Kastenwagen liegen als Alternative zu klassischen Wohnmobilen im Trend, denn die Modelle eignen sich nicht nur gut für Ausbauten, sondern wirken optisch nicht wie ein normaler Camper. Darüber hinaus trumpfen Kastenwagen mit praktischen Qualitäten auf.
Ob VW Crafter oder Ford Transit die bessere Wahl ist, liegt immer im Auge des Betrachters. Der VW Crafter wird in zwei Generationen seit 2006 produziert und dessen Technik kommt auch noch in anderen Modellen zum Einsatz. Der Ford Transit ist stattdessen ein alter Hase, den es in vielen unterschiedlichen Formen, Arten und Größen wie dem Ford Transit Custom Nugget Plus gibt.
Wann welcher Kastenwagen die bessere Wahl ist und was sonst noch zu beachten gilt, klären wir in diesem Ratgeber.
VW Crafter – der Camper fürs Grobe
Diesen Artikel starten wir mit dem VW Crafter, da dieser im Vergleich zum Ford Transit deutlich jünger ist. Die erste Generation wurde erstmals 2006 öffentlich vorgestellt und war bis auf die Motoren und Front baugleich mit dem Mercedes-Benz Sprinter der zweiten Generation.
Die Modelle entstanden dabei in den Werken Ludwigsfelde sowie Düsseldorf, sodass dieser auf denselben Bändern produziert wurde, wie auch der Sprinter. Die Dieselmotoren leisten maximal 163 PS, wobei für die Modelle in Australien Motoren aus dem Mercedes-Benz Sprinter verbaut wurden.
Wer den Crafter zum Camper umbauen möchte, kann komfortabel auf einen VW Crafter Wohnmobil Bausatz zurückgreifen. Günstige Module bietet das Unternehmen Friesencamper an, während exklusive Aufbauten bei Flexebu erhältlich sind.
Preislich gehen die Module bereits bei rund zweitausend Euro los (ohne Einbau). Für exklusive Module wird es gerne auch mal fünfstellig.
Crafter mit Stern – der Mercedes-Benz Sprinter
Wie weiter oben bereits erwähnt, sind die erste Generation des VW Crafter und die zweite Generation des Mercedes-Benz Sprinter nahezu baugleich. In Nordamerika wird der Sprinter unter der Marke Freightliner vertrieben beziehungsweise auch als Dodge erhältlich.
Der Sprinter ist im Vergleich zum VW Crafter mit Benzin- und Dieselmotoren erhältlich, wobei die Leistung von 88 PS bis hin zu 258 PS reicht.
Gepaart mit dem optionalen Allradantrieb, wird der Mercedes-Benz Sprinter gerne als Camper genutzt und auch Unternehmen wie Veo Vans bauen auf Basis des Sprinter eigene Wohnmobile auf.
Die Modelle sind dabei besonders für Campingfreunde interessant, die hauptsächlich im Gelände unterwegs sein möchten. Die Grundpreise starten ab 65.900 Euro für das Basismodell.
MAN TGE – interessantes Derivat
Die zweite Generation des VW Crafter wurde von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Eigenregie entwickelt, wobei es mit dem MAN TGE ein hauseigenes Derivat gibt. Auch diese Modelle werden nur mit Dieselmotoren angeboten, wobei die Common-Rail-Dieselmotoren zwischen 102 PS und 177 PS leisten.
Beim MAN TGE wurde viel Wert auf Aerodynamik gelegt, sodass der CW-Wert bei gerade einmal 0,33 liegt. Dadurch senkt sich der Kraftstoffverbrauch auf gerade einmal 6,7 Litern auf einhundert Kilometern.
Dadurch ist der MAN TGE als Camper interessant und neben Umbauten bieten die Hersteller Westfalia Alkoven- und Campervan-Modelle auf Basis des MAN TGE an. Diese besitzen einen luxuriösen Innenraum, der kaum Wünsche offen lässt.
Ford Transit – Raumwunder auf vier Rädern
Der Ford Transit ist bereits seit den 1960er Jahren auf den Straßen dieser Welt unterwegs und besitzt dabei eine hohe Exklusivität. In aktuell siebter Generation wird der Transit seit 2014 produziert und mit Common-Rail-Dieselmotoren angeboten.
Aufgrund der Vielseitigkeit gibt es den Transit sowohl als großen Kastenwagen, der hohe Gewichtsklassen abdeckt, als auch als Custom-Modell, das in kompakten Maßen hergestellt wird und unter die Gewichtsklasse von 3,5 Tonnen fällt.
Die Motoren gelten grundsätzlich als robust, allerdings sollte vor dem Kauf gecheckt werden, ob das Softwareupdate 19b10 eingespielt wurde.
Vor allem der Ford Transit 170 PS Motor macht sonst Probleme, da sich bei Motoren ohne Update das Öl zu stark verdünnt und ein Motorschaden zur Folge hat.
Ford Transit oder VW Crafter – wann lohnt sich welcher Camper?
Die Auswahl an Campingfahrzeugen ist groß und so stehen viele vor der Frage, ob der VW Crafter oder Ford Transit das bessere Modell ist. Grundsätzlich muss man sagen, dass es hierauf keine abschließende Antwort gibt, denn es kommt immer auf die persönlichen Präferenzen an.
Der VW Crafter bietet unter anderem die folgenden Vorteile:
- bewährte Technik mit guter Ersatzteilversorgung
- luxuriöse Innenausstattung (MAN TGE)
- geringer Kraftstoffverbrauch
Demgegenüber bietet der Ford Transit:
- breite Motorenpalette
- viele Varianten
- robuste Motoren
Wer vor der Wahl steht und mehrere Personen unterbringen muss, ohne dabei auf einen gewissen Luxus verzichten zu müssen, sollte zu dem VW Crafter greifen.
Dies ist insbesonders dann von Bedeutung, wenn mal eben schnell etwas repariert werden muss, denn dank der breiten Produktpalette ist die Ersatzteilversorgung jederzeit gesichert.
Wer stattdessen einen besonders stylischen Camper haben möchte, der kann zum Ford Transit greifen. Die Ford Transit Custom Modelle eignen sich besonders für Paare, die keine zwei Fahrzeuge benötigen.
Der Transit Custom Nugget besitzt eine gute Alltagstauglichkeit und kann wie ein normaler PKW bewegt werden. Auch fällt dieser optisch nicht so stark auf, wie die größeren Transit- oder Crafter-Modelle.
Vorstellung – Ford Transit Custom Nugget Plus
Der VW Crafter und die meisten Ford Transit-Modelle sind große Kastenwagen mit reichlich Stauraum. Wer hingegen ein unauffälliges Fahrzeug sucht, der sollte sich einmal den Ford Transit Custom Nugget Plus anschauen.
Der Ford Transit Custom besitzt einen langen Radstand und wird von Westfalia umgebaut. Der Nugget Plus besitzt entweder ein Hoch- oder ein Aufstelldach und bietet bis zu vier Schlafplätze.
Der Innenraum ist hell gestaltet und bietet im Heck neben einer Küche auch eine kleine Nasszelle mit Toilette und Waschbecken. Ein weiteres Waschbecken im Heck kann ebenfalls umgeklappt werden.
Geschlafen wird entweder auf der umbaubaren Dinette oder im Hubbett, welches sich im Hochdach befindet.
Technische Daten – Ford Transit Custom Nugget Plus
- Gesamtlänge: 534 cm
- Gesamtbreite: 199 cm
- Gesamthöhe: 280 cm
- Wendekreis: 12,2 m
- Motor: 2.0 Liter Turbodiesel mit 130 PS
- Kraftstoffverbrauch: 8,6 Liter Diesel
- Schlafplätze: 4
ZUSAMMENFASSUNG
Die Wahl ob der VW Crafter oder Ford Transit der bessere ist, hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Wer Luxus haben möchte und dabei weite Strecken zurücklegt, der sollte am besten zum VW Crafter greifen, denn dieser bietet dank seiner aerodynamischen Form einen geringen Kraftstoffverbrauch.
Wer hingegen einen stylischen Camper sucht und dabei auf robuste Motoren setzt, der ist mit dem Ford Transit gut beraten. Eine Sonderrolle spielen noch die Ford Transit Custom Nugget Modelle, welche sich besonders für Personen eignen, die eine hohe Alltagstauglichkeit benötigen.
Wenn ihr auf der Suche nach passenden Campingausbauten auf der VW Crafter Basis seid, dann schaut euch einmal diesen Artikel an. Das ist allerdings noch nicht alles, denn wir bieten mehr als 1.200 Artikel rund um das Camping an.
Titelfoto: VW Crafter oder Ford Transit? (Quellen: vanworx & parkers)