als ausgewachsene Wohnmobile. Traditionelle Hersteller von Hubdächern sind SCA und Reimo.

So rüstet ihr ein Hubdach nach

Ein Hubdach kann selbstverständlich auch nachträglich eingebaut werden, um so einen Wohnwagen bis 2m Höhe zu bekommen (gilt ebenso für Campingbusse). Wird der Umbau in Eigenleistung vollbracht, so sollte man mit etwa drei Tagen rechnen. 

Passende Hubdächer für Kastenwagen wie den VW T5 oder Opel Vivaro gibt es bereits für knapp dreitausend Euro inklusive Mehrwertsteuer, aber ohne Versand und Einbau.

Gebrauchte Exemplare sind in der Regel keine Alternative, da hier mehr als nur die Dichtungen und Faltenbalg getauscht werden müssen und somit teurer als ein neues Dach sein können.

Vor dem Einbau braucht es natürlich zuerst einmal Platz, beim Messen sollte man lieber öfter nachprüfen, bevor geflext wird. Darüber hinaus müssen auch alle störenden Bauteile wie beispielsweise der Dachhimmel ausgebaut werden.

Im Anschluss wird der Camper zum Cabrio, wobei der Ausschnitt schrittweise auf Kanthölzer gelegt wird, damit dieser nicht in den Camper fällt. Ist dies erledigt, werden die Kanten begradigt, grundiert und lackiert.

Im Set des Hubdachs ist ein Verstärkungsrahmen, der eingebaut werden muss, damit der zukünftige Camper auch bei einem Unfall möglichst stabil bleibt (hier kommt elastischer Karosseriekleber zum Einsatz).

Jetzt ist es fast geschafft, denn als Nächstes wird das Trägersystem verbaut und das neue Dach wird ausgerichtet und schließlich montiert. Zum Abschluss wird das Zeltbalg gespannt und fixiert.

Sollte das neue Dach auch zum Schlafen dienen, so wird jetzt noch das Bett eingebaut, indem dieses auf den Verstärkungsrahmen aufgelegt wird.

Die häufigsten Probleme mit Hubdächern

Hubdächer sind unter Campingfreunde sehr beliebt und weit verbreitet. Im Laufe der Zeit kann es allerdings zu einer Reihe von Problemen kommen.

So können Hubdächer mit der Zeit nicht mehr richtig schließen und auch die Windgeräusche können zunehmen. Wenn das Hubdach nachträglich eingebaut wurde und die Kanten nicht versiegelt waren, kann es hier zu Korrosion kommen.

Der Zeltbalg besteht aus einem belastbaren Stoff, der vielen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Dieser kann mit der Zeit reißen und Wasser kann in den Innenraum laufen.

Es kann auch passieren, dass das Hubdach zwar eine Kante schließt, aber etwas übersteht. Dies darf natürlich nicht sein und so zeigen wir euch in den folgenden Abschnitten, wie ihr die Probleme beheben könnt.

Problem 1: Hubdach schließt nicht

Hub- und Aufstelldächer verrichten jahrelang ihren Dienst und sind dabei ständig den verschiedensten Witterungsbedingungen ausgesetzt.

Im Alter kann es allerdings zu Problem kommen, beispielsweise wenn sich das Dach verzogen hat oder die Elektronik spinnt.

Damit im Inneren die Module beispielsweise vom PlugVan nicht nass werden, sollte man schnell Abhilfe schaffen.

Falls die Elektronik das Problem ist und das Dach zwar herunterfährt, aber nicht richtig schließt (und daraufhin eine Fehlermeldung oder Fehlerton kommt), könnte ein Kabelbruch das Problem sein.

Mit diesem Problem haben vor allem die Hubdächer des VW T6.1 zu kämpfen. Vor allem, wo die Kabel häufig geknickt werden, sollte auf Abnutzungserscheinungen geachtet werden.

Sollte das Dach überhaupt nicht mehr schließen, so könnte die Sicherung das Problem sein (im Falle des T6.1 auf Platz 4).

Darüber hinaus könnte auch das Steuergerät einen Defekt aufweisen, wobei dieser Fehler nur in einer Werkstatt behoben werden kann.

Problem 2: Zellstoff gerissen

Der Zeltbalg liegt zwischen Dachende und dem Stützrahmen. Dabei soll dieser einmal die Technik abdecken, aber auch die Insassen vor schlechtem Wetter schützen.

Im Laufe der Zeit wird der Stoff spröde und muss ausgetauscht werden, wobei dies in einer Werkstatt erledigt werden sollte, da der Ausbau umfangreich ist. Kurzfristig gibt es Smart-Repair-Lösungen, die den Riss vorübergehend abdichten.

Tip: Lies bitte auch “Hubdach Stoff erneuern“…

Problem 3: Hubdach schließt nicht gleichmäßig

Es kann allerdings auch sein, dass das Hubdach zwar schließt, dieses aber nicht überall abdichtet. In solchen Fällen sollte schnell gehandelt werden, damit auch eine Marq Wohnkabinen keinen Schaden nehmen.

Die einfachste Ursache für dieses Problem könnte eine verschobene Matratze sein, sodass sich die Polsterung im Mechanismus verklemmt und das Dach nicht richtig aufliegen kann.

Ist das nicht die Ursache, könnte sich die Verschraubung des Stützrahmens oder dessen Verklebung gelöst haben.

In solchen Fällen hilft leider nur eine ordentliche Nachbereitung, die in der Regel von Fachwerkstätten durchgeführt wird.

ZUSAMMENFASSUNG

Ein Hub- oder auch Aufstelldach ist praktisch und vor allem bei kleinen Campern und Wohnwagen beliebt. Dieses kann mit der Zeit allerdings Defekte aufweisen und dann ist es notwendig, ein Hubdach zu reparieren.

Soll ein Hubdach stattdessen nachgerüstet werden, so lohnt sich der Kauf eines gebrauchten Daches nicht, denn die sorgfältige Restauration ist im Schnitt teurer als die Anschaffung eines neuen Daches.

Der Einbau kann bei sorgfältiger Planung und Durchführung auch in Eigenregie durchgeführt werden und somit Geld gespart werden. Im Laufe der Zeit kann es zu Problemen kommen, beispielsweise dann, wenn das Dach nicht richtig schließt.

Solche Fehler sollten dann schnell behoben werden.

Passende Wohnwagen mit einem Hubdach haben wir euch hier zusammengestellt. Auf CAMPERWELTEN findet ihr bereits weit über 1.200 Artikel rund um das Thema Camping.

Titelfoto: Hubdach am Camper reparieren (Rechte: campervanparts.uk)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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