Vor allem Wild- und Dauercamper kennen das Problem, dass man auch im Winter nicht frieren möchte. Häufig greifen Campingfreunde hierbei auf Gasheizungen zurück, aber es gibt auch noch eine andere interessante Alternative, die wir euch in diesen Ratgeber vorstellen möchten.
Die Rede ist natürlich von Infrarotheizungen. Welche Vorteile diese haben und warum eine Infrarotheizung im Wohnmobil eine Alternative ist, zeigen wir euch im folgenden Artikel.
1. So funktioniert eine Infrarotheizung
Infrarotheizungen sind äußerst kompakte und flexible Heizungen und bieten gegenüber Gasheizungen auch eine direkte Wärmeentwicklung. Während Gasheizungen ihre Wärme an die Umgebungsluft abgeben und somit den Raum erwähnen, wirken Infrarotheizungen anders.
Diese geben die Wärme nicht an die Luft an, sondern an die Oberflächen, das heißt, es werden die Polster, Möbel oder auch der eigene Körper erwärmt, der die Wärme speichert und mit der Zeit abgibt.
Dadurch entfällt die Anlaufzeit und man hat fast direkt einen warmen Camper. Maximiert wird der Effekt noch, wenn der Camper gut gedämmt, denn dann erwärmt sich diese und gibt die Wärme in den Innenraum ab.
2. Diese unterschiedlichen Bauformen gibt es
Infrarotheizungen besitzen äußerst kompakte Bauformen und fallen nach dem Einbau kaum auf. Wer sein Wohnmobil im Winter heizen möchte, ist mit einer Infrarotheizung tatsächlich gut beraten.
Infrarotheizungen gibt es dabei in unterschiedlichen Bauformen, je nach Zweck und Art, die benötigt wird. Die wichtigsten sind dabei:
- das klassische Heizpaneel zur Decken- oder Wandmontage
- als Fußbodenheizung
- als Heizmatte
Die wohl gebräuchlichste Form ist ein einfaches Heizpaneel, welches entweder an der Decke oder Wand des Campers angebracht wird. Hierbei solltet ihr allerdings auf die Stärke der Heizung achten.
Während für ein Badezimmer beispielsweise bereits 130 Watt ausreichen, benötigt ihr für größere Flächen auch gerne mal 600 Watt. Für alle, die das Paneel ein wenig verstecken möchten, für die gibt es auch dekorative Arten.
Für alle, die gerne im Winter barfuß durch ihr Wohnmobil wandern, für die gibt es auch eine Infrarot-Fußbodenheizung. Da diese Heizungsart in der Regel aus einer Heizfolie besteht, wird diese unter dem Fußboden angebracht, was allerdings nicht ganz einfach ist, aber dazu später mehr.
Eine originelle Methode sind die Heizmatten beziehungsweise Heizteppiche. Diese unterscheiden sich in ihrer Form nicht von normalen Matten und sorgen für eine wohlige Wärme, sind allerdings nur als zusätzliche Wärmequelle anzusehen, da die Leistung nicht ausreicht.
3. So gelingt der Einbau einer Infrarotheizung
Der Einbau einer Infrarotheizung ist in den meisten Fällen recht einfach. Zuerst wird die Paneele an der Stelle angebracht, die man sich ausgesucht hat und an einer passenden Steckdose angeschlossen.
Möchtet ihr hingegen nur punktuell und bei Bedarf heizen, so könnte auch eine Infrarotheizung mit Standfüßen etwas für euch sein. Wenn ihr jetzt auf der Suche nach der richtigen Heizung seid, dann nehmt euch bitte Faustformel, dass für vier Quadratmeter 130 Watt benötigt werden zu Herzen.
Komplexer wird es, wenn es sich dabei um eine Fußbodenheizung handelt, denn in diesen Fällen wird nicht nur einiges an Werkzeug benötigt, sondern auch der Fußboden muss raus. Allerdings kann die Folie an bestimmten Punkten zugeschnitten werden, was zumindest das Verlegen erleichtert.
4. Diese Firma hilft euch beim Einbau
Während der Einbau einer Infrarotpaneele auch als Laie durchgeführt werden kann (von der Nasszelle einmal abgesehen) ist vor allem der Einbau einer Fußbodenheizung eher etwas für Profis und Handwerkerkönige.
Solltet ihr euch daher den Einbau nicht zutrauen, so könnt ihr auch eine Fachfirma wie beispielsweise die Candor GmbH beauftragen. Das Unternehmen kümmert sich hierbei nicht nur um Fußboden- und Sitzbankheizungen für Wohnmobile und Wohnwagen, sondern bieten auch Heizlösungen für Kirchen und Industrie an.
Der Einbau umfasst dabei nicht nur die Montage der Heizung, sondern auch die Bereitstellung der Materialien, sodass ihr euch um nichts kümmern müsst. Wie teuer das allerdings wird, ist hierbei vom Modell abhängig, da hilft dann nur einmal nachzufragen.
5. Infrarotheizung: Ein Erfahrungsbericht
Gerade bei einer Fußbodenheizung stellt sich dem geneigten Camper die Frage, welche Wohnmobile einen Doppelboden haben, um die Wärmeverluste zu minimieren. Was die Erfahrungen angeht, da sind sich die Camper über den Nutzen uneinig, auch wenn alle die schnelle Heizleistung respektieren.
Während die meisten Camper sich eine Fußbodenheizung verbaut haben und diese als Unterstützung zu ihrer Truma-Heizung nutzen, haben sich andere komplette Paneele verbaut. Während die einen diese Paneele loben, da auch das lästige Schleppen der Gasflaschen entfällt, empfinden die anderen die Heizleistung eher als ungenügend.
Am besten ist es daher sich ein eigenes Bild zu machen und sich einen solchen Camper einmal zu mieten und ausgiebig zu nutzen, dann weiß man selbst, ob es zu einem selbst passt.
6. Darauf sollte im Betrieb geachtet werden
Ein Wärmetauscher im Wohnmobil wird bei einer Infrarotheizung nicht benötigt. Der Vorteil einer Infrarotheizung ist unter anderem, dass man sich keine Sorgen machen muss, dass etwas in der Nähe der Heizung anbrennt.
Das liegt daran, dass die Wärme direkt an die Objekte und nicht an die Luft abgegeben wird. Erreicht die Heizung darüber hinaus eine vorher eingestellte Gradzahl, schaltet sich diese vollständig ab.
Allerdings sollte unbedingt darauf geachtet, nicht die Heizung anzufassen, da sich diese schnell auf etwa 110 Grad Celsius erwärmt und man sich daher verbrennen kann. Aus diesem Grund geben die meisten Hersteller gleich eine passende Abdeckung mit.
7. Infrarot versus Gas: Ein Vergleich
Das sind selbstverständliche sehr viele Infos im Text. Habt ihr nicht die Zeit den Text durchzulesen, haben wir euch in folgender Tabelle die wichtigsten Informationen zusammengetragen.
Infrarot | Gas | |
Heizart | direkt, Objekt | indirekt, Luft |
Leistungsverlust | sehr gering | vergleichsweise hoch |
Größe | klein, platzsparend | größer, eigene Kammer |
Kosten | Im Schnitt teurer als Gas | Im Schnitt günstiger als Infrarot |
ZUSAMMENFASSUNG
Möchtet ihr eine Infrarotheizung in euer Wohnmobil einbauen, so ist dies grundsätzlich eine sehr gute Idee, denn die Wärme ist direkt vorhanden und wird zudem nicht an die Luft, sondern an die Objekte abgegeben. Dadurch stellt sich eine wohlige Atmosphäre schneller ein.
Darüber hinaus ist die Installation einer Infrarotheizung in den meisten Fällen recht einfach und kann auch von Laien durchgeführt werden. Allerdings muss beachtet werden, dass die Kosten höher sind als bei einer vergleichbaren Gasheizung, die in der Regel immer mit an Bord ist.
Wer allerdings viel Wert auf warme Füße legt, der findet mit einer Infrarot-Fußbodenheizung genau seine Heizungsart.
Übrigens, wenn ihr neben dem Camper auch noch ein Vorzelt besitzt, dann schaut euch unbedingt unsere 7 Tipps zum Beheizen eines Vorzelts an.
Titelfoto: Infrarotheizung für Wohnmobil (Quelle: Canva & heater-aircooler)